Akademie der Künste

Agenda

980 Akademie der Künste

Die Akademie der Künste ist nach ihrem Gründungsauftrag „die höchste Institution der DDR im Bereich der Kunst“. Die Akademie wirkt durch das künstlerische Beispiel ihrer Mitglieder, durch Veranstaltungen, Ausstellungen, Preise, Veröffentlichungen zu ihren Mitgliedern, zu den Künsten und zur Kunst, durch Beratung der Regierung, ihrer Organe und anderer Einrichtungen des kulturellen Lebens.

In das Tätigkeitsfeld der Akademie fallen - neben Literatur und Sprachpflege, Musik, Bildende Kunst - Darstellende Kunst und Film.

Legende

Entstehungsgeschichte

Die DAK wird in der Tradition und nach eigenem Verständnis in der Rechtsnachfolge der einstmals Kurfürstlichen (1696), Königlichen bzw. Preußischen Akademie der Künste (1918) gegründet (1950). Nach ihrem Gründungsauftrag ist sie „die höchste Institution der DDR im Bereich der Kunst“. Mit der Gründung omnipotenter staatlicher Kunstinstitutionen und der Künstlerverbände (Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten, Amt für Literatur und Verlagswesen; DSV, VBK, VDKM; Ministerium für Kultur) und dem Übergang zu einer staatlich forcierten und ideologisch dogmatisierten Kulturpolitik wird der Anspruch obsolet. Gleichwohl bleibt er im Selbstverständnis der Akademie immer aufgerufen und in Tätigkeit wie Ansehen gegenwärtig.

Bei der personellen und konzeptionellen Ausgestaltung der Akademie setzt sich Brecht dafür ein, die modernen Künste, darunter Film, durch ihre modernsten Vertreter angemessen in der Akademie zu vertreten und die Institution Meisterschüler (mit Stipendium) einzurichten.

Status

Die DAK/AdK der DDR ist juristisch selbständig und untersteht dem Ministerrat der DDR.

Struktur

Die Akademie gliedert sich in ein Präsidium und die Sektionen Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur und Sprachpflege sowie Musik. Die Akademie als Ganzes wird geführt und repräsentiert durch einen Präsidenten und das Präsidium, die Sektion durch einen ständigen Sekretär. Den Sektionen sind Wissenschaftsabteilungen sowie Mitarbeiter beigestellt. Die Tätigkeit des Akademieapparates wird von einem Direktor geleitet. Nachgeordnet sind die Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten (NFGS) der klassischen deutschen Literatur und die Forschungs- und Gedenkstätten (FGS) mit Archiven, Sammlungen, Forschungsbereichen bzw. Instituten.

Produktion

Aufgaben lt. selbst gegebenem Statut (1961) sind Beratung und Förderung der Künste und des künstlerischen Nachwuchses, Unterstützung der ästhetischen Bildung, Forschungen zur Geschichte der deutschen Kunst, insbesondere der sozialistischen Kunst.

Zu Film und Filmwesen kann die Akademie in praxi nichts beitragen, da es sich um Schaffenszweige mit hohem Produktionsmittelaufwand und staatlicher Steuerung handelt. Dessen ungeachtet nimmt die Akademie über Sektionen, Mitglieder, wissenschaftliche Abteilungen und Plenartagungen Stellung zu Belangen des Films und der Filmschaffenden. Neben kulturpolitischen Darstellungen allgemeiner Art erfolgt dies zu drei Fragestellungen:

- Künstlerischer Nachwuchs, Aus- und Weiterbildung in den dramatischen Künsten, Meisterschülerausbildung;

- Ausbildung und Status des Schauspielers;

- Kultur-, kunst-, filmhistorische Forschung und Filmdiskussion mit prinzipiellem ästhetischem Anspruch.

Die Akademie nimmt über Veröffentlichungen (> Publikation) und öffentliche Veranstaltungen am kulturellen Leben teil, insbesondere seit der Präsidentschaft von Konrad Wolf. Von ihm wird die alljährliche Akademieveranstaltung „Der erste Film“ (1979) sowie die Vorstellung von Filmen der > HFF (1982) initiiert. Meisterschülerausbildung auf dem Gebiet des Films wird aufgenommen (1985). Auslobung des Konrad-Wolf-Preises für Filmregie (1986). 

Die Wissenschaftsabteilung geht aus wissenschaftlichen Assistenten der Sektionen hervor und begleitet die Sektionsarbeit. Sie arbeitet auf den Gebieten Forschung/Publikationen und Archive/Sammlungen in den 70er Jahren vornehmlich unter drei Aspekten:

- das Werk der Mitglieder zu bewahren und für die Öffentlichkeit zu erschließen;

- die antifaschistisch-demokratische und sozialistische deutsche Theatertradition zu erforschen;

- einen Beitrag zur Theoriebildung in den Darstellenden Künsten zu leisten.

