Harry Tisch. Interview
Regie: Peter Boultwood Peter Hellmich,
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1993
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material zeigt ein Interview mit Harry Tisch, der Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED sowie Vorsitzender des FDGB in der Deutschen Demokratischen Republik war. Im ersten Band äußert sich Tisch u. a. zum Politbüro, zu den Fachministern, zu seiner Rolle als Gewerkschaftsvertreter im Politbüro, zu seinem Verhältnis zu Honecker, zu Günther Mittag, zu den Berichten und zur Frage, ob er an die Wahlergebnisse geglaubt habe. Die zweite Kassette zeigt das Interview mit den gleichen Fragen aus einer anderen Perspektive. Im dritten und vierten Band äußert sich Harry Tisch u. a. zur Kritik an Honeckers Politik, zu Stophs Kritik an Honeckers BRD-Reise, zum Treffen mit Honecker, Mittag und Gorbatschow sowie zu Agententätigkeiten. Die folgenden Kassetten beinhalten u. a. folgende Themen: Vier-Augen-Gespräch von Honecker und Gorbatschow, Reaktionen auf Honeckers deplazierte Rede, Ausweisung Biermanns und anschließende Proteste, Bewegung in Polen/ Solidarnosc (Gewerkschaft), Liberalisierungstendenzen in Ungarn sowie Mittags Ausschluss aus dem Politbüro.
Filmstab
- Regie
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- Peter Boultwood
- Peter Hellmich
- Kamera
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- C. Finkbeiner
- Uwe Frenzel
- Ton
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- M. Weihrauch
- Person, primär
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- Harry Tisch
- Person, sekundär
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- Erich Honecker
- Wolf Biermann
- Michail Gorbatschow
- Willi Stoph
- Eduard Schewardnadse
- Günther Mittag
- Erich Mielke
Langinhalt
C1/2903:
Interview mit Harry Tisch; Harry Tisch OT zum Politbüro: "..war die oberste Führung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)/ war die Parteiführung, Partei hatte führende Rolle/ Politbüro hat alle Fragen des gesellschaftlichen Lebens behandelt...";
Harry Tisch OT zum Nutzen des Politbüros: "Hatten Fachminister, Regierung, Volkskammer...alles, was zu einer funktionierenden Demokratie gehört/ hatte sich herausgebildet, dass Regierung ausführendes Instrument des Politbüros wurde.../ hat alle Grundsatzfragen entschieden/ wenn man unsere Entwicklung betrachtet war es folgerichtig, aus der heutigen Sicht war es keine gute Praxis/ Regierung muss immer regierungsfähig sein und Fachminister müssen auch was zu sagen haben/ sie wurden durch Apparat der Partei kontrolliert/ aus der heutigen Sicht keine kluge Politik.";
Harry Tisch OT zu den Fachministern: "Sie hatten schon eine Macht, aber wenn ich es vergleiche mit heute, dann waren sie weniger befugt..";
Harry Tisch OT zu seiner Rolle als Gewerkschaftsvertreter im Politbüro: "...Politbüro war politische Machtorgan/ alle wichtigen Funktionen, die in der DDR vorhanden waren, hatten sie in einer Führung zusammengepackt/ Politbüro konnte nichts entlaufen/ Entscheidungen des Politbüros waren auch für uns bindend/ meine Stimme wog etwas im Politbüro/ Gewerkschaft hatte ja 9,5 Millionen Mitglieder/ wenn ich etwas gesagt habe, dann war es schon von Bedeutung..";
Harry Tisch OT zur Frage, ob es überhaupt ernsthafte Debatten im Politbüro gab: "...waren einheitliches Kollektiv, aber mit verschiedensten Interessen/ war Gewerkschaftsvertreter, ich musste Interessen der Arbeiter vertreten/ von monolithischer Einheit kann man nicht sprechen/ es gab Diskussionen, die aber im Laufe der Jahre abschwächten/ keine ernsthaften Auseinandersetzungen../ hat seit 1956 keine Fraktionen mehr im Politbüro gegeben...";
Harry Tisch OT zum Verhältnