Filmdatenbank

Zurück

Christine

Regie: Slatan Dudow, 106 Min., Schwarz-Weiß, Spielfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Spielfilme, 1963 - 2021

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
2885
Englischer Titel
Christine
Premierendatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges in einem Dorf. Die junge Landarbeiterin Christine lernt auf einem Rummelplatz den Kassierer einer Luftschaukel kennen. Sie ist nicht das einzige Mädchen, das ihm hinterherwinkt, als er weiterzieht. Christine bekommt ein Kind von ihm und kann deshalb einen Qualifizierungslehrgang nicht besuchen. Das Verhältnis mit einem Wirtschaftsfunktionär, von dessen Ehestand sie zu spät erfährt, bringt ihr das zweite Kind. Sie gibt die Kinder in ein Heim. Nun bemühen sich gleich zwei Männer um sie: Willibald, ein gläubiger Katholik, und der zwielichtige Hubi. Von Willibald bekommt sie ihr drittes Kind, doch der Vater verlässt sie. Auch Hubi verschwindet am Hochzeitstag mit ihrem Sparbuch nach Westberlin. Der Direktor des Volksgutes schickt Christine zur Fachschule. Dort lernt sie den Lehrer Heinz Rehfeld kennen. Er hilft ihr - privat und beim Studieren. Von ihm bekommt sie ihr viertes Kind.

(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)

Kontext

Die Dreharbeiten von CHRISTINE wurden nach dem Unfalltod des Regisseurs Slatan Dudow am 12. Juli 1963 abgebrochen und nie wieder aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt waren mehr als zwei Drittel des Films abgedreht.

Heute liegen von CHRISTINE drei Fassungen vor. Eine Arbeitskopie (118 Min.), die bis 2018 als verschollen galt, diente 1963 als Grundlage zur internen Diskussion im DEFA-Studio für Spielfilme über die Fortsetzung des Filmprojektes. Diese Arbeitskopie besteht aus aneinandergehängten Mustern aller gedrehten Einstellungen in der Reihenfolge, die das Drehbuch vorsah. Ab 1974 zeigte das Staatliche Filmarchiv der DDR gelegentlich eine unvollständige Rohschnittfassung (105 Min.). Anfang und Ende des Films fehlten. Der Ton war lückenhaft. Dialoge waren zum großen Teil schwer oder gar nicht zu verstehen. Anlässlich des 25. Jahrestages der DDR wurde diese Rohschnittfassung am 15. Oktober 1974 im Filmtheater des Staatlichen Filmarchivs der DDR STUDIO CAMERA in Berlin erstaufgeführt. 2020/21 wurde CHRISTINE durch die DEFA-Stiftung als Fragment digital rekonstruiert und dramaturgisch bearbeitet (109 Min.).

Dieser digitalen Rekonstruktion gingen umfangreiche Recherchen im Bundesarchiv voraus. Die Ende der 1960er-Jahre eingelagerten, ca. 400 unsortierten Büchsen zum Film enthielten unter anderem zahllose Negativröllchen, Bildmuster, Teile des Primärtons, Musik- und Geräuschaufnahmen, Probeaufnahmen und die als verschollen geglaubte Arbeitskopie. In einem langwierigen Prozess wurden alle Materialien identifiziert und sortiert. Dramaturgisch entscheidende Aufnahmen, die in der Rohschnittfassung nicht enthalten waren, wurden aufgefunden.

Die Rekonstruktion entstand auf Grundlage des Drehbuchs. Es enthält alle gedrehten Einstellungen. Integriert wurden überdies einige Probeaufnahmen; diese sind entsprechend gekennzeichnet. Noch verbleibende Lücken wurden mit Schwarzfilm markiert. Für das Verständnis der Handlung erforderliche Informationen wurden auf Texttafeln hinzugefügt.

Da der Film nach dem Ende der Dreharbeiten synchronisiert werden sollte, wurde meist mit ungeblimpter Kamera oder ohne Ton gedreht. Vorhandene Tonaufzeichnungen sind deshalb oft durch für Primärton typische Kamera- oder andere Störgeräusche gekennzeichnet. Diese wurden durch eine digitale Nachbearbeitung so weit wie möglich eliminiert. Hauptziel dabei war es, die Dialoge verständlich zu machen. Unverständliche und fehlende Dialogteile wurden mit Untertiteln ergänzt, um das Verständnis der Handlung zu erleichtern. Finanziert wurde die digitale Rekonstruktion mit Mitteln aus dem Förderprogramm Filmerbe.

Weiterführende Literatur: Dittrich, Ralf: Chronik eines Scheiterns. Slatan Dudows letzter Film CHRISTINE. In: Pikarski, René; Rittmeyer, Nicky; Schenk, Ralf (Hrsg.): … und wer wird die Welt verändern? Slatan Dudow. Annäherungen an einen politischen Regisseur. Bertz+Fischer Verlag Berlin, 2024. [Schriftenreihe der DEFA-Stiftung]. S. 533-548.

