Bilder des Jahrhunderts
Staatliches Filmarchiv der DDR 1955–1990. Erinnerungen.
DEFA-Stiftung (Hg.)
Zusammengestellt von Eva Hahm, Hans Karnstädt, Wolfgang Klaue, Günter Schulz
372 Seiten, 60 Abbildungen
Paperback, 14,8 x 21 cm
Preis: 19,90 Euro (zzgl. Versand)
ISBN: 978-3-86505-405-0
zu beziehen über den Bertz+Fischer Verlag
Das Buch
Mit der Übergabe des von der Roten Armee beschlagnahmten Materials aus dem Reichsfilmarchiv an die DDR beginnt 1955 die Geschichte des Staatlichen Filmarchivs, das bis 1990 die gesamte Filmproduktion der DDR sicherte und zugänglich machte. Das Archiv war keine Insel der Seligen. Aber es stand nicht im Fokus der Filmpolitik. Daraus ergaben sich Freiräume, die genutzt wurden. Dieses Buch ist keine Geschichte des Archivs, sondern eine Sammlung von Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiter/innen, von Nutzern und Partnern. Geschildert werden einige Berufswege, die ins Filmarchiv führten: Theologen, Philosophen, Pädagogen, Bibliothekare, Kopierwerkstechniker, auch einige Archivwissenschaftler waren dabei – sie alle vereinte das »Learning by doing«.
Leseproben gibt es auf den Seiten des Bertz+Fischer Verlags
Die Autoren
Dokumentaristen der DEFA – Christel Gass, Günter Jordan , Winfried Junge , Karlheinz Mund, Kurt Tetzlaff – berichten über ihre Zusammenarbeit mit dem Archiv. Teilnehmer von FIAF-Sommerschulen – den Weiterbildungsveranstaltungen für Filmarchivare aus dem Ausland – beschreiben die bleibenden Eindrücke, die sie mitgenommen haben.
Von den Anfängen der Camera erzählt Michael Hanisch, Holger Theuerkauf von ihrem Ende. Zu den Retrospektiven in Leipzig äußern sich Fred Gehler und Bert Hogenkamp. Rolf Aurich schildert Herbert Volkmanns Tätigkeit im Spielfilmstudio, Wolfgang Klaue erinnert an Rudolf Bernstein, an die internationalen Aktivitäten und die deutsch-deutschen Beziehungen des Archivs. Darüber berichten auch Erika und Ulrich Gregor, Heiner Roß, Gero Gandert und Eva Orbanz. Da große Publizität nie Sache des Archivs gewesen ist, gibt es manches Unbekannte zu entdecken.
Rezensionen
- Hans H. Prinzler hat "Bilder des Jahrhunderts" auf seiner Website zum Filmbuch des Monats September gekürt:
„Filmerbe ist zurzeit ein häufig benutztes Wort. Wie kann dafür gesorgt werden, dass die deutsche Filmgeschichte langfristig gesichert wird und die Archivbestände verfügbar und nutzbar bleiben?
Das Buch 'Bilder des Jahrhunderts' beantwortet diese Fragen nicht, aber es erinnert an die Pionierleistungen des Staatlichen Filmarchivs der DDR, in dem viele Jahrzehnte vorbildlich gearbeitet wurde und das international hohes Ansehen genoss. 56 Textbeiträge fügen sich zu einem Mosaik, das dieser Institution ein Denkmal setzt."
- Fabian Tietke beschreibt die Entstehung des neuen Bandes der DEFA-Schriftenreihe im Freitag in seinem Beitrag "Als gäbe es keine Mauer" (914 KB) (7.10.2015) als "Glücksfall":
"Bilder des Jahrhunderts vermittelt (...) am Beispiel des Staatlichen Filmarchivs (...) einen lebendigen Eindruck von den Möglichkeiten und Grenzen einer international hervorragend vernetzten Institution im Kontext der DDR.
Der entstandene Band (...) gibt einen mustergültigen Überblick über die Arbeit des Archivs. Die abwechslungsreiche Darstellung ist als Quellensammlung fürs Fachpublikum ebenso geeignet wie als Schmökerbuch für eher allgemein Interessierte."
- Besprechung von Dirk Alt im Filmblatt 58/59 (554 KB) (Winter 2015/16)
"Über die kurzweilige Lektüre hinaus ist das Verdienst der Herausgeber nicht nur darin zu sehen, dass sie die Erinnerungen der Beteiligten für die Nachwelt gesammelt haben, sondern dass ihre Publikation auch das Bewusstsein für die immense Bedeutung schärft, die die Archive für unser audiovisuelles Gedächtnis haben"
- Besprechung von Andy Räder im Kontext weitere Veröffentlichungen zur DEFA-Geschichte
MEDIENwissenschaft, Nr. 2/2016 (99 KB)