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Sampler Wydoks

116 Min., Color, Documentary
Deutschland
Wydoks, 1990

Film/Video Format
S-VHS

Film Crew

Musical Performance
  • Feeling B (Musikgruppe)
  • Zerschossene Träume (Musikgruppe)
  • Santa Clan (Musikgruppe)
  • Fat Scheik (Musikgruppe)
  • Punkt 2 (Musikgruppe)
Person, Primary
  • Ilona Sommerfeld
  • Arthur Alexander (Spitzname: Aljoscha) Rompe
  • Christian (Spitzname: Flake) Lorenz
  • Christoph Zimmermann
  • Alexander Kriening
  • Paul Landers
  • Jutta Braband
Person, Secondary
  • Peter-Michael Diestel
  • Axel Springer
  • Gottfried Müller

Short Summary (German)

Dieser Farb-Dokumentarfilm hat neun verschiedene Beiträge. Der erste Bericht befasst sich mit dem "Wydoks-Club" auf der Schönhauser Allee 5, dazu äußern sich Aljoscha Rompe und andere eingehend. Der zweite Bericht handelt von einem besetzten Haus in der Kastanienallee 85/86 und einer einberufenen Pressekonferenz der Hausbesetzer wegen falscher Berichterstattung in den Medien. Der dritte Bericht handelt von einem besetzten Haus in der Rosenthaler Straße und dem darin befindlichen Konzertschuppen "Der Eimer". Der fünfte Bericht befasst sich mit dem besetzten Gebäudekomplex in der Oranienburger Straße, im ehemaligen Kino "Camera" ist jetzt das Kunst- und Kulturzentrum "Tacheles" untergebracht. Im sechsten Bericht erläutert Aljoscha Rompe was er mit seinem Bürgerradio "Radio P" bezweckt und welche Schwierigkeiten auftreten, um eine Sendelizenz zu erhalten. Vergleichend berichtet er auch über den dänischen Sender "Christiana" in Kopenhagen. Auch der siebte Bericht handelt von "Radio P" und dem Verein "Freunde von Radio P", beide befinden sich in verschiedenen besetzten Häusern. Der Zuschauer wird Zeuge wie mit einem großen Polizeiaufgebot "Radio P" durchsucht wird, obwohl der Verein das Ziel der Aktion war. Der achte Filmbeitrag handelt von zwei Berliner Jugendgruppen die aggressiv gegen Ausländer vorgehen und sinnlos fremdes Eigentum zerstören, sowie einem Konzert mit verschiedenen Musikern auf dem Dach eines besetzten Hauses. Der letzte Beitrag berichtet über die Demonstration "Deutschland halt`s Maul" am Tag der deutschen Einheit auf dem Alexanderplatz. Die friedliche und genehmigte Kundgebung wird durch unnötige Polizeigewalt zu einer fast unkontrollierten Großdemonstration. Insgesamt bilden die Dokumentarfilmbeiträge ein wichtiges Zeitdokument der Nachwendezeit und legen die Probleme der Hausbesetzer, der Arbeitssuchenden, der Künstler und Medienmacher offen auf und zeigen unerschrockene und kampfbereite junge Menschen in Berlin-Mitte.

Summary

0:00:00

Laufschrift "Die Wydoks kommen...". Blick (von oben) auf einen offenen Lieferwagen mit Piratenflagge (halbtotal). Schwenk (von oben) über den Lieferwagen bei seinem Abbiegen in die Mainzer Straße (halbtotal). Blick (von oben) auf einen Kreuzungsbereich (halbtotal) mit unterlegtem Titel "Teil 1. Berlin Prenzlauerberg, DDR, Mai-Juli 1990". Fahraufnahme im offenen Wagen mit Blick auf die Piratenflagge (halbnah). Schwenk vom Fahrer auf Aljoscha Rompe bei der Sendersuche einer Stereoanlage im Lieferwagen während der Fahrt (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf Radiomoderatoren in der Wohnung an Mikrofonen (halbnah) (O-Ton) "Radio P, Radio P...". Umschnitt. Schwenk über den fahrenden Lieferwagen auf der Straße mit Piratenfahne (halbtotal). Lieferwagen wendet auf der Schönhauser Allee und parkt auf dem Bürgersteig (halbtotal). Eingeblendete Laufschrift "...Besetzt seit Januar 1990...". Wagen mit dem Kennzeichen "ITF 1-03" hält vor dem Kameramann (halbnah). Umschnitt

