Verschenkt & verloren
Director: Günter Lippmann, 18 Min., Color, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1984
- Film/Video Format
- 35 mm
- Length in m
- 500
- Other Title
- Abwärme
- Release Date (for Cinema)
Film Crew
- Director
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- Günter Lippmann
- Camera
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- Hans Borrmann
- Music
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- Mario Peters
- Person, Primary
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- Eberhard Rehbaum
- Dietrich Barbezi
- Eberhard Eisermann
- Dieter Grotrecht
- Bernd Arnold
Short Summary (German)
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über das aktuelle Thema der Energieeffizienz. Etwa 70 Prozent der nicht genutzten Energie geht in Form von Abwärme verloren. Hier stellt der Film mögliche Varianten einer sinnvollen Nutzung von Abwärme vor, und zwar in der LPG-Tierproduktion in Mittelbach, im Stahl- und Walzwerk Brandenburg, im Umspannwerk Erfurt Nord, im Kraftwerk Thierbach und im Porzellanwerk Henneberg. Die dort gewonnene Wärmeenergie wird zum größten Teil für die Heizung von Betriebsräumen, Gewächshäusern, Kaufhallen, Wohnungen oder für die Warmwasserversorgung genutzt, in Thierbach sogar für die Karpfenzucht. Dabei wird deutlich gemacht, dass dadurch zusätzliche Belastungen der Atmosphäre oder der Gewässer verhindert werden können und es wird dokumentiert, welche Reserven noch in vielen Betrieben, aber etwa auch in den Abwässern der Kanalisation liegen.
Summary
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Flugaufnahme um vier qualmende Kühltürme herum (halbtotal). Umschnitt. Kameraschwenk von den qualmenden Austrittsöffnungen auf dem Dach des Kraftwerkes bis zum Blick auf die umgebende grüne Landschaft (halbtotal). Sprecher: "Was hier in riesigen Schwaden gen Himmel steigt ist verloren gehende Energie, Wärmemüll sozusagen. Die Fachleute nennen es anders, Abwärme. Es ist in allen hochindustrialisierten Ländern ähnlich, nur 1/3 der aufgewendeten Energie läßt sich direkt nutzen, das heißt, 70% müssen zunächst als Verluste verbucht werden. Diese Energie geht hauptsächlich in Form von Abwärme verloren, und dieser Wärmemüll belastet unsere Umwelt und verstärkt dabei die Wirkung von Schadstoffen in Atmosphäre und Gewässern". Umschnitt auf ein überschwemmtes Gasthaus am Schweriner See (halbtotal). Kameraschwenk vom Gasthaus über den überschwemmten Uferbereich am See (halbtotal). Sprecher: "Schweriner See, über 20 Kilometer lang, 12 Meter mittlere Tiefe, zweitgrößter Binnensee unseres Landes". Umschnitt auf das Schweriner Schloß von Wasserseite aus gesehen (halbtotal). Zwischenschnitte von Booten, Schwänen und Enten auf dem See (halbnah). Umschnitt
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Zoom auf die Wolken über den Kühltürmen (halbtotal) mit Titeleinblendung "Verschenkt & verloren". Umschnitt auf ein rotes Fragezeichen. Blick in die Glut von Öfen (halbtotal). Umschnitt auf einen qualmenden Autoauspuff (halbnah). Umschnitt auf eine Reihe von Schornsteinen mit Rauchgas (halbtotal). Sprecher: "Was hier vor unserer Kamera flimmert ist verloren gehende Abwärme...alles verschenkt und verloren. Abwärme einer Kläranlage...