Film von gestern
Director: Roland Steiner, 13 Min., Color, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1979
- Film/Video Format
- 35 mm
- Length in m
- 365
- Other Title
- Träumt für morgen
- Release Date (for Cinema)
Film Crew
- Director
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- Roland Steiner
- Script
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- Roland Steiner
- Camera
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- Heiner Sylvester
- Film Editing
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- Angelika Arnold
- Assistant Director
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- Regina Lösche
- Assistant Camera
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- Dieter Maurer
- Rainer Wittig
- Script Editing
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- Gerta Stecher
- Sound
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- Ernst-Reinhard Helmecke
- Production Management
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- Cornelia Brauns
- Text
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- Roland Steiner
- Narrator
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- Roland Steiner
- Person, Primary
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- Brigitte Großmann
- Person, Secondary
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- Chí Minh Hồ
- Walter Ulbricht
Short Summary (German)
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet mit eingeblendeten Rückblicken aus dem Film "Träumt für morgen" aus dem Jahre 1956. Er handelt von einem Puppenspieler, der die Kinder verzaubert, so dass die Kinder mit ihren Puppen ihre Traumgeschichten spielen. Eines der gezeigten Kinder ist Brigitte, sie ist inzwischen 30 Jahre alt und hat selber 6 Kinder. Einfühlsam werden die Kinder von 1956 und die des Jahres 1979 gezeigt. Geschildert wird auch die berufliche und familiäre Belastung der geschiedenen Brigitte Großmann, ihre Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft ihrer Kinder stehen dabei im Vordergrund.
Summary
0:00:00
Einblendung "Film von gestern". Im Off ertönt eine Glocke und man sieht Kinder und Erwachsene auf Kinositzen (halbtotal). Schrifteinblendungen "Träumt für morgen - 1955/56. Nach einer Idee von Hugo Hermann der auch den Film gestaltete. Die Autoren sind außer dem Regisseur: Wera und Claus Küchenmeister und eine ganze Menge Kinder". Kommentar: "In unserem Berlin, das durch den Krieg unermesslichen Schaden genommen hat, leben und spielen Kinder zum Teil noch unter Umständen, die bald der Vergangenheit angehören werden...". Schwarz-weiß-Aufnahmen: Blick (von oben) auf eine Kinderschar die gebannt auf einen Puppenspieler schaut (halbtotal) (O-Ton). Mädchengesichter (nah). Umschnitt auf Farbaufnahmen im Kino: Mutter mit Kind auf dem Schoß schaut auf die Leinwand und den Film von 1956 mit der Puppenspieler-Aufführung (halbnah) (O-Ton) "...da hinten, hast Du gesehen?". Umschnitte zwischen alten und neuen Aufnahmen, die Mutter (Brigitte Großmann) ist inzwischen 30 Jahre alt, hat selber 6 Kinder und war damals ein Kind, das in den alten Filmaufnahmen zu sehen ist. Kindergesichter von 1956, die lebhaft Anteil nehmen am Geschehen (halbnah) (O-Ton). Marionettenfigur (nah). Brigitte in jungen Jahren vor der Bühne des Puppenspielers (halbnah). Angespannte und fröhliche Mädchengesichter 1956 (halbnah) (O-Ton). Im Off hört man "Kinder, wollen wir den Räuber fangen?" und die Kinder rufen laut "Ja" (halbnah) (O-Ton). Jungen schauen gebannt auf die Bühne des Puppenspielers (halbnah). Umschnitt zu Brigitte Großmann mit einer ihrer Töchter im Kino (halbnah) (O-Ton) "..ja, den hat er da auf dem Stuhl". Marionette (nah) (O-Ton) "...dann sammeln wir alle für die Großmutter Holz...". Kinder (halbnah) rufen laut "Ja". Die Kinder des Jahres 1956 unterstützen lebhaft den Wunsch der Marionette den Räuber fangen zu wollen (halbnah) (O-Ton).
0:01:43
Freund von Brigitte Großmann sitzt mit ihren anderen Kindern im Kinoraum und schaut auf die Leinwand (halbnah) (O-Ton). Mutter von Brigitte sitzt neben ihr im Kino (halbnah). Weitere Einstellungen der Puppenspielerbühne und den Kindern im Zuschauerraum des Jahres 1956 (halbnah) (O-Ton). Mädchen weint (nah). Junge droht mit der Hand (nah). Blick auf die Marionettenbühne (nah).
0:02:42
Brigitte Großmann in einem Büro der Kohlehandlung (halbtotal). Kommentar: "...Brigitte ist eines der Kinder aus dem damaligen Film, heute hat sie 6 Kinder, eine geschiedene Ehe und einen neuen Mann, sie arbeitet als Verkäuferin in einer Staatlichen Kohlehandlung". Brigitte an der Rechenmaschine im Büro mit zwei ihrer Kollegen (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt auf die Vorführung des Puppenspielers im Jahres 1956 (halbnah). Brigitte im Kino zeigt auf die Szenen, wo sie zu sehen ist (halbnah) (O-Ton). Brigitte spielt im Jahre 1956 mit Puppen (halbnah) (O-Ton) "Du hast Dich ja schon wieder schmutzig gemacht, schämst Du Dich gar nicht, hast Dich wohl wieder hingesetzt, was?" Brigittes Freundin antwortet (halbnah) (O-Ton) "Ich wollte doch was bauen". Brigitte "Was heißt hier bauen, Du hast doch Deine Sonntagssachen an, Du weißt doch, dass Du Dich nicht mit die neuen Sachen in Buddelkasten setzen sollst". Freundin "Musst Du mir andere Sachen in Zukunft anziehen". Brigitte "Na weißt Du denn nicht, dass heute Sonntag ist?". Freundin "Ne". Brigitte "Da musst Du aber ganz schön dumm sein, Du". Freundin "Ich hab doch nicht auf den Kalender geguckt".
0:04:00
Brigitte mit ihrem jüngsten Kind im Wohnzimmer kommentiert das Halstuch ihrer ältesten Tochter (halbnah) (O-Ton) "Ja, det ist ja al Albtraum, is ja det, man hau bloß ab". Monikas neuer Freund zur anderen Tochter von Monika (halbnah) (O-Ton) "...nun komm Du auch noch angedackelt mit Deiner Puppe, det reicht, bleib jetzt lieber draußen...steck schnell weg, aber so dass Du sie wieder findest". Schwenk über die Gruppe am Wohnzimmertisch (halbnah) (O-Ton). Freund von Brigitte nimmt das jüngste Kind auf den Arm (halbnah) (O-Ton) "Na komm, warst Du wieder arbeiten heute, warst Du arbeiten, erzähl doch mal...".
0:04:40
Junge mit kleinem Hund am Fenster (halbnah). Mädchen von Brigitte im Wohnzimmer (halbnah). Schwenk auf ihre Füße die im Takt wiegen (halbnah). Brigitte mit einer ihrer Töchter in der Küche (halbnah) (O-Ton) "Wo sind denn Deine Puppen?" Tochter "Im Keller". Brigitte "Warum?" Tochter "Weil Ronni die Augen ausgepiekt hat". Brigitte "Und wie viel Puppen habt ihr alle zusammen?" Tochter "32 Puppen". Tochter mit Hund am Fenster (halbnah). Brigitte im Büro kassiert Kunden in der Kohlehandlung ab (halbnah) (O-Ton). Mann bestellt 15 Zentner Kohlen am Büroschalter und bespricht Liefertermin mit Brigitte (halbnah) (O-Ton). Diskussion zwischen Brigitte und Kunden wer die Kohlen in den Keller bringt, da er ja einen Arm gebrochen hat (halbnah) (O-Ton). Kunde (halbnah) (O-Ton) "Früher, da gab es noch Service, da haben sie 5 Mark gegeben und die waren glücklich...und heute schmeißen sie alles auf die Straße...das ist ein Rückschritt".
0:08:00
Schwenk über Brigitte, ihre Eltern und Kinder im Kino (halbnah) (O-Ton). Schwenk über Brigittes Kinder und ihren neuen Freund (halbnah) (O-Ton). Kommentar: "Die Begegnung mit der Kindheit bringt Erinnerungen, das Erlebnis zum Beispiel für die Verabschiedung Ho Chi Minh`s ausgewählt zu werden". Licht des Filmprojektors im Kinosaal (halbnah). Brigitte mit ihren Kindern am Kaffeetisch im Wohnzimmer (halbnah) (O-Ton) "...die landen auf dem Flugplatz und da war der Ho Chi Minh rechts von uns, ne, links von uns standen die Vietnamesenfrauen...alle in so seidenen Sachen...in rot, in gelb, in grün, na so ganz weite Hosen. Und wie der dann abgeflogen ist sind drei umgekippt vor Aufregung das der nun abgeflogen ist". Einblendung eines Zeitungsartikels mit Foto von Ho Chi Minh, Brigitte und Walter Ulbricht (nah).
