Filmstill zu "Lotte in Weimar"

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Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme

Cornelia Klauß, Ralf Schenk (Hg.)
416 Seiten, 59 Fotos
Hardcover, 14,8 x 21 cm
plus 2 DVDs mit 18 ausgewählten Filmen
Preis: 29,00 Euro (zzgl. Versand)
Artikelnummer 978-3-86505-415-9
Zu beziehen über: BERTZ + FISCHER

Das Buch

Mehr als sechzig Regisseurinnen waren zwischen 1946 und 1992 bei der DEFA tätig. Sie drehten Spiel- und Dokumentarfilme, arbeiteten beim populärwissenschaftlichen und Werbefilm, im Trickfilmstudio und bei der Wochenschau DER AUGENZEUGE. Erstmals wird eine Bestandsaufnahme ihrer Arbeit vorgelegt. 
Die Porträts zeichnen Biografien nach, die von der frühen Tonfilmzeit bis in die Gegenwart reichen, geprägt von Einflüssen der Avantgarde und des Ufa-Kinos, von Kriegs-und Fluchterfahrungen, Nachkriegseuphorie und Glaube an eine bessere Gesellschaft. Die Texte fußen auf umfangreichen Archivrecherchen und Gesprächen mit den noch lebenden Regisseurinnen. In ihren Essays unternehmen die Autorinnen und Autoren eine Neubetrachtung der Filme: Konnten sich die Regisseurinnen den kulturpolitischen Vorgaben entziehen und eine eigene Handschrift entwickeln? Wurden sie der Staatsdoktrin entsprechend gefördert oder wurden ihnen Steine in den Weg gelegt? Gab es einen »weiblichen Blick«? Wie spiegeln sich Anpassung und Aufbegehren, Desillusionierung, Zensur und verhinderte Chancen?
Entstanden ist ein Panorama von künstlerischen Strategien und vielfacher Auseinandersetzung mit der Position der Frau in der DDR: zwischen althergebrachten Rollenzuschreibungen, gesetzlich zugesicherter Gleichberechtigung und wachsendem Selbstbewusstsein jenseits staatlicher Lenkung. Die Filme der Regisseurinnen sind fortan als wichtiger Teil der DEFA-Filmgeschichte neu und umfassend zu entdecken.

Leseproben:

Die Herausgeber/innen

Cornelia Klauß studierte an der Filmhochschule Babelsberg Filmwissenschaft. Nebenher drehte sie Super-8-Filme und schrieb für Untergrundzeitschriften. Nach dem Studium wurde sie als Dramaturgin zur Bewährung ins Fernsehstudio Halle zwangsversetzt. Nach vorzeitigem Abbruch schlug sie sich unter anderem als Rechercheurin für Dokumentarfilme im DEFA-Studio Babelsberg und Kritikerin für Die Kirche durch. Von 1990 bis 2012 leitete sie das Programm des Filmkunsthauses Babelsberg und dreht Dokumentarfilme; 12 Jahre lang war sie Mitglied der Auswahlkommission für das Dokumentarfilm-Festival Leipzig und 20 Jahre lang für die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Seit 2017 ist sie in der Sektion Film-und Medienkunst der Akademie der Künste tätig.

Ralf Schenk schrieb seine erste Filmkritik mit Siebzehn, studierte Journalistik und arbeitete bei den Zeitschriften Film und Fernsehen und Die Weltbühne sowie beim Filmmuseum Potsdam. Die Geschichte der DEFA wurde zu seinem Spezialgebiet. An der Filmkunst der DDR interessieren ihn die Reibungen von Politik und Kunst, Thema und Form, Welthaltigkeit und Provinz. Als Autor und Herausgeber verantwortete er rund zwanzig Bücher, so über den DEFA-Spielfilm (1994), den DEFA-Dokumentarfilm (1996), den DEFA-Trickfilm (2003), über Schauspieler, Regisseure und Kritiker. Er restaurierte verbotene Filme, ist seit 2004 Mitglied der Berlinale-Auswahljury und leitet seit 2012 die DEFA-Stiftung in Berlin.

Filme auf den beigelegten DVDs

  • Die Brücke von Caputh (15 min, sw, Dokumentarfilm | DEFA-Kulturfilmproduktion Babelsberg, 1949 | Regie: Eva Fritzsche)
  • Kindergärten (16 min, sw, Dokumentarfilm | DEFA-Kulturfilmproduktion Babelsberg, 1951 | Regie: Marion Keller)
  • Das Tintenteufelchen (7 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1957 | Regie: Christl Wiemer)
  • Die Musici (4 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1963 | Regie: Katja Georgi)
  • Lieder machen Leute (27 min, sw, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme, 1968 | Regie: Gitta Nickel)
  • Rosa Luxemburg – Stationen ihres Lebens (20 min, sw, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Kurzfilme, 1970 | Regie: Renate Drescher)
  • Kennen Sie Urban? (95 min, sw, Spielfilm | DEFA-Studio für Spielfilme, 1970 | Regie: Ingrid Reschke)
  • Meta Morfoss (16 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1979 | Regie: Monika Anderson)
  • Sieben Rechte für den Zuschauer (2 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1980 | Regie: Marion Rasche, Peter Mißbach)
  • Das häßliche junge Entlein (15 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1981 | Regie: Ina Rarisch)
  • David und Goliath (5 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1981 | Regie: Sabine Meien­reis)
  • Isabel auf der Treppe (68 min, fa, Spielfilm | DEFA-Studio für Spielfilme, 1983 | Regie: Hannelore Unterberg)
  • Aktfotografie, z.B. Gundula Schulze (11 min, fa, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1983 | Regie: Helke Misselwitz)
  • Aufbruch (26 min, fa/sw, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1985 | Regie: Annelie Thorndike)
  • Ich war einmal ein Kind (17 min, fa, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1986 | Regie: Tamara Trampe)
  • Schnelles Glück (10 min, sw, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1988 | Regie: Petra Tschörtner)
  • DEFA KINOBOX 1988/61 – Beitrag: Marx-Familie (6 min, fa, Dokumentarfilm | DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1983/88 | Regie: Helke Misselwitz)
  • Kafkas Traum (8 min, fa, Animationsfilm | DEFA-Studio für Trickfilme, 1990 | Regie: Sieglinde Hamacher)

Rezensionen

  • Frank Arnold in epd film 4/2019
    „Eine Pionierarbeit.“
  • Gerda Lehmann-Senftenberg, Neues Deutschland in der Beilage zur Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24.03.2019: „Aus dem Dunkeln“
    „Die Herausgeberinnen entreißen 63 Filmemacherinnen buchstäblich dem Dunkel der Geschichte [...]. Ein Werk, dessen Verdienste nicht hoch genug eingeschätzt werden können.“ ()
  • Christina Fischer in der jungen Welt am 12.06.2019: „Frauen machen keine Filme“
    „Ein fundierter Sammelband.“
  • Britta Jürgs, Virginia, Herbst 2019
    „Eine wahre Fundgrube.“
  • Andreas Jacke, MEDIENwissenschaft 03/2019, Sammelrezension: Regisseurinnen des 20. Jahrhunderts (zusammen mit „Selbstbestimmt:
    Perspektiven von Filmemacherinnen“ von Karin Herbst-Meßlinger, Rainer Rother (Hg.))
    „sehr lesenswerte Bücher, die filmhistorisch äußerst innovative Eindrücke aus dem Filmschaffen von Frauen in Ost- und Westdeutschland vermitteln... “
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