Ewa - ein Mädchen aus Witunia
Director: Harry Hornig, Günter Jordan, 30 Min., Black-White, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1972
- Film/Video Format
- 35 mm
- Length in m
- 831
- Release Date (for Cinema)
Film Crew
- Director
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- Harry Hornig
- Günter Jordan
- Script
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- Harry Hornig
- Günter Jordan
- Camera
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- Wolfgang Dietzel
- Film Editing
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- Christel Gass (geb. Hemmerling, auch: Hemmerling-Gass)
- Scenario
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- Harry Hornig
- Script Editing
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- Siegfried Hanusch
- Music
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- Wolfgang Schoor
- Sound
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- Gert Heymann
- Dieter Jäger
- Hans-Jürgen Mittag
- Production Management
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- Alfred Mainka
- Text
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- Rolf Liebmann
- Siegfried Hanusch
- Design
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- Holger Thal (Grafik)
- Narrator
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- Werner Tietze
- Renate von Wangenheim (geb. Reinecke)
Short Summary (German)
Dieser schwarz-weiß-Dokumentarfilm berichtet über Ewa aus dem Ort Witunia und andere Mädchen aus Polen, die seit einem Jahr im Kabelwerk Oberspree (KWO) in Berlin arbeiten. Der Film geht der Frage nach, wie sich die jungen Frauen in der DDR fühlen, wie ihre Beziehungen zu den deutschen Arbeitskollegen sind. Die kritische Ewa kämpft gegen die weit verbreitenten Vorurteile über Deutsche und Polen und gegen die Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz. Nach einem Besuch des Meisters Johannes in Polen hat dieser mehr Verständnis für seine "polnischen Mädels", die Zusammenarbeit im Kollegenkreis des KWO bessert sich zusehends und so geht Ewa motiviert an ihre neuen und verantwortungsvollen Aufgaben heran.
Summary
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Vorspann: Gruppe document im DEFA-Studio für Kurzfilme "Ewa - Ein Mädchen aus Witunia". Abblendung. Blick auf das Gesicht der jungen Frau Ewa am offenen Abteilfenster eines Personenzuges (nah) (O-Ton). Zoom auf die unruhigen Finger auf dem Fensterrand (nah). Kameraschwenk von den Fingern auf das Gesicht von Ewa (nah). Kameraschwenk mit Rückwärtszoom auf die Freundin auf dem Bahnsteig (halbnah). Umschnitt. Blick auf die Freundin von der Seite (halbnah). Umschnitt auf den Signalgeber mit erhobener Kelle auf dem Bahnsteig (halbtotal). Sprecher: "Wir haben gesehen wie du dich verabschiedet hast von deiner Freundin...(Kameraschwenk auf die Freundin)...das war ein Vorfrühling auf dem Bahnhof von Ditkosch, in Polen, deinem Land". Umschnitt auf eine Fahraufnahme mit dem Personenzug und Blick auf den Bahnsteig von Ditkosch (halbtotal). Kameraschwenk von der winkenden Ewa zu einem vorbei fahrenden Personenzug (halbnah). Umschnitt
0:01:30
Blick aus dem Zugabteil auf Ewa am offenen Fenster (halbnah). Sprecher: "Die Fahrt geht nach Berlin. Du fährst nicht als Touristin, du arbeitest bei uns, schon seit dem Herbst `71. Die DDR hat Mangel an Arbeitskräften und kann Hilfe gebrauchen. Zusammenarbeit die gerade erst anfängt, noch keine Gewohnheit". Blick aus dem Abteilfenster auf die vorbei huschende Landschaft (halbtotal). Umschnitt auf das Gesicht von Ewa (nah). Fahraufnahme mit Blick aus dem Abteilfenster auf Gärten, Felder, Wohnhäuser und Bauernhöfe (halbtotal). Umschnitt auf einen historischen Filmausschnitt von der Niederreißung eines polnischen Schlagbaumes durch deutsche Wehrmachtssoldaten im Jahre 1939 (halbtotal). Fahraufnahmen mit Blick auf Felder, Bäume und Häuser (halbtotal). Sprecher: "Nein, wir wollen nicht sagen Ewa ist verfolgt von der Geschichte, der Krieg ist seit 27 Jahren vorbei, du bist 21. Aber es gab den Krieg". Historische Filmeinblendung von marschierenden Wehrmachtssoldaten in Polen hinter einem reitenden Offizier (halbtotal). Wehrmachtssoldat reißt den polnischen Adler von einer Holzwand und schmeißt ihn auf die Straße (halbnah). Umschnitt auf Fahraufnahmen mit dem Personenzug (halbtotal). Sprecher: "Einer deiner Landsleute hat dir was auf den Weg mitgegeben, einer der nach Berlin verschleppt war, ehemals. Fahr dorthin nach Deutschland, hat er gesagt, es ist gut wenn du die Sprache verstehen lernst, aber es wird der Tag kommen an dem du weinen wirst und bereuen das du nicht in der Heimat bist. Aber dein Vater, der Lehrer ist und Partisan war, hat gesagt, gehe ruhig in die DDR, unsere Generation kannte immer nur Angst vor den Deutschen, ihr jungen lernt euch kennen und achten". Umschnitt auf Fußgänger im Zentrum der Hauptstadt der DDR (halbtotal). Umschnitt
0:03:10
Umschnitt auf das Gesicht von Ewa (nah). Rückwärtszoom von Ewas Gesicht auf die versammelten Kolleginnen und Kollegen in einem Besprechungsraum (halbtotal) (O-Ton) von der Arbeitsbesprechung mit dem Werkdirektors: "Weshalb wir uns heute hier zusammengefunden haben ist ja Ihnen ja größtenteils bekannt...(Umschnitt auf den redenden Werksdirektor)...Beide Schichten aus dem Produktionsabschnitt, weil es hier um ganz dringende Fragen der Produktion heute geht...(Kameraschwenk auf die zuhörenden Mitarbeiter)...". Blick auf einzelne Gesichter der polnischen Frauen (nah). Sprecher: "Arbeitsbesprechung, da waren die polnischen Mädchen im Kabelwerk Oberspree (KWO), das ist jetzt fast ein Jahr her. Wir haben gefragt, was war das für ein Jahr"? Schwenk über Frauengesichter bis zu Ewa (nah). Verschiedene Einstellungen von Ewa (halbnah) dazu sie im Off: "Nun ja, einige Probleme die wir am Anfang hatten scheinen mir jetzt nicht mehr so wichtig, aber damals war das sicher anders...(Ewa im Deutschkurs)...Weißt du, man steht wie die Kuh vor einem neuen Tor und guckt, heute, man hat das ganze Jahr mit den Deutschen zusammengearbeitet, man lebt schon besser mit ihnen. Ich kann sagen, ich erlebe selber was zwischen uns und den Deutschen vorgeht, es ist schon ein Kombinationspunkt...(Blick auf die polnischen Frauen mit ihren deutschen Kolleginnen)...die Grenze ist geöffnet worden. Ich sitze mittendrin in diesem Prozess". Umschnitt auf die diskutierenden polnischen Frauen im Besprechungsraum (halbtotal) (O-Ton). Zoom auf deutsche und polnische Frauen neben einem deutschen Arbeiter der KWO (halbnah).
0:04:40
Sprecher: "Wir haben uns gefragt, der Schritt zueinander, wie ist das deutlich zu machen? Wie lernt denn einer den anderen verstehen und achten"? Blick auf das ernste Gesicht von Ewa (nah). Rückwärtszoom von Ewa auf die Kollegen und Kolleginnen an den Wickeldrahtmaschinen (halbtotal). Sprecher: "Hier werden Drähte isoliert für Großtransformatoren die wir und unsere Partner im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) dringend brauchen". Blick auf deutsche und polnische Kolleginnen an den Wickelmaschinen (halbnah). Ein Meister hilft Ewa an der Maschine und beseitigt eine Störung (halbnah). Zoom auf das Gesicht von Ewa an der Maschine (nah). Umschnitt auf die Messung der Drahtdicke durch eine Schichtleiterin (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf eine Prüferin an der Maschine (halbnah) (O-Ton) "Das stimmt ganz genau...sehr ordentlich". Schichtleiter an der Maschine erklärt Ewa und ihrer Freundin etwas (halbnah) (O-Ton) "Wir haben eine gewisse Toleranz die nicht bekannt ist. Zum Beispiel hier bei...der kann auch 4 Hundertstel weniger haben, das muß man allerdings wissen. Wenn man das nicht weiß dann soll man den Einrichter fragen, ja". Sprecher: "Du und deine Freundin Teresa ihr wollt schnell klar kommen". Blick auf Ewa neben dem Schichtleiter (halbnah) (O-Ton) "Sind noch Fragen da"? Ewa "Keine Frage, alles klar". Umschnitt
0:06:40
Blick auf die Instrumente an einem Kontrollpult für die Testphase von Großtransformatoren (halbnah). Kameraschwenk über die Instrumente bis zum Raum mit den Großtransformatoren (halbtotal). Zoom auf den Funkensprung an den Transformatoren (halbnah). Umschnitt auf den Großtransformator in der Testhalle (halbtotal). Zoom auf den Funkensprung am Transformator (halbnah). Umschnitt auf die Frauen der KWO auf dem Hof des Geländes bei Schichtwechsel (halbtotal). Blick auf Ewa und ihre polnischen Kolleginnen beim Durchgang am Pförtnerhaus (halbtotal). Umschnitt auf die Frauen neben einer Straßenbahnhaltestelle (halbtotal). Ewa und Kolleginnen informieren sich über den Fahrplan an der Haltestelle (halbnah). Umschnitt auf die Frauen in der Straßenbahn (halbtotal). Sprecher: "Sie steigen in die richtige Straßenbahn ein, sie halten die Wochenkarten hoch, und eigentlich unterscheiden sie sich in nichts von den anderen Fahrgästen". Kameragang auf die stehende Ewa zu (halbnah) dazu erzählt sie im Off: "Ich habe anfangs gedacht das die Deutschen, auch die Deutschen in der DDR...(Fahraufnahme mit der Straßenbahn an dem KWO-Werk vorbei)...uns immer betrachten werden, na eben als etwas anderes. Das sind eben die Polen die arbeiten können, das ist so eine Meinung...(Vorbeifahrt an einem Schild "TRO")...ja, einige sind noch voreingenommen uns gegenüber in Punkto Arbeit, zum Beispiel habe ich die Meinung gehört, Kollegen haben mir das erzählt, dass die Wirtschaft in Polen eben schlecht ist, das wir eben irgendwie so ein anderes Volk sind, weiß du, ich wundere mich nicht...(Blick auf eine vorbei fahrende Straßenbahn auf dem Nebengleis)...darüber das diejenigen die im Krieg so viele Angehörige verloren haben, auch die Deutschen, das sie negativ eingestellt sind...(Vorbeifahrt an neu erbauten Plattenbauten)...Es ist doch die Hauptsache das sie wollen das es besser wird".
0:09:05
Fahraufnahme aus der Straßenbahn heraus mit Blick auf Hochhaus-Neubauten (halbtotal). Umschnitt auf Ewa mit ihren Freundinnen neben Kindern und Kinderwagen in der Wohnsiedlung (halbtotal). Umschnitt auf Ewa in einer Kaufhalle (halbnah) dazu erzählt sie im Off: "Es gibt natürlich noch unangenehme Situationen, es gibt noch Leute die uns fern halten wollen aus ihrem Kreis, noch immer, das hört sich lächerlich an...(Schwenk auf den Einkaufswagen von Ewa in der Kaufhalle)...weil man doch schon ein Jahr zusammen arbeitet, und ich weiß nicht was sie gegen uns haben das sie uns von der Seite angesehen...(Blick auf Ewa und die gefüllten Regale in der Kaufhalle)...aber das ist schon nicht mehr so wichtig weil es immer weniger diese Leute gibt". Ewa bleibt vor einem Süßigkeitenregal stehen (halbnah). Umschnitt auf Ewa und ihre Freundinnen im Kassenbereich (halbnah). Umschnitt auf die Registrierkasse (nah). Umschnitt. Rückwärtszoom von den polnischen Frauen auf die neu erbauten Plattenbauten (halbtotal). Umschnitt auf die Wohnung der Frauen (halbnah). Sprecher: "Sie haben freimütig gestattet dass wir uns umsehen, eine genormte Neubauwohnung, Typenmöbel. Drei Räume werden von 9 Mädchen bewohnt...(Blick auf die Frauen in der Küche)...Bad und Küche werden gemeinsam benutzt, sie sind unter sich". Kameraschwenk über Ewa bei ihrem Gang zu ihrem Zimmer (halbnah). Umschnitt auf den Küchendienst der Frauen (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf Ewa die einen Kollegen empfängt (halbnah). Zwischenschnitte von verschiedenen Tätigkeiten der Frauen in der Wohnung (halbnah) (O-Ton). Blick auf die Frauenrunde bei ihrem Kaffeekränzchen (halbnah) (O-Ton). Umschnitt
0:12:05
Blick auf eine Normendiskussion mit Meister Johannes im KWO (halbnah) (O-Ton) "Ich werde meine Beobachtungen darlegen, also worin ich die Ursachen sehe warum teilweise noch nicht an eine 100%tige Normerfüllung herangekommen wird, und euch bitte ich dann zu meinen Ausführungen eure Meinung zu sagen". Eine Dolmetscherin übersetzt das für die anwesenden polnischen Frauen (halbnah) (O-Ton). Rückwärtszoom von der Dolmetscherin neben Hannes auf Ewa und ihre polnischen Kolleginnen am Tisch (halbtotal). Kameragang um den Tisch und Blick auf die polnischen Frauen (halbnah). Blick auf ein polnisches Frauengesicht (nah). Schwenk zum Gesicht von Ewa (nah). Umschnitt auf den vortragenden Meister Johannes (halbnah) (O-Ton) "Also grundsätzlich um an 100% Normerfüllung zu kommen ist eine maximale Auslastung der Arbeitszeit notwendig...das sind Kleinigkeiten die mal anfallen, dann sind das mal nur kurz 5 Minuten die von euch nicht erfasst werden. Inwieweit Erleutern euch die Einrichter bei einer Beseitigung einer kleinen Reparatur, woran lag die Ursache warum die Maschine jetzt mal nicht im Augenblick lief...". Kameraschwenk auf die redende Ewa am Tisch (halbnah) (O-Ton). Sprecher: "Ewa spricht von einer defekten Vorrichtung, damit läßt sich schlecht arbeiten bis die Einrichter kommen...(Kameraschwenk zum Meister und zur Dolmetscherin)...Teresa unterstützt Ewa...(Kameraschenk zu Teresa)...wenn sie den Einrichter fragen warum das Papier für die Isolierung so oft reißt, dann sagt er einfach, dann mußt du das Papier wechseln, das ist alles. Dann spricht Teresa für alle Mädchen von einem ziemlich heißen Eisen...(Blick auf Teresa neben Ewa)...Es gibt dicken und dünnen Draht, der dünne läßt sich leichter verarbeiten...(Kameraschwenk zum Meister)...den bekommen oft nur die deutschen Kollegen. Da schien so manches noch nicht im rechten Lot". Zwischenschnitte von Gesichtern bei der Besprechung (nah). Umschnitt. Die polnischen Frauen verlassen den Besprechungsraum (halbtotal). Sprecher: "Und so ließen sie Meister Johannes...(Blick auf sein Gesicht)...etwas ratlos mit einem nicht ausgetragenen Konflikt zurück". Umschnitt
00:14:45