Die Forschungsgruppe Medien (Film und Fernsehen; Filmgruppe) treibt die filmtheoretische und filmhistorische Grundlagenforschung zu Kunstprozessen im Bereich der audiovisuellen Medien voran. Dafür stehen der Forschungsgruppe der Bereich Archive und Sammlungen zur Verfügung; beide Struktureinheiten gehen in den Wissenschaftsbereich Darstellende Kunst ein. Der Wissenschaftsbereich wird aus der Sektionsarbeit herausgelöst und in ein eigenständiges Institut an den FGS übergeführt (1985).

Das Archiv für Filmgeschichte (1952-1955) ist als Kern filmhistorischer und filmwissenschaftlicher Tätigkeit geplant. Es kommt über die Aufarbeitung von externem Sammlungsmaterial nicht hinaus. Nach Gründung der DHF wird die Sammlung dorthin übergeben.

Finanzierung

Finanzierung erfolgt aus dem Staatshaushalt der DDR. Meisterschüler erhalten ein Stipendium der AdK und werden von Mitgliedern der AdK betreut.

Rechtsfragen

Die AdK betrachtet sich als Rechtsnachfolgerin der Preußischen Akademie der Künste.

Nach 1990

bleibt die AdK (Ost) als Künstlersozietät erhalten und transformiert sich selbst in beitrittskompatible Strukturen. 1993 erfolgt der Zusammenschluss von AdK (O) und AdK (W) zur AdK Berlin-Brandenburg. Die Archive der AdK(Ost) und AdK(West) werden in einer Stiftung zusammengeführt. Sie verfügen über Sammlungen und Nachlässe der Mitglieder der Akademie und über der Akademie übereignete Sammlungen. Im Verwaltungsarchiv (Historisches Archiv) sind Protokolle, Entwürfe, Korrespondenzen der Gremien und Funktionsträger der Akademie aufbewahrt.

Quellen

Bestände

  • BArch Ministerrat (DC 20)
  • Ministerium für Kultur (DR 1)
  • Ministerium für Volksbildung (DR 2)
  • SAdK-Verwalt.-archiv Bestand DAK/AdK (Präsidium, Sektionen, Direktorat, Einrichtungen)
  • SAdK-Mitgliederarchiv

Rechtsvorschriften

  • Statut der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin vom 2. Oktober 1962 (GBl. II S. 691)
  • VO vom 30. Mai 1969 über das Statut der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin
  • (GBl. II S. 324)
  • Statut der Akademie der Künste der D.D.R. vom 26. Januar 1978 (GBl. I Nr. 5 S. 69)

Beschlüsse

  • Beschluß des Ministerrats der DDR vom 30. März 1962 über die neue Stellung und die nächsten Aufgaben der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin als sozialistische Akademie der DDR, Protokoll der 51. Sitzung des MR vom 30. März 1962, Pkt. 3, Anl. 2 (BArch, DC 20/I/3-371)

Berichte

Sektion Darstellende Kunst:

  • Aufgaben und Ziele der Darstellenden Kunst im neuen Kurs, 1954 (AdK-O, ZAA 126)

Nachwuchsfragen:

  • Der Schauspieler im Film, 1955 (AdK-O, ZAA 595)
  • Die Schauspielfakultät an der DHF, 1958 (AdK-O, ZAA 595)
  • Überbeanspruchung des Schauspielers, 1961 (AdK-O, ZAA 595)
  • Künstlerischer Nachwuchs im Spielfilm, 1962 (AdK-O, ZAA 595)
  • 10-jähriges Bestehen der DHF, 1964 (AdK-O, ZAA 595)
  • Nachwuchsfragen, 1967 (AdK-O, ZAA 436, 595)
  • Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung (1970-1972) (AdK-O, ZAA 597)
  • Fragen der Ausbildung und Weiterbildung des künstlerischen Nachwuchses; Erfahrungsbericht über die Ausbildung an der HFF, 1972 (AdK-O, ZAA 599, 645, 641)
  • Fragen des Nachwuchses und der Meisterschüler, 1982 (AdK-O, ZAA 964)
  • Fragen der Ausbildung, 1982 (AdK-O, ZAA 597)
  • Fragen der Ausbildung, 1983 (AdK-O, ZAA 1095)
  • Zu Fragen des künstlerischen Nachwuchses, DAK-Plenartagung, 1973 (AdK-O, ZAA-O, 641; 645)

Meisterschülerausbildung:

  • Aufnahme- und Studienbedingungen für Meisterschüler bei der DAK, 1955 (AdK-O, ZAA 26; 132)
  • AO vom 25. März 1954 über Stipendien und Studiengelder für Meisterschüler der DAK (GBl S. 314)
  • Aufnahme- und Studienbedingungen für Meisterschüler der AdK. Allgemeine Richtlinie, Neufestlegung 1969 (AdK-O, ZAA 582)
  • Aufnahme- und Studienbedingungen für Meisterschüler bei der AdK der DDR, 1976 (AdK-O, ZAA 2854)
  • Aufnahme- und Studienbedingungen für Meisterschüler bei der AdK der DDR, 1982 (AdK-O, ZAA 2855)
  • Neuaufnahme von Meisterschülern, 1985 (AdK-O, ZAA 1097; 2855; 1109)
  • Betreuung und Ausbildung der Meisterschülern, 1986 (AdK-O, ZAA 1109)
  • Fragen und Probleme der Meisterschülerausbildung, 1988 (AdK-O, ZAA 2855; 1271)

Film und Fernsehen:

  • Sektion DK: Spielfilm, 1954 (AdK-O, ZAA 126)
  • Zusammenarbeit der DAK mit Film und Fernsehen, 1967. (AdK-O, ZAA 476)
  • Erste Beratung der bei Film und Fernsehen tätigen Mitglieder der Sektion Darstellende Kunst und Literatur und Sprachpflege, 1971 (AdK-O, ZAA 2956; 598)
  • Kooperation DAK/AdK und VFF (1971, 1974) (AdK-O, ZAA 2956; 51-050.5)
  • Fragen des Spielfilms und des Dokumentarfilms, 1980 (AdK-O, ZAA 905)
  • Status der Mitglieder (Problemfeld „H&S“), 1985 (AdK-O, ZAA 1097)

(Film-)Wissenschaft:

  • Bildung eines Archivs für Filmgeschichte (Filmarchiv) (1952) (AdK-O, ZAA 235)
  • Zur Errichtung einer Filmforschungsstelle, 1958. (AdK-O, ZAA 595)
  • Die Arbeit der Wissenschaftsabteilung (WA) der Sektion Darstelllende Kunst1978 (AdK-O, ZAA 907)
  • Wissenschaft und Forschung in der AdK, 1979 (AdK-O, ZAA 1581/1)
  • Perspektivplan Wissenschaft und Forschung 1981-1985, 20.10.1980 (AdK-O, ZAA 986; 1581/1)
  • Wissenschaftsarbeit in WA DK und Institut für Darstellende Kunst, 1986 (AdK-O, ZAA 1106)
  • FGS: Dienstanweisung Nr. 3/1985, 19.12.1985 (AdK-O, ZAA 1581/4)
  • Arbeitsbereich FG Film und Fernsehen, 1989; Direktive zur Perspektivplanung für die neunziger Jahre, 1989; Perspektivplan 1991-1995 des Instituts für DK, Punkt 2.2.3. Bereich Medien, 1989 (AdK-O, ZAA Ordner FGS/Reisen/Symposien; ZAA 1581/3, Mappe 1)

Nach 1990

  • Evaluation der Forschungs- und Editionsabteilungen, darunter FG Film und Fernsehen, 1991 (AdK-O, ZAA, Ordner Abt.-Konzept /Abt.-Mappe)
  • Stellungnahme (des Wissenschaftsrates) zu den Forschungs- und Editionsabteilungen der Akademie der Künste zu Berlin, 1991


Literatur

  • Grotewohl, Otto: Die Regierung ruft die Künstler und Wissenschaftler. Amt für Information, Dokumente der D.D.R., Heft 6, o.O.o.J. (Berlin 1950)
  • Probleme des sozialistischen Realismus in der darstellenden Kunst, behandelt am Beispiel des DEFA-Films „Der geteilte Himmel“. Referate und Diskussionsbeiträge der II. Plenartagung der DAK zu Berlin vom 30. Juni 1964, Berlin 1964
  • Arbeitshefte, Schriftenreihe des Präsidiums der AdK, Berlin 1968-1990
  • Positionen und Perspektiven. AdK, Arbeitsheft 16, Berlin 1973
  • Hager, Kurt: Tradition und Fortschritt, Sinn und Form, 1985, Heft 3
  • Akademie der Künste der DDR, Handbuch 1982-1986, Berlin 1988
  • „Die Regierung ruft die Künstler“, Dokumente zur Gründung der „Deutschen Akademie der Künste“ (DDR) 1945-1953, Berlin 1993
  • Zwischen Diskussion und Disziplin. Dokumentation zur Geschichte der Akademie der Künste Ost 1950-1993, hg. von Gudrun Geißler, Ulrich Dietzel, Inge Jens, Berlin 1997
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