Ansichtssachen
Regie: Armin Georgi, 11 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1973
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 279
- Sonstiger Titel
- Heinrich Heine
- Anlaufdatum
- Literarische Vorlage
- Heine, Heinrich: Gedichte
Kurzinhalt (Deutsch)
Deutsche Demokratische Republik (DDR); Ostberlin:
Berlin und seine jungen Leute 1972/1973 – unterlegt mit drei von Günther Fischer (Komponist) vertonten Gedichten Heinrich Heines aus seiner Berliner Studentenzeit 1821 - 1823 sowie Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert über die Gesellschaft in den Berliner literarischen Salons in Berlin.
Der Kurzfilm skizziert das Zentrum Berlins mit seinen historischen und neuen Gebäuden und seiner Bewohner, ein alltägliches Bild, von dem vieles bekannt ist. Seine Besonderheit gewinnt er dadurch, dass seine Sicht auf die Stadt und die Menschen maßgeblich beeinflusst wird von einem, der zeitweilig Berliner war: Heinrich Heine.
Heiter-ironisch werden Berliner über die platonische Liebe befragt, werden Heines Ansichten mit dem Berlin von 1972/1973 konfrontiert. Poetisch und beschwingt bringt dieser Film dem Zuschauer Berlin und Heinrich Heine nahe.
Von Heinrich Heine ist ein Porträt/Zeichnung vom April 1829 (Zeichnung von Franz Theodor Kugler) sowie das Heinrich Heine-Denkmal (Bronzefigur des Bildhauers Waldemar Grzimek) im Kastanienwäldchen im Volkspark am Weinberg in Ostberlin-Mitte zu sehen.
Filmstab
- Regie
- Drehbuch
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- Armin Georgi
- Kurt Eifert
- Kamera
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- Jürgen Greunig
- Schnitt
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- Hannelore Greifenberg
- Dramaturgie
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- Joachim (auch: Jochen) Niebelschütz
- Kurt Eifert
- Musik
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- Günther Fischer
- Ton
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- Fred Linde
- Musikinterpret
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- Manfred Krug (Gesang)
- Produktionsleitung
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- Joachim (auch: Achim) Sigmund
- Heinz Klünder
- Produzent
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- Evert Beewen
- Text
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- Kurt Eifert
- Sprecher
- Person, primär
- Person, sekundär
-
- Heinrich Heine
- Franz Theodor Kugler
- Waldemar Grzimek
- Ferdinand August Bebel
- Wilhelm von Humboldt
- Johann Wolfgang von Goethe
- Friedrich Engels
Langinhalt
0:00:00
Insert: Ansichtssachen
Vorgetragen von Heinrich Heine
Manfred Krug
Günther Fischer
Hannelore Greifenberg
Jürgen Greunig, Kurt Eifert
Armin Georgi
0:00:20
Ostberlin-Mitte im Frühling/Sommer 1973:
Totale von oben auf das Rote Rathaus mit Neptunbrunnen davor;
Totale auf Brandenburger Tor mit Autoverkehr davor;
Totale auf Unter den Linden mit Staatsoper, unterlegt mit Beginn der Erzählung/Kommentar von Manfred Krug (Schauspieler, Sänger) über Berliner Urlaubsansichten und Berliner Wahrzeichen heute und in der Geschichte;
Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert von Unter den Linden mit Staatsoper;
Ostberlin-Mitte 1973:
Totale auf Alte Bibliothek (im Volksmund: Kommode) am Bebelplatz (nach August Bebel) und Totale auf Humboldt-Universität in Unter den Linden;
Ansicht der Rückseite der Friedrichswerderschen Kirche;
Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert von Friedrichswerderschen Kirche;
0:00:47
Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert von literarischen Salongesellschaften mit
Teilnehmern/Mitgliedern;
1973:
Vorbeifahrt auf Spree an voll besetzten Biergarten des Ausflugsrestaurants/Gaststätte mit Namenszug „Zenner“ im Treptower Park (Ostberlin-Treptow-Köpenick) mit vor Anker liegenden Motorbooten aus Holz auf der Spree;
Totale auf junges Elternpaar auf Bank Unter den Linden (Ostberlin-Mitte) sitzend:
Der junge Vater gibt seinem Baby die Babyflasche;
Totale auf Bier trinkenden Mann an Theke in einer Berliner Eckkneipe;
0:01:08
Preußen, das königlich-preußische Berlin/historische Ansichten:
Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert vom Brandenburger Tor;
Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert von literarischen Salongesellschaften mit ihren
Teilnehmern/Mitgliedern, unterlegt mit von Manfred Krug vorgetragener
Vertonung von „Sie saßen und tranken am Teetisch“ („Buch der Lieder“ von
Heinrich Heine, 1822);
Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert vom einfachen Volk: Bauern, Bäuerinnen und Marktfrauen, dazwischen Porträt von Heinrich Heine vom April 1829 (Zeichnung von Franz Theodor Kugler),
0:02:20
Ostberlin-Mitte; Stadtansichten im Frühjahr/Sommer 1973:
Totale auf enge Straße mit spielenden Kindern;
Totale auf belebte Einkaufsstraße mit Litfaßsäule und Werbung an Geschäft mit Namenszug: „Konsum - Kühlschränke“;
v. E. vom Zentrum Berlins: Alte Bibliothek (im Volksmund: Kommode) am Bebelplatz (nach August Bebel) mit parkenden Autos und Gruppe mit Schulkindern davor;
Totale auf Ecke Zeughaus-Museum Unter den Linden mit Straßenverkehr davor;
Totale auf Marienkirche mit Perspektive der Verlängerung der Kirchturmspitze durch die Kugel des dahinter stehenden Fernsehturms, unterlegt mit gesprochenem Zitat von Manfred Krug aus Refrain des Volksliedes „Die alten Straßen noch“ und Kommentar: … viel ist tatsächlich nicht geblieben, aber wir haben die alten Wahrzeichen ein bisschen aufgestockt …,
0:02:47
Preußen; das königlich-preußische Berlin/historische Ansichten aus dem 19.
Jahrhundert:
Humboldt-Universität Unter den Linden und Gendarmenmarkt, unterlegt mit Kommentar
von Manfred Krug, dass sich Goethe und Heine in Berlin nicht wohlgefühlt haben …
0:02:59
v. E. vom Ostberliner Straßenleben im Frühjahr/Sommer 1973:
Mann und Frau (mit Hütchen auf dem Kopf) unterhalten sich beim Gehen,
Fußgänger und Kellner mit kalten Getränken auf dem Tablett gehen über Straße;
0:03:07
Ostberliner Stadtansichten Frühjahr/Sommer 1973:
Totale auf S-Bahnbrücke mit fahrender S-Bahn und mit Schriftzug „Bahnhof Friedrichstraße“ sowie Straßenschild „Clara-Zetkin-Straße“, Straßenverkehr und Menschenmassen davor, unterlegt mit gesprochenem Zitat von Manfred Krug aus dem Gedicht (1823) von Heinrich Heine „Sie saßen und tranken am Teetisch: … die Liebe muss sein platonisch, der dürre Hofrat sprach …“;
v. E. von Passanten auf der Straße, unterlegt mit Kommentar von Manfred Krug: …
Ansichtssache – da woll’n wir uns doch mal umtun …
0:03:17
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin:
Passanten werden von jungen Reporter mit Mikro auf der Straße interviewt, was sie von der platonischen Liebe halten:
Reaktion einer jungen Frau: lacht und geht weiter,
Reaktion einer jungen Frau: sie ist sprachlos,
Antwort einer jungen Frau: „Gibt’s nicht“
Antwort einer jungen Frau: „Weiß ich nicht“,
Antwort einer jungen Frau: „Ich bin nicht von hier, ich kann’s ihnen nicht sagen“,
Antwort eines von zwei Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA): „Von uns kriegen sie
keine Antwort“,
Antwort einer jungen Frau vor der Humboldt-Universität stehend: „Ich bin Ausländerin,
aber ich glaube, das brauchen wir doch hier in der DDR nicht“,
Antwort von zwei älteren Frauen: „Na sagen sie mal, da fragen sie ausgerechnet uns
und jetzt auch noch am Nachmittag“,
0:03:46
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin:
Totale auf Ehrenwache haltenden Soldaten des Wachregiments „Friedrich Engels“ der Nationalen Volksarmee (NVA) vor dem Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus in der „Neuen Wache“ Unter den Linden im Wechsel mit drei jungen, sommerlich gekleideten und lachenden jungen Mädchen vor dem Soldaten stehend,
v. E. von Passanten in den Straßen, u. a. NVA-Soldat mit seiner Freundin,
spazierengehendes Liebespaar und anderen jungen Leuten,
0:04:07
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin, unterlegt mit dem vertonten Gedicht, gesungen
von Manfred Krug: „Im wunderschönen Monat Mai“ („Buch der Lieder“ von Heinrich
Heine, 1822 - 1823):
Totale auf Blüten eines Kastanienbaumes und blühenden Kirschbaumes,
junge Leute gehen Eis essend an blühenden Bäumen und Sträuchern vorbei,
junge Leute gehen über Platz mit Heinrich Heine-Denkmal (Bronzefigur des Bildhauers
Waldemar Grzimek im Kastanienwäldchen im Volkspark am Weinberg in Ostberlin-Mitte)
und blühenden Bäumen;
Naheinstellung von junger Frau;
Totale auf Po einer jungen Frau in zu dieser Zeit modernen Hotpants/Hot Pants/Shorts,
Liebespaar auf Bank im Park sitzend;
Liebespaar küsst sich auf dem S-Bahnsteig stehend;
Liebespaar küsst sich auf Rand einer Blumenrabatte sitzend;
Liebespaar küssend auf einer Bank sitzend;
Liebespaar auf Wiese im Stadtpark sitzend;
Liebespaar küssend am Springbrunnen unter dem Fernsehturm sitzend;
Totale auf einen Vogel im Baum sitzend;
Totale auf Heinrich Heine-Denkmal (Bronzefigur des Bildhauers Waldemar Grzimek im
Kastanienwäldchen im Volkspark am Weinberg in Ostberlin-Mitte);
v. E. von Blumen: Pusteblume, gelbe Dotterblume;
junge Leute bespritzen sich lachend gegenseitig mit Wasser am Springbrunnen unter
dem Fernsehturm;
Totale auf Blumenwiese;
Liebespaar beim Spaziergang durch einen Park;
Liebespaar im Gras auf Wiese liegend und in Kamera winkend;
Liebespaar auf Straße stehend und unter blühender Akazie spazieren gehend;
Totale auf o. g. Heinrich Heine-Denkmal mit Fernsehturm im Hintergrund;
Liebespaar sich neckend und lachend auf einer Bank sitzend;
Liebespaar sich küssend auf der Straße gehend, unterlegt mit Kommentar von Manfred
Krug: „… auch das sah Heine in Berlin …“;
zwei Nonnen gehen auf der Straße;
0:05:48
1973:
Totale auf Eingang mit Schriftzug „Standesamt“ in Ostberlin-Friedrichshain;
Hochzeitskutsche mit Kutscher und zwei weißen Pferden fährt vor;
verschiedene junge und alte Brautpaare mit und ohne Hochzeitsgesellschaft: Braut mit
Brautkleid und Schleier, im langen Kleid oder Kostüm gehen die Treppe hinauf in das
Standesamt hinein, unterlegt mit Kommentar von Manfred Krug: „… was Heine gefiel,
war die Liebe und die ist geblieben ...“;
0:06:15
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin; Familienpolitik:
junge Frau schiebt Kinderwagen mit Zwillingen durch eine Einkaufsstraße;
Schwenk über Gebäude der Humboldt-Universität auf Rasenfläche mit mehreren
