Im Tunnel B
Director: Georg Kilian, 20 Min., Color, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1987
- Film/Video Format
- 35 mm
- Length in m
- 550
- Other Title
- Jugendbrigade Mikroelektronik
- Release Date (for Cinema)
Film Crew
- Director
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- Georg Kilian
- Script
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- Georg Kilian
- Christiane Müller
- Camera
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- Claus Mühle
- Film Editing
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- Hannelore Greifenberg
- Scenario
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- Georg Kilian
- Christiane Müller
- Script Editing
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- Andrea Ritterbusch
- Sound
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- Hartmut Haase
- Production Management
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- Kurt Kalischke
- Narrator
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- Gretel Schulze
- Person, Primary
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- Susanne Wegner
- Ralf Krämer
- Kerstin Münch
- Person, Secondary
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- Willi Sänger
Short Summary (German)
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über junge Leute aus der Brigade "Willi Sänger" bei der Fertigung mikroelektronischer Bauelemente im VEB-Kombinat Mikroelektronik in Erfurt. Der Film porträtiert einige Mitglieder der Brigade und macht mit dem damals beinahe exotischen Arbeitsmilieu mit seinen Reinräumen und Schutzanzügen bekannt. Unterlegte Aussagen der Elektronikbauarbeiter und leitenden Ingenieure beleben die gezeigten Aufnahmen in den sterilen Räumen. Der hier vorgestellte Betrieb gehört zum noch jungen Industriezweig in der DDR, er soll aber nach den Wirtschaftsplänen in der Zukunft überdurchschnittlich weiter entwickelt werden, um die Automation und die dadurch entstehende Arbeitserleichterung voranzutreiben.
Summary
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Blick in einen sterilen Reinraum für der Herstellung von Mikrochips (halbnah). Rückwärtsfahraufnahme durch den Reinraum mit Blick auf die arbeitenden Frauen in grünen Schutzanzügen mit Atemmasken an den elektronischen Geräten (halbtotal). Umschnitt. Blick von oben auf eine Mitarbeiterin am Elektronenmikroskop bei der Überprüfung von gefertigten Mikrochips (halbnah). Rückwärtsfahraufnahme von den Mitarbeiterinnen an den Mikroskopen des Kombinates Mikroelektronik (halbtotal). Umschnitt auf den Filmtitel "Im Tunnel B". Überblendung auf ein Gruppenfoto (nah) mit Einblendung "Susi, Kerstin, "Emmis"... Elektronikfacharbeiter". Umschnitt
0:00:50
Blick von oben auf einen Wohnkomplex in Erfurt-Südost im Abendrot (halbtotal). Schwenk von oben über die Stadt Erfurt mit ihren vorgelagerten modernen Stadtteilen und Industriegebieten (total). Sprecherin: "Die Mikroelektronik in der DDR ist noch ein junger Industriezweig, jung sind auch die meisten die in ihm arbeiten. Susi, Kerstin und Emmis aus dem "Tunnel B" sind für die absolute Reinheit jedes Chips mit verantwortlich. Für einen Chip sind etwa 150 verschiedene Arbeitsgänge nötig, erst dann sind tausend elektronische Funktionen auf wenigen Quadratmillimetern integriert. Es gibt nur erste Qualität oder Ausschuss. Beobachtungen, Entdeckungen, Gespräche während einer Schicht". Blick von oben auf die eintreffenden jungen Werktätigen am Fabrikgelände (halbtotal). Umschnitt. Blick auf die Bodengitter mit Desinfizierungsmittel für die Schuhe im Betriebsbereich (halbnah). Umschnitt auf den Durchgang mit den Bodengittern und eintreffenden weiblichen Mitarbeiterinnen (halbtotal). Betriebsangehörige durchlaufen eine Sperre zur Überprüfung der Identität (halbnah). Elektronische Codekarten werden in Schlitze gesteckt, danach öffnet sich der Durchgang (halbnah). Umschnitt. Elektronikfacharbeiter in weißer Arbeitskleidung läuft noch einmal mit den Schuhen über ein Bodengitter mit Desinfektionsmitteln (halbtotal). Blick auf einen Schrifttafel oberhalb eines Codekartenlesegeräts neben einem Telefon "Personen die nicht im Besitz einer Codekarte zum Öffnen der Tür sind bitte telefonische Anmeldung im Reinraum "Tunnel B - 185" melden" (halbnah). Umschnitt
0:01:50
Mitarbeiterin zieht die Codekarte aus dem Schlitz und die Durchgangstür öffnet sich (halbtotal). Blick in den Umkleideraum der Frauen (halbtotal) dazu erzählt eine Mitarbeiterin im Off: "Wir müssen unsere Straßensachen ausziehen, die Kombi an, und da haben wir unseren Kuli drinnen zu haben, haben unsere Handschuhe, und das ist alles...". Frauen ziehen sich eine blaue Kombination inklusive Kapuze an (halbtotal). Mitarbeiterin im Badbereich rafft ihre langen Haare zusammen um sie unter der Kapuze zu verstecken (halbnah) dazu erzählt im Off ein Mitarbeiter: "Man sollte sich als Mädchen vorher abschminken, weil eben durch diesen Puder und diesen ganzen Kram, wenn man Sichtkontrolle macht, oder so, immer mal was runterfallen könnte...und grundsätzlich bevor man hier reingeht sich die Hände wäscht". Mitarbeiterin zieht sich die Kapuze über die Haare vor dem Spiegel (halbnah). Schwenk über eine Hände waschende Frau im blauen Kombianzug (halbnah). Blick auf ein Schaltpult "gesperrt / frei" an der Luftschleuse (nah) dazu berichtet ein Elektronikfacharbeiter im Off: "Ja zum Rauchen, es ist erwiesen worden dass ein Raucher viel mehr Partikel mir reinbringt wie ein Nichtraucher, viermal so viel". Zwei Frauen betreten in ihrer Kombi die Schleuse für die Luftdusche (halbtotal). Blick auf die Luftdüsen in der Schleuse (halbnah). Mitarbeiterin dreht sich in ihrer Kombi vor den Luftdüsen (halbnah). Umschnitt
0:02:50
Elektronikfacharbeiterinnen betreten den in gelbes Licht getauchten Arbeitsbereich (halbtotal). Schwenk über die Mitarbeiterinnen beim Gang zum "Tunnel B" (halbtotal) dazu im Off ein Mitarbeiter: "Ja bei der Mikroelektronik ist das so dass es immer, immer weiter geht, das wird immer kleiner, noch winziger als winzig. In der Wirtschaft, eigentlich in sämtlichen Großanlagen die du dir vorstellen kannst, Drehbänke, alles, werden nur noch elektronisch gemacht". Fahraufnahme durch den Arbeitsraum von "Tunnel B" (halbtotal). Umschnitt auf das Gesicht von Susi im blauen Arbeitsanzug (halbnah) dazu erzählt sie im Off: "Ich heiße Susanne Wegner, bin 22 Jahre alt und habe hier Elektronikbauarbeiter gelernt...(Zoom auf Susi im Lager für Mikrochips)...und dann bin ich drei Jahre zum Studium gegangen, dort habe ich Technologie, elektronische Bauelemente studiert...(Einblendung: Susi im Gespräch mit einer Kollegin und einem Kollegen)...Ja, eine Leitungstätigkeit, da muß erst einmal fachliches Wissen da sein, man muß sich ja erst mal durch das Studium mehr angeeignet haben, und das Praktische ist halt noch nicht da, das kann man sich nur auch in der Praxis aneignen".
0:03:45
Umschnitt auf Susanne Wegner im Pausenraum (halbnah) (O-Ton) "Als ich hier angefangen habe und bin reingekommen zu den Leuten, da haben sie gedacht ich bin der neue Lehrling, und das ist jetzt eben nicht mehr so, jetzt akzeptieren sie mich". Einblendung von Porträt- und Gruppenaufnahmen von und mit Susi (nah). Umschnitt auf die erzählende Susi im Pausenraum (halbnah) (O-Ton) "Na ja, also als Lehrling wollte ich eigentlich nicht studieren, also von der Schule her habe ich mir das eigentlich gar nicht so vorgestellt das ich mal studieren werde, es war eigentlich das was ich wollte. Na, ich bin dann zur Lehre gegangen und da hat mich der Lehrmeister eben angesprochen weil ich auch gut war, das ich eben studieren kann, und dann hab ich das erst mal gemacht. Na und da hab ich mir erst mal keine Gedanken gemacht wie das mal sein wird wenn ich Leiter bin oder so". Fotoeinblendungen von Susi (nah). Susi weiter im O-Ton: "Ja, es ist erst mal schwierig jetze damit fertig zu werden irgendwie, für mich war es jedenfalls so, weil ich eigentlich so Leitungsfunktionen wollte ich eigentlich nie übernehmen, ich wollte irgendwie jetzt mit einer Gruppe irgendwie zusammenarbeiten, wo ich den Leuten aber nicht irgendwie sagen muß, du mußt jetzt das machen und du mußt das machen, und so". Umschnitt
0:05:10
Blick in den Arbeitsbereich von "Tunnel B" mit Susi (halbnah). Susi erklärt ihrer Kollegin den nächsten Arbeitsgang (halbnah) (O-Ton). Blick auf Susi im blauen Arbeitsanzug (halbnah) dazu erzählt eine Kollegin im Off: "Also es geht mit ihr, man kann sich nicht beschweren, aber am Anfang. Hat ja ein halbes Jahr Praktikum gemacht, und ab September letzten Jahres war sie offiziell der Ingenieur, aber sie möchte auch erst mal mit den Leuten zurechtkommen weil wir ja im Endeffekt ja mehr wussten als sie erst einmal". Umschnitt auf die Kontrolle der runden Wafer-Chipträger unter Licht (halbnah). Blick auf die verdeckten Gesichter der Mitarbeiter (nah) dazu berichtet ein Mitarbeiter im Off: "Wir produzieren hier ja verschiedene Chips, von U 80 bis hin was bei 10.000 Transistoren drauf, 40.000 Widerstände, und Kondensatoren sind so 25.000 drin, und dies sind eben alles auf diesen 3 Millimeter-Wafes drauf, also praktisch integriert, gell. Man bräuchte ungefähr einen Raum in der Größe eines Klassenzimmers um das alles unterzubringen". Mitarbeiterin kontrolliert die mit Chips bestückten Wafes unter dem Elektronenmikroskop (halbnah). Produzierte Chipträger werden unter gebündeltem Licht geprüft und in Sammelbehälter gesteckt (halbnah) dazu erzählt im Off eine Mitarbeiterin: "Ja wenn es nicht gut ist ist es Ausschuss, das ist klar. Man kann ja nicht einen Chip wenn er einen Knacks weg hat, nicht für weniger Geld verkaufen, denn dann würde er nicht lange halten, dann ist er hin...". Blick in den Arbeitsbereich von "Tunnel B" (halbtotal). Umschnitt
0:06:35
Zoom auf Kerstin bei der Prüfung von Chips (halbtotal). Kerstin mach sich Notizen mit ihrem Kugelschreiber (halbnah) dazu erzählt sie im Off: "Mein Name ist Kerstin Münch, ich bin 20 Jahre, werde 21, und ich habe Elektronikfacharbeiter gelernt für Halbleiterfertigung, und arbeite auch in dem Beruf". Kerstin zieht Latexhandschuhe an und füllt neu produzierte Wafes mit integrierten Chips in einen Sammelbehälter (halbnah) dazu Kerstin im Off: "Wir haben hier nun angefangen und für uns war das ja alles Neuland. Ja und so nach und nach macht man die ersten Blindscheiben die praktisch wertlos sind, die nur zum auffüllen genommen werden, das man erst mal ein Gefühl für die Scheiben kriegt, man muß sich langsam ran tasten, deswegen gibt es ja auch bei uns wahrscheinlich eine Psychologin, das wenn einer zu viele Fehler macht, das man zu ihr hingeht und das man mit ihr darüber redet, was die Probleme sind, familiäre Probleme oder andere Probleme, deswegen man nicht genug konzentriert auf der Arbeit ist". Mitarbeiterinnen stapeln die in Sammelbehältern produzierten Wafes auf einem Tisch (halbtotal). Blick über den Flur von "Tunnel B" auf eine telefonierende Mitarbeiterin (halbtotal). Kerstin entnimmt der Sammelstelle produzierte Chips und legt sie in einen Transportwagen (halbtotal). Zwischenschnitte aus dem Arbeitsbereich (halbtotal) dazu berichte im Off Kerstin weiter: "Man sieht ja das alles um mit Hilfe der Mikroelektronik Veränderungen zu machen, das die körperlich schweren Arbeit abgebaut wird. Also in der Beziehung kann man im gewissen Sinne eigentlich gerne auf die Arbeit gehen weil man weiß es wird uns nützen, ich glaube sonst hätte ich auch den Beruf nie gemacht, weil ich eigentlich auch nie einen Beruf haben wollte der keinen Nutzen in dem Sinne bringt". Blick auf Kerstin am Arbeitsplatz (halbnah) (O-Ton). Umschnitt. Blick auf Kerstin im Gespräch mit einer Kollegin (halbtotal) im Off erzählt sie dazu: "Wir haben ein Lohnsystem, insgesamt wenn das nicht kommt, es wird ja praktisch von allem ausgegangen, kommt es nicht haben wir Abzug, also ist man bestrebt im Ganzen doch das zu erreichen, schon mal mit Eigennutz im Endeffekt, ne. Man möchte ja sein Geld verdienen". Kerstin und Kollegin sortieren die produzierten Mikrochips in ihren Sammelboxen (halbtotal).
0:08:20
Blick auf eine Mitarbeiterin neben einem männlichen Kollegen (halbtotal) im Off dazu eine Kollegin: "Na, sie hat die Patenschaft vom Hans übernommen wegen den vielen Arbeitsfehlern". Hans schaut zur Kamera (halbtotal) im Off dazu die Patenschaft-Kollegin: "Nicht das ich jetzt mal hingehe, Hans, paß auf und mach das und das und das, der kann ja alleine arbeiten, da hab ich auch schon Vertrauen zu". Umschnitt auf die Patin von Hans im Umkleideraum (halbnah) (O-Ton) "Na ja, der Hans der hat als er neu gekommen ist zu uns, da wollt er viel auf einmal machen. Er hat gedacht es ist alles so einfach, das kann man alles so nebenbei machen...und er da mal 6 Posten angeätzt was nun überhaupt nicht gut ist, ja, und das war ihm dann zu viel, deshalb auch die vielen Arbeitsfehler die er gemacht hat. Ich mußte damals die Patenschaft für ihn übernehmen, das habe ich nun gemacht, und dann habe ich ein bisserl auf den Hans mit aufgepasst". Einblendung eines Fotos der Patin (nah). Patin berichtet weiter (halbnah) (O-Ton) "Na ja, Schwanger bin ich seit Januar und das Wunschkind ist es nun nicht, ich hätte gerne noch zwei oder drei Jahre darauf gewartet, bis ich eben meine Wohnung fertig habe, noch ein bisschen Geld verdienen, vielleicht auch verheiratet bin, oder so. Ich hab mir eben das ganz anders vorgestellt, na ja". Fotoeinblendungen der Patin mit ihrem Freund (nah). Patin erzählt weiter: "Also wenn es da ist bin ich erst mal froh, und ich hoffe ich werde das Baby gut überstehen, und wenn ich dann eben wiederkomme möchte ich auf jeden Fall wieder in meine alte Abteilung, in meine Schicht bei meinem Chef, und hoffe das ich eben einen Normalschichtplatz kriege oder in den Zweischichten anfangen kann weil ich ja alleine bin und dann kann ich eben keine drei Schichten mehr machen mit dem Kind, na ja". Einblendung von Fotos der schwangeren Patin während eines Spazierganges (nah). Umschnitt
0:10:45
Kamera-Rückwärtsfahrt durch den Produktion- und Kontrollbereich von "Tunnel B" (halbtotal). Umschnitt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reinigen vor Schichtende die Fußböden im Produktionsbereich (halbtotal) im Off erzählt dazu eine Kollegin: "Na ja, wir haben ja einen Aufenthaltsbereich und einen Arbeitsbereich, und da gibt es verschiedene Staubklassen, und der Aufenthaltsbereich hat die Staubklasse 1.000, und der Arbeitsbereich hat die Staubklasse 100...(Einblendung eines Messfühlers mit Anzeigegerät zur Staubmessung)...da sind es nur noch 3,5 Teilchen...". Blick auf den Mitarbeiter bei der Staubmessung im Arbeitsbereich (halbtotal). Zoom auf "Emmis" in seinem Arbeitsbereich (halbnah) dazu berichtet er im Off: "Ich heiße Ralf Krämer, bin 21 Jahre alt, mit Spitznamen "Emmis" genannt, habe gelernt Elektronikfacharbeiter für Bau- und Funktionsgruppen, bin verheiratet, hab ein Möpschen, ein Kind, und, war noch was"? Umschnitt auf "Emmis" im Umkleideraum (halbnah) (O-Ton) "Ja, unsere Arbeit ist deshalb so wichtig weil wir Reinigungsschritte durchführen um die Reinheit der Scheibe bzw. jedes einzelnen Chip realisieren müssen, ja, es darf wirklich kein Staubkorn auf dieser Scheibe sein, denn das würde gleichbedeutend mit Ausschuss sein, denn wenn wir jetzt einen Staubpartikel haben, ja, nehmen wir mal an es ist größer als 5 mü (Mükrometer), das muß man sich mal vorstellen, dann würde das wenn man sich das mal unter dem Mikroskop anguckt, ja, weil das Chip ist ja nur 3 mal 3 Millimeter groß, dann würde das schon wie...Berg aussehen, also praktisch als ob da ein Berg in einer ganz glatten Landschaft drinne steht, so, und deswegen ist es ganz ganz wichtig das wir solche Partikel, bevor andere Arbeitsgänge durchgeführt werden, zu beseitigen". Umschnitt
0:12:40
Einblendung von Fotos von und mit "Emmis" (nah). Umschnitt auf den erzählenden "Emmis" im Umkleideraum (halbnah) (O-Ton) "Qualitätsarbeit zahlt sich für mich auf alle Fälle aus denn das merkt man immer am Schluss des Monats wenn die Lohntüte stimmt, und wenn mal jemand anders auf Deutsch gesagt, Mist gebaut hat, dann merke ich das auch immer in meiner Lohntüte, ja, weil es eben etwas weniger ist als sonst, und gerecht finde ich es auf alle Fälle weil wir ja schließlich eine große Gemeinschaft sind da drin, ja, in unserem Tunnel". Fotoeinblendungen mit "Emmis" (nah). Ralf Krämer erzählt weiter (halbnah) (O-Ton) "Ich wollte Kfz-Elektriker werden weil mein Vater ziemlich schwer krank war, er hat ein Auto gehabt und das muß ja auch gehegt und gepflegt werden, und dazu bedarf es auch einiger Reparaturarbeiten die ich dann eben ausführen mußte, ja, weil er es ja gesundheitlich nicht mehr konnte. Da habe ich mich dann hier beworben in Erfurt an der Kfz-Stelle...aber die haben mich dann eben abgelehnt, ja, und so kam es dann eben dass ich mich hier im Funkwerk beworben habe als Elektronikfacharbeiter...(Fotoeinblendungen mit "Emmis")...Ja meine Träume sind eben halt das ich mich mal weiter qualifizieren möchte, denn die Technik wird ja immer anspruchsvoller, mit Computer umzugehen und so weiter, und deshalb möchte ich hier ein Fernstudium aufnehmen und ich hoffe doch das dies dann bald geschehen wird. 1989 möchte ich damit anfangen und wenn ich dann mal fertig bin werde ich Ingenieur für Elektronik sein und vielleicht werde ich mich dann weiter spezialisieren auf Computertechnik oder Software, ja, weil mir das Gebiet am meisten liegt, bzw. weil ich mich auch sehr viel dafür interessiere". Umschnitt
0:15:10
Blick auf eine Mitarbeiterin bei der Dateneingabe am Computer (halbnah)... "Emmis" berichtet weiter im Off dazu: "Meine Lieblingsschicht ist die Nachtschicht und die Frühschicht mag ich absolut nicht gerne. Früh, viel zu früh aufstehen...zu viele Leute dann hier drin...man möchte dann auch mal weitermachen, man hat hier auch viel Freizeit, man kann viel unternehmen, und eben 8 Stunden sind 8 Stunden und nicht 8 dreiviertel. Es ist so, das Schichtleben ist hier schon ganz in Ordnung, da kann man nicht meckern". Mitarbeiterin macht Eintragungen in Tabellen (halbnah). Blick auf die Kontrolltische für Wafes (halbtotal). "Emmis" schaut in eine geöffnete Produktionsmaschine (halbnah) (O-Ton) "Geht doch hervorragend". Umschnitt. Blick auf das Umfüllen von Wafes (halbnah). Blick in die Produktionsmaschine für Scheiben (nah). Umschnitt. Blick in den Tunnel B (halbtotal) dazu "Emmis" im Off: " Bei uns hier in der Schicht ist es doch so, da sind doch fast 150 Mann hier sind, und da kennt doch fast jeder jeden, aber sonst eigentlich versteht sich jeder mit jedem...". Blick auf diskutierende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Tunnel B (halbtotal) dazu erzählt eine Kollegin im Off: "Die Jungs sind, wenn viele Mädchen drum rum sind, da denke sie manchmal, na Gott, die Mädels arbeiten und wenn ich mal, dann ist es nicht so schlimm, bis er von einem Mädchen einen auf den Deckel kriegt, dann merkt er doch das er sich mal zusammenreißen muß". Blick auf erzählende Frauen und Männer in blauen Kombis am Arbeitsplatz (halbnah) (O-Ton). Umschnitt
0:17:15
"Emmis" zwischen zwei jungen Frauen im Pausenraum ohne Arbeitskleidung (halbnah) (O-Ton) "Wie der Hahn im Korb kann man eigentlich nicht sagen, denn ich werde ja fast genauso behandelt wie ein Mädchen auch". Schwenk über die lachende Runde (halbnah) (O-Ton). Kollegin zu "Emmis" (halbnah) (O-Ton) "Na ja, manchmal hat er auch schon gesagt, wo Du krankgeschrieben warst hast Du mal gesagt, ich weiß nicht zu wem Du es gesagt hast, auf jeden Fall hast Du gesagt, meine Mädchen machen es schon auf der Arbeit". "Emmis" dazu "Na klar meine Madels, ihr seid ja auch meine Madelchen". Die Patin von Hans erwidert (halbnah) (O-Ton) "Es ist auch so bei den anderen Arbeitskollegen, wenn jetzt einer kommt oder so, die kommen immer zu Dir, oder meistens, aber mal ist Susi unsere Chefin und nicht Du, und wir lassen uns jetzt auch nur was von Susi sagen und nicht von irgendjemand. Auch wenn Du jetzt die sieben hast, wir haben auch alle unsere sechs, wir können unsere Arbeit auch alleine machen...". "Emmis" erwidert "Ich habe niemals gesagt das ich was besseres bin, oder"? Kollegin dazu "Wenn aber Reparaturen sind dann bist Du bei den Reparaturen, auch wenn wir uns manchmal da drin die Hacken wundlaufen, das haben wir auch schon alles gehabt". "Emmis" dazu "Na gut, das ist aber schon ziemlich lang her, das ist von Achtzehnhundert Zwieback...". Umschnitt
0:18:25
Rückwärtsfahraufnahme an den Elektronenmikroskopen vorbei (halbnah). Mitarbeiterinnen kontrollieren die einzelnen Chips unter dem Mikroskop (halbnah). Sprecherin: "In den Wirtschaftsplänen der DDR steht die Forderung die Mikroelektronik überdurchschnittlich zu entwickeln, Susi, Kerstin, "Emmis"...(Fotoeinblendung)...und die anderen jungen Leute sind dafür unentbehrlich". Foto der Brigademitglieder "Willi Sänger" in blauer Kombikleidung (nah) mit Filmtiteleinblendung "Im Tunnel B". Nachspann: Ein Film des DEFA-Studios für Dokumentarfilme, Gruppe "Kontakt". Gestaltung: Christiane Müller, Hannelore Greifenberg, Renate Wilke, Kurt Kalischke, Claus Mühle, Hartmut Haase, Uli Schmidt, Rüdiger Fabian, Wolfgang Schmidt, Georg Kilian. Wir danken dem VEB-Kombinat Mikroelektronik und der Brigade "Willi Sänger". © DDR 1987. Rückwärts-Kamerafahrt durch den Tunnel B von den Brigademitgliedern weg (halbtotal). Abblendung
0:19:20 ENDE