(Filmeinblendung)...sie erwärmt die Umgebungsluft und gelangt mit dem gereinigten Abwasser in den nahe gelegenen Fluß...(Blick auf die schäumenden und dampfenden Klärbecken)...So oder so, verschenkt und verloren". Umschnitt. Fahraufnahme in einem PKW zur Winterzeit mit Blick auf eine Ortschaft (halbtotal). Fahraufnahme mit Blick auf die Silos der LPG Mittelbach bei Karl-Marx-Stadt (halbtotal). Umschnitt. Kühe werden in Reihe durch Automaten gemolken (halbtotal). Umschnitt auf die gefüllten Melkbehälter (halbtotal). Mitarbeiter befestigt die Sauger an das Euter (halbnah). Kameraschwenk über die Transportschläuche über den Melkanlagen (halbnah). Sprecher: "Für uns war verblüffend dass man mit Milch heißes Wasser erzeugen kann. Wir fragten den technischen Leiter der Anlage, Eberhard Eisermann. Stieß er mit dieser Idee sofort auf Verständnis, oder gab es auch Skepsis, Widerstände"? Eisermann in seinem Büro (halbnah) (O-Ton) "Ja wenn Sie mich so fragen würde ich sagen das war so, aber das ist Geschichte, darüber sprechen wir heute nicht mehr. Neues setzt sich mitunter schwer durch, hat uns auch einige Zeit gekostet und wir haben dann vertretbares Risiko in Kauf genommen. Wir haben eine Käsemaschine umgerüstet nach unserem System, und sie ging mit bestem Ergebnis". Umschnitt
0:03:30
Blick auf das Euter einer Kuh während des Melkvorganges (halbnah). Kameraschwenk vom Euter auf die Glasbehälter mit der Milch (halbnah). Blick auf die Pumpschläuche (halbnah). Sprecher: "Die Zweifler wurden überzeugt, mit einem Liter frisch gemolkener Milch läßt sich ein Liter Wasser auf etwa 45 bis 50 Grad erwärmen. Den Neuerern aus der LPG Mittelbach gelang das Kunststück gerade bei einem Prozess Energie zu gewinnen der bisher nur Energie kostete". Blick auf einen Großbehälter mit Milch und angeschlossener Umwälzpumpe (halbtotal). Kameraschwenk auf einen Kühlraum (halbtotal). Umschnitt auf Elektromotoren, Kühlschlangen und Ventilatoren (halbtotal). Sprecher: "Ähnlich wie beim Haushaltskühlschrank, dessen Rückseite sich erwärmt, entstand beim Abkühlen der Frischmilch Abwärme...(Kameragang an den Elektromotoren und Kühlschlangen vorbei)...diese Energie ging verloren, sie wurde bisher ins Freie geblasen. Jetzt stehen die Ventilatoren still". Kameraschwenk von der leeren Ventilatorenwand auf die Stallanlagen und Silos der LPG zur Winterzeit (halbtotal). Schwenk über Wärmeaustauscher und Ventilatoren (halbnah). Sprecher: "Die Lösung ist einfach. Austauscher nehmen die Milchwärme auf und übertragen sie auf einen Wasserkreislauf...(Blick auf einen Melker bei der Reinigung der Melkabteilung mit heißem Wasser)...Die Melker verwenden das erwärmte Wasser zum Duschen und auch für die täglichen Reinigungsarbeiten. Das kostete bisher Energie, nämlich Kohle". Umschnitt. Blick auf einen Melker und eine Melkerin bei der Reinigung der Räumlichkeiten und der Sauger (halbnah). Umschnitt. Eberhard Eisermann berichtet weiter in seinem Büro (halbnah) (O-Ton) "Wir sind in der Lage mit unserer Anlage im Jahr 160 Tonnen Braunkohle einzusparen, eine Volkswirtschaftliche Größe mit der sich rechnen läßt wenn man sich überlegt dass in unserer Republik viele, viele Milchproduktionsanlagen produzieren". Kameragang an den Kühen im Melkraum vorbei (halbnah). Umschnitt.
