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Der Augenzeuge 1947/42

13 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutschland (Sowjetische Zone)
DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme, 1947

Kurzinhalt (Deutsch)

1. Kinder suchen ihre Eltern (45 m)

2. Interview mit Tulpanow über Lebensmittelversorgung der Bevölkerung (28 m)

3. Volksolidarität (19 m)

4. Lebensmittelmontage (30 m)

5. Landtag: Potsdamer Tagung (11 m)

6. Schafherde in Kirgisien/Sowjetunion (17 m)

7. Sprengung des Olympia-Turmes - Glockenturm des Berliner Olympia-Stadions (13 m)

8. Vier Frauen der Militärregierungen geben Interviews (96 m)

9. Expedition in der Wüste Karakum/Sowjetunion (24 m)

10. Uraufführung der Operette "Nächte in Shanghai" im Metropol-Theater (78 m)

Filmstab

Kamera
  • Heinz Jaworsky
  • Erwin Anders
  • Walter Fehdmer
  • Richard Groschopp
  • Herbert Körner
  • Erich Nitzschmann
  • Rudolf Schemmel
  • Alfred Siegert
  • Alfred Westphal
  • Bruno Weißleder
Schnitt
  • Ella Ensink-Kleberg
Musik
  • Friedrich Schröder (Operette „Nächte in Shanghai“)
Ton
  • Karl Tramburg
Produktionsleitung
  • Paul Schmidt
Aufnahmeleitung
  • Fritz Anton
  • Max Jaap
Redaktion
Sprecher
  • E. Brückner
  • F.O. Krüger
  • I. Krebs
  • R. Lenel
  • Tappe
Person, primär
  • Sergei Iwanowitsch Tjulpanow
  • Erich W. Gniffke
  • Wilhelm Pieck
  • Rudolf Höcker
  • Fritz Freyer
  • Irene Peschke
  • Alfred Werner
  • Waldfried Kehlm
  • Renate Pahlen
  • Peter Pahlen
  • Herbert Martins
  • Helmut Gehrmann
Person, sekundär
  • Wassili Sokolowski
  • Karl Steinhoff

Langinhalt

0:00:00

Vorspann:

 

0:00:31

1. Kinder suchen ihre Eltern (45 m)

Insert: Kinder suchen ihre Eltern

 

Fritz Freyer

unterlegt mit Kommentar: „aus Zielenzig, Kreis Sternberg (polnisch: Sulecin), sucht den Vater“

 

Irene Peschke

unterlegt mit Kommentar: „10 Jahre alt, sucht die Eltern“

 

Alfred Werner

unterlegt mit Kommentar: „hat keine Mutter mehr, sucht den Vater“

 

Waldfried Kehlm

unterlegt mit Kommentar: „geboren im Juli 1937, möchte den Vater wiederfinden“

 

Renate und Peter Pahlen

unterlegt mit Kommentar: „die Mutter starb auf der Flucht. Der Vater verblieb in Gleiwitz/Oberschlesien (polnisch: Gliwice)“

 

Herbert Martins

unterlegt mit Kommentar: „7 Jahre alt, sucht beide Eltern“

 

Helmut Gehrmann

unterlegt mit Kommentar: „aus Elbing (polnisch: Elblag), sucht Vater und Mutter“

 

Insert: Sie sahen die Kinder:

Fritz Freyer

Irene Peschke

Alfred Werner

Waldfried Kehlm

Renate Pahlen

Peter Pahlen

Herbert Martins

Helmut Gehrmann

 

Wer nähere Angaben machen kann, wende sich unter Bezug auf den

Augenzeugen Nr. 42

an die

Redaktion des AUGENZEUGEN

DEFA

Berlin C 2, Hankestrasse 3

 

0:01:36

2. Interview mit Tulpanow über Lebensmittelversorgung der Bevölkerung (28 m)

Sowjetische Besatzungszone (SBZ); ohne Ortsangabe; Interview mit Sergej Tulpanow (auch: Sergej Tjulpanow, Oberst der Sowjetarmee, Leiter der Propaganda- und Informations-Abteilung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD):

