Am Wassergraben
Regie: Walter Heynowski, Gerhard Scheumann, 16 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Studio H & S, Berlin, 1978
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 433
- Englischer Titel
- At the Ditch
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet im Abstand von zehn Jahren über die Untat amerikanischer Soldaten im vietnamesischen Dorf Son My / My Lai. US-Truppenführer William Calley befehligte das Massaker, der Armeefotograf Ronald Haeberle dokumentierte die ganze Grausamkeit dieser Aktion ohne dabei seine Landsleute abzulichten. Der Freiheitskampf der Vietnamesen in diesem langen Krieg wird in dieser Rekonstruktion noch einmal sichtbar, die Verfolgung der Spuren und die Erlebnisberichte von Totgeglaubten werfen neue Fragen zum Tun des Truppenführers auf. Der in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) umstrittene Leutnant William Calley wird nach seiner Verurteilung schrittweise freigesprochen und berichtet in TV-Sendungen und vor Universitätsstudenten seine Beweggründe zum Töten von Kommunisten.
Filmstab
- Regie
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- Walter Heynowski
- Gerhard Scheumann
- Drehbuch
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- Walter Heynowski
- Gerhard Scheumann
- Kamera
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- Peter Hellmich (Chefkamera und Dokumentation)
- Schnitt
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- Ilse Radtke
- Traute Wischnewski (Montage)
- Ton
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- Manfred Berger
- Produktionsleitung
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- Mathias Remmert
- Redaktion
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- Robert Michel
- Wolfgang von Polentz
- Gestaltung
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- Walter Martsch (Grafik)
- Sprecher
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- Gerhard Scheumann
- Synchronisation (Autor)
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- Wolfgang Krüger
- Person, primär
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- William Calley
- Ronald Haeberle
- Person, sekundär
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- Chí Minh Hồ
Auszeichnungen
- XV. Internationales Kurzfilmfestival Krakow (1978): Ehrendiplom
- XX. Internationales Dokumentar- und Kurzfilmfestival Bilbao (1978): Sonderpreis
- Lille (1978): Special Mention
Kurzinhalt (Englisch)
My Lai ten years after the massacre. Reconstruction of the crime at the place where it was committed; tracing the trail of squad leader Calley in the USA; description of what hap-pened by people who were believed to be dead.
Langinhalt
0:00:00
Farbfotos des amerikanischen Armeefotografen Ronald L. Haeberle aus dem Vietnamkrieg werden auf einen Tisch geworfen (nah). Blick auf die Fotos von Kampfhubschraubern, brennenden Häusern, ängstlichen Familien und getöteten Vietnamesen (nah). Blick auf ein Foto der Opfer vom Massaker von My Lai vom 16. März 1968 (nah). Zoom auf das Paperback "Ich war gern in Vietnam, Leutnant Calley berichtet" auf den Fotos (nah). Sprecher: "Mit diesem Buch und ein paar Illustriertenseiten gingen wir nach Son My". Blick auf einen Illustriertenartikel über das Massaker zu Füßen eines Vietnamesen (halbnah). Umschnitt auf den Filmtitel "Am Wassergraben". Umschnitt
0:00:40
Schwenk über den kargen und verbrannten Boden am Dorf Son My (halbtotal). Sprecher: "Als am 16. März 1968 die Amerikaner aus Son My abzogen hatten sie auch die Brunnen und das Bewässerungssystem des Dorfes zerstört. Nur allmählich dringt das Grün wieder vor, überall dort wohin das Wasser fließt". Schwenk über Felder mit grünen Pflanzen (halbtotal). Blick auf eine einfaches Holzgestell zur Förderung von Wasser aus einem Brunnen (halbnah). Vietnamesin holt Eimer für Eimer aus dem Brunnen und bewässert damit die Felder (halbtotal). Schwenk vom Holzgestell auf die gefüllten Bewässerungsgräben am Feld (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt. Blick über das blühende Reisfeld auf die Wasserstelle (halbtotal). Umschnitt auf den Brunnenschacht (halbnah). Kinder helfen beim Wasser schöpfen (halbnah). Vietnamesin schöpft mit Seilen und Korb das Wasser aus den Gräben zu den höher liegenden Feldern (halbnah). Schwenk von schwimmenden Küken im Wassergraben auf die schöpfenden Frauen (halbtotal) (O-Ton). Blick auf das fließende Wasser vom Graben auf das Reisfeld (halbnah). Umschnitt
0:02:20
Zoom auf eine kleine Bananenpflanze vor einer Hütte (halbtotal). Umschnitt auf ein Kalb auf dem Feld (halbnah). Umschnitt auf ein Tongefäß mit Trinkwasser (halbnah). Umschnitt auf eine kochende Vietnamesin auf dem Boden (halbnah). Frauen mit jeweils zwei Körben auf den Schultern eilen über den kargen Boden (halbtotal). Sprecher: "Ländlicher Alltag. Geschäftigkeit eines Dorfes das 10 Jahre zuvor in Feuer (Fotoeinblendung) und Blut untergegangen war, und jeder begreift welchen besonderen Sinn das Wort Ho Chi Minhs gerade an dieser Stätte gewinnt...(Zoom auf den hölzernen Torbogen am Dorfeingang mit Fahne und Parole "Es gibt nichts kostbareres als Unabhängigkeit und Freiheit")...Hier unten also der Platz...(Schwenk über den Platz)...auf dem am 16. März 1968 die Hubschrauber der Amerikaner gelandet sind". Umschnitt
0:03:10
Zoom auf Fotos von landenden US-Kampfhubschraubern (nah). Zoom auf Fotos von amerikanischen Soldaten beim Verlassen der Hubschrauber (nah). Sprecher: "Der Fotograf erinnert sich: "Frauen und Kinder werden zusammen getrieben, in Todesangst sehen sie das die amerikanischen Soldaten ihre Gewehre auf sie anlegen". Farbfoto von zusammen getriebenen Frauen und Kindern (nah). Gesicht einer Frau in Todesangst (nah). Umschnitt auf Farbfotos von erschossenen Dorfbewohnern (nah). Zitat des Fotografen: "Als Soldat wollte ich meine Kameraden nicht beim töten fotografieren, ich fotografierte nur ihre Opfer". Foto von einem erschossenen Kind neben seinem Vater auf den Dorfweg (nah). Zitat des Fotografen: "Mit ein paar Habseligkeiten im Korb versuchten Vater und Söhne zu fliehen, eine MG-Garbe streckte sie aber am Straßenrand nieder". Umschnitt. Schwenk über ein Foto mit einem schießenden amerikanischen Soldaten (nah). Rückwärtszoom vom durchlöcherten Brunnenrand auf den Dorfplatz (halbtotal). Foto eines US-Soldaten beim Werfen von Strohmatten (nah). Zitat des Fotografen: "Um das Feuer anzufachen wirft ein Soldat Strohmatten, die zum Trocknen von Reis benutzt werden, über die Toten". Umschnitt. Zoom über den Platz auf eine Hütte mit davor stehenden Strohmatten (halbtotal). Schwenk über ein Foto mit brennendem Haus und Toten unter Strohmatten (nah). Zitat des Fotografen: "Der Körper vor dem brennenden Haus zuckt noch, und ein GI (Soldat) bekennt dass er seither Gespenster sehe". Umschnitt
0:04:55
Rückwärtszoom vom Foto der Opfer des Massakers von My Lai auf dem Dorfweg (nah). Zitat des Fotografen: "Die Soldaten waren ganz bei der Sache, sie zeigten keine menschlichen Regungen. Später, als sie von der grauenvollen Szene abzogen und die Leichen wie tote Hunde und Ratten zurück ließen, machten einige zynische Witze". Umschnitt auf eine Vietnamesin mit einem bebilderten Illustriertenbericht des Massakers (halbnah). Zoom auf den Artikel auf der Erde "Dokumente eines Kriegsverbrechens" (nah). Lesende zeigt mit dem Finger auf eine Person auf dem Foto (nah). Sprecher: "Immer wieder weisen die heutigen Bewohner des Dorfes auf eine Frau inmitten des Leichenberges, sie, so heißt es, habe das Morden überlebt...(Vietnamesin geht über den Weg von damals)...Als die Bäuerin...vom Feld gerufen wird geht sie über den Weg...(Fotoeinblendung der getöteten)...auf dem sie am 16. März 1968 gelegen hat". Umschnitt auf das Gesicht der Überlebenden (nah). Bäuerin nimmt den Strohhut ab und erzählt (halbnah) (O-Ton mit deutschen Untertiteln) "Ehe er mich runter stieß, schlug er mit dem Kolben zu. Er traf mich am Kopf und riss mir die Schulter auf. Dann lag ich unten. Ich hatte mein Kind noch nicht aufgenommen, als sie schon verschwanden. Ich nahm das Kind und sah: Alle andern waren tot. Ich ging weg". Blick auf das Gesicht der Überlebenden (halbnah). Umschnitt
00:06:00
Schwenk über den trockenen und staubigen Wassergraben des Dorfes My Lai (halbnah). Sprecher: "Truppenführer Leutnant William Calley erinnert sich: "Ich sah den Graben in dem Leute lagen, andere wankten noch, stürzten dann aber auch hinein, und ich selber feuerte auch ein paar Salven in den Graben. Ich hatte diese Rauchspurgeschosse bei mir, ich feuerte höchstens ein halbes Dutzend Salven ab und höchstens eine Minute lang...(Rückwärtszoom vom Graben auf die Felder in der Umgebung)...und das auf den ganzen Haufen und noch auf einen Vietnamesen der einfach weg rollte, oder vielleicht auch kroch". Umschnitt auf eine erzählende Dorfbewohnerin mit Wassereimern auf der Schulter (halbnah) (O-Ton mit deutschen Untertiteln) "Als sie alle zusammentrieben, war ich im Haus. Ich und das Kind - es war sechs - mußten uns zu den andern setzen...(Zoom auf das Gesicht)...Sie schossen. Ich warf mich mit dem Kind in den Graben. Die Leichen fielen auf uns. So überlebte ich. Ich ging mit dem Kind auf dem Arm davon. Das ist alles". Umschnitt
0:06:35
Schwenk über den damaligen Truppenführer Leutnant William Calley mit seinem Anwalt in einer US-Kaserne (halbtotal). Sprecher: "Er hatte das Kommando...er wird wegen vorsätzlichen Mordes an nahezu 100 Asiaten, wie es heißt, von einem Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt...(Calley neben Mikrofonen)...aber kaum drei Tage später wird er auf Geheiß des Präsidenten der USA aus dem Gefängnis in den Hausarrest entlassen...(Foto von William Calley im Trainingsanzug). ..dann Umwandlung von Lebenslänglich auf 20 Jahre, dann in 10 Jahre, schließlich in letzter Instanz von einem Zivilgericht freigesprochen". Rückwärtszoom vom Gesicht auf den rauchenden Calley auf einer Couch (nah). Umschnitt auf eine US-TV-Sendung "America". Moderator berichtet (Untertitel: Original USA-Fernsehen) (O-Ton). Deutsche Übersetzung: "Für viele Amerikaner ist William Calley ein Verbrecher, für andere ein Held, und für wieder andere Opfer der amerikanischen Gesellschaft und des Krieges in Vietnam. Wie auch immer, der ehemalige Leutnant Calley ist nicht nur ein Symbol, er ist auch ein Mensch...(Umschnitt vom Moderator auf das Gesicht von Calley)...und dieser Mensch ist hier im Studio. Mister Calley, was tun Sie? Was beschäftigt Sie zu Zeit? Keine bedeutende Frage, aber eine Antwort darauf würde mich freuen". Umschnitt auf den lächelnd antwortenden Calley (O-Ton) "Im Moment versuche ich mich wieder zu sammeln und mein Leben in Ordnung zu bringen um mir gewisse Zukunftsaussichten zu erschließen, und versuche ins Geschäft zu kommen und mich zu trennen, weg zu gehen von der Armee". Zoom auf das Gesicht Calleys (nah). Moderator: "Ich weiß aus unserer Unterhaltung gestern dass Sie aus bestimmten Gründen nicht gern über die Art der Geschäfte reden möchten. Haben Sie Schwierigkeiten wieder Fuß zu fassen? Sie haben einen gewissen Ruf natürlich, jeder weiß wer William Calley ist". Calley (nah) antwortet (O-Ton) "Nein ich glaube nicht, es geht mir jetzt sehr, sehr gut. Großartige Freunde und andere Leute nicht wahr, ich bin ihnen äußerst dankbar. Ich habe noch all die Freunde die ich vor dem Zwischenfall hatte, und noch eine Menge mehr, aber im Grunde die gleiche Art Menschen". Umschnitt
0:08:55
Moderator neben Calley stellt eine weitere Frage (halbnah) (O-Ton) "Waren Sie ein guter Offizier"? Umschnitt auf das Gesicht des antwortenden Calley (nah) (O-Ton) "Wirklich, das ist mich hinzusetzen und mich selbst einzuschätzen versuchen, da müßte ich sagen, ja und nein. Ich denke soweit es das militärische, in dem Zusammenhang ja, ich war ein guter Offizier". Moderator: "Sie nehmen an die Armee hielt Sie für einen guten Offizier, wollten Sie das damit sagen"? Calley "Sicher, ich hatte nicht das Verlangen Entscheidungen zu treffen, das Verlangen etwas zu tun außer dem was man mir befahl, und dementsprechend handelte ich, das machte mich zu einem guten Offizier in den Augen der Armee, das war nun mal da gefragt. Wenn man genug Häuptlinge hat braucht man nichts weiter als ein paar Indianer". Blick auf den Moderator neben Calley (halbnah). Zoom auf den Moderator (nah) (O-Ton) "Mit einem dieser Indianer haben wir gesprochen, wenigstens seiner eigenen Beschreibung nach, mit Leutnant Calley, dessen Militärgerichtsurteil kürzlich aufgehoben wurde". Ende der America-TV-Übertragung. Umschnitt
0:10:15
Sprecher: "Leutnant Calley, der immer das tat was man ihm befahl, wird von einer Fernsehstation zur anderen weiter gereicht". Umschnitt auf einen anderen TV-Bericht aus den USA. Moderator vor dem Foto des Massakers von My Lai (halbnah) (O-Ton) "Leutnant Calley war der Einzige der wegen der Tötungen verurteilt und inhaftiert wurde. Letzten Herbst wurde das Urteil aufgehoben und er wurde frei. An der Universität in Morehead in Kentucky brach Calley gestern sein siebenjähriges Schweigen und sprach über das Massaker". Umschnitt auf Calley am Rednerpult in der Universität (halbnah) (O-Ton) "Mir wurde beigebracht, soweit ich mich auch zurück erinnere, das es nichts unmoralisches ist einen Kommunisten zu töten. Aber als ich meinen 1. Kommunisten tötete war es eine sie, sie war unbewaffnet, tatsächlich. Ich glaube nicht mal dass sie wußte warum sie dort war, aber zum 1. Mal erkannte ich das Kommunisten in menschlicher Form vorkommen und das war ein Schock für mich...". Blick in den gefüllten Saal der Universität (halbtotal). Sprecher: "Es gibt Zuhörer die protestieren...(Blick auf ein Transparent im Saal "No Student Dollar for Killer")...Keine Studentendollar für Killer...(Schild "America Pays murderers still")...Amerika bezahlt Mörder"...(Calley am Rednerpult)...Dennoch erhält Calley für jeden seiner Auftritte 2.000 Dollar auf die Hand. Aber nicht nur Vorträge ...(Blick auf die Bühne der Universität mit Calley)...und Fernsehinterviews sind für Calley einträglich, sondern auch das Plattengeschäft...(Schallplatte "Wake up America" wird aufgelegt)...das seine blutige Story einer "Leutnant Calley Schlachthymne"...