Rückwärtszoom auf einen Großtransformator in der Werkhalle der KWO (halbtotal). Sprecher: "An einem Arbeitstag der nichts besonderes hatte...(Blick in die Wickelhalle)...traf die offizielle Nachricht ein das beim Test eines 400 KW-Großtransformators ein Schaden von 300.000 Mark entstanden war...(Zoom auf eine polnische Kollegin an der Wickeldrahtmaschine)...Die Ursache kann ein Materialfehler sein, aber auch ein Qualitätsmangel in der Wickelei. Wir fragten zwei polnische und zwei deutsche Arbeiter aus Ewas Schicht nach ihrer Meinung". Blick auf das Gesicht einer polnischen Arbeiterin (halbnah) (O-Ton) mit deutscher Übersetzung: "Im ersten Augenblick haben wir einen Schreck bekommen...wir dachten vielleicht ist es unsere Schuld, vielleicht war es mein Kabel...". Umschnitt auf einen deutschen Kollegen (nah) (O-Ton) "Das war ja nicht mit Absicht gewesen von denjenigen, aber das kann mal passieren". Umschnitt auf eine deutsche Kollegin (halbnah) (O-Ton) "Wir haben einen großen Fehler gemacht...(Frage: Ihr seid eine gemischte Mannschaft, polnische Arbeiter und deutsche Arbeiter, hat vielleicht einer von euch im stillen gedacht ob es nicht doch der andere war und hat nicht zuerst bei sich selbst gesucht? Ganz ehrlich)...was soll ich dazu sagen"? Umschnitt auf die polnische Arbeiterin Teresa (halbnah) (O-Ton) mit deutscher Übersetzung: "Das hat uns alle erschüttert weil ja jeder von uns Verantwortung trägt. Wir waren verzagt weil wir glaubten das wäre unsere Schuld, andererseits glaubten die deutschen Kollegen dass sie es waren, so hatten wir gemeinsame Sorgen denn es sind ja große Verluste". Umschnitt
0:16:40
Blick auf eine Polonaise mit polnischen und deutschen Kollegen auf dem Faschingsball der Jugend des KWO (halbtotal). Blick auf die tanzende Teresa (halbnah). Umschnitt auf die Musiker auf der Bühne (halbtotal). Kameraschwenk über die gefüllte Tanzfläche (halbtotal). Umschnitt auf die kranke Ewa in ihrer Wohnung (halbnah). Sprecher: "Zu Anfang erinnerten wir Ewa an eine bezeichnende Geste die sie nach bekannt werden des Trafobrandes gemacht hatte". Blick auf die lächelnde Ewa und ihre Geste mit ihren beiden Händen (nah). Ewa erklärt die Geste (nah) (O-Ton) mit deutscher Übersetzung: "Vielleicht ist es übertrieben, aber der Draht wurde auf unseren Maschinen produziert. Wir arbeiten zu viert, zwei Polen und zwei Deutsche in jeder Schicht. Ich hörte einen deutschen Kollegen sagen, er hätte seine Arbeit bestimmt gut gemacht...(Im Off: Ewa, du könntest doch eigentlich sagen, künftig werde ich die komplizierte Arbeit den DDR-Kollegen überlassen. Es ist eben passiert und ihre Sache das in Ordnung zu bringen. Mich geht es im Grunde nichts an)...Ich bin im vollen Bewusstsein hierher gekommen das ich mit deutschen Kollegen zusammen arbeiten werde...(Kameraschwenk von den Händen auf Ewas Gesicht)...Ich kenne ausreichend die Drahtproduktion in Polen und darum wurde mir diese Maschine übergeben auf der so ein wichtiger Draht hergestellt wird. Ein Beweis des Vertrauens und das berührt mich so". Umschnitt
0:18:35
Foto: Mutter und Ewa als Kleinkind auf einem Feld (nah). Foto: Ewa als Dreijährige mit ihren Geschwistern und Mutter im Garten (nah). Foto: Ewa als Schulkind mit ihrer Großfamilie vor einem PKW im Schnee (nah). Zoom auf ein Foto mit Ewa auf dem Fahrrad (nah). Foto: Ewa und ihre Geschwister mit Fahrrad und Holzwagen (nah). Foto: Ewa mit Geschwister und Freunden auf einem Boot (nah). Umschnitt. Kameraschwenk über einen See und die Häuser in Ewas Heimatstadt Witunia (halbtotal). Umschnitt auf ein Foto mit Ewa auf einem Pferd (nah). Foto: Ewa mit ihrem ersten Motorrad (nah). Fotos von Ewa, ihren Freunden und Freundinnen als Teenager (nah). Umschnitt. Blick auf ein fahrendes Boot auf dem See in Witunia (halbtotal). Fotoeinblendungen von Ewas Haus, den Eltern und Ewa in Sportkleidung (nah). Foto von Ewa bei einem Abschlussball (nah). Kameraschwenk über die fliegenden Vögel über dem See bei Witunia (halbtotal). Sprecher: "Wir wissen, eine Zeitlang hast du mit dem Gedanken gespielt alles liegen zu lassen und zurück zu gehen nach Witunia, in die Landschaft der Kindheit...(Zoom auf Ewa in ihrer Wohnung)...und der Freunde und des Vaters". Blick auf die Arbeit auf den Feldern rings um Witunia (halbtotal). Umschnitt. Blick auf Ball spielende Kinder vor einem Schulgebäude in Witunia (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt auf den beaufsichtigenden Lehrer, er ist Ewas Vater (halbnah) (O-Ton). Kameraschwenk über Lehrer und Kinder auf dem Schulhof (halbtotal). Sprecher: "Ewa ist stolz auf den Vater und sagt, er ist ein echter Internationalist, er macht mir Mut. Die Zeit steht nicht still weil die Menschen sich ändern". Umschnitt
0:20:45
Einblendung "Nachtrag". Umschnitt auf anstehende Menschen an einen polnischen Grenzübergang (halbtotal). Rückwärtszoom von dem Grenzhaus auf die wartenden PKW`s vor dem Grenzübergang zur DDR (halbtotal). Sprecher: "Die Grenzen, friedlich überquerbar von beiden Seiten". Blick auf Grenzwächter und vorfahrende PKW`s (halbtotal). Meister Johannes aus dem KWO zeigt dem Grenzer seine Papiere (halbnah). Sprecher: "Im März fuhr Meister Johannes mit einer kleinen Delegation des KWO zum Partnerbetrieb nach Bydgoszcz, Ewas Heimatbetrieb". Fahraufnahme mit dem PKW und Blick aus dem Seitenfenster bei der Überquerung der Oder im Grenzgebiet (halbtotal). Fahraufnahme mit Meister Johannes am Steuer des PKW (halbnah). Sprecher: "Auf beiden Seiten der Grenze wird heute die Antwort gesucht auf die nicht laut gestellte Frage: Wie können wir die Grenzen überwinden die noch in uns sind"? Fahraufnahme mit Blick auf den Trabant von Meister Johannes auf der Landstraße von vorne (halbtotal). Zwischenschnitte von Fahraufnahmen mit Blick auf die vorbei huschenden Landschaft und Häuser (halbtotal). Zwischenschnitte von Landschaften, Menschen, Fahraufnahmen und Denkmälern (halbtotal).Umschnitt
0:22:30
Kameraschwenk auf eine Hausfassade mit Beschriftung "Bydgoska Fabryka Kabli" (halbtotal). Umschnitt auf Meister Johannes im Gespräch mit seinen polnischen Kollegen (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf den Spreekanal (halbtotal). Blick auf das ein Denkmal für die Opfer des II. Weltkrieges (halbtotal). Umschnitt auf Ewa in der Halle mit den Kabelwickelmaschinen (halbtotal). Ewa unterhält sich mit einem Ingenieur (halbnah). Sprecher: "Als wir Ewa Ende März in einer Arbeitsgemeinschaft im KWO wiedersahen fanden wir sie verändert. Sie trat sicherer auf mit mehr Selbstbewusstsein. Eine Aufgabe die ihre Kenntnis aus der Zeit des Technikums abforderte...(Blick auf Ewa an einer Maschine mit Messgeräten)...Berechnungen des Lärmpegels um die Maschinengeräusche zu mindern. Übrigens haben die Sachverständigen die Untersuchung über den Trafobrand abgeschlossen, die Wickeldrahtfabrik hat den Fehler nicht verursacht...(Ewa verbindet die Kabel an die Messgeräte)...". Umschnitt auf Ewas Gesicht (nah) (O-Ton) "Ja fertig, jetzt Ruhe, ja...abfahren". Blick auf den Start der Drahtwickelmaschine und die notierenden Lärmprüfer (halbnah). Zoom auf die laufende Wickelmaschine (halbnah) (O-Ton). Umschnitt
0:24:25
Sprecher: "20 Kilometer vor..., die Delegation vom KWO auf der Rückreise" Blick auf wartende Kollegen am Straßenrand und einen ankommenden Trabant (halbtotal). Umschnitt auf Meister Johannes neben seinen Kollegen (halbnah) (O-Ton) "Ja günstig wäre es schon wenn wir auch etwas polnisch uns angewöhnen oder anlernen wollten, denn die Verständigung ist dann doch besser. Ich meine unsere polnischen, meine polnischen Mädels verstehen uns ja weil wir langsam sprechen, aber sie persönlich haben Schwierigkeiten oder Angst eventuell was zu sagen was nicht richtig klar kommt, und ich bin der Meinung wenn wir uns der polnischen Sprache etwas annehmen das ebenfalls ein Zeichen der Verbundenheit zwischen der polnischen...Sprache ist ein Weg zu den Menschen, genau". Umschnitt
0:25:15
Kameragang mit den polnischen Frauen und Ewa bei ihren Gang zum Wohnheim (halbtotal) (O-Ton). Im Off dazu Ewa: "Ja, Johannes hat sich geändert, ich weiß sogar warum, denn es fing an als er aus Polen zurück kam. Er war so begeistert dass er immer davon sprach, er war doch bei uns, bei meiner Familie. Er war überhaupt irgendwie überrascht, na und ich genauso. Er hat mich einige Male eingeladen...(Kameragang mit den Frauen bei ihrem Gang zum Wohnheim)...mit seiner Familie haben wir Ausflüge gemacht an die Seen, Übrigends eine sehr nette Familie. Irgendwie fühle ich mich weniger fremd". Umschnitt auf die Gruppe von Männern bei ihrem Autostopp (halbnah) (O-Ton) Meister Johannes "Na gut, wenn wir auch persönlich mit den polnischen Freunden und Kolleginnen, ich möchte mal so sagen, betrieblich einen guten Kontakt haben, dann muß das aber noch ein bisschen mehr aus dem Herzen kommen. Nicht bei mir, sondern bei meinen anderen deutschen Kollegen. Ich habe hier einiges gelernt". Umschnitt
0:26:45
Blick auf die polnischen Frauen auf ihrem Balkon (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf spielende Kinder vor den neuen Plattenbauten (halbtotal). Umschnitt. Eine Mitbewohnerin händigt Ewa einen Brief aus (halbnah) (O-Ton). Blick vom Balkon auf den noch unbearbeiteten Grünbereich vor den Häusern (halbtotal). Umschnitt auf die den Brief lesende Ewa (nah). Umschnitt auf eine Mitbewohnerin mit Kopfhörern (nah). Ewa berät eine Mitbewohnerin bei der Kleiderwahl (halbnah). Im Off Ewa: "Ich habe gesehen das es zwar Unterschiede gibt, aber wir haben viel mehr gemeinsam...(Blick auf die sich schminkende Ewa vor dem Spiegel)...Man kann nicht ewig auf der Einstellung sitzen bleiben, die sind soundso und haben uns das getan...(Blick auf das Gesicht von Ewa im Schminkspiegel)...Es ist Zeit das Leben anders zu betrachten...(Standbild von Ewas Gesicht)...Unter meinen Bekannten treffe ich immer weniger solche die behaupten, es wird nie etwas draus. Ich führe in der letzten Zeit ziemlich viele Diskussionen wenn ich in Polen bin. Ich will mich nicht loben, aber ich glaube schon dass ich aktiv an dieser völlig neuen Entwicklung teilnehme obwohl meine Möglichkeiten bescheiden sind". Standbild von Ewas geschminktem Gesicht (nah) mit Filmtiteleinblendung "Ewa - Ein Mädchen aus Witunia". Umschnitt. Kameraschwenk über die Grenzbrücke über die Oder zwischen Polen und der DDR (halbtotal). Im Off dazu Ewa: "Es ist nicht einfach, man soll sich erinnern, aber vor allem was Neues schaffen. Ich liebe es nicht neben dem Leben zu gehen". Kameraschwenk über die Oderbrücke (halbtotal). Stabangaben: Ein Dokumentarfilm von Harry Hornig in Zusammenarbeit mit Günter Jordan. Kamera Wolfgang Dietzel. Schnitt Christel Hemmerling. Musik Wolfgang Schoor. Redaktion Siegfried Hanusch. Ein Film der Gruppe document im DEFA-Studio für Kurzfilme. Abblendung
0:29:20 ENDE