Filmstill zu "Christine"

(R: Slatan Dudow, 1963) Fotografen: Herbert Kroiss, Waltraut Pathenheimer

Filmstill zu "Christine"

(R: Slatan Dudow, 1963) Fotografen: Herbert Kroiss, Waltraut Pathenheimer

Filmstab

Kamera
  • Helmut Bergmann
Schnitt
  • Lena Neumann (Rohschnitt)
Darsteller
  • Annette Roth (geb. Woska) (Christine Becker)
  • Günter Haack (Georg Gelling)
  • Horst Schulze (geb. 1921) (Eugen Breuer)
  • Armin Mueller-Stahl (Willibald Gütler)
  • Friedo Solter (Hubi)
  • Günter Schubert (Nico)
  • Günter Ott (Heinz Rehfeld)
  • Ostara Körner (Jutta)
  • Elsa Grube-Deister (Edeltraud)
  • Albert Garbe (Ottfried)
  • Hans Hardt-Hardtloff (Direktor Neudeck)
  • Peter Dommisch (Brigadier Guduhn)
  • Bruno Carstens (Lehrer)
  • Johanna Clas (Oberschwester)
  • Theresia Wider (Annemarie)
  • Fried-Erika Reinbacher (Ilse)
  • Ernst Steiner (Nicos Trinkkumpan)
  • Helga Naujoks (Gudrun)
  • Maria Meltke (Sieglinde)
  • Karin Freiberg (Elfriede)
  • Hannelore Torka (Frau Breuer)
  • Gertrud (auch: Trude) Bechmann (Güttlers Tante)
  • Günther Ballier (Güttlers Onkel)
  • Renate Reinecke (Elsbeth)
  • Hilde Röder (Anni)
  • Horst G. Fischer (Jüngerer Kollege)
  • Karl Brenk (Betrunkener mit Weihnachtsbaum)
  • Victor Dräger (Buchhalter)
  • Hans Schwenke (Wirt)
  • William (auch: Willi; Willy) Gade (Älterer Melker)
  • Hans-Peter Reinecke (Junger Kollege)
  • Thea Musäus (Breuers Sekretärin)
  • Hildegard Friese (Ältere Kollegin)
  • Otto Heidemann (Pfarrer)
  • Marie-Anne Fliegel (Elfriedes Freundin)
  • Johanna Reiter (Ältere Kollegin)
  • Anita Herbst (Ältere Kollegin)
  • Ursula Mundt (Ältere Kollegin)
  • Theo Mack (Kollege)
  • Franz Viehmann (Kollege)
  • Fete Pinnow (Kollege)
  • William Adelt (Bauer)
  • Dieter Schindelhauer (Bauer)
  • Gerd Staiger (Lehrer)
  • Arno Rosch (Lehrer)
  • Thea Lehmann-Salden (Ältere Frau)
  • Felicitas Ritsch (Jüngere Frau)
  • Ilona Ringer (Jüngere Frau)
  • Johanna Lesch (Juttas Freundin)
  • Margret Allner (Juttas Freundin)
  • Karin Gregorek (Krankenschwester)
  • Else Sanden (Ältere Schwester)
  • Vera Albert (Jüngere Schwester)
  • Helga Kapelle (Säuglingsschwester)
  • Ralph Krex (Christines zweiter Sohn)
Regieassistenz
  • Heinz Mentel
  • Christa Müller
Kameraassistenz
  • Erhard Schweda
  • Karl-Heinz Bagemiel
Szenenbild
  • Joachim Otto
Dramaturgie
  • Anne Pfeuffer
Musik
  • Wilhelm Neef
Ton
  • Günter Witt
Kostüm
  • Elli-Charlotte Löffler
Maske
  • Margarete Walther
  • Helfried Köthke
  • Jürgen Holzapfel
Requisite
  • Werner Geißler
  • Günter Puhlmann (Innenrequisite)
Produktionsleitung
  • Gert Golde
Aufnahmeleitung
  • Manfred Renger
  • Karl-Heinz Marzahn
  • Heinz Schwoch (Assistent)
DEFA-Fotograf
  • Herbert Kroiss
  • Waltraut Pathenheimer

Kurzinhalt (Weitere Sprachen)

Alla fine della seconda guerra mondiale, Christine, una giovane contadina, conosce a una fiera di paese il cassiere di una giostra, ma sarà l'unica ragazza a salutarlo quando si rimetterà in viaggio. Rimasta incinta di lui, Christine rinuncia alla sua formazione. Dalla relazione con un funzionario economico, che scoprirà essere già sposato, nasce il secondo figlio. La ragazza decide di lasciare i bambini in un istituto. Ora sono ben due gli uomini a farle la corte: Willibald, un fervente cattolico e il più ambiguo Hubi. Da Willibald avrà il terzo figlio, ma l'uomo l'abbandonerà. Anche Hubi, propio nel giorno delle nozze, abbandonerà Christine, scappando a Berlino ovest con il libretto dei risparmi di lei. Il direttore di una cooperativa iscrive la ragazza a una scuola professionale. Qui conosce l'insegnante Heinz Rehfeld, che l'aiuterà nello studio e nella vita. Da lui Chirstine avrà il quarto figlio. (Italienisch)

menu arrow-external arrow-internal camera tv print arrow-down arrow-left arrow-right arrow-top arrow-link sound display date facebook facebook-full range framing download filmrole cleaning Person retouching scan search audio cancel youtube instagram