Kinderwagen darauf stehend, unterlegt mit Kommentar von Manfred Krug: „… probieren
geht über stieren, sagt mancher …“;
junger Arbeiter, bepackt mit Einkäufen auf einer Einkaufsstraße;
junger Bauarbeiter mit Helm und Gladiolenstrauß auf der Straße;
0:06:45
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin:
Totale auf drei Rentner am Rand einer Blumenrabatte sitzend, mit Einkaufstüten
und Tauben fütternd;
Totale auf Rentner/Großeltern in der Sonne mit einem sitzenden Kleinkind im
Kinderwagen;
0:06:56
Totale auf Eingang mit Schriftzug „Standesamt“ in Ostberlin-Friedrichshain, aus dem ein
Brautpaar (Braut mit weißer Bluse, kurzem Schleier, schwarzen Rock und Bräutigam im
weißen Sakko, mit schwarzen Oberhemd und weißer Fliege) herauskommt;
Hochzeitsfotograf macht verschiedene Aufnahmen vom Brautpaar vor dem Standesamt,
einige Passanten schauen zu, darunter Bauarbeiter Eis essend und ein junges Paar, unterlegt mit vertontem Gedicht, gesungen von Manfred Krug: „Wahrhaftig/Wenn der Frühling kommt mit Sonnenschein“ (aus „Buch der Lieder“ von Heinrich Heine, 1827);
Hochzeitsfotograf macht weiter Fotos vom Brautpaar mit Eltern und neben der Hochzeitskutsche; Brautpaar steigt in Hochzeitskutsche ein und fährt ab,
0:07:41
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin:
Totale auf Kleinkind in der Sonne im Kinderwagen sitzend;
junger Vater macht vom Kleinkind und junger Mutter Fotos;
die junge Mutter legt dem Kleinkind Ledergeschirr/Gurt im Kinderwagen an;
0:07:58
Frühjahr/Sommer 1973 in Ostberlin; Großbaustelle:
v. E. von jungen Bauarbeitern und Bauarbeiterinnen auf der Baustelle auf dem
Alexanderplatz bei ihrer Arbeit, darunter Schweißen, beim Pausengespräch,
Kranfahrer oben in Krankabine, beim Rauchen, bespritzen sich wegen der Hitze mit
Wasser aus Wasserschlauch;
0:08:26
Bildungswesen; Universität; Zeugnisübergabe an junge Frauen während einer
Festveranstaltung der Humboldt-Universität:
Junge Frauen erhalten ein Zeugnis mit Urkunde der Humboldt-Universität und roten
Nelken (v. E.), unterlegt mit Kommentar von Manfred Krug: „… Liebe und Lernen und
Arbeit und alles passt zusammen - Heine würde die Berliner nicht wiedererkennen …“;
0:08:37
Familienpolitik:
Totale auf ein junges Elternpaar, dass mit ihrem in Kissen gehülltes Neugeborene auf
dem Arm der jungen Mutter die Stufen eines Krankenhauses herunter kommen und von
Freunden und mit rotem Kinderwagen begrüßt werden, unterlegt mit Kommentar von
Manfred Krug: „… eine kleine Familie wurde gegründet …“;
die wartenden Freunde überreichen der jungen Mutter einen Blumenstrauß mit roten
Nelken und machen Fotos (v. E.),
0:08:58
Liebe; in einer Disco:
Ein junger Mann sitzt mit Freunden am Tisch und trinkt Cola aus Flasche und schaut
immer wieder zu einem jungen Mädchen am Nachbartisch,
das junge Mädchen schaut immer wieder zurück zu dem Jungen,
der junge Mann steht auf und geht zu dem Mädchen, um es zum Tanzen aufzufordern,
aber sie wird schon von einem anderen jungen Mann aufgefordert und zuckt
entschuldigend mit den Schultern;
v. E. von tanzenden Jugendlichen;
anschließend werfen sich die beiden wieder Blicke zu,
anschließend tanzt der junge Mann mit dem jungen Mädchen und sie sitzen umschlungen
am Tisch, anschließend tanzen sie eng umschlungen, unterlegt mit gesprochenem Zitat
von Manfred Krug aus „Sie saßen und tranken am Teetisch“ (aus „Buch der Lieder“ von
Heinrich Heine, 1822)
0:10:12
Ende