(Zoom auf das Plattenetikett)...vermarktet". Plattennadel senkt sich und das Lied erklingt ((nah) (O-Ton) "Ich heiße William Calley, bin Soldat für dieses Land. Ich habe meine Pflicht getan für Sieg durch unsere Hand. Und nennt man mich auch Schurke und hat mir ein Mal aufgebrannt, so marschieren wir doch voran"! Hand hebt den Plattenarm hoch und läßt ihn wieder auf die Schallplatte fallen (halbnah) (O-Ton) "Zieh ich in mein letztes Lager dort hinter der Sonne ein, fragt mich der große Commander: Hast gekämpft Du - ja oder nein? Stolz und aufrecht werde ich stehen, ohne Orden, Waffe und Rang und es lautet meine Antwort: Sir, mein Bestes hab ich getan...(Foto gefangener Vietnamesinnen mit Kindern)...Den Freund vom Feind zu scheiden ist schwer im Getümmel der Schlacht, doch da ist unter uns keiner, ders nicht richtig hätte gemacht. Das Dschungeldorf wurde genommen...(Foto von brennenden Häusern)...exakt nach unserm Gebot. Mit allen vorhandenen Waffen halfen wir uns aus der Not...(Massakerfoto)...und als sich der Rauch verzogen, lagen hundert Soldaten tot...(Hand hebt den Plattenarm hoch und läßt ihn wieder fallen)...So nehmt mich als einen Soldaten, der niemals die Waffen gestreckt, der das Recht, seinem Land zu dienen, als einzige Auszeichnung trägt....". Einblendung des gehenden Calley in Uniform in Zeitlupe (halbtotal). Umschnitt
0:13:10
Zoom auf ein Foto mit zwei kleinen Jungen auf der Dorfstraße (nah). Sprecher: "Der Fotograf erinnert sich: Ich sehe noch die zwei kleinen Jungen vor mir, der Größere legte sich schützend über seinen kleineren Bruder, ein Soldat pumpte 6 Schüsse in die Kinder und ließ sie liegen". Umschnitt auf den Abdruck des Fotos in einer Illustrierten (nah). Zoom auf die Schlagzeile über dem Foto "Sekunden nach dieser Aufnahme sind sie tot" (nah). Sprecher "...aber einer von den beiden hat überlebt". Umschnitt. Überlebender Junge zeigt auf das Illustriertenfoto und erzählt (halbnah) (O-Ton) "Das bin ich. Das ist Dinh Cong. Die Amerikaner haben Dinh Cong umgebracht...". Umschnitt auf das Gesicht des Überlebenden Jungen (halbnah). Sprecher: "Sein Name Doh Hoa, sein Schicksal kaum beschreiblich...(Schwenk über die Grabstelle)...Dies ist das Grab von seinem Vater, er war in den Tigerkäfigen...(Kameragang über die Käfige)...eingesperrt, hatte die üblichen Torturen dort gerade überlebt um nach der Befreiung in sein Dorf zurückzukehren...(Grabstelle im Dorf)...um zu sterben. Da war der Junge Vollwaise...(Gesicht des Jungen)...und Geschwisterlos, denn der 1. Teil der Tragödie hatte sich bereits am 16. März 1968 zugetragen". Umschnitt
0:14:15
Blick auf die Dorfstraße des damaligen Massakers (halbtotal) dazu berichtet der Junge im Off: "Ich spielte da drüben. Da setzten Hubschrauber Soldaten ab. Sie schossen...(Foto der Geschwister auf dem Boden)...Ich fiel hin...(Blick auf den erzählenden Überlebenden)...Dann lief ich nach Hause". Umschnitt. Zoom auf ein Haus mit Strohdach und dem Jungen mit Strohmatte (halbtotal). Sprecher: "Er wollte nach Hause, aber in Son My gibt es an diesem Tag kein zu Hause mehr. Als er zum Haus der Mutter kommt brennen sie auch dieses nieder...(Fotoeinblendung)...und nehmen die Mutter und den Jungen mit". Umschnitt auf den erzählenden Jungen (halbnah) (O-Ton) "Sie stießen Mama und mich aus dem Haus und führten uns an den Wassergraben...(Schwenk über den trockenen Wassergraben)...Dort trieben sie alle zusammen, stießen uns hinab und schossen...(Zoom auf die weinenden Augen des Jungen)...am Wassergraben...am Wassergraben...am Wassergraben...". Abblendung. Schrifteinblendung auf schwarzem Grund: "Memento...am Wassergraben...16. März 1968". Abblendung. Studio H & S ©78. Stabangaben: Regie Walter Heynowski und Gerhard Scheumann. Drehbuch Walter Heynowski und Gerhard Scheumann. Kamera Peter Hellmich. Montage Traute Wischnewski. Schnitt Ilse Radtke. Ton Manfred Berger. Abblendung
0:15:30 ENDE