0:01:12

Aljoscha Rompe im Studioraum mit DDR-Flagge (halbnah) (O-Ton) "Ja, wir sind hier im "Wydoks-Club" in der Schönhauser Allee 5, und neben mir steht Delia und Christoph...". Umschnitt auf die Hausfassade mit Geschäft "Mode Zippel" (halbtotal). Im Off hört man dazu: "...ihr müßt mir mal erklären, was ist Wydoks-Club und was ist die Schönhauser Allee 5. Die Schönhauser 5 ist ein besetztes Haus...(Rückwärtszoom auf das Haus von der gegenüberliegenden Straßenseite)...eh, Christoph, Du kannst ein paar Worte dazu sagen". Christoph neben Delia (halbnah) (O-Ton) "Ein besetztes Haus in Ostberlin, das ist wichtig, in dem Haus wohnen nur Ostberliner, sagen wir mal DDR-Bürger...". Schwenk über die Hausfassade vom Innenhof aus gesehen (halbtotal). Delia zwischen Rompe und Christoph (halbnah) (O-Ton) "Wydoks ist ein Verein von unabhängigen Leuten die einfach mal Aktionen dagegen machen das wir von irgendwelchen Geldtypen hier regiert werden, und eines war zum Beispiel das wir uns zur Wahl gestellt haben, zu Kommunalwahl, und auch 0,31% der Stimmen bekommen haben". Blick auf den Hausflur mit einem großen Müllcontainer (halbtotal). Umschnitt. Aljoscha Rompe (nah) "Wir haben heute einen Bericht über die Wydoks, über Eimer, über Rat Pub, über Radio P, ja, das reicht erst mal ja". Umschnitt

0:02:14

Aljoscha, Delia und Christoph ziehen den Müllcontainer vor das Haus (halbnah). Hauswand mit Beschriftung "Wydoks" und "Wydoks-Club-Bar" (halbnah). Umschnitt. Delia interviewt einen jungen Mann im Wydoks-Club mit einem Mikrofon (halbnah) (O-Ton) "Die Leute die sich so in besetzten Häusern rumtreiben, da wird ja gesagt das sind so Penner, oder Assis. Bist Du ein Assi"? Angesprochener (halbnah) (O-Ton) "Ich bin kein Assi, aber ik finde das ich das Alter habe irgendwann einen eigenen Wohnraum zu haben, da mir keine zur Verfügung gestellt wurde mußte ich mir eine nehmen, und hier stehen so viele Häuser frei, bloß weil die Kohle nicht zum sanieren da ist, da muß man zur Selbstinitiative greifen irgendwo". Delia fragt nach "Und was machst sonst so neben Musik und so"? Angesprochener "Ich arbeite hier gleich bei Barko, das ist für mich noch nicht der Traumjob aber...ich hab Werkzeugmacher gelernt, und hab mit drei abgeschlossen, da sollte für mich normalerweise nicht das Problem einen Beruf zu kriegen, bloß in Berlin, Ostberlin zur Zeit gibt es wohl ein Einstellungsverbot, oder weiß ik, ik hab mich bei 40 Betrieben beworben, ik hab keinen Job gekriegt. Dementsprechend mußte ich bei Barko einsteigen, und da ich einen Platz im Arbeiterwohnheim erst mal brauchte, da zieh ik jetzt aus, das hälst du nicht aus, da sind 3 Mann auf der Bude und die ist so groß wie dieser Raum, und det sind auch Leute, wir passen irgendwie nicht zusammen. In solchen Läden wird überhaupt nicht drauf geachtet, da wird so viel zusammen gewürfelt, ob die klar kommen interessiert gar nicht". Delia "OK, ich meine das ist alles nicht so einfach mit den Sachen, aber Musik hilft doch ein bisschen heilend, oder wie siehst Du das"? Angesprochener "Na ja, deswegen höre ich mir Heavy Metal-Musik an. Wir wissen ja, da kann man in einer Scheißstimmung sein, da kann man gut drauf sein, paßt bei mir überall rein...". Umschnitt