Halbnaheinstellung von Sergej Tulpanow in Uniform an Tisch sitzend, vor ihm Akten, im Vordergrund im Profil Interviewer Erich Gniffke (Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), 1948 aus Protest aus der SED ausgetreten und nach Westdeutschland übergesiedelt), im Hintergrund geblümte Tapete und Standuhr, mit Statement (OT) zur Abschaffung der niedrigsten Stufe der Lebensmittelrationen/Lebensmittelkarten auf Bitten der SED und der deutschen Gewerkschaften: „erst nachdem die Bauern ihr Ablieferungssoll erfüllt haben, das ist besonders im Befehl des Marschalls Sokolowski (Wassili Sokolowski, Oberster Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland) ausgedrückt, ist die Klarheit entstanden, dass die niedrigste Stufe der Lebensmittelkarten abgestellt werden kann.“; Naheinstellung von Interviewer Erich Gniffke mit Frage (OT) über weitere Verbesserungen der Lebensbedingungen; Halbnaheinstellung von Sergej Tulpanow mit Antwort (OT): „Wir machen unsererseits alles nötige für die Erhöhung der Erträge der Landwirtschaft.“

 

0:02:34

3. Volksolidarität (19 m)

Sowjetische Besatzungszone (SBZ); Ost-Berlin; ohne genaue Ortsangabe; Volkssolidarität; Speisung für Bedürftige/Suppenküche:

v. E. von alten Menschen in großem Raum bei Ausgabe von Lebensmittelmarken;

v. E. von Mitarbeiterinnen/Freiwilligen der Volkssolidarität Suppe ausschenkend und servierend; v. E., darunter Naheinstellungen, von alten Menschen, größtenteils Frauen, darunter mit Kopftuch, dichtgedrängt in großem Raum sitzend und Suppe essend, unterlegt mit Kommentar über Erhöhung der Lebensmittelrationen als sehr viel größere Hilfe als solche lobenswerten Solidaritätsaktionen

 

0:03:16

4. Lebensmittelmontage (30 m)

Sowjetische Besatzungszone (SBZ); verschiedene Orte; Arbeit; Produktion von Lebensmitteln:

v. E. von Bäckern, in Großbäckerei maschinell geformte Brotlaibe in Ofen schiebend und herausziehend;

Halbtotale von sich drehender Trommel zum Buttern; naher Schwenk von Molkerei-Mitarbeiter, Butter aus Trommel entnehmend; Naheinstellung von maschineller Verpackung von Butter;

Naher Schwenk von Rindern/Kühen, durch Gatter laufend; naher Schwenk von Schweinen, durch Gatter laufend;

Halbtotale von Arbeiter, Fass hereinrollend, und Schwenk über geöffnete Fässer;

Naheinstellung von Arbeiter, mit bloßen Händen Butter o.ä. in Maschine füllend und Schwenk über Maschine, Masse portionierend und von weiterem Arbeiter entnommen; Naheinstellung von zwei Mitarbeitern in weißen Kitteln im Gespräch (stumm); Naheinstellung vom Verpacken von Butter o.ä. in Kiste und Verschließen der Kiste, unterlegt mit Kommentar: „Es ist ja ein Trugschluss zu glauben, durch Schwarzhandel könne man den Lebensstandard aufbessern – der Kreis, der dies kann, ist sehr klein – die große Masse ist hiervon ausgeschlossen und ihr Zustand kann sich nur heben, wenn aufbauende Arbeit auf allen Gebieten die Möglichkeiten dazu geschaffen hat.“ sowie Angaben zu den für die Erhöhung der Lebensmittelrationen zusätzlich benötigten Güter

 

0:04:20

5. Landtag: Potsdamer Tagung (11 m)

Sowjetische Besatzungszone (SBZ); Land Brandenburg; Potsdam; Gebäude der Provinzialregierung; Politik; Sitzung des brandenburgischen Landtages; 14. Februar, 16 Uhr:

Naheinstellung auf Schreiben „Landtag der Mark Brandenburg – 7. (außerordentliche) Sitzung“;

v. E., darunter Naheinstellungen, von Landtagsabgeordneten während der Sitzung, darunter Wilhelm Pieck (Vorsitzender der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), dazwischen Halbnaheinstellungen von Rednern (stumm); Halbtotale von Tisch mit Abgeordneten und sowjetischem Offizier in Uniform; Halbtotale von applaudierenden Abgeordneten, unterlegt mit Kommentar über Brief des obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), Wassili Sokolowski, an die Ministerpräsidenten der Länder mit Aufforderung zu besonderen Anstrengungen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, der durch Ministerpräsident Karl Steinhoff verlesen wurde

 

0:04:44

6. Schafherde in Kirgisien/Sowjetunion (17 m)

Sowjetunion (UdSSR); Kirgisische Sozialistische Sowjetrepublik (KiSSR); Kirgistan; Kirgisien; Gebiet Yssykköl; Landwirtschaft; Viehzucht; Schafe:

v. E. von Schafen auf der Weide, beim Zug auf die Gebirgswiesen und in Gatter, darunter mit Hirten, teils auf Pferden und Schafe zählend, dazwischen v. E. vom Abbauen einer Jurte und Verladen und Transport mit Kamel/Trampeltier, Kommentar: „Wie in jedem Industrieplan so haben sich auch die Kolchoshirten eine Steigerung ihrer Produktion vorgenommen.“

 

0:05:19

7. Sprengung des Olympia-Turmes - Glockenturm des Berliner Olympia-Stadions (13 m)

Britische Besatzungszone; West-Berlin-Charlottenburg; Reichssportfeld (heute: Olympiagelände, Olympiapark Berlin); Maifeld; Sprengung des Glockenturms; 15. Februar:

Naheinstellung auf Straßenschild „Am Glockenturm“ (Fraktur);

Totale auf durch Feuer und Artilleriebeschuss beschädigten Glockenturm und Sprengung, dazwischen Naheinstellungen von britischen Pionieren (Soldaten) in Uniform beim Vorbereiten der Zündung;

v. E. von Trümmern des Glockenturms, darunter mit Olympiaglocke und zwei Männern in der Olympiaglocke stehend, Kommentar: „Hoffen wir, dass sie später wieder einmal eine Olympiade für eine friedliche Völkerverständigung einleiten wird.“; Halbnaheinstellung von zwei Kindern (Jungen, ca. 7 Jahre alt), Holz aus den Trümmern sammelnd

 

0:05:46

8. Vier Frauen der Militärregierungen geben Interviews (96 m)

Berlin; verschiedene Orte; Frauenporträts; Interview/Statements von Frauen, die für die Alliierten in Berlin tätig sind:

Totale auf (v.l.n.r.) britische, US-amerikanische, sowjetische und französische Fahnen an Fahnenmast neben Statue „Rossebändiger“ im Kleistpark;

 

Amerikanische Besatzungszone; West-Berlin-Schöneberg; Winterfeldtstraße; Fernmeldeamt; Studio des Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS); Interview mit Leiterin des RIAS, Frau Norden:

Halbtotale von Norden mit weiteren Mitarbeitern in Aufnahmeraum, dazwischen Halbtotale von Sprechern in Aufnahmestudio und Naheinstellung von Lautsprecher;

Halbtotale von Norden (Mitte), Interviewerin (rechts) und weiteren Mitarbeitern, darunter in dick gefütterter Jacke, zum Interview (OT deutsch) um Tisch sitzend; Naheinstellung von Norden in Uniformjacke mit Aufnähern „US“ auf dem Kragen bei Interview (OT deutsch) mit Aussage zum Programm des RIAS mit während der Zeit des Nationalsozialismus verbotener Musik und Literatur sowie Diskussionen am Runden Tisch nach amerikanischem Vorbild;

 

Britische Besatzungszone; ohne Ortsangabe; Interview mit Frau Richards, die für die britische Militärregierung für kulturellen Austausch zuständig ist:

Naheinstellung von Foto, an Doppelstockbus anstehende Briten zeigend; Schwenk mit eintretender Frau Richards in Uniform und Statement (OT deutsch mit britischem Akzent) über ihre Aufgabe, „geistige Brücke“ zu bauen durch Vermittlung des Lebens der durchschnittlichen Engländer „mit seinen Schwierigkeiten, die mehr und mehr durch die Anstrengungen aller überwunden werden.“, im Hintergrund Gemälde/Wandmalerei von Londoner Straßenszene;

 

Französische Besatzungszone; ohne Ortsangabe; Interview mit Leutnant Fridiger, französische Verbindungsoffizierin beim Magistrat von Berlin:

Halbtotale von eintretender Frau Fridiger in Uniform; Schwenk mit Frau Fridiger, an Schreibtisch Platz nehmend und mit Sekretärin Akten austauschend (OT französisch); Naheinstellung von Frau Fridiger hinter Schreibtisch mit Statement (OT deutsch mit französischem Akzent) über ihre Aufgabe als Verbindungsoffizier zwischen dem Magistrat und der Alliierten Kommandantur, die ihr Einblick in alle aktuellen Fragen der Lage Berlins gibt und Übermittlung aller Anträge des Magistrats während des französischen Vorsitzes der Alliierten Kommandantur;

 

Sowjetische Besatzungszone (SBZ); ohne Ortsangabe; Bibliothek; Interview mit Frau Dr. Snimschikowa, Inspektorin für das Bibliothekswesen:

Naheinstellung von Büchern in Regal; Halbnaheinstellung von Frau Snimschikowa, Buch aufnehmend und Kamerafahrt mit Frau Snimschikowa in Begleitung von Rudolf Höcker (Direktor der Universitätsbibliothek der Berliner Universität (seit 1949: Humboldt-Universität) durch Bibliothek laufend und Statement (OT deutsch mit russischem Akzent) abgebend über ihre Arbeit beim Aufbau wissenschaftlicher Bibliotheken mit Zahlen zu in der SBZ eröffneten Bibliotheken; Naheinstellung von Rudolf Höcker; Naheinstellung von Frau Snimschikowa mit Wünschen (OT deutsch mit russischem Akzent) für erfolgreiche Arbeit der deutschen Bibliothekare und für Erfolge der „deutschen werktätigen Frauen“ bei der Demokratisierung Deutschlands

00:09:08

9. Expedition in der Wüste Karakum/Sowjetunion (24 m)

Sowjetunion (UdSSR); Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik (TuSSR); Wüste Karakum; Wissenschaft; Geologie; Suche nach Bodenschätzen/Erdöl (Exploration):

v. E. von Geologen in Zeltlager in der Wüste, darunter an Tisch mit Dokumenten und mit startenden Flugzeugen im Hintergrund; verschiedene Flugaufnahmen von Wüstenlandschaft, dazwischen Naheinstellung von Wissenschaftler in Flugzeug und Flugaufnahme von Doppeldecker Po-2; Totale von zwei Wissenschaftlern, durch Wüste laufend; v. E. von an die Oberfläche tretendem Erdöl, darunter mit Geologen mit bloßen Händen Flasche mit Probe befüllend, dazwischen Naheinstellung von Wissenschaftler mit Fliegermütze

 

0:09:59

10. Uraufführung der Operette "Nächte in Shanghai" im Metropol-Theater (78 m)

Sowjetische Besatzungszone (SBZ); Ost-Berlin-Mitte; Friedrichstraße; Metropoltheater (Admiralspalast); Kultur; Operette; Uraufführung von „Nächte in Shanghai“ (Komponist: Friedrich Schröder); 12. Februar:

Halbtotale von Orchester in Orchestergraben; verschiedene Ausschnitte (OT) aus Aufführung von „Nächte in Shanghai“ (Komponist: Friedrich Schröder) mit Dekoration in chinesischem Stil sowie mit Tanzeinlagen

 

0:12:24

Abspann, unterlegt mit Musik aus der Operette „Nächte in Shanghai“

 

0:12:43

ENDE

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