Der Beginn
Regie: Irina Gregor (auch: Veldre, Madanz, Lepke), 21 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1985
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 585
- Sonstiger Titel
- Der Beginn
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
André Gläser ist 19 Jahre alt und kommt aus einer Stahlwerkerfamilie. Eigentlich wollte er einen anderen Beruf ergreifen, doch dann hat es ihn doch gereizt, im Stahl- und Walzwerk Brandenburg von seiner Kabine aus den Hochofen zu steuern. Immer wieder muss er auch direkt an den Ofen, um mit einer Kelle eine Probe zu entnehmen. Den ganzen Tag lang arbeitet André in der riesigen, lärmenden Werkhalle. Wochenlang hat ihn Regisseurin Irina Gregor mit ihrem Filmteam begleitet. Im Rückblick auf den letzten Abschnitt der Lehrzeit bis zur Abschlussprüfung wird für den Zuschauer ein wichtiger Entwicklungsprozess des jungen Mannes nacherlebbar.
Porträt eines jungen Stahlwerkers, das nicht nur die Berufsausbildung thematisiert, sondern auch die Achtung vor der Schwere der Arbeit ausdrückt.
Filmstab
- Regie
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- Irina Gregor (auch: Veldre, Madanz, Lepke)
- Drehbuch
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- Irina Gregor (auch: Veldre, Madanz, Lepke)
- Kamera
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- Karl-Heinz Müller
- Schnitt
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- Waltraud Hartmann
- Dramaturgie
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- Ursula Meinhard
- Musik
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- Knut Becker
- Ton
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- Eberhard Pfaff
- Jochen Huschenbett
- Peter Dienst
- Produktionsleitung
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- Nele Köhlert
- Gestaltung
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- Bernd Merten (trick)
- Beratung
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- Lutz Knütter
- Sprecher
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- Irina Gregor (auch: Veldre, Madanz, Lepke)
- Person, primär
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- Lutz Knütter
- Fritze Bollmann
Langinhalt
0:00:00
Blick in den Schmelztiegel in einem Stahlwerk mit eingeblendetem Filmtitel "Der Beginn" (halbtotal). Foto eines Stahlarbeiters mit Schutzhelm (nah) im Off dazu der Stahlarbeiter: "Meinen Beruf beschreiben, och, das ist schwer, ja. Muß man gesehen haben…(Blick auf das flüssige Roheisen im Schmelztiegel)...so einen Ofen, den kann man sich nicht vorstellen. Wie ich da in den Steuerstand geguckt habe, also dat war mir viel zu viel Technik...(Fotoeinblendungen des jungen Stahlarbeiters ohne Schutzhelm)...Angst vor die Rangierkrane, ich hab gedacht hier findest du dich nie zurecht". Umschnitt. Blick (von oben) in das flüssige und dampfende Eisen im Tiegel (halbtotal). Umschnitt auf den Stahlarbeiter (halbnah) (O-Ton) "Ich bin der André, 18 Jahre alt, wollte ursprünglich den Beruf eines Maschinisten lernen, dann Theologie studieren, ist leider nix draus geworden, hab ich den Beruf eines Metallurgen erlernt. In meiner Freizeit spiele ich sehr viel Gitarre und treibe auch aktiv Sport". Umschnitt
0:01:30