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Flugaufnahme über das Stahl- und Walzwerk Brandenburg (halbtotal). Zwischenschnitte von den Öfen in der Produktionshalle des Stahlwerkes (halbtotal). Sprecher: "In der Industrie fällt Abwärme im weitaus größeren Mengen und meistens in extrem hohen Temperaturen an, oft kann sie mit geringem Aufwand nutzbar gemacht werden. Am günstigsten ist es wenn die Abwärme im Entstehungsprozess selbst wieder verwendet wird". Blick auf einen glühenden Stahlblock (halbtotal). Fahrbarer Arm des Chargier-Krans mit Schaufel befördert etwas in die Glut des Ofens (halbtotal). Zoom in den flüssigen Stahl in einem Siemens-Martin-Ofen (halbnah). Umschnitt. Flüssiger Stahl fließt in eine Auffangwanne (halbnah). Umschnitt. Eine Stahlklappe senkt sich und verschließt den Ofen (halbnah). Umschnitt. Kameraschwenk über die Ofenhalle des Stahlwerkes Brandenburg (halbtotal). Kameraschwenk von unten nach oben über einen Abhitzekessel (halbtotal). Sprecher: "Der Stahl wir bei fast 1.700 Grad gekocht, ein traditionelles Beispiel der Abwärmenutzung. Mit dem entstehenden hocherhitzten Abgas wird die Verbrennung gesteuert. Aber auch danach steckt im Abgas noch so viel Wärme das sie in einem Abhitzekessel in Dampf umgewandelt werden kann, und das ist eine Lösung unserer Tage". Umschnitt
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Blick von der Seite auf die 12 Schornsteine des Stahlwerkes (halbtotal). Kameraschwenk über die im freien liegenden Rohre zur Verteilung der gewonnenen Abwärme auf dem Gelände des Stahlwerkes (halbtotal). Sprecher: "In einem Jahr kann so 130.000 Tonnen Dampf in ein Verbundsystem zur Wärmeversorgung von Wohnungen, Kaufhallen, Schulen und Betrieben der Stadt abgegeben werden, man schlägt also mehrere Fliegen mit einer Klappe...(Blick auf die Wärmerohre neben einem Kanal)...Verlustenergie wird sinnvoll genutzt, 60.000 Tonnen Rohbraunkohle werden eingespart...(Blick über die Überlandrohre zur Wärmeversorgung im Umfeld des Stahlwerkes)...Auf den Bau eines separaten Heizhauses konnte verzichtet werden". Blick auf die verschiedenen Wärmerohre und Verteilerstellen (halbtotal). Umschnitt. Flugaufnahme über eine neu entstandene Plattenbausiedlung (halbtotal). Sprecher: "Fernwärmeversorgte Gebäude haben keine Schornsteine durch die ein großer Teil der Wärmeenergie entweicht, und, die Wärmebelastung der Umwelt wurde geringer das die heißen Rauchgase die Atmosphäre nicht mehr aufheizen. Wichtige Feststellung, rationelle Energieanwendung ist auch praktischer Umweltschutz". Flugaufnahme aus verschiedenen Richtungen über die Plattenbausiedlung (halbtotal). Umschnitt auf eine Flugaufnahme über das Stahlwerk und die Verwaltungsgebäude (halbtotal). Sprecher: "Wird aber Wärmemüll in die ohnehin belastete Atmosphäre geblasen hat das ungünstige ökologische Folgen die vor allem das regionale Klima betreffen. So können industrielle Ballungsgebiete die Großstädte zu Wärmeinseln in der Landschaft werden". Umschnitt
0:08:10
Flugaufnahme über den Bereich des Alexanderplatzes in Berlin (halbtotal). Sprecher: "Wer in der Stadt wohnt hat das schon erlebt, der Sommer beginnt früher und der Herbst später. Die Jahresmitteltemperatur der Städte ist um ein bis zwei Grad höher als die der Umgebung, also ist es richtiger den Spieß umzukehren...(Flugaufnahme über Berlin-Mitte)...jede Maßnahme zur Abwärmenutzung schlägt nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch zu Buche". Kameraschwenk von einem Umspannwerk über Fernwärmerohre und Bahngeleise zu Gewächshäusern (halbtotal). Umschnitt auf das Umspannwerk (halbtotal). Sprecher: "Im Umspannwerk Erfurt-Nord war es Jahrzehntelang normal das die Wärme die bei der Kühlung der Transformatoren...