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Der Augenzeuge 1948/109

Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutschland (Sowjetische Zone)
DEFA Deutsche Film-Aktiengesellschaft, 1948

Länge in m
514
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

1. Kinder suchen ihre Eltern (42 m)

2. Malschule in Halberstadt und Moskau (51 m)

3. Berliner Kanu-Regatta (33 m)

4. Protest der FDJ gegen politische Verfolgung (38 m)

5. Berliner BVG-Streik (27 m)

6. 1. Bundeskongress des Demokratischen Frauenbundes (DFD) in der Berliner Staatsoper (58 m)

7. Deutsche Bücherei in Leipzig (46 m)

8. Wahlen in Korea (15 m)

9. Fußball im Moskauer Dynamo-Stadion (26 m)

10. Lebensmittelkartenfälscher (51 m)

11. Währungsreform: Was wäre wenn ? (127 m)

(Quelle: PROGRESS Film-Verleih)

Filmstab

Kamera
  • Heinz Jaworsky
  • Erwin Anders
  • Harry Bremer
  • Walter Fehdmer
  • Richard Groschopp
  • Ewald Krause
  • Kurt Krigar
  • Erich Nitzschmann
Schnitt
  • Ella Ensink-Kleberg
Ton
  • Heinz Reusch
Produktionsleitung
  • Paul Schmidt
Redaktion
Person, primär
  • Otto Grotewohl
  • Milly Steeger
  • Heinrich Uhlendahl
  • Maria Rentmeister
  • Helene Beer
  • Hartmut Lemke
  • Ingrid Segerstedt-Wiberg
  • Emmy Damerius-Koenen
  • Anna Seghers
  • Tatjana Gukalowa
  • Wilhelmine Schirmer-Pröscher
  • Anne-Marie Durand-Wever
  • Pawel Petrowitsch Sokolow
  • Julie Török

Langinhalt

0:00:34

1. „Kinder suchen ihre Eltern“

Anna Bergström

unterlegt mit Kommentar: „in Tommerschoff geboren, sucht die Eltern und Geschwister.“

Erich Mazewska

unterlegt mit Kommentar: „aus Samland hat keine Mutter mehr, der Vater war Soldat.“

Siegfried Wilde

unterlegt mit Kommentar: „Geburtsort Breslau sucht den Vater.“

Hannelore Utesch

unterlegt mit Kommentar: „hat keine Eltern mehr und möchte die Verwandten finden.“

Hans-Jürgen Kessel

unterlegt mit Kommentar: „in Rosenberg geboren, sucht die Angehörigen, die Eltern sind tot.“

Willi Klein

unterlegt mit Kommentar: „Heimatort Königsberg, sucht die Mutter.“

 

Insert: „Sie sahen die Kinder:

Anna Bergström

Erich Mazewska

Siegfried Wilde

Hannelore Utesch

Hans-Jürgen Kessel

Willi Klein

 

Bisher haben 312 Kinder durch uns ihre Eltern wiedergefunden.

Alle Auskünfte durch die Redaktion des AUGENZEUGEN,

Berlin C 2, Hankestr. 3“

 

0:01:25

2. „Angehende Meister“

Schwenk über den Dom zu Halberstadt; Schüler der 7. Klasse der Dom- und Ratsschule Halberstadt sitzen während ihres Kunstunterrichts mit ihren Staffeleien vor dem Dom und zeichnen;

Totale auf den 12jährige Schüler Hartmut Lemke, der einen alten Modell sitzenden Mann mit einer Bleistiftzeichnung porträtiert; Totale auf weitere Zeichnungen;

in einer Malklasse in einem Moskauer Pionierhaus:

Schwenk durch den Raum und mit Pinsel und Farbpalette an ihren Staffeleien malenden Schülerinnen und Schüler sowie die Kinder anleitenden Kunstmaler Pawel Petrowitsch Sokolow (im Hintergrund Stalin-Bildnis), unterlegt mit Kommentar: „Seit 11 Jahren leitet der Maler den Unterricht. Er wurde mit dem Stalinpreis ausgezeichnet.“;

Totale auf ein kleines Mädchen mit Zöpfen und Pionierhalstuch, die vom Maler Pawel Petrowitsch Sokolow für ihre Leistung besonders gelobt wird;

in der 2. Kunstausstellung der Jugend Moskau:

v. E. von an der Wand hängende Bilder und die Ausstellung besuchende Kinder mit ihren Lehrern, unterlegt mit Kommentar: „Zur Kunstausstellung sind mehrere tausend Bilder aus allen Teilen des Landes eingesandt. Sechs- bis 12jährige sind in den meisten Fällen die Maler.“

 

0:03:12

3. „Kanu-Regatta“

Regatta-Strecke Berlin-Grünau:

Jungen und Mädchen lassen ihre Sportboote zu Wasser, unterlegt mit Kommentar: „Auf der wendischen Spree ging die Berliner Kanujugend in fast allen Bootsklassen an den Start ihrer großen Nachwuchsregatta.“;

die Kamera begleitet die Wettkämpfe auf der Strecke mit Regattagelände im Hintergrund und Zuschauern am Ufer: Mädchen-Fünfer Rudern auf dem 400 m-Kurs; Totale auf Sieger im Boot ans Ufer paddeln; Start der Männer im Zehner-Kanadier, jeweils mit Schlagmann; Naheinstellungen von den Ruderern auf der Strecke; Totale auf Siegermannschaft aus Berlin-Tegel in ihrem Zehner-Kanadier ans Ufer kommend

 

0:04:24

4. „Jugend fordert ihr Recht“

Protestkundgebung der FDJ gegen die Verhaftungen jugendlicher Anhänger des Volksbegehrens in den westlichen Sektoren Berlin:

v. E. und Naheinstellungen von jugendlichen Kundgebungsteilnehmern; FDJ-Fahnen; Transparent: „Die Feinde des Friedens sind die Feinde der Jugend – FDJ-Kreis Spandau“;

Totale auf verschiedene jugendliche Redner aus West-Berlin am Mikrofon (OT), umringt von jugendlichen Kundgebungsteilnehmern:

„Wir wurden behandelt wie Verbrecher; man nahm uns alles weg, einschließlich der Schnürsenkel und des Leibriemens, warf uns in eine Zelle und ließ uns am anderen Morgen gefesselt von drei französischen Militärpolizisten durch den Arbeiterbezirk Wedding transportieren.“

Weiterer jugendlicher Redner aus West-Berlin (OT):

„Und ich glaube, dass es kaum irgendwie zu rechtfertigen ist, dass sich auch unsere deutsche Polizei dafür hergibt und dafür einsetzt, dass sie derartige Leute verhaftet.“

Weiterer jugendlicher Redner (OT):

„Wir wissen sehr gut, nicht die deutsche Jugend von heute hat 1933 entschieden, wie das Schicksal Deutschlands aussehen soll, sondern die erwachsene Generation hat Hitler gewählt und damit das, was kommen sollte. Und heute ist wieder der Zeitpunkt gekommen, wo die erwachsene Generation entscheiden muss, wo sie stehen will.“

Naheinstellungen von applaudierenden Kundgebungsteilnehmern

 

0:05:44

5. „Alle Räder stehen still“

Totale auf Schild „Die BVG streikt! Unsere Forderungen wurden nur im sowjetischen Sektor anerkannt. Wir fordern: Warmes Mittagessen, höhere Karteneinstufung und einen neuen Tarif auch im amerikanischen, englischen und französischen Sektor“, unterlegt mit Kommentar: „24 Stunden lang waren in Berlin U-Bahnhöfe, Straßenbahn-Haltestellen und Omnibus-Verkehrslinien verödet“; neben dem Schild stehender BVG-Mitarbeiter in Uniform liest die Zeitung „Neues Deutschland mit der Schlagzeile: „Seit 5 Uhr streikt die BVG“; ein BVG-Mitarbeiter schließt das Gitter eines U-Bahn-Eingangs und schließt es ab; v. E. von leeren Bahngleisen, still stehende S-, U- und Straßenbahnen, geschlossene Tore eines Straßenbahndepots, geschlossene Fahrkartenschalter; menschenleere Bahnsteige und Bahnhofsvorplatz

 

0:06:41

6. „Ein Tor zur Welt“

1. Bundeskongress des Demokratischen Frauenbundes Deutschland (DFD) in der Deutschen Staatsoper im Admiralspalast Berlin (29. – 30. Mai 1948);

Vorstellung einiger Mitglieder des Präsidiums des DFD:

Die Bäuerin Schietzold mit ihrem Mann bei der Fütterung ihrer Pferde im Garten;

die Drogeriebesitzerin Wilhelmine Schirmer-Pröscher (LDPD, DFD-Bundesvorstand) in ihrer Drogerie; die Journalistin Helene Beer (LDPD, stellvertretende DFD-Vorsitzende) zu einer Veranstaltung Gäste begrüßend; Maria Rentmeister (DFD- Bundessekretärin) mit ihrem Kleinkind in ihrem Garten;

Totale auf Mitglieder des Präsidiums mit den o. g. Frauen sowie mit Anne-Marie Durand-Wever (mit Stock gehend, 1947 - April 1948 Bundesvorsitzende des DFD) bei ihrer Ankunft zum Kongress vor dem Admiralspalast;

Während des Kongresses:

Totale auf eintreffende weibliche Kongressteilnehmerinnen im mit Birken geschmückten Innenhof und im Saal sitzend; Totale auf das Präsidium u. a. mit Emmy Damerius-Koenen (stehend, neu gewählte Bundesvorsitzende des DFD); Naheinstellungen von Bäuerin Schietzold, Wilhelmine Schirmer-Pröscher sowie von ausländischen Gästen aus Schweden mit Ingrid Segerstedt-Wiberg (mit weißer Schleife und Brille, Vertreterin des Demokratischen Frauenbundes Schwedens), Julie Török (Komitee der antifaschistischen Frauen Ungarns), weitere Gäste sowie Ingrid Segerstedt-Wiberg (mit weißer Schleife und Brille); Totale auf vor Mikrofon Rede tende sowjetische Delegierte Tatjana Gukalowa (OT russisch) mit daneben stehender Dolmetscherin, unterlegt mit Kommentar: „... beglückwünschte die deutschen Frauen zu ihrer Aufnahme in den Weltfrauenbund (IDFF)...“; Totale auf vor Mikrofon Rede haltende Schriftstellerin Anna Seghers (stumm); im Hintergrund die Bildhauerin Milly Steeger (Ehrenpräsidium des DFD) auf dem Podium (neben Mann mit Brille) sitzend;

Totale auf applaudierendes Präsidium mit Otto Grotewohl (1948 Vorsitzender des Verfassungsausschusses des Deutschen Volksrats) und auf applaudierendes Publikum;

Totale auf vor Mikrofon Rede haltende Emmy Damerius-Koenen (OT) und unterlegt mit Kommentar: „... sie berichtet von der Tagung der Internationalen Frauenföderation in Rom ...“;

dazwischen Naheinstellungen von zuhörenden Kongressteilnehmerinnen;

Totale auf Bühne mit Präsidium und DFD-Emblem;

Totale auf vor Mikrofon Rede haltende Helene Beer (OT): „Wir stehen nicht mehr allein. Die IDFF hat uns das Tor zur Welt geöffnet, das Tor zu den friedliebenden Frauen aller Völker.“; Schwenk über applaudierende Kongressteilnehmerinnen

 

0:08:42

7. „In der deutschen Bücherei“

Vorstellung der Deutschen Bücherei in Leipzig (Vorgänger der Deutschen Nationalbibliothek):

Schwenk über Fassade des Hauptgebäudes mit Haupteingang und Bücherturm, unterlegt mit Kommentar: „Dieses Haus birgt eine umfassende Sammlung des gesamten deutschen Schrifttums seit 1913. Mit Hilfe der SMA (Sowjetische Militäradministration) wurden die evakuierten Bücherbestände zurückgebracht und das Gebäude restauriert. Bereits im Herbst 1945 eröffnete die Deutsche Bücherei ihre Tore.“;

Totale auf Verzeichnisse: „Die Deutsche Nationalbibliographie ... 1947“, „Deutsche Musikbibliographie“, „Bibliographie der Kunstblätter – Ausgegeben am 16. August 1944“;

Generaldirektor Dr. Heinrich Uhlendahl spricht (stumm) mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen um einen runden Tisch sitzend;

Schwenk über Raum mit langen Reihen mit Karteikästen in denen Menschen nach Schlagwörtern suchen = Schlagwortkataloge; Bibliothekare sortieren Bücher in Regale;

der Große Lesesaal: Schwenk über lesende und schreibende Interessenten; im Zeitschriftensaal: Schwenk über Stapel mit Zeitschriften und lesende Interessenten;

historische Sammlungen:

Totale auf Text: „Die Reichsbibliothek von 1848 – 4 600 Bände – Gegründet durch Schenkungen der deutschen Buchhändler unter Führung des hannoverschen Verlegers Heinrich Wilhelm Hahn. Aufgestellt auf der Galerie der Paulskirche in Frankfurt a. M, verwaltet vom Reichsbibliothekar Dr. Johann Heinrich Plath. Im Jahre 1855 dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg überwiesen. Von diesem im Jahre 1938 der Deutschen Bücherei zur Feier ihres 25jährigen Bestehens gestiftet.“;

Lithografie von Eduard Meyer nach einer Zeichnung von Paul Bürde von 1848 mit Bildunterschrift „Die Nationalversammlung in der Paulskirche“;

Totale auf handschriftlichen Originaltext „Georg Büchner, Dantons Tod; Schwenk durch Raum mit Originalausgaben langen Bücherregalen stehend;

Lehrer und Schüler während eines Kursus über Bibliographie für zukünftige Bibliothekare

 

0:10:17

8. „Korea“

Totale auf Stadt in Südkorea mit Tempel und modernen Bauten, unterlegt mit Kommentar: „In Südkorea welches von den amerikanischen Truppen besetzt ist, fanden die ersten Wahlen seit Kriegsende statt. Es kam an einigen Orten zu schweren Zusammenstößen, welche 38 Todesopfer forderten.“;

Totale auf Flugzeug am Himmel; vom Himmel fallende Flugblätter werden von der Landbevölkerung aufgesammelt; Redner (stumm) während einer Wahlveranstaltung mit Einwohnern; Polizisten mit Maschinengewehr vor einem Wahllokal stehend; v. E. von Verletzten und Tote; Straße mit in langer Reihe anstehenden Menschen vor dem Wahllokal; lange Reihe mit anstehenden Krankenschwestern in Schwesterntracht; Totale auf einen alten Mann; Registrierung vor Wahllokal; Frau setzt ihren Fingerabdruck auf ein Formular

 

0:10:49

9. „Fußball - Start in Moskau“

Eröffnung der Fußballsaison 1948 im Dynamo-Stadion Moskau:

Totale auf voll besetzte Zuschauertribüne; Einmarsch der bekanntesten sowjetischen Fußballmannschaften mit Fahnen; Ausschnitt aus Fußballspiel ZDKA Moskau (?????????? ???? ???????????? ???? ??????? ????? (????), (Sportklub des zentralen Hauses der Roten Armee) gegen dem Pokalsieger Spartak Moskau (2 : 1); dazwischen Pressefotografen am Spielfeldrand

 

0:11:44

10. „Achtung Fälscher am Werk“

Im Kriminalamt Potsdam:

Totale auf Bürotür mit Schild „Leiter des Kriminalamtes Potsdam“;

am Schreibtisch vergleicht der Leiter mit einem Mitarbeiter echte und gefälschte Lebensmittelkarten/Brotmarken (Nahaufnahme), unterlegt mit Kommentar: „Der Auftrag der Kripo lautet: Verstärkt Razzien auf Schwarzhändler.“;

Totale auf Hausfassade des Polizeipräsidiums mit angebrachter Losung „Betriebsarbeiter gehören in die Volkspolizei!“; offener Mannschaftswagen mit aufsitzendem Polizeieinsatzkommando rast durch Tor des Polizeipräsidiums auf die Straße und zu einen Schwarzmarkt; absitzende Polizei ergreift wegrennende Schwarzhändler; Nahaufnahmen von Kontrollen der Schwarzhändler und Entdeckung der gefälschten Marken bei dem 20jährigen Hilfsarbeiter in einer Druckerei namens Kallies durch einen Kriminalpolizisten;

der junge Mann zeigt dem Kriminalpolizei das Versteck des Materials zur Herstellung der Fälschungen unter einer losen Diele in seiner Wohnung: Bleistempel und Papier (Nahaufnahmen);

Schwenk über lange Regale mit aufgereihten Brotlaiben, unterlegt mit Kommentar: „Soviel Brot erschwindelte sich Kallies an zwei Tagen und bereicherte sich dadurch auf Kosten der Allgemeinheit.“

 

0:13:33

11.