Blick auf den Lehrlingsausbilder in seinem Büro vor einem Terminplaner (halbnah) (O-Ton) "Ich heiße Lutz Knütter, bin 26 Jahre alt, und Lehrlingsausbilder hier im Stahl- und Walzwerk. In meiner Freizeit gehe ich viel Angeln und nebenbei mache ich noch ein bisschen Fotografie". Knütter lacht in die Kamera (halbnah). Umschnitt auf das Hüttenwerk in den Abendstunden (halbtotal). Umschnitt auf ein Foto der Lehrlinge mit Besen in den Händen (nah) im Off dazu die Frage: "Für Dich als Lehrausbilder, Lutz, ist das die 1. Klasse, was fällt Dir dabei am schwersten"? Lutz antwortet (halbnah) (O-Ton) "Wenn ein 18jähriger mit einem Problem kommt und irgendwelche Hinweise will, oder Ratschläge, wie mache ik denn nu, dann ist dat natürlich, denkt man, Mensch, ist man denn wirklich schon so alt? Kann ik denn mit meinen 26 Jahren so einem 18jährigen Hinweise geben wie er im Prinzip diese 8 Jahre die ich ihm voraus bin meistern? Das ist ein irrsinniges Ding...". Umschnitt auf ein Foto der Hüttenlehrlinge (nah). Im Off erzählt Knütter weiter: "Wenn die Jungs in der letzen Phase der Ausbildung sind werden sie der Brigade übergeben, die helfen weiter draußen...(Fotoeinblendung)...Die sind hart aber herzlich, da sagt man nicht, würdest du mal bitte, sondern feil es ab und mach det jetzt, und das muß man begreifen wie das gemeint ist". Foto von Lutz Knütter mit Schutzhelm (nah). Umschnitt
0:03:00
Blick auf das Brigadezeichen am Ärmel des Hüttenarbeiters André (nah). Rückwärtszoom vom Abzeichen auf André bei der Brigadebesprechung (halbnah) im Off dazu: "Das war mir alles wie Neuland, denn in ne neue Brigade gesetzt, da kannste wieder von vorne anfangen". Umschnitt auf die Besprechung der Brigademitglieder (halbnah) (O-Ton). Schwenk über die Brigademitglieder am Besprechungstisch (halbnah) (O-Ton). Frage des Kollegen an André (halbnah) (O-Ton) "So, noch irgendwelche Sachen von Dir dazu"? André schaut auf und sagt lächelnd "Ne". Gegenfrage "Keine Einwände"? André "Ne, warum"? Kollege "Meinst Du dass Du das alles schaffst"? André "Das hoffe ik doch". Blick auf André und seine Kollegen bei der Unterzeichnung des Besprechungs- und Einweisungsprotokolls (halbnah) (O-Ton). Umschnitt. Brigademitglieder verlassen den Besprechungsraum (halbtotal). Kameragang aus dem Besprechungsraum in die Werkhalle des Hüttenwerkes (halbtotal) (O-Ton). Blick von oben mit Zoom auf den Funkenflug am Hochofen (halbtotal). Umschnitt
0:04:25
Schwenk vom Besen auf die Lehrlinge bei einer Pause in der Werkhalle (halbnah). André vor einem Steuerstand (halbnah) im Off dazu: "Wenn man die Lehre überhaupt so vergleicht hat man mit alles viel zu leicht hier, spielerisch mehr fast ist das. Det Bewusstsein war noch gar nicht da, wat dat mal bedeutet dass man den Job richtig exakt auszuführen, oder so. Also von Ernst nehmen kann da keine Rede sein". Lehrling füllt sich eine Trinkflasche ab (halbnah). Lehrling isst ein Brötchen (halbnah). Schwenk über die pausierenden Lehrlinge (halbnah). Umschnitt auf André in der Werkhalle (halbtotal). André geht zu seinem Arbeitsplatz am Ofen und wird vom Kollegen ermahnt (halbnah) (O-Ton) "Eh, was ist denn los? Du kannst doch nicht einfach hier ne Stunde essen oder was, Du sollst die Arbeit machen. Das nächste Mal bist Du pünktlich, ja...(Blick auf André am Ofen)...Der Ofen muß sauber gemacht werden, der kann nicht ne halbe Stunde stehen". André und sein Kollege reinigen den Ofen (halbnah). Blick auf die Schutzhandschuhe und auf das schwitzende Gesicht von André (nah). Umschnitt
0:05:40
Hüttenarbeiter schaut in einen gerissenen Spiegel am Schaltpult (halbnah). Blick auf die Schalter und Kontrollleuchten am Schaltpult (halbnah). Brigadier erklärt André die Funktionen am Schaltpult (halbnah) (O-Ton) "...das habe ich Dir aber schon gestern erklärt. Du mußt, eh, selber handeln...". Schwenk von einer Liste auf André (nah) (O-Ton) "Ja, den Zählerstand, morgen...". Schwenk auf die Instrumente mit Bezeichnung "EEG" und "Öl" und "Preßluftm Vorderbr." am Schaltkasten (halbnah). Brigadier übermittelt André die Daten (halbnah) (O-Ton) "Warte mal, 093 und 763". Schwenk zum Kaugummi kauenden André (nah). Brigadier "Denn spuck doch mal Deinen Kaugummi aus, Mensch, das sieht ja gemein aus". André mit Schutzhelm-Aufdruck Betriebsberufsschule (BBS) fragt häufiger nach und trägt die Daten in eine Liste ein (nah) (O-Ton). Umschnitt
0:06:45
Blick auf das Hüttenwerk bei Tag neben einem Kanal (halbtotal). Im Off dazu André: "Normalerweise sagt man ja, im Stahlwerk, in der Knochenmühle würde ik nie anfangen, oder so…(André und ein Kollege nach Feierabend am Bahnhof)…laß sein wat will, aber weg möchte ich hier nicht...warum? Die Stadt ist vertraut, hier haste deine Freundin...(Andre verabschiedet sich von seinem Kollegen und überquert die Straße)...die Eltern und persönlich, ik möchte vom Elternhaus nie allzu weit entfernt sein. Bedeutet mir viel". Zoom auf eine Straße mit Wohnhäusern auf den Motorrad fahrenden André (halbtotal). Schwenk über André beim Abbiegen auf die Hauptstraße (halbtotal). Umschnitt. André geht auf ein Wohnhaus zu und schellt an der Tür (halbtotal). André pfeift laut und schaut zum Fenster hoch (halbtotal) (O-Ton) "Grüß Dich, schmeiß mal nen Schlüssel runter, ist abgeschlossen". Mutter am Fenster der 1. Etage schmeißt den Schlüssel hinunter (halbtotal mit Zoom). Umschnitt auf Andrés Mutter neben ihrem Kachelofen antwortet auf die Frage "Arbeiten Sie schon lange im Stahlwerk Brandenburg an der Havel"? (halbnah) (O-Ton) "Jetzt 21 Jahre, im Juni schon, immer im Stahlwerk in einer Schicht". Bruder kommt mit Kaffeekanne ins Zimmer und stellt sie vor André ab (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf die ganze Familie am Wohnzimmertisch (halbtotal), die Mutter erzählt (O-Ton) "Ich habe André ganz allein groß gezogen, er war ein Jahr und seitdem bin ich alleine...(Zoom auf die Mutter)...und, ist eben nu, alles für ihn gemacht und nun auch mein Liebling daraus, aber auch trotzdem die andern, ne". Schwenk auf den Bruder von André (nah). Umschnitt auf André (nah) (O-Ton) "Mama hat uns so viel Liebe geschenkt, weiß nicht, ob det normal ist im Familienleben, oder so, aber wenn man irgendetwas hatte, Mama war die Stelle wo du hinkommen konntest, hat geholfen. Nein, sie hat nicht nur schöne Seiten, ja, oft ist Streit gewesen und...(Schwenk zur Mutter)...man hat Prügel gekriegt, na klar, das wollen wir nicht abstreiten". Blick auf das Gesicht der Mutter (halbnah). Umschnitt
0:09:00
Fotoeinblendung: Mutter von André im Stahlwerk als Gabelstapelfahrerin (nah). Dazu André im Off: "Was von der Frau gefordert wird würde ik mir nicht zutrauen, denn die braucht ja bloß einmal einen Stapel Steine verwechseln...(Foto Gabelstapler voller Paletten mit Steinen)...die Steine würden durchbrennen, die Charge würde irgendwo hingehen wo sie eigentlich nicht hin soll...(Fotoeinblendung: Reparatur am Gabelstapler)...das sind Millionenwerte die dann weg sind". Frage aus dem Off an André: "Sag mal, hat Dich Deine Mutter bei der Berufswahl beeinflusst"? André "Ne, hat se nicht, vielleicht indirekt, so ein bisschen unbewusst...(Foto: Mutter am Gabelstapler)...weil wir ja alle im Stahlwerk arbeiten...(Foto: Mutter am Fernschreiber des Stahlwerkes)...Gut, sie hätte sagen können dass dies kein Arbeitsplatz für mich ist, das es wirklich harte Arbeit ist, aber hat sie nicht gemacht". Fotoeinblendung der Mutter bei Büroarbeiten (nah). Umschnitt
0:09:55
André geht zu seiner Zimmertür im Haus (halbnah) (O-Ton) "Also hier ist mein Zimmer, ist nicht groß, aber...(Kameragang ins Zimmer)...das Zimmer war so, bloß tapeziert, bisschen angestrichen, paar Möbel rin gestellt, dann war jut". André auf seiner Couch (halbnah). Figuren auf dem Fernseher (nah). André spielt auf seiner Gitarre (halbnah) (O-Ton). Umschnitt. André schlägt ein Loch in die Eisdecke eines Sees (halbnah). André sitzt neben dem Loch auf einem Klappstuhl und wartet dass ein Fisch anbeißt (halbnah). Rückwärtszoom von André auf der Eisfläche (halbtotal). Umschnitt
0:11:25
Rückwärtszoom vom Anglerbrunnen “Fritze Bollmann” an der Hauptstraße auf eine vorbei fahrende Straßenbahn zur Winterzeit (halbtotal). Blick von oben über die Stadt Brandenburg an der Havel im Winter (halbtotal). Schwenk (von oben) über die Stadt und angrenzende Landschaft (halbtotal). Umschnitt. Blick aus der Kabine des Laufkrans auf die Güterzüge voller Schrott in der Vorhalle des Stahl- und Walzwerkes Brandenburg (halbtotal). Betriebsbahn fährt mit gefüllten Loren voller Schrotttele in die Stahlwerkshalle (halbtotal). Blick in die Hochofenhalle mit Betriebsbahn (halbtotal). Fahraufnahme mit dem Laufkran und Blick auf die Schaufel mit Schrott am geöffneten Ofen (halbnah). Mit einer Drehbewegung fällt der Schrott in die flüssige Glut (halbnah). Umschnitt. Schwenk über André bei seinem Weg zum Steuerstand (halbnah). Brigadier fragt André (halbnah) "Bist Du heute in der Lage eine Prüfung zu machen? Bist Du gut vorbereitet"? André (nah) "Ja". Schwenk von André auf den Brigadier (halbnah). Lehrlingsbetreuer Lutz Knütter ruft André zu sich (halbnah) (O-Ton) "Komm her, aufgeregt? Du machst alles genauso wie immer, ganz normal alles wie Du es immer gemacht hast. Passiert Dir garnischt. Hast Du die Theorie nochmal angeguckt? Chemische Gleichungen ein bisschen...na ja, ich bin genauso aufgeregt wie immer...". Umschnitt auf das Gesicht des Kaugummi kauenden André (nah). Umschnitt auf André und Lutz (halbnah) (O-Ton) "Hast Du noch irgend welche Fragen, sonst frag gleich. Mich kannst Du noch fragen". André wendet sich zu Lutz "Ja, die Dreiteile-Systeme vom Oberofen, die wichtig sind". Umschnitt
0:13:20
André neben seiner Mutter (halbnah) (O-Ton) "Da hab ik ja noch nicht genug gewusst. Also bei dem Beruf möchte man in Chemie nicht grad ne Leuchte sein, aber ein bisschen Durchblick ist zu wenig". Umschnitt auf André an der Berufsschultafel (halbnah) (O-Ton). André schreibt eine Formel an die Tafel (halbnah) (O-Ton). Prüfer im Off: "Fertig? Warten wir mal einen Moment das ich das sehen kann...(Andreas vor der Tafel mit seiner aufgezeichneten Formel)...So, Du hattest gesagt dass wir wenig FeO im Stahlwerk brauchen, ja, für die Kalkgewinnung? André (halbtotal) (O-Ton) "Da lieg ich jetzt eventuell falsch, wie gesagt, aber...". Umschnitt auf André im Wohnzimmer (halbnah) (O-Ton) "Wie ich das auf der Ofenbühne alles so ein bisschen kennengelernt habe, ja, dann ist auch der Einblick gekommen dass sie gar nicht so schwer ist die Arbeit, dass das eine Arbeit ist die Spaß machen kann, wo ich sehe ich mach ne Arbeit die nutzt wat, und ich seh meine eigene Arbeit ob ich gepfuscht habe oder nicht. Das seh ich an der Rinne, ja, ob sie durchbricht oder nicht, wenn ich vorne fertig mache ob ich die Charge so hinkriege wie verlangt wird, das ist schon Leistung". Umschnitt
0:14:50
Fotoeinblendungen der Gesichter vom Brigadier und von André (nah), dazu André im Off: "Vorne kann nur ein zuverlässiger Mensch arbeiten, der jetzt jede zweite Frühschicht drei Stunden zu spät kommt, oder so, das ist nicht drin. Du mußt wirklich das ganze Jahr pünktlich auf der Arbeit sein, Spätschichten, Nachtschichten...(ab hier André erzählend im Bild)...Ik habe ja schon in der Schulzeit, in der Polytechnischen Oberschule (POS), früh aufstehen, das habe ich gehasst, absolut. Dann bin ich aber mächtig auf die Nase gefallen...(Rückwärtszoom auf die ganze Familie am Tisch)...bis die eine Lehrerin, da ist mir das erst richtig klar geworden wie wichtig das alles ist". Umschnitt. Blick durch die Fenster des Schaltraumes im Stahlwerk (halbtotal). Prüfer an André (halbnah) (O-Ton) "Bevor wir einsteigen in die praktische Prüfung möchte ich von Dir gern mal wissen, Du hast jetzt eben eine Probemessung durchgeführt, weshalb hast Du das gemacht"? André antwortet (halbnah) "Ja, um zu wissen ob der Stahl heiß genug ist, dazu ne Kontrollprobe". André entnimmt am geöffneten Ofen eine erste Vorprobe (halbtotal). André schüttet das flüssige Eisen in eine Form auf dem Boden (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt
0:16:20
Blick auf den Prüfer und den Brigadier im Steuerstand (halbnah) (O-Ton) "Ja, er ist ziemlich aufgeregt, das stört mich, das ärgert mich. Aufgeregt, na gut, das ist ganz selbstverständlich, er macht Flüchtigkeitsfehler, hat er vorher nicht gemacht. Ik war mit ihm drei Wochen vorne gewesen, ich hab ihn selbständig arbeiten lassen, ich brauchte keinen Ton sagen, er hat alles gewusst. Ik bin mit ihm auch noch einmal die Technologie durchgegangen...". Umschnitt auf den Prüfer (halbnah) (O-Ton) "Nach meiner Erfahrung ist man auch nervös, das ist ganz normal, muß so sein sonst macht es keinen Spaß, weder für den Prüfenden noch für den Prüfling". Blick auf André (halbnah) im Off dazu der Prüfer: "So Mario, eh, André, pardon, jetzt geht es los...". Umschnitt. Blick auf den Anstich des Roheisens durch André (nah). Zischend und unter Funken läuft das Roheisen durch die Rinne vor dem Hochofen in die Wanne (halbtotal). Blick auf das schwitzende Gesicht von André (nah). Blick auf die Wanne im Licht des glühenden Roheisens (halbtotal). Prüfer schaut durch ein Glas um die Qualität des Roheisens zu prüfen (nah). Blick von oben auf das Befüllen der Wanne (halbtotal). Brigadier klopft André auf die Schulter (halbnah) (O-Ton) "Das ist aber viel, sehr viel Stahl...". Umschnitt
0:18:00
Rückwärtszoom von André im Wohnzimmer auf die ganze Familie (halbnah) (O-Ton) "In dem Beruf muß ich arbeiten wie in jedem anderen, det Milieu ist vielleicht ein bisschen anders weil sich det im Volksmund so eingebürgert hat, der Stahlwerker der säuft viel, det ist doch gar nicht so. War vielleicht früher so wie vor dem Stahlwerk noch die Kneipe gestanden hat, nach der Schicht rin, paar Pfützen getrunken und denn nach Hause, det ist doch heute gar nicht mehr so". Umschnitt. André geht in den Steuerstand des Stahlwerkes (halbtotal). André unterhält sich mit seinem Brigadier (halbtotal) (O-Ton). Frage aus dem Off an André (halbtotal) "Sag mal, wer hat Dir den Spitznamen gegeben"? Rauchender André (halbnah) (O-Ton) "Murks, Murks, weißt Du nicht? Ik weiß auch nicht wer das gesagt hat". Umschnitt auf den Brigadier (nah) (O-Ton) "Mein Spitzname, den sag ich Dir nicht, ne, der passt nicht mehr zu mir, den hat man mir ganz früher mal gegeben...ich mag das nicht wenn man mich jetzt so anredet, als junger Bengel hier, als ich so im Alter von André war, da haben sie mir, als Schlampe haben sie mir benannt weil ik auch so lange Haare hatte. Ik globe dass ich nicht schlampig war, aber...doch, doch, der André ist schon ganz gut bei uns anerkannt, wir sind ja auch zufrieden...". Blick auf das strahlende Gesicht von André (halbnah). Umschnitt auf das Roheisen in der Wanne (halbtotal). Schrifteinblendung: Ein Film des DEFA-Studios für Dokumentarfilme unter der Mitwirkung von Lehrlingen der MH 83 des Stahl- und Walzwerkes Brandenburg. Gestaltet von P. Dienst; E. Pfaff; J. Huschenbett; K. Becker; I. Gregor; K.-H. Münch; N. Köhlert; H. Kempe; W. Hartmann; U. Meinhard. DDR © 1985
0:20:20 ENDE