(Schwenk über die Transformatoren)...frei wird nutzlos in die Luft geblasen wird. Das gefiel dem Leiter des Umspannwerkes Dieter Grotrecht schon lange nicht mehr, aber der Eigenbedarf war durch Anschluss an das Fernwärmenetz gedeckt...(Blick auf die Abluftschläuche an den Umspanngeräten)...Wohin also mit dem Wärmemüll, und vor allem, wo kann er nützlich sein"? Umschnitt auf Dieter Grotrecht zwischen den Umspanngeräten (halbnah) (O-Ton) "Eines Tages als ich die Landstraße entlang ging sah ich die LPG und ich dachte es wäre doch sinnvoll die gesamte Wärme die wir zur Verfügung haben der LPG zur Verfügung zu stellen. Anruf bei der LPG und die Zusammenarbeit hat so begonnen damals. Wir hatten auch gleich den richtigen Ansprechpartner gefunden, das war ein glücklicher Zufall, und von dem Gedanken bis zur...Freischaltung der ersten Bausteine verging ein knappes Jahr, es waren doch erhebliche Anstrengungen auf dem Investitionsgebiet, Bau der Trasse, Installation der Tauscher, kann man schon sagen dass dies ein gutes Ergebnis ist". Umschnitt
0:10:55
Blick auf die Geräte, Transformatoren und Leitungen im Umspannwerk (halbtotal). Kameraschwenk über die Anlage (halbtotal). Sprecher: "600 Tonnen Steinkohlenkoks werden pro Jahr eingespart, die zusätzliche Elektroenergie die für den Antrieb von Lüftern und Pumpen...(Filmeinblendung)...für die Transformatorenkühlung...(Filmeinblendung)...notwendig war, immerhin 300 Kilowatt, entfällt jetzt ganz. Die technische Idee für die Verwertung der Wärmeverluste war eigentlich ganz einfach, das erhitzte Kühlöl überträgt jetzt seine Wärme auf einem Wasserkreislauf der in das Heizungssystem der LPG-Gemüseproduktion eingespeist wird". Umschnitt auf die gläsernen Gewächshäuser der LPG (halbtotal). Umschnitt auf geerntete Schlangengurken (halbnah). Arbeiterinnen pflücken in den Hallen die hochgezüchteten Gurken (halbnah). Umschnitt auf das Ernten von reifen Tomaten (halbnah). Sprecher: "Einige aufschlussreiche Zahlen: Normalerweise müssen für 1 Kilogramm Gurken etwa 8 und für 1 Kilogramm Tomaten sogar 14 Kilogramm Briketts verfeuert werden, all dieser Aufwand entfällt hier....(Blick auf das Ernten von Kopfsalaten in den Gewächshäusern)...Ein großer Teil der Transformatorenverlustwärme wird für die Salatproduktion und Jungpflanzenanzucht verwendet". Kameraschwenk über die Erntehelfer in der Salathalle (halbtotal). Umschnitt auf einen Trecker in der Reparaturwerkstatt der LPG (halbtotal). Sprecher: "Aber auch für die Raumheizung der Werkstätten, Sozialgebäude und für die Warmwasserversorgung wird die Verlustwärme genutzt. Wir versorgen ungefähr so viel wie ein kleines Dorf mit der Trafoabwärme, sagt der Energetiker der LPG". Blick in eine Lehrlingswerkstatt (halbtotal). Umschnitt auf den Energetiker der LPG Bernd Arnold in der Salathalle (halbnah) (O-Ton) "Die Vielfalt der Abwärmenutzung war an sich geplant so, wir haben sie aber natürlich Stück für Stück verwirklichen können, je nachdem wie die technischen Möglichkeiten und die Materialsetzung dafür waren. Wir haben immerhin in einem Jahr die Anlage von der Planung bis zur Realisierung durchführen können". Umschnitt
0:11:40
Kameraschwenk über eine Schafherde in einem Stall (halbtotal). Umschnitt auf Scherer bei der Schur von Schafen (halbnah). Schwenk über die abfallende Wolle bei der Schur (halbnah). Sprecher: "1.000 Liter Dieselkraftstoff wurden bisher jährlich für die Wolletrocknung der Schafe verwendet, denn vor der Schur muß das Wollkleid trocken sein. Ein Versuch das noch reichlich zur Verfügung stehende Heizwasser für diese Warmluftdusche...(Filmeinspielung der Dusche im Stall)...zu verwenden hat sich ebenfalls bereits bewährt". Kameraschwenk über die ungeschorenen Schafe im Stall (halbtotal). Umschnitt. Blick auf einen dampfenden Gullydeckel auf einer Straßenkreuzung (halbtotal). Sprecher: "Hier kaum zu vermuten, Energiereserven der Zukunft...