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Behrendt. Interview

Director: Anette Metzger, 24 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1994

Film/Video Format
Betacam SP

Film Crew

Director
  • Anette Metzger
Camera
  • Uwe Frenzel
Sound
  • G. Uhlenhut
Person, Secondary
  • Erich Honecker

Short Summary (German)

Dieses Material zeigt ein Interview mit einem Mann, dessen Familie bei einem Republikfluchtversuch erwischt worden ist. Behrendt erzählt u. a. von seinen Erlebnissen im Gefängnis und berichtet vom Auseinanderleben der Familie. Zudem werden Innen- und Außenaufnahmen vom Gefängnistrakt gezeigt.

Summary

Blick durch Gittertür auf Gefängnisflur mit offenen Zellen (Gefängnis Rummelsburg?); Behrendt geht Flur entlang, öffnet Zellentür; Behrendt kommt um die Ecke, geht heran; Behrendt öffnet Zellentür, verschiedene Einstellungen; Türriegel GA; Zelle, innen; Behrendt betritt Zelle, guckt sich um (2x); Behrendt schaut sich in der Zelle um; Fenster mit Glasbausteinen; Behrendt schaut durch Glasbausteine; Ausschnitt Holzpritsche; Glühlampe hinter Glas; Licht wird ausgeschaltet; Glühlampe wird eingeschaltet; Glühlampe wird ausgeschaltet;

Interview mit Behrendt, Gefängnis im HG;

 

Behrendt OT zum ersten Tag im Gefängnis: "...sind nachts in Hirschberg verhaftet worden/ hier gegen 04:00 Uhr morgens angekommen/ dann Vernehmungen/ man war übermüdet.";

 

Behrendt OT zu seinen Erinnerungen an das Gefängnis: "Sehr schlechte/ der Bau ist ja jetzt modernisiert/ Zellen sehen ja jetzt aus wie ein Wohnzimmer/ war früher sehr dunkel/ Glasbausteine waren früher doppelt drin/ man hatte keinerlei Kontakt außer bei den Vernehmungen.";

 

Behrendt OT zum Alltag: "Gar nichts/ wurde morgens geweckt/ Frühstück/ eventuell eine halbe Stunde rausgehen/ dann war der Tag um/ kein Tagesablauf in dem Sinne/ manchmal sechs Wochen lang nichts zu lesen bekommen...";

 

Behrendt OT zur Frage, wie der Kontakt zur Familie gewesen ist: "Gar nicht/ gab keine Kontakte.";

 

Behrendt OT zur Länge der Haftzeit/ Kontakt: "Ein dreiviertel Jahr/ durfte einmal am 19. Dezember 1972 meine Frau, die ebenfalls inhaftiert war, hier sehen../ nachdem ich in Strafhaft gekommen bin durfte meine Frau mich dann noch zweimal besuchen/ von den Kindern nichts gewusst bis zur Haftentlassung/ Briefe wurden unterschlagen.";

 

Behrendt OT zur Frage, ob er Hass gefühlt habe: "Ja natürlich/ ein ganzes Volk ist eingesperrt worden/ für mich waren verschärfte Bedingungen/ weil ich weg wollte/ eher Verachtung/ ist zwanzig Jahre her/ waren noch Ulbricht-Zeiten/ im Vernehmer- Zimmer war das erste, was man gesehen hat das Bild von Ulbricht/ Hass kann man nicht sagen, eher stille Wut/ schwer über Zeit zu sprechen, die so lange her ist/ Größe der Zelle haben sie gesehen, wie man sich bewegen kann/ hat Tage gegeben, wo die Zelle gar nicht aufgemacht worden ist.";

 

Behrendt OT zur Frage, ob er sich Vorwürfe gemacht habe: "Ja natürlich/ Frau war eingesperrt/ Kinder waren in einem Kinderheim/ sie gehen ja aber an so ein Unternehmen ran mit dem Glauben, dass sie nicht erwischt werden.";

 

Behrendt OT zu den Haftbedingungen und den Konsequenzen für das Familienleben: "Wir haben uns auseinander gelebt/ viel Schuld war auch die Haft/ für sie war es auch schlimmes Erlebnis/ dann Trennung von den Kindern/ man kannte sich ja fast überhaupt nicht mehr/ bin entlassen worden/ wurde nach Westberlin gebracht/ hatte von unterwegs angerufen, Sohn war am Telefon, der kannte mich überhaupt nicht/ große Wiedersehensfreude gewesen, man hat aber im ersten Moment gemerkt, dass sich sehr viel verändert hat/ man wird hier drin ein anderer Mensch.";

 

Behrendt OT zu den Haftbedingungen/ Gesundheitszustand: "Als ich eingeliefert worden bin war er zufriedenstellend/ hat sich aber dann verschlechtert/ habe viel Gewicht verloren/ das Unfreisein zerrt am Körper/ war kurz vor dem Herzinfarkt/ wenn jemand krank gewesen ist, dann waren sie sofort da.";

 

Behrendt OT zum Haftalltag und Empfindungen: "Nur Dunkelheit/ Finsternis/ man kann die Empfindungen gar nicht beschreiben, die man damals hatte...";

 

Behrendt OT zur Frage, ob die Zeit in Rummelsburg ihn noch heute beeinträchtigen würde: "Ja/ man hat doch immer noch ein leichtes Grausen, wenn man an die DDR denkt/ ich war ja mal Bürger der DDR/ war mir im Klaren, was passiert, wenn ich erwischt werde/ das es so hart ist konnte ich mir nicht vorstellen.";

 

Behrendt OT zur Frage, wie er auf Honeckers Tod reagieren würde/ welche Empfindungen: "Keine/ er stirbt eben so wie er gelebt hat/ er musste flüchten genauso wie ich auf der Flucht war/ dieser alte Mann stirbt bedauerlicherweise an einer Krankheit/ hätte mir gewünscht, dass er hier drin stirbt/ unter den Bedingungen unter denen ich gelitten habe...";

 

Interview T; Aufwärtsschwenk auf Fenster des Gefängnisgebäudes und zurück; Fassade des Gefängnisses; Abwärtsschwenk auf Interviewsituation und zurück (diverse Einstellungen);

 

Gefängnis, innen; Lampe mit roter Farbe bemalt; Lampe wird ein- und ausgeschaltet;

 

Gefängnis, außen; Froschperspektive Hausfront; Überwachungskamera an Einfahrt; Mauer mit Stacheldraht; Fenster vom Flur;

Behrendt betritt Gefängnis (von hinten), Behrendt kommt aus der Tür heraus (2x); Gebäudefassade; Behrendt geht am Gebäude des Gefängnisses entlang (2x); Behrendt läuft über das Gelände des Gefängnistrakts; Behrendt geht heran (verschiedene Einstellungen); Eingang zum Gefängnis; Behrendt geht durch die Einfahrt (von vorne); Ausschnitt Mauer mit Stacheldraht und Wachturm angeschnitten; Wachturmhäuschen; Überwachungskamera auf Mauer mit Stacheldraht; Gefängnis T mit Straße im VG

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