Satire zur Währungsreform und seine bürokratischen Auswirkungen auf das Alltagsleben in Berlin:

Schwarzbild ohne Insert, unterlegt mit Kommentar: „Achtung, Achtung, wir erhielten soeben die Nachricht vom Inkrafttreten der Währungsreform, die seit langen erwartet wurde. Das alte Geld ist außer Kurs gesetzt – im Westen gilt die Westwährung – im Osten die Ostwährung – für Berlin ist ein Sondergeld in Umlauf gesetzt. Wir zeigen Ihnen Stimmungsbilder aus Berlin.“;

Satirische Szene in einem Berliner Lokal: Miteinander diskutierende Gäste zeigen sich gegenseitig ihr Geld in ihren Brieftaschen; ein schwitzender Mann mit Glatze wischt sich den Schweiß von der Stirn; eine dicke Brieftasche mit Geldscheinen wird immer dünner (Trick); der Wirt öffnet seine Kasse mit vielen Geldscheinen darin; als ein Gast ein Bier bestellt, winkt der Wirt ab, unterlegt mit Kommentar: „Bis zur Klärung der Währung, bleibt der Zapfhahn geschlossen.“; der Wirt hängt ein Schild „Intersektoraler Barbetrieb“ über seine Theke; weitere Schilder an der Theke angebrachte Schilder: „Marshallplaneten“, „Berliner Separatkies“; Gemüsehändler schreibt mit Kreide auf Tafel vor seinem Gemüseladen „Hier wird Berliner Separatkies entgegengenommen“, unterlegt mit satirischem Kommentar: „Wat denn, wat denn, Kies heißt unsere neue Währung?“; Schild an Schaufenster des Geschäftes Gummerschmidt: „Hier nur Fortschrittsmoneten“, unterlegt mit satirischem Kommentar: „Wer keinen „Kies“ hat, weil er seinen „Kies“ im anderen Sektor verdient, is‘ Neese.“; Schild an Geschäft für Kunstgewerbe und Spielwaren: „Hier werden Marshallplaneten entgegengenommen“; gutbetuchte Männer und Frauen (Schieber) stehen in einer Reihe vor Hauseingang mit Schild „Umschulungsschule für Großschieber“, unterlegt mit satirischem Kommentar: „Geld wird knapp, man merkt es. Mit dem Schieben ist es erst mal Essig.“; Möbelpacker stellen Möbel auf einen auf der Straße stehenden Umzugswagen, unterlegt mit satirischem Kommentar: „Wer seine Miete in der jeweils gültigen Währung nicht zahlen kann, für den ist am 15. der Erste.“;

ein Schuljunge in kurzen Lederhosen (Kommentar: Nachbars Fritzchen) geht pfeifend über die Straße;

in einer Amtsstube „Antragstelle“: eine Sekretärin auf einer mechanischen Schreibmaschine schreibend, ein Beamter diktiert der Sekretärin in die Schreibmaschine (OT): „Fritzchen Schulze, wohnhaft im US-Sektor, beantragt östliches Brausebad. Besondere Dringlichkeit ist gegeben.“; Fritzchen gibt das Formular „Sektoren-Devisen-Antrag“ bei einem auf der Straße stehenden Stand mit Schild „Sektorialwährungs-Grenzhaus – Obmann für vorn und hinten“ ab; weitere Menschen stehen davor an; Schwenk auf Schild „Hier endet der französische Sektor“; fahrende Straßenbahn; Schilder „Sektoren-Wechsel“ und „Straßenbahnhaltestelle“; Straßenbahn hält, Menschen steigen aus; Lautsprecher, unterlegt mit Kommentar „Sektorengrenze, alles Aussteigen, Fahrscheine verlieren ab hier ihre Gültigkeit“; die aus der Straßenbahn schimpfend und murrend aussteigenden Fahrgäste eilen über die Straße auf einen Stand mit Schild „Intersektorale Zentrale-Kontrolle – Verwechselungsstelle“; am Straßenstand werden von einem Beamten verschiedene Währungen für die verschiedenen Sektoren ausgegeben (OT): Westwährung, Fortschrittsmoneten, Marshallplaneten, Berliner Kies, Separatkies;

Straßenstand mit Schild „Vermietung von Handwagen“; Holzroller werden eingetauscht gegen Schlipse und Hüte; Menschen fahren chaotisch mit ihren Holzrollern auf dem Bürgersteig, unterlegt mit satirischem Kommentar: „Auch ohne gewechseltes Geld kann einem hier geholfen werden. Ja, ja, was alles geschehen könnte, wenn die Vernunft

zeitweise außer Kurs gesetzt wird.“;

 

0:17:48

Abspann

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