Prozess gegen Mielke

Summary

Landgericht Berlin, innen; Gerichtsflur, Anwälte gehen heran; Pflichtverteidiger Hubert Dreyling geht schnellen Schrittes heran; Dreyling geht in Gerichtssaal; Gruppe von Leuten auf den Gerichtsflur, in Gespräch vertieft; Gerichtssaal innen; Kamerateams filmen die Verteidigerbank; Schwenk über Zuhörer; Akten auf Richtertisch; Akten GA; Anwalt und Frau ? (Tochter eines der Mordopfer) gehen heran; Schwenk auf Verteidigerbank; Presse; Anwalt nah; Frau ? (Tochter eines der Mordopfer) holt Brille aus Brillenetui; Erich Mielke auf Anklagebank (hinter Glas); Mielke im Gespräch mit Anwälten; Hubert Dreyling OH; Schwenk auf Erich Mielke auf Anklagebank; Anwälte im Gespräch Verteidigerbank; Zuhörer; Erich Mielke seitlich (durch Scheibe gefilmt); Anwalt geht zu Mielke; Mielke und Anwälte im Gespräch, diverse Einstellungen;

Staatsanwalt (?) OT zu den neuen Dokumenten: "Die neuen Dokumente stellen keine Änderungen der Beweissituation dar/ Verteidigung hat im Juli letzten Jahres die Herkunft der Unterlagen bezweifelt bzw. Vermutungen angestellt es handele sich um dubiöse Unterlagen/ diese Zweifel sind durch die Übersendung dieser drei Lebensläufe entkräftet worden/ sind offizielle Dokumente, die uns über das russische Außenministerium übersandt worden sind."; Staatsanwalt (?) OT zur Bedeutung der Dokumente für das Plädoyer: "Keine Änderung der Beweissituation/ bin beim Antrag lebenslange Freiheitsstrafe geblieben/ Aufrechterhaltung des Haftbefehls."; Rechtsanwalt Dr. König OT zu seinem Plädoyer: "Werde im Wesentlichen Ausführungen machen zu der Hauptstütze dieser Anklage, nämlich zu dem Zeugen Broll und dessen Fragwürdigkeit..";

Dr. König bricht Interview kurz ab; Hubert Dreyling im Interview T;

Dr. König OT: "Werde mich konzentrieren im Wesentlichen auf die Frage der Glaubwürdigkeit des Hauptbelastungszeugen Broll zu dessen Person es sicherlich noch einige Dinge zu bemerken gibt, die hier noch gar nicht in dieser Weise in der Hauptverhandlung erörtert worden sind/ werde sicherlich auch zur Qualität des Verfahrens, das mit dem Urteil von 1934 damals endete einige Bemerkungen machen/soweit ich der Auffassung bin, dass diese Gesichtspunkte ganz konkret hier für die Entscheidung von Bedeutung sind/ allgemeinen historischen Hintergründe sind meiner Auffassung jetzt genügend durch die vorausgegangenen Plädoyers eigentlich genügend ausgeleuchtet worden/ müsste jetzt sehr detailliert die einzelnen Beweisstücke auf die hier die Verurteilungsanträge gestützt worden sind, abgeklopft werden.";

Dr. König OT zu den vorgelegten Dokumenten: "Dokumente sind ja zumindest inhaltlich nicht neu/ Herr Smirnov, der hier als Zeuge gehört wurde, hatte die ja bereits vorgelegt über den Vertreter der Nebenklage/ Umstand hinzu gekommen, dass von einer sowjetischen Stelle Kopien, die einen Stempel auf der Rückseite tragen, was noch nicht mal eine Beglaubigung gewesen ist/ nun von offizieller Stelle solche Kopien abgestempelt vorgelegt werden/ ergibt meiner Meinung nach für die Frage, was man daraus für die Schuldfrage ableiten kann gar nichts neues.";

Dr. König OT zur Frage, ob er weiterhin daran zweifelt, dass die Lebensläufe von Mielke stammen: "Jedenfalls ist für mich der Grad der hohen Wahrscheinlichkeit der erforderlich wäre, um darauf eine Verurteilung stützen zu können, ist für mich nicht erreicht.";

Dr. König OT zur Frage, ob er im Falle einer Freisprechung darauf drängen würde, dass er auch freigelassen wird: "Selbstverständlich müsste der Haftbefehl in dieser Sache aufgehoben werden/ Frage ist, was ist mit den weiteren Haftbefehlen, die es ja gibt/ weitere Frage ist, was ist mit seiner Haftfähigkeit?";

Dr. König OT zum Gutachten: "Doktor Platz (?) wollte so Mitte Februar seine Feststellungen vorlegen und hat bewusst so eine lange Zeit der Untersuchung in Anspruch genommen, weil er meinte, um wirklich zu gesicherten und unangreifbaren Feststellungen zu kommen, braucht er eine breite, empirische Grundlage durch ständige Besuche, Gespräche und Untersuchungen des Angeklagten."; Ausschnitt Lebenslauf Erich Mielke GA