0:04:00

Blick auf eine bunte Vinylplatte auf dem Plattenspieler (nah) (O-Ton). Schwenk vom drehenden Plattenteller auf den bedienenden Moderator von Radio P (halbnah). Umschnitt auf den fahrenden Lieferwagen mit Piratenflagge auf der Kastanienallee (halbtotal). Lauftiteleinblendung "...das Haus Kastanienallee 85/86 mit der Kneipe "Rat Pub" ist seit Januar 1990 besetzt...". Aljoscha Rompe fährt den Wagen vor das mit Transparenten verhangenen Wohnhaus (halbtotal). Umschnitt auf eine Pressekonferenz im Haus (halbtotal). Begrüßung der Gäste (halbtotal) (O-Ton) "Also als erstes möchten wir uns vorstellen, wir sind aus dem besetzten Haus, das ist Jutta Braband in Verbindung mit der alternativen Jugendliste...(Blick auf die Zuhörer im Raum)...wir haben diese Pressekonferenz einberufen wegen, als 1. Punkt zu erwähnen, na ja, Irreführung von...(Zoom auf den Redner)...Medienmeldungen, bezogen auf die TAZ und SAT 1 vor allen Dingen. Wir wollen erklären warum wir dieses Haus besetzt haben und, ja, und was wir mit diesem Haus vor haben". Umschnitt auf einen der Hausbesetzer (halbnah) (O-Ton) "Wir wollen hier zusammen eine neue Form des Zusammenlebens ausprobieren, also in der alten Zeit galt es unsozialistische Lebensweise und noch immer gilt es als Familienfeindlich, und wir wollen eben das wir dafür auch einen Abgeordneten haben der natürlich auch weiß es gibt andere Interessen und es besteht ein Bedarf das solche Häuser existieren wo eben die Leute wirklich zusammen wohnen, zusammen arbeiten, zusammen was machen und auch voneinander Verantwortung übernehmen. Gerade so ein Haus stellt für sozial schwächere eine unheimliche Sicherheit darstellt, weil er da nicht einfach in der Wohnung sitzt und da sein Bier stehen hat, und sein Fernsehen, das der irgendwo mit einbezogen wird". Blick auf die Zuhörer im Raum (halbtotal). Umschnitt

0:05:35

Jutta Braband ergreift das Wort (halbtotal) (O-Ton) "Wir haben eine Arbeitsgruppe initiiert, die Arbeitsgruppe Projekte, die sich mit der Lösung dieses Problems befaßt in der Weise das nicht nur die Hausbesetzungen legalisiert werden sollen…(Zoom auf die Rednerin)...sondern auch für alle Zukunft einfach mal ein Verfahrensweg festgelegt wird wo Leute das einfach nicht mehr nötig haben Häuser zu besetzen, sondern sagen, da steht ein Haus leer, jetzt gehen wir da und da hin und beantragen das, oder das die Stadt solche Häuser ausschreibt, solche Selbstverwaltungsprojekte, ja, einfach nur so ein Weg das jeder weiß er kann sich dahin wenden, kann sich um so ein Haus bewerben. Hausbesetzungen sind ja nichts anderes als ein ungeheures Signal für einen bestehenden Mißstand würde ich einfach mal so sagen. Einerseits betrifft dieser Mißstand Wohnungsnot, andererseits aber die Tatsache das Häuser leer gezogen werden und einfach mal verfallen, und ich denke das ist...(Einblendung der flatternden Piratenflagge auf den Auto)...schon auch die Situation hier in der DDR, insofern ganz besonders als die verfehlte SED-Baupolitik und die schlechte Arbeit der KBV`s einfach dieses Ergebnis gehabt haben das so viele Häuser über Jahre leer stehen und kaputt gestanden sind...". Umschnitt

0:6:40

Fahraufnahme mit den Auto von Aljoscha Rompe und Blick auf die Häuser auf der Kastanienallee (halbtotal). Fahraufnahme im offenen Wagen mit Blick durch die Windschutzscheibe auf den Fernsehturm zu (halbtotal). Schwenk vom Wagen auf marode und besetzte Häuser (halbtotal). Rompes Wagen wendet vor einem Haus und parkt auf dem Bürgersteig (halbtotal). Eingeblendeter Lauftitel "...der "Eimer", ein Konzertschuppen in der Rosenthaler Straße, auch besetzt...". Dazu im Off: "Radio P auf 106, das erste freie Radio aus Ostberlin, heute mische ich mal im Eimer und da geht es in 10 Minuten los". Umschnitt auf das Hausinnere mit der Interviewerin Delia (halbnah) (O-Ton) "Also wir sind hier in einem der berühmten Wieder-Treffpunkte, vor mir stehen...und Tatjana, und der "Eimer" wurde ein Besetzerhaus...wie seid ihr dazu gekommen". Tatjana (halbnah) (O-Ton) "Wir wollten, wir waren auf der Suche nach einem Horrorort...". Umschnitt auf eine Live-Musikband auf der Bühne (halbtotal) (O-Ton). Gäste des "Eimer" auf der Tanzfläche und an der Bar (halbnah). Umschnitt auf das Interview (halbnah) (O-Ton) von Delia "Hier in diesem Haus laufen geile Konzerte ab und andere Sachen, sicher wird es auch Probleme geben, sicher, ich meine so ein Haus verschenkt man ja nicht sogleich wo die Geier hier umherziehen und die Häuser wieder haben wollen...(Blick an die Theke mit Aljoscha Rompe bei einem Bier)...was wollt ihr dagegen machen wenn sie kommen"? Tatjana und ihre Begleiter (O-Ton) "Drin bleiben...selbst tun, selbst machen. Nicht mehr auf Köpfe oder neue Gesichter warten, ein eigenes Gesicht finden...". Umschnitt auf das Lichtspektakel in den Räumen (halbtotal). Blick auf die Band auf der Bühne (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt

0:08:35

Blick (von oben) auf den Fahrer im Lieferwagen von Aljoscha Rompe während der Fahrt (halbnah). Schwenk vom Steuer auf die Straße (halbtotal). Umschnitt. Rückwärtszoom vom Schild "Camera", "Kult" und "Kunst" an der Hausfassade auf das besetzte Haus mit Lauftitel "...das Kunst- und Kulturzentrum "Tacheles" Oranienburgerstraße ist seit dem 13.02.90, 13 Uhr besetzt...". Blick auf die Seitenfront des Hauses mit Schrift "TACHELES" (halbtotal). Umschnitt auf das Gesicht einer Frau (nah) (O-Ton) "Mein Name ist Ilona Sommerfeld, ich bin Vorstandsmitglied der Vereinigung Tacheles, deren Sitz hier in diesen Häusern ist, in diesem und benachbarten Wohnhaus, wir sind hier...(Einblendung des Treppenhauses)...um dieses Haus vor dem Abriss zu bewahren und hier ein unabhängiges Kunst- und Kulturzentrum aufzubauen". Blick in leer stehende Räume des Gebäudekomplexes (halbtotal). Im Off dazu: "Kino "Camera" war ja 1985 ein Kino hier, das heißt also dieses Gebäude müßte vom Bauzustand noch "OK" sein". Ilona Sommerfeld weiter (halbnah) (O-Ton) "Auf die Frage warum konnte denn noch so lange ein Kinobetrieb drin sein und so weiter, da wurde ausgewichen und man sagte, man hätte keine anderen Möglichkeiten und sowas...(Rückwärtszoom von der Gebäudefassade mit Beschriftungen "Tacheles" und "Kunst")...das sind alles fadenscheinige Begründungen. Die Herren haben darauf gehofft das es von alleine zusammen fällt, aber diese Haus fällt nicht von alleine zusammen...". Umschnitt auf Aljoscha Rompe neben Ilona Sommerfeld (halbnah) (O-Ton) "...die haben auch die Sprengung von dem anderen Teil ohne Trennung durchgeführt weil sie gehofft haben es zieht mit und erspart denen noch eine Menge Arbeit, oder eine Menge Ärger, war aber nicht an dem. Dieses Haus steht noch". Umschnitt

0:10:00

Schwenk von einem Fenster zu einer Skulptur an der Wand im Gebäude des Kunst- und Kulturzentrums in der Oranienburgerstraße (halbtotal). Kameragang zwischen den Zimmern mit Kunstwerken an den Wänden (halbtotal). Umkreisung eines Dreidimensionalen und Menschenähnlichen Kunstwerkes auf Ständern vor einer Fensterfront (halbnah). Umschnitt auf die flatternde Piratenfahne während der Fahrt im offenen Wagen von Aljoscha Rompe (halbnah). Im Off dazu: "Hier ist Radio P auf 106 Megahertz, das erste freies Radio dieses Landes, natürlich aus dem Prenzlauerberg". An einer Kreuzung schaut Rompe in die Kamera (halbnah). Umschnitt auf das Gesicht von Delia neben einer Fahne mit DDR-Symbol in den Klauen des Bundesadlers (halbnah). Aljoscha Rompe erzählt weiter (halbnah) "Wir treten ja dafür ein für so eine Art Bürgerradio wie es in Dänemark praktiziert wird, da ist es eben so das jeder Gemeinderat die Lizenz vergeben und auch die Frequenz...". Einblendung eines Artikels: "Radio P - Rechtsfreier Raum...das erste freie Radio der DDR. Es startet am Freitag, dem 4.5.1990, um 17 Uhr. Es hat eine Reichweite von ca. 5 km, in der jeder seine Meinung über den Sender schicken kann!...Wir verlangen , dass nicht nur RTL und Axel Springer Sendelizenzen bekommen...". (nah). Rompe weiter "...wir hatten jemand hier aus Kopenhagen von so einer Radiostation, praktisch mehrere Vereine existierten, und die müssen sich dann sozusagen die Frequenz teilen, und dasselbe trifft auch für das Fernsehen zu, und es kostet relativ wenig, man muß glaube ich wohl 2.000 Mark im Jahr zahlen, der Verein...(Einwand von Rompes Nachbar: "Und mit den Musikrechten muß man klar kommen")...na ja, das teure sind die GEMA-Rechte, aber die verzichten zum Teil drauf, also die spielen die Philippinische- oder Thailändische Musik, oder irgend solch eine Musik, ich weiß nicht ob die GEMA-Rechte drauf haben, ansonsten muß man für die GEMA-Rechte, was weiß ikke, für den Sender "Christiania" 25.000 oder so zahlen. Das ist ein bißchen teuer, aber ansonsten ist das im prinzipiell eben möglich...(Einblendung eines Artikels "Anarchie in der Luft...Die Selbsthelfer)...wir sind der Meinung das die DDR einen positiven Beitrag zur Vereinigung leisten sollte". Aljoschas Nachbar (halbnah) (O-Ton) "Abgesehen davon das alle Rundfunkstationen und selbst Fernsehstationen jetzt auch kopiert werden und auf ein Minimum zurück geschraubt werden. Also die Medienbreite wird ja zur Zeit nicht verbreitert sondern verkleinert sozusagen". Umschnitt

