Die Spur von meinen Erdentagen
Regie: Lotte (auch: Lotti) Thiel, 20 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1968
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 526
- Sonstiger Titel
- Nationale Forschungs- und Gedenkstätten Weimar
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über den größten deutschen Dichter Johann Wolfgang Goethe und über die Stadt Weimar. Die Verbindungen zu Friedrich Schiller werden mit ausführlichen Schriftstücken und filmischen "Beweisstücken" beider Weimarer Wohnhäuser, die heute zu Museen umfunktioniert wurden, eingehend dokumentiert. Eine Exkursion nach Jena, wo Schiller als Professor für Geschichte wirkte, wird ebenso eingeschnitten wie ein ausführliches Stadtbild der historischen Gebäude Weimars und die Schönheiten der Landschaft Thüringens. Die Wichtigkeit der "Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur" von Weimar wird erkennbar.
Filmstab
- Regie
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- Lotte (auch: Lotti) Thiel
- Drehbuch
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- Lotte (auch: Lotti) Thiel
- Szenarium
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- Rudolf Schmal
- Kamera
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- Willi Kiecker
- Schnitt
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- Waltraud Hartmann
- Darsteller
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- Alfred Bohl
- Dramaturgie
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- Erich Legler
- Musik
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- Karl-Ernst Sasse (Musikbearbeitung)
- Produktionsleitung
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- Bernhard Bock
- Text
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- Rudolf Schmal
- Beratung
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- Helmut Holtzhauer
- Konrad Kratzsch
- Sprecher
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- Gerry Wolff
- Person, sekundär
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- Johann Wolfgang von Goethe
- Friedrich Schiller
- Franz List
- Anna Amalia (auch: Herzogin Amalia)
- Johann Gottfried Herder
- Heinrich Chrisoph Kolbe
- Christian Xeller
Langinhalt
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Titeleinblendung in eine Landschaftsaufnahme "Die Spur von meinen Erdentagen". Schwenk (von oben) über eine Landschaft mit Wasserlauf in der Umgebung von Weimar (total). Verschiedene Einstellungen von Landschaften, Burgen, Wasserläufen und Wäldern (halbtotal). Schwenk (von oben) über die Dächer der Stadt Weimar (halbtotal). Kommentar: "Sein Wort ist lebendig, das Wort des größten deutschen Dichters Johann Wolfgang Goethe, die Kinder lernen es in der Schule. Und der humanistische Geist der deutschen Klassik vollendet sich in diesem deutschen Staat, der DDR". Blick (von oben) auf die Hederkirche im Zentrum Weimars (halbtotal). Verschiedene Einstellungen von Weimar (halbtotal). Schwenk vom Fachwerkhaus "Köstritzer Schwarzbierhaus" auf spielende Kinder an einem Brunnen (halbtotal). Blick in ein Schaufenster einer Buchhandlung (halbnah). Schwenk vom Brunnen auf die Fassade von "Goethes Wohnhaus am Frauenplan" (halbtotal). Schwenk von der Fassade des "Schillerhauses" auf den "Schwanenbrunnen" in der Schillerstraße (halbtotal). Umschnitt auf die Parkanlage an der Ilm mit dem Gartenhaus von Goethe (halbtotal). Ein Paar öffnet ein Schmiedeeisernes Tor (halbtotal). Blick auf das Beethovenhaus und Bachhaus des Schloss Belvedere (halbtotal). Maler vor dem Musentempel im Schlosspark Tiefurt (halbtotal). Studentinnen vor der Musikhochschule "Franz List" (halbtotal). Studenten vor der Hochschule für Architektur (halbtotal). Blick auf das Deutsche Nationaltheater (halbtotal). Fremdenführer erklärt einer Touristengruppe vor dem Neptun-Brunnen die historischen Bauten am Marktplatz (halbtotal). Kommentar: "Aber Weimar ist mehr als eine Stadt der Touristen, eine Universität eigener Art nämlich, die aufsucht wer immer über die Klassik, gültiges lernen und aussagen will".
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Blick über den gefüllten Parkplatz auf das Rathausgebäude am Marktplatz (halbtotal). Detailaufnahmen einzelner Automodelle mit internationalen Kennzeichen (halbnah). Rückwärtszoom auf den Turm des Stadtschlosses (halbtotal). Zoom auf den Eingangsbereich der "Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur" (halbtotal). Überblendung auf Briefumschläge aus der ganzen Welt mit Anfragen und Bitten an das Institut (nah). Mitarbeiterin des Hauses liest und sortiert die eingegangenen Briefe (halbnah). Schwenk über die gefüllten Buchregale der Zentralbibliothek im Institut (halbnah). Fahraufnahme auf reich verzierte Leder-Buchrücken der Klassiker (halbnah). Blick in den gefüllten Lesesaal (halbtotal). Bibliothekarin an den Schubladen voller Karteikarten (halbnah). Mitarbeiter im Goethe-Schiller-Archiv schlägt das handschriftliche Original zu "Faust - Der Tragödie zweiter Theil in fünf Acten" von 1831 auf und blättert darin (halbnah). Abblendung
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Blick (von oben) auf das Gebäude des "Goethe-Schiller-Archivs" (halbtotal). Zoom auf die Säulen des Hauses von der Westseite (halbtotal). Blick in eine historische Gasse in Weimar (halbtotal). Historische Gebäude im maroden Zustand in mehreren Gassen (halbtotal). Musikhochschule von außen (halbtotal). Das "Grüne Schloß" von Weimar mit der "Anna Amalia"-Bibliothek (halbtotal). Kommentar: "Worin sahen Goethe, Schiller, Herder den Sinn ihres Daseins? Wie standen sie zu ihrer Zeit? Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts war Weimar eine Stadt mit 6.500 Einwohnern, Residenz eines der vielen Zwergstaaten des feudal-absolutischtischen Deutschlands, und die Zeit? Goethe charakterisierte sie so: Wir haben es soweit gebracht das oben immer an einem Tag mehr verzehrt wird als unten am einem beigebracht werden kann". Umschnitt auf eine historische Halskette mit Krönchen in einer Schatulle (nah). Spielszene aus "Kabale und Liebe" von Friedrich von Schiller im Weimarer Schloss: Lady Milford: "Mensch, was bezahlt Dein Herzog für diese Steine"? Kammerdiener: "Sie kosten ihm keinen Heller". Lady Milford nimmt die Halskette aus der Schatulle und betrachtet sich im Spiegel "Nichts kosten ihm diese unermeßlich kostbaren Steine"? Kammerdiener: "Gestern sind 7.000 Landskinder nach Amerika fort, die zahlen alles, ich habe auch ein paar Söhne darunter". Lady Milford: "Doch keine Gezwungenen"? Kammerdiener: "Oh Gott, nein, lauter Freiwillige. Es traten wohl etliche vorlaute Burschen aus der Front heraus und fragten den Obersten wie teuer der Fürst das Joch Menschen verkaufe, aber unser gnädigster Landsherr ließ alle Regimente auf dem Paradeplatz aufmarschieren und die Maulaffen niederschießen, er hörte die Büchsen knallen, sah ihr Gehirn auf das Pflaster spritzen und die ganze Armee schrie: Juchhe nach Amerika". Lady Milford läßt die Halskette wieder in die Schatulle fallen (nah). Ende der Spielszene.
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Überblendung auf den Kopf des Denkmals von Schiller (halbnah). Umschnitt auf den Kopf von Goethe (halbnah). Das Denkmal von Schiller und Goethe vor dem Nationaltheater in Weimar (halbtotal). Blick (von unten) auf das Denkmal von Johann Gottfried Herder vor der Stadtkirche St. Peter und Paul (halbnah). Fahraufnahme im geschlossenen Innenhof des "Kirms-Krackow-Hauses" (halbtotal). Schwenk über die umlaufende Galerie im Innenhof des "Kirms-Krackow-Hauses" (halbtotal). Überblendung von Herders Schreibpult auf das Titelblatt von Herders Buch "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" (nah). Kommentar: "Herder schrieb: Humanität ist der Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, die Bildung zu ihr ist ein Werk das unablässlich fortgesetzt werden muß". Einblendung der Seite "Briefe zu Beförderung der Humanität" (nah). Überblendung auf die Parklandschaft an der Ilm (halbtotal). Verschiedene Einstellungen aus dem Park an der Ilm (halbtotal). Impressionen vom Ettersberg (halbtotal). Umschnitt
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Schwenk über einen Raum von Goethes Wohnhaus am Frauenplan (halbtotal). Schwenk über die farbigen Teller mit Landschafts- und Tiermotiven (halbnah). Blick auf die Schubfächer der Münzsammlung Goethes (halbnah). Mappe wird geöffnet mit Kupferstichen, Druckgraphiken und Handzeichnungen unter Passepartout (halbnah). Schwenk über Stuckarbeiten und farbige Malereien an den Wänden und Decken (halbnah). Mittelalterlicher Kreuzfuß mit der Auferstehungsszene wird aufgestellt (nah). Kleine Bronzefiguren in einer Vitrine (halbnah). Restauratorin entnimmt eine Bronzefigur zur Bearbeitung (halbnah). Schwenk über ein Zimmer mit Flügel (halbtotal). Zwischenschnitte mit Noten, Uhr und Globus (nah). Schwenk über die Steinsammlung Goethes (halbnah). Schwenk über eine Glasvitrine mit optischen Geräten und Hilfsmitteln (halbnah). Schubladen voller farbiger Papiermuster zur Erforschung der "Farbenlehre" von Goethe (halbnah). Blick in das Goethehaus mit Schulkindern bei der Umsetzung der "Farbenlehre" (halbtotal). Blick durch ein Prisma (nah). Umschnitt
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Blühende Mohnblumen (nah). Überblendungen auf verschiedene Blumen in voller Blütenpracht (halbnah). Rote Rose (nah). Magnolienblüte (nah). Überblendungen auf verschiedene Formen von Blättern (nah). Blick in das Arbeitszimmer von Goethe (halbtotal). Schwenk über persönliche Gegenstände Goethes im Arbeitszimmer (halbnah). Kommentar: "Als Vorsitzender der Wegebaukommission bemühte sich Goethe um die Erschließung des Ländchens um die Lage der Bevölkerung zu heben." Umschnitt auf Fahraufnahmen über die Straße von Weimar nach Jena (halbtotal). Blick (von oben) auf die Stadt Jena (total). Kommentar: "Die Verbesserung der wichtigen alten Straße von Weimar zur Universitätsstadt Jena ist ein Ergebnis dieser Bemühungen. In Jena wirkte seit 1788 Friedrich Schiller als Professor für Geschichte...". Blick auf das Gebäude in Jena in dem Schiller lehrte (halbtotal). Schwenk von einem Hochhaus auf die Reste einer Stadtmauer "Anatomieturm" (halbtotal). Stadtmauer-Schild "Hier entdeckte Goethe den Zwischenkieferknochen des Menschen im Jahre 1784" (nah). Überblendung auf einen menschlichen Kiefer (nah). Anatomische Zeichnungen des Kiefers (halbnah). Abblendung
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Gemälde von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahre 1826 von Heinrich Christoph Kolbe (nah). Gemälde von Friedrich von Schiller in jungen Jahren von Christian Xeller (nah). Blick auf das Titelblatt von "Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805" (nah). Originalbrief von Schiller aus dem Jahre 1794 (nah). Inneneinrichtung des Schillerhauses in Weimar (halbnah). Schreibtisch, Globus, Kerzenleuchter, Tischuhr (alle nah). Schwenk über ein gefülltes Buchregal im Arbeitszimmer Schillers (halbnah). Schwenk über aufgeschlagene Werke von deutschen Klassikern (halbnah). Blick in den Bibliotheksraum von Goethe (halbtotal). Student liest in einem der Bände an einem Stehpult (halbnah). Kommentar: "Kunst, Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften, von all den vielfältigen Interessen der Klassiker die einander durchdringen und ergänzen zeugen auch die rund 5.500 Bände in Goethes Bibliothek. Auch die umfangreichste Sammlung zu Goethes "Faust" befindet sich in Weimar, dieses Werkes nach dessen geheimnisvollen Schlußversen der Brief aus Bolivien fragte. Und natürlich ist da auch die Reinschrift des Werkes von der humanistischen Vollendung des Menschen, dessen wichtigste Idee produktive Tätigkeit und unablässiges Streben ist...". Buchumschlag eines Großbandes "Faust" wird belegt mit einer Miniaturausgabe des Werkes (nah). Umschnitt
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Blättern im Original des II. Teil des "Faust" mit Korrekturen von Goethes Hand (nah). Kommentator zitiert aus dem Werk: "Ja, diesem Sinne bin ich ganz ergeben, das ist der Weisheit letzter Schluß, nur der verdient sich Freiheit wie das Leben der täglich sie erobern muß. Solch ein Gewimmel möcht ich sehen, auf freiem Grund mit freiem Volke stehen, zum Augenblicke dürft ich sagen verweile doch, du bist so schön. Es kann die Spur von meinen Erdetagen nicht in Äonen untergehn". Überblendung von den Textseiten auf ein Orchester im Garten des Goethehauses (halbtotal). Fahraufnahme an den Zuhörern vorbei (halbtotal). Blick auf die Streicher des Orchesters (halbtotal) (O-Ton). Einzelne Gesichter der Zuhörer (nah). Kommentar: "Diese Menschen, die Erben der Klassik, haben den Gedanken des Humanismus bewahrt und weiter entwickelt zum sozialistischen Humanismus unserer Zeit". Blick auf das Orchester und die Zuhörer (halbtotal) (O-Ton).
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Rolltitel: Sie sahen einen Film des DEFA -Studios für populärwissenschaftliche Filme...im Auftrag der Kommission für UNESCO-Arbeit der DDR. Fachberatung Prof. Helmut Holtzhauer. Buch Erich Legier. Musik Karl-Ernst Sasse. Schnitt Waltraud Hartmann. Produktion Bernhard Bock, Kamera Willi Kiecker. Regie Lotte Thiel. Abblendung
0:18:40 ENDE