(Fahraufnahme mit einem Boot in den unterirdischen Kanälen einer Großstadt)...Was in diesen Kanälen stündlich, täglich, jahraus, jahrein in Millionen Litern trübe dahin fließt hat so viel Abwärmeenergie das man damit eine Stadt versorgen könnte. Wo überall noch Reserven zu mobilisieren sind wird an diesem Beispiel sinnfällig...(Kameraschwenk über die dampfenden Abwässer im Kanal)...andererseits erfordern derartige Großprojekte auch hohe Investitionen, so dass nur solche Möglichkeiten nur Schritt für Schritt erschlossen werden können...(Blick aus dem Kanal auf die Museumsinsel in Berlin)...Abwasserbehandlung mit Entzug und Nutzung des Wärmepotenzials zu verbinden ist vor allem bei Industrieabwässern...(Fahraufnahme aus dem Kanal hinaus auf die Spree an der Museumsinsel)...ökonomisch lösbar, eine vorrangige Aufgabe, denn die Wärmeabgabe an die Gewässer...(Filmeinspielung: Einleitung von warmen Abwässern in einen Kanal)...ist heute ökologisch wesentlich problematischer als die Abgabe der Abwärme an die Atmosphäre". Umschnitt
0:13:30
Blick auf den Limnologe Dr. Dietrich Barbezi an einem Berliner Binnengewässer (halbnah) (O-Ton) "Die Temperatur gehört zu den fundamentalen Umweltparametern und beeinflusst direkt und indirekt alle Lebensprozesse, daher ist eine Veränderung des natürlichen Temperaturregimes größte Aufmerksamkeit zu widmen". Kameraschwenk über den See (halbtotal). Dietrich Barbezi weiter (halbnah) (O-Ton) "Man müßte, wenn man die Temperaturerhöhung bezogen auf Organismen meint, daran denken dass es natürliche Grenzen gibt oberhalb derer in unseren Breiten das Organismenleben nicht möglich ist, also in der Gegend von 30 Grad wäre hier eine Grenze zu setzen. Fische beispielsweise, ja, Algen die darüber hinaus hier in unseren Gewässern nicht lebensfähig sind. Andererseits werden auch viele physikalische Parameter verändert, insbesondere ist hier dabei an die Löslichkeit von Sauerstoff zu denken, grade in den stark belasteten Gewässern, etwa in Flüssen...(Blick auf die Einleitung von dampfenden Abwässern in einen Fluß)...ist dieser Vorgang von außerordentlicher Bedeutung weil die Löslichkeit an Sauerstoff stark abnimmt...(Blick auf Butterblumen am Seeufer)...Es ist ein außerordentlicher Risikofaktor in solchen Fällen da gleichzeitig auch die Wirkung von Schadstoffen zunimmt...(Fahraufnahme auf einem Bach)...das ist ja kein Umkippen, und das bedeutet dass der Sauerstoffvorrat des Gewässers erschöpft ist, das Organismen die Sauerstoff zum leben benötigen, das sind ja die Meisten, vor allem alle höheren Organismen nicht mehr leben können und nur noch solche Prozesse stattfinden die vor allem von Bakterien bewerkstelligt werden, sodass zusätzlich noch eine Verschlechterung dann noch eintritt". Fahraufnahme auf dem Bach (halbtotal). Umschnitt. Zoom auf die dampfenden Abwasserrohre an einem Flußlauf (halbtotal). Barbezi dazu weiter (halbnah) (O-Ton) "Hier wäre es angebracht möglichst zu versuchen die Abwärme auch technisch zu nutzen um dabei gleichzeitig die biologischen Bedingungen einzuhalten und nicht zu einer stärkeren Belastung der Gewässer zu kommen". Umschnitt
0:15:40