0:09:40
Brigitte alleine am Kaffeetisch (halbnah) (O-Ton) "Ich wollte immer Verkäuferin werden, ich fand dat schön als Eisverkäuferin oder Bonbonsverkäuferin, ich hab mir dann nur vorgestellt das ich dann zuviel Bonbons essen kann wie ich will, dann bin ich auch Verkäuferin geworden, es blieb dabei. Ick hab meine Arbeit, ick habs sehr gut auf meiner Arbeit, möchte da auch nicht weg". Frage aus dem Off "Zufrieden drum herum?" Brigitte (halbnah) (O-Ton) "Na ja, nicht ganz zufrieden, aber...kommt noch, sonst, mehr kann ick ja nicht haben, ick hab die Kinder, hab meine Arbeit, hab mein zu Hause und sonst, Wünsche direkt große Wünsche habe ich nicht. Will kein Auto, will kein Boot und es reicht mir so". Frage aus dem Off "Wissen Sie wovon Ihre Kinder träumen?" Brigitte (halbnah) (O-Ton) "Tja, ne, also det kann ich noch nicht mal sagen, haben sie noch nie was gesagt". Frage aus dem Off "Glauben Sie, dass Ihre Kinder anders sind als Sie damals waren...die Umgebung ist anders, die Umstände sind anders, sind auch die Kinder anders?" Brigitte (O-Ton) "Ja, ach ne, eigentlich nicht, eben nur das sie nicht mehr so genügsam waren wie wir damals waren, aber sonst sin det Kinder so wie wir waren, machen genau so Streiche wie wir und sind genau so artig wenn es darauf ankommt wie wir, also kann ich nicht sagen". Brigitte (nah) (O-Ton) "Ick möchte bloß, dass meine Kinder es mal besser haben als ick, dass sie mehr Geld haben und dass sie nicht soviel Kinder haben, ick meine ich möchte die Kinder nicht hergeben, für nischt, aber dass sie mal nicht so dumm sind wie ick...dass sie so früh mit Kinder anfangen so wie es jetzt ja momentan so ist, die fangen mit 14 an, und det möchte ick nicht. Die sollen sich erholen, die sollen wegfahren, wat ick nicht gehabt hab in meiner Ehe". Frage aus dem Off "Und für sich selbst?" Brigitte (nah) (O-Ton) "Ach, ich bin glücklich...ach, machen Sie mal aus...". Brigitte kämpft mit den Tränen (nah).
0:11:50
Filmausschnitt von 1956: Junge erzählt (halbnah) (O-Ton) "Zaubern gibt`s doch gar nicht". Ein anderer Junge (nah) "Warum soll man nicht zaubern können, das ist doch schön". Hochzeitsgesellschaft auf der Treppe vor dem Standesamt (halbtotal). Kommentar: "Während der Filmaufnahmen beginnt Frau Großmann ihre zweite Ehe". Brigitte Großmann im weißen Kleid inmitten der Hochzeitsgäste (halbtotal). Brigitte mit ihren Kindern im Kino (halbnah). Kommentar: "Man träumt nicht von dem was man hat, sondern von Frieden, Arbeit, genug zu essen. Träume sind auch von unterschiedlicher Art und morgen schon wieder anders". Filmausschnitt von "Träumt von morgen" aus dem Jahre 1956: Brigitte schaut keck in die Filmkamera (nah). Einblendung: Buch und Regie: Roland Steiner. Kamera: Heiner Sylvester. Regieassistenz: Regina Lösche. Schnitt: Angelika Arnold. Produktion: Cornelia Brauns. Dramaturgie: Gerta Stecher. Ton: Ernst-Reinhard Helmecke. Licht: Peter Algert. Kameraassistenz: Dieter Maurer und Rainer Wittig. Kraftfahrer: Sven Casper. DEFA-Studio für Dokumentarfilme, DDR 1979.
0:13:00 ENDE