Geldsorgen
Director: Walter Heynowski, Gerhard Scheumann, 6 Min., Color/Black-White, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Studio H & S, Berlin, 1975
- Film/Video Format
- 35 mm
- Length in m
- 164
- English Title
- Money Troubles
- Premiere Date
- Release Date (for Cinema)
Short Summary (English)
General Cano, President of the Central Bank, produces withdrawn banknotes for inspection, showing lines of defy, anonymously handwritten in small, forceful characters on the ornamentation of the banknotes: defiant messages of resistance: “Allende vive” – “Allende lives”.
Film Crew
- Director
-
- Walter Heynowski
- Gerhard Scheumann
- Script
-
- Walter Heynowski
- Gerhard Scheumann
- Camera
-
- Peter Hellmich
- Film Editing
-
- Traute Wischnewski
- Sound
-
- Manfred Berger
- Production Management
-
- Mathias Remmert
- Narrator
-
- Gerhard Scheumann
- Person, Primary
-
- Augusto Pinochet Ugarte
- Eduardo Cano Quijada
- Person, Secondary
-
- Salvador Allende Gossens
Awards
- 1. Leistungsvergleich Dokumentar- und Kurzfilm der DDR für Kino und Fernsehen Berlin (1975): Hauptpreis
- XVIII. Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen (1975): Ehrendiplom der Jury; Diplom der FIPRESCI
- 18. Internationales Dokumentarfilmfestival Bilbao (1976): Sonderpreis der internationalen Jury
- 22. Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen (1976): Hauptpreis; Ehrende Empfehlung der Jury des Internationalen Evangelischen Filmzentrums Interfilm
Short Summary (German)
Dieser Dokumentarfilm berichtet mit schwarz-weiß- und Farbaufnahmen über den chilenischen Zentralbankdirektor General Eduardo Cano. Während der Juntazeit wurden Geldscheine als Flugblätter des Widerstands genutzt. Cano kämpft zwischen den Jahren 1973-1975 gegen die Inflation und die verunstalteten Banknoten, als Folge lässt er neue Scheine drucken, andere wiederum zieht er aus dem Verkehr. Während des Interviews führt er einige Banknoten mit handschriftlichen Parolen vor, seine Kommentierung erscheint wunderlich: “Hier zum Beispiel wird die Junta als Junta von Dieben bezeichnet, was, wie Sie begreifen, nicht der Wahrheit entspricht.“ Weitere Parolen und Botschaften lauten: “Allende vive – Allende lebt“ und "Schluss mit den Erschießungen, wir wollen in Frieden leben". Der Kurzfilm endet mit einer Parole der die derzeit Herrschenden noch zittern lässt: “Wir haben eine Schlacht verloren. Aber nicht den Krieg.“
Summary
0:00:00
Einblendung: Studio H&S © 1975. Umschnitt auf auf den chilenischen General Cano mit Geldscheinen in der Hand (halbnah). Umschnitt auf den erzählenden Unteroffizier von vorne (halbnah, mit Zoom) (O-Ton) mit deutschen Untertiteln. "Noch am 11. abends wurde ich Präsident der Zentralbank. Gründe der Junta weiß ich nicht. Vermutlich lag es an meinem Posten bei der Armee: Chef der Intendantur, also verantwortlich für Versorgung und Finanzen". Umschnitt auf die Geldscheine "Banco Central de Chile" in der Hand (nah). Präsident der Zentralbank weiter (nah) (O-Ton) "Der Präsident der Junta, General Pinochet, rief mich und sagte: (Einblendung von Pinochet mit deutschen Untertiteln) "Sie sind jetzt Präsident der Zentralbank, übernehmen Sie die Sache umgehend"! Umschnitt
0:01:31
500 Escudos-Geldschein mit Titeleinblendung "Geldsorgen" (nah). Umschnitt auf den erzählenden Präsidenten der chilenischen Zentralbank (nah) (O-Ton) mit deutschen Untertiteln "Sie kennen gewiß die enorme Inflation in Chile: bis zu 700% im vorigen Jahr". Schwenk von dem leeren Einkaufsnetz auf das verzweifelte Gesicht einer anstehenden Frau (halbnah). Umschnitt. Zentralbankpräsident General Eduardo Cano überreicht Pinochet einen neu gedruckten Geldschein (halbnah). Zoom auf die Hände von Cano und Pinochet mit den Geldscheinen (nah). Kommentar: "General Eduardo Cano...überreicht dem Präsidenten der ehrenwerten Regierungsjunta, General Pinochet, das 1. Exemplar des auf seinen Befehl hin gedruckten Inflationsgeldes". Umschnitt
0:02:15
Cano berichtet weiter (nah) (O-Ton) mit deutschen Untertiteln "Wir, diese Regierung, schufen den 5.000-Escudo-Schein. Es war schon unbequem, mit einem Papierbündel herumzulaufen. So haben wir den Geldumlauf vereinfacht". Umschnitt auf Frauenhände die Geldscheine zählen (nah). Geldscheine wechseln die Hände an einer Supermarktkasse (nah) (O-Ton). Umschnitt auf den Zentralbankpräsidenten Cano in weißer Uniform auf seinem mächtigen Bürostuhl (halbtotal). Frage aus dem Off mit deutschen Untertiteln "Herr General, viele Banknoten werden aus dem Verkehr gezogen. Weshalb? Können Sie uns solche Scheine zeigen? Zoom auf den General Cano (halbnah) (O-Ton) mit deutschen Untertiteln "Ja, also Banknoten...Wie soll ich es ausdrücken...Über die Ausnahmezonen der Garnisonen gaben wir Befehl, dass Scheine umgetauscht werden müssen, die Bemerkungen gegen die Streitkräfte oder die Regierung tragen". Umschnitt
0:03:30
Rückwärtszoom von den Geldscheinen auf dem Tisch auf den erzählenden Cano (halbnah) (O-Ton) "Hier zum Beispiel wird die Junta als Junta von Dieben bezeichnet, was, wie Sie begreifen, nicht der Wahrheit entspricht (Cano hält bedruckte Scheine in die Kamera) "Chilene, wach auf!" und "Unser Land soll sein wie Kuba!" (nah). Umschnitt auf Farbaufnahmen eines 500-Escudo-Scheines mit handschriftlicher Parole "Junta Militar de Ladrones" und "Viva la U.P." (Militärjunta von Dieben - Es lebe die Volkseinheit) (nah). Einschnitt der Militärjunta mit Pinochet (halbtotal). Einschnitt einer Demonstration von Gegnern der Militärjunta mit Transparenten und lauten Parolen rufend (halbtotal) (O-Ton). Farbbilder von Parolen auf Geldscheinen "Allende Vive" (Allende lebt) (nah). Einschnitt von Salvatore Allende bei einer Wahlveranstaltung (halbnah). Farbiger Geldschein mit Parole "Schluss mit den Erschießungen, wir wollen in Frieden leben". Einschnitt eines knieenden Gefangenen, umgeben von Soldaten mit Gewehren (nah). Umschnitt
0:04:30
Zentralbankpräsident Cano wedelt mit weitern Geldscheinen (halbnah) (O-Ton) mit deutschen Untertiteln "Also, das kann keine Art sein, unsere Lage bekanntzugeben. Es kann Flugblätter geben, die natürlich das Gesetz bestraft, aber man darf dafür nicht die Währung benutzen". Umschnitt auf Farbmaterial. Detailaufnahmen beider Seiten eines 500-Escudo-Geldscheines (nah). Kommentar: "Die Zentralbank von Chile gab während der Regierungszeit Salvador Allendes diese 500-Escudo-Note heraus. Motive, der größte Kupfertagebau der Welt und ein Bergmann. Fußleiste: 1971 das Jahr der Nationalisierung von Kupfer, Salpeter und Eisen". Einschnitt von jubelnden Menschen und Parolen auf Fahrzeugen "Triunfo Popular" und "Lo Sierra Presente" und "Firmes con la Nacionalizacion" (halbtotal). Umschnitt auf den gleichen Geldschein mit handschriftlichen Parolen (nah). Kommentar: "Die gleiche Banknote, herausgegeben vom chilenischen Volk: 1973 das Jahr des Guerilla-Putsches". Umschnitt auf Massenverhaftungen und Verschleppte während der Juntazeit (halbtotal). Umschnitt auf die Rückseite des Geldscheines mit der Kupfermine (nah). Kommentar: "Die Guerillas werden sie den Yankee-Bossen zurück geben". Umschnitt auf eine Sprengung in der Kupfermine (halbtotal). Umschnitt
0:05:48
Cano in seinem Sessel (halbnah) (O-Ton) mit deutschen Untertiteln "Das ist sogar eine billige Form von Propaganda, die alle Kreise erreicht. Sie verschärft sich, weshalb wir den Umlauf solcher Scheine verboten haben. Man muß sie in der Zentralbank umtauschen, damit wir uns im In- und Ausland richtig darstellen". Umschnitt mit Zoom auf einen 500-Escudo-Schein mit Sprechblase des abgebildeten Bergmannes (nah). Kommentator: "Wir haben eine Schlacht verloren aber nicht den Krieg". Detailaufnahme von der Sprechblase auf das Bergmanngesicht (nah). Abblendung. Regie, Drehbuch, Szenarium: Walter Heynowski und Gerhard Scheumann. Kamera, Musik: Peter Hellmich. Abblendung
0:06:40 Ende