Blick von unten auf die dampfenden Kühltürme eines Kraftwerkes (halbtotal). Kameraschwenk von den Kühltürmern auf das sprudelnde Wasser in den Auffangbecken (halbtotal). Sprecher: "Wissenschaftliche Erkundungen und praktische Maßnahmen müssen sich gegenseitig ergänzen. Staatliche Forderungen sind in Gesetzen festgelegt, es ist Sache der Industrie sie verstärkt durchzusetzen. Was als Abwärme nicht mehr in die Gewässer gelangen kann, kann diese auch nicht belasten...(Kameraschwenk über das Wasser-Auffangbecken an den Kühltürmen)...Wie man zum Beispiel erwärmtes Kraftwerks-Kühlwasser sinnvoll nutzen kann wird uns im Kraftwerk Thierbach bewiesen". Blick in die erwärmten Wasserbecken voller Karpfen bei der Fütterung (halbtotal). Umschnitt auf ein Fließband voller Karpfen (halbtotal). Sprecher: "500.000 Karpfen tummeln sich hier im erwärmten Wasser bis sie in die Fischteiche und Seen umgesetzt werden...(Kameraschwenk über die Fischbecken unterhalb der Kühltürme)...Die Wachstumszeit verringert sich von 3 auf maximal 1 1/2 Jahre". Umschnitt. Kameraschwenk über die Häuser einer Ortschaft bis auf ein aufgestelltes Plakat "Mehr Karpfen durch Nutzung der Kraftwerksabwärme" (halbtotal). Zoom auf das Plakat (halbnah). Umschnitt
0:16:45
Rückwärtszoom von der Glut in einem Brennofen auf das weiße Henneberg-Porzellan vor dem Ofen in Ilmenau (halbtotal). Kameraschwenk vom Porzellan auf die Abluftrohre an der Fabrikdecke (halbtotal). Sprecher: "Bei Brenntemperaturen von 1.470 Grad entsteht in Ilmenau Henneberg-Porzellan, die überschüssige Wärme geht übers Dach in die Lüftung...(Blick auf die Abluftöffnungen auf dem Fabrikdach)...Vor Jahresfrist begann nach Aufgabe eines kostspieligen und aufwändigen Fremdprojektes unter Leitung des Hauptenergetiker Dr. Eberhard Rehbaum im Betrieb entstandene eigene Überlegungen zu verwirklichen". Kameraschwenk von unten über die Abluftrohre und Abluftkästen im Innern der Porzellanfabrik (halbtotal). Umschnitt auf Dr. Rehbein auf dem Dach der Fabrik (halbnah) (O-Ton) "Diese Abwärmenutzung ist ein Volkswirtschaftliches Erfordernis, heute mehr denn jeh, man hätte vielleicht schon eher daran mit Konsequenz denken müssen. Nun versuchen wir natürlich mit den gegebenen Möglichkeiten so schnell wie möglich ein Verfahren hier anzuwenden, unter Produktionsbedingungen zu realisieren, um baldigst vor allen Dingen Fernwärme ablösen zu können". Kameraschwenk von Kühlrippen an der Wand auf Rohre und Ventile der Rückgewinnungsanlage an den Decken (halbtotal). Umschnitt auf die Abluftkästen (halbtotal). Blick über das Fabrikdach auf die Abluftrohre (halbtotal). Sprecher: "Die erste Aufbaustufe der Rückgewinnungsanlage wurde im letzten Winter schon voll wirksam, das Ergebnis, Einsparung von 2.500 Mark Heizkosten pro Tag...(Kameraschwenk über die Dächer der Porzellanfabrik bis zum hohen Schornstein)...und, was nicht unwichtig ist, von hier aus ziehen keine Abwärmeschwaden mehr über die Thüringer Wälder". Umschnitt
0:18:00
Luftaufnahme über dampfenden Kühltürmen (halbtotal). Kameraschwenk über einen Braunkohle-Tagebaubetrieb (halbtotal). Umschnitt auf die Braunkohlegrube mit dem Abraumbagger (halbtotal). Sprecher: "Abwärme, billigste und sicherste Energiereserve, das beweisen nicht nur die hier vorgestellten Beispiele, ihre Reihe ließe sich mühelos fortsetzen. man muß nur darauf kommen und handeln. Wir können pro Jahr Millionen Tonnen Rohbraunkohle sparen. Der Energiebedarf steigt und unsere gewohnten Energieträger lassen sich immer mühsamer gewinnen. Irgendwann werden die Lagerstätten erschöpft sein, wenn auch erst im nächsten Jahrtausend, umdenken müssen wir schon heute. Schon heute verantwortungsbewusst mit Energie und Umwelt umgehen. Ökonomie ist vernünftig, von verschenkten Möglichkeiten darf nicht mehr die Rede sein". Kameraschwenk über die Braunkohlegrube (halbtotal). Flugaufnahme über ein Industriegebiet (halbtotal) mit eingeblendeter Schrift "Hergestellt im DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Produktionsgruppe Information. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe für Rationelle Energienawendung mein Ministerrat der DDR". Stabangaben: Günter Lippmann; A. Klonower; H. Bormann; J. Voigt; D. Nucke; R. Pape; M. Schäfer und J. Giesecke. DDR 1984. Abblendung
0:19:40 ENDE