0:12:50

Mitfahrt in dem offenen Lieferwagen mit Blick auf die Straße (halbtotal). Schwenk über die 6 Mitfahrer bis zu Aljoscha Rompe und die hinter ihm flatternde Piratenfahne (halbnah). Überblendung auf einen Mundharmonikaspieler am Mikrofon (halbnah) (O-Ton). Schwenk vom Mundharmonikaspieler auf die Musikanlage auf den Tischen (halbnah) (O-Ton). Mischpult, Plattenspieler und Verstärker in den Räumen von "Radio P" (halbnah). Blick in das halbprofessionelle Studio mit seinem Mitarbeitern (halbtotal). Umschnitt auf Aljoscha Rompe am Mikrofon (halbnah) (O-Ton) "Am nächsten Sonntag machen wir wieder ein kleines Konzert mit mehreren Bands, unter anderem wollen wir "Punkt 2" aus Westberlin hören. Also, bis zum nächsten Mal, bis Sonntag, Punkt 2". Umschnitt...

0:14:00

...auf ein Schild "Wydoks Club & Bar ab 19 Uhr" (halbnah). Umschnitt auf eine Band auf der Bühne bei ihrem Instrumententest (halbtotal) (O-Ton). Schwenk über die Besucher im Innenhof des Hauses auf der Schönhauser Allee 5 (halbtotal). Wartende Besucher neben Lautsprechern (halbtotal). Schwenk über die Besucher und die aufgebaute Tonanlage (halbtotal). Umschnitt. Blick (von oben) in den Innenhof (halbtotal) mit Lauftitel "...die Ostberliner Band "Zerschossene Träume"...". Bandmitglied am Mikrofon (halbnah) (O-Ton). Schwenk über die Musiker (halbtotal) (O-Ton). Bier trinkender Mann hinter einem Lagerfeuer (halbnah). Besucher spielen Luftgitarre (halbnah). Blick auf die Band auf der Bühne (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt auf Aljoscha Rompe mit Gleichgesinnten vor dem Haus im Abendlicht (halbnah) (O-Ton). Umschnitt

0:15:40

Aljoscha Rompe als Beifahrer im offenen Lieferwagen (halbnah). Dazu im Off: "Wir erwarten noch heute 4 Kinder hier im Radio P-Studio, die arbeiten an der ersten Kinderzeitung die eben wirklich von Kindern für Kinder gemacht wird. Die kommen natürlich aus dem Prenzlauerberg". Zoom auf die Fenster und einen Balkon eines Wohnhauses (halbtotal). Umschnitt auf die Kinder im "Radio P"-Studio mit Mikrofonen in der Hand (halbnah) (O-Ton) "Also jetzt etwas Werbung. Unsere Kinder machen Zeitungen für Kinder...also auf der ersten Seite ist ein Artikel über den "Fascho-Alarm" (Einblendung) vom 8. Mai. Auf der Seite zwei ist eine Fortsetzung mit Bildern, dann folgt (Einblendung) auf Seite drei ein Artikel zur Green-Peace "Die kleine Demo", auf Seite 4 der "Jüdische Friedhof "(Einblendung) und vom 13. Filmfest in Westberlin...(Polizisten schauen sich vor dem Wydok-Haus die Schilder und Kleinplakate an)...und Spandauer Vorstadt...". Umschnitt auf die Passanten und Polizisten vor dem Eingang des Wydok-Hauses (halbtotal). Polizisten öffnen die Tür und dringen in das Haus ein (halbtotal). Polizist dreht sich zum Kameramann (halbtotal), das Bild friert ein und Text wird eingeblendet: "...23. Mai, der Sitz des Vereins "Freunde vom Radio P" in der Schönhauser Alle 5, wurde von der Polizei durchsucht". Im Off dazu: "Die Bullen durchsuchen gerade die Schönhauser Alle Nummer 5, und die Schönhauser Alle Nummer 5 mal als Hintergrund, ist nicht der Sitz von "Radio P" sondern Sitz des "Freundeskreises von Radio P e. V." also der Verein der dieses Radio unterstützt". Umschnitt

0:17:20

Passant vor dem Haus berichtet (halbnah) (O-Ton) "..also ich bin hier gekommen, wollte eigentlich nur zu unseren Übungspunkt, wir haben heute Probe, und da komm ich da vorne um die Ecke…und da kamen die Polizisten mit ihren Wagen aus der Lottumstraße, voll mit Kampfmontur, mit Helm und Knüppeln, und es sprangen direkt welche aus dem Bereitschaftswagen hier ab und die Tür von außen gesichert...und dann wollte ich ins Haus rein, und da hat man mir das verweigert, man hat sich meinen Ausweis, meine Papiere aufgeschrieben, hat nicht mal gesagt wieso, das wär eine polizeiliche Maßnahme, und ich darf solange sie hier sind nicht das Haus betreten". Einblendungen von Polizeiwagen und Polizisten bei der Aktion (halbtotal). Umschnitt. Polizei-Mannschaftswagen fährt rückwärts aus einer Torausfahrt auf die Straße (halbtotal). Umschnitt auf den erzählenden Aljoscha Rompe (halbnah) (O-Ton) "Also man muß ja ganz kurz sagen, Herr Diestel, der momentane Innenminister, hatte vorher angekündigt, nachdem er so ein Interview hatte...er wird die Sache mit "Radio P" bereinigen. Christoph ist ja nun der Vorsitzende vom Verein Radio P, und der Verein Radio P hat den Sitz in der Schönhauser Allee 5, und sie nahmen eben an der Sender befindet sich hier, und sie wollten den Sender haben und haben das Haus gestürmt". Christoph erzählt weiter (halbnah) (O-Ton) "Und dann haben sie noch den Vorsitzenden freundlichst gebeten mit auf das Revier zu kommen, und dann haben sie eigentlich nochmal so ein Protokoll aufgesetzt, so wie man das kennt, und haben die üblichen Sachen gefragt die man eigentlich beantworten konnte". Aljoscha weiter "Wir haben eine Talkshow gehabt mit dem Medienminister Müller...(Einblendung eines Textes im Bild: Verein "Freunde von Radio P" Schönhauser Allee 5, Berlin 1054. Der Verein "Freunde von Radio P" beantragt hiermit eine Sendelizenz für einen UKW Sender mit einer Reichweite von 15 km. Dieser Sender soll ein nichtkommerzielles Radio sein. Das Radio soll offen für jeden Bürger sein und auch den Kontakt zwischen den täglich neu entstehenden Wohn- und Kulturprojekten, Kneipen und Infocafes in Prenzlauerberg und Umgebung herstellen.)...von der CDU hier, im Deutschlandsender, und wir haben ihm übergeben unseren Antrag für Sendelizenz, und jetzt haben wir eine Antwort gekriegt...". Christoph antwortet weiter (halbnah) "Im Prinzip steht da nur drinne das sie keine gesetzliche Regelung haben für die Annahme, und das wenn man versucht mit irgend welchen Sachen Fakten zu schaffen, also mit irgendwelchen Radiosendungen, dann gibt es überhaupt keine Genehmigung". (Unterlegte Schrifteinblendungen: Ministerium für Medienpolitik der Regierung der DDR. Im Prinzip ist daran gedacht, zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt Privatsender in der DDR zuzulassen. Für ein Zulassungsverfahren fehlen noch die gesetzlichen Gegebenheiten. Ich gehe davon aus, daß keinesfalls mit einer Genehmigung zu rechnen ist, auch nicht in Richtung einer offenen Frequenz, wenn zuvor versucht wird, durch ungenehmigte Sendungen). Aljoscha berichtet weiter (halbnah) "Das Problem ist doch, wir haben versucht, kann man überhaupt ein Radio anmelden hier in der DDR momentan. Angeblich ist ja jetzt alles Privatinitiative, und wir wurden immer im Kreis geschickt zwischen dem Post- und Medienministerium, und jetzt sagt man es gibt generell keine Genehmigung, aber auf der anderen Seite hört man das die Frequenzen praktisch schon vergeben werden, und der Frequenzplan der liegt im Prinzip schon fest". Umschnitt

0:20:00

Blick auf die flatternde Piratenfahne im offenen Wagen (halbtotal). Im Off hört man: "Radio P auf 106 Megahertz UKW, liebe Kollegen im Peilwagen, wir haben euch doch schon längst gesehen, ihr seit heute ein bißchen spät Jungs, macht euch einen schönen Feierabend. Wir verabschieden uns für heute und melden uns Morgen wieder. Tschüss bis Morgen". Blick auf Christoph und Aljoscha bei ihrer Fahrt im Lieferwagen (halbtotal). Jugendliche rollen einen alte Teppichrolle durch den Innenhof eines Wohngebäudes (halbtotal) mit Laufschrifteinblendung "...rechtsextreme Jugendliche ziehen nach einem Fußballspiel im Ostberliner Straßen...". Umschnitt. Fahraufnahme mit Blick auf gehende Jugendliche auf den Bürgersteigen (halbtotal). Stacheldraht wird mit Zange bearbeitet (nah). Drahtgitter wird bearbeitet (nah) mit Laufschrifteinblendung "....linke und unabhängige Hausbesetzer schützen ihre Häuser...". Jugendlicher befestigt Stacheldraht (halbnah). Jugendliche auf einem Hausdach (halbtotal) mit Laufschrifteinblendung "...Ostberlin, Bezirk Lichtenberg...das besetzte Haus der rechten "Nationalen Alternative" in der Weitlingsstraße...von diesem rechten Zentrum sind zielgerichtete brutale Gewaltaktionen gegen Ausländer, unabhängige und linke Hausbesetzer geplant und ausgeführt worden". Ein Zeuge erzählt (halbnah) (O-Ton) "Die haben halt hinten "Molis" rein geschmissen und die hat Martin abgekriegt, und dann, ja ich meine, da stand er brennend im Cafe drin, wir haben ihm gleich die Decken drüber. Na ja, wir haben uns dann verbarrikadiert, die Bullen standen hier überall und haben nichts gemacht, die hatten halt Schiss..". Blick auf die Fassade des Hauses mit Beschriftung "Tacheles" (halbtotal). Blick auf das Haus mit Beschriftung "Büro" (halbtotal). Ein anderer Zeuge vor dem Büro (halbnah) (O-Ton) "Es waren hier Leute die unser Haus angegriffen haben, da waren zum Teil auch 15jährige dabei, die eigentlich so, ja, ich würd sie mal in die Ecke Hooligans, ich dränge sie schon in eine Ecke, ich will sie gerade nicht in eine Ecke drängen natürlich, aber das sie jetzt politisch tierisch motiviert sind das glaub ich nicht, das sind einfach, das ist die Lust an der Zerstörung, oder irgend etwas kaputt machen was andere Leute aufbauen...". Aljoscha Rompe hört dem Erzähler zu (halbnah) (O-Ton) "...von uns geht keine Aggression, keine Gewalt aus, wenn Einzelne herkommen und sagen, hey was macht ihr hier und scheiß Ausländer, was habt ihr hier für Leute dabei, dann kann man mit ihnen reden, dann kann man sagen, ja gut, hier sind Spanier, hier sind Australier, wir kommen mit denen gut klar, schauts euch an, ihr könnt mit denen genauso gut reden...praktisch wenn man sich die Leute einzeln rauspickt dann geht es, nur wenn sie als Gruppe auftauchen dann ist das nicht mehr möglich". Umschnitt

0:21:50

Musiker proben auf dem Dach eines Wohnhauses (halbtotal) (O-Ton). Zuhörer auf dem Dach (halbnah). Aljoscha Rompe und Christoph Zimmermann am Mikrofon (halbnah) (O-Ton). Kameragang auf die spielenden Musiker zu (halbtotal) (O-Ton). Junges Pärchen hört eng umschlungen der Gruppe auf dem Dach zu (halbnah). Blick auf den Gitarristen Paul Landers (halbnah). Alexander Kriening am Schlagzeug (halbtotal). Zwischenschnitte von anwesenden Zuhöreren auf dem Hausdach (halbnah). Aljoscha am Mikrofon (halbnah) (O-Ton). Rückwärtszoom von Zuschauern auf dem gegenüber liegenden Dach auf die Zuhörer der Musikgruppen (halbtotal). Umschnitt auf den Gitarristen (halbnah). Schwenk auf den singenden Aljoscha und Christoph (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf einen Jet am Himmel (halbtotal) Lauftiteleinblendung: "Realisation: Josch Tenner, Charlotte Calix, Paul Steffens. Musik: Santa Clan, Feeling B, Fat Scheik, Zerschossene Träume. Produzent: P-TV 1054 Berlin / DDR. Co-Produzent: World in Vision, Maui/Hawai, Frankiwi Plus. Spendenkonto: Verein "Freunde von Radio P" Deutsche Bank Berlin, Konto Nr. 5225180. © P-TV 1990. Wolkenbild friert ein (halbtotal). Überblendung: Eine Produktion von "P-TV" Berlin. Vielen Dank für die Zusammenarbeit: TV-Stop Kopenhagen. Umschnitt

0:25:05

Titeleinblendung mit einem Transparent an einem Balkonrand: "Deutschland halt`s Maul". Unterlegter Text: "...Das Motto einer Demonstration am Tag der Deutschen Einheit...". Hinweis: In den folgenden Filmszenen ist häufiger ein Kreisrundes Logo "P-TV" zu sehen. Umschnitt auf die Großdemonstration vor der Kongresshalle und dem "Haus der Lehrer" in Ostberlin (halbtotal) (O-Ton) "Wir fordern die Polizei auf sich sofort zurück zuziehen und die Demonstrationsteilnehmer vom Platz runter zu lassen". Schwenk über die Demonstranten mit Schrifteinblendungen (halbtotal) "Ost-Berlin Alexanderplatz 3. Oktober 1990". Schwenk über die Demonstrationsteilnehmer (halbtotal) (O-Ton). Unruhe bricht auf dem Platz aus und Leuchtraketen werden gezündet (halbtotal) (O-Ton) "Mörder, Schweine, ihr Schweine". Blick auf die in Reihe stehenden Polizisten mit Helmen und Schutzschildern vor der Kongresshalle (halbtotal). Einzelne Demonstrationsteilnehmer äußern sich vor der Kamera (halbnah) (O-Ton) "Ich demonstriere gegen den Rassismus"...und "Ich meine eine frei angemeldete Demonstration die soll man auch frei lassen, das ist meine Meinung dazu, das ist ganz einfach"...und "Und die Bullen die sind teilweise zu hart, gestern haben sie einen mit 10 Mann zusammen geschlagen, der lag auf dem Boden, das ist zu fies...". Umschnitt. Polizeikräfte laufen am Einrichtungshaus vorbei und Mannschaftswagen folgen ihnen mit Blaulicht (halbtotal). Schwenk über die anrückenden Polizeiwagen an der "Weltzeituhr" auf dem Alexanderplatz (halbtotal). Kamera richtet sich auf einen umgefahrenen Demonstranten (halbnah) (O-Ton) "Eh, du Schuft, du Schwein, Alter". Umschnitt auf Demonstrationsteilnehmer die sich vor der Kamera äußern (halbnah) (O-Ton) "Das war eine angemeldete Demonstration"... und "Ich kenn mich hier in Berlin nicht aus, jedenfalls weiter vorne hatten sie schon mal versucht uns aufzuhalten, ja, als wir dann hier standen kamen 10 bis 15 Bullen rein zu uns und haben hier uns sinnlos gerempelt, ja, ein paar haben versucht die Steinwerfer rauszuhalten, das ging dann aber nicht mehr..." ...und "Es wurde immer wieder gerufen das sich die Bullen zu entfernen hätten, weil es wäre alles friedlich abgelaufen mit Musik und Kundgebung und so...". ...und ein Sanitäter "Ich find das Scheiße". Umschnitt

0:28:05

Blick auf vorbei fahrende Polizeiwagen mit Martinshorn und Blaulicht (halbtotal) (O-Ton). Schwenk über die Polizisten mit Knüppel, Helm und Schutzschild (halbnah). Gruppen von Polizisten gehen langsam voran vor der Kongresshalle am Alex (halbtotal) mit Einspielung einer Schlagerparodie "Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt..." von einem Kohl-Imitator. Zoom auf die Hundertschaften der Polizei (halbtotal). Knallkörper explodieren vor den Füßen der Polizisten und Feuerwerksraketen steigen über ihnen auf (halbtotal). Wasserwerfer versucht die Demonstranten zu verjagen vor der Kongresshalle (halbtotal). Kameragang zwischen den Demonstranten (halbtotal). Alexanderplatz voller Blaulichter und Polizeiwagen (halbtotal). Sanitätsfahrzeuge fahren in Reihe vor (halbtotal) (O-Ton). Schwenk zu einem vorbei fahrenden Wasserwerfer der Polizei (halbtotal). Demonstranten tanzen auf dem Alex und schwenken die DDR-Flagge (halbtotal). Wasserstrahl wird auf die Demonstranten gerichtet im Scheinwerferlicht (halbtotal). Feuer vor der Kongresshalle (halbtotal). Kameragang zur Feuerstelle, ein umgestürzter Polizeiwagen brennt (halbtotal). Kameramann läuft rückwärts von den anstürmenden Polizisten weg (halbtotal). Zoom auf die Polizeigruppen vor der Kongresshalle und dem Haus des Lehrers (halbtotal). Demonstranten flüchten vor den anstürmenden Polizisten (halbtotal). Wasserwerfer richtet seinen Strahl auf die Demonstranten (halbtotal). Schrifteinblendungen dazu: Realisation: Grisu Gernot Pohl, Al Joscha, Lars Michael. Eine Produktion von P-TV Berlin in Zusammenarbeit mit TV-Stop Copenhagen.

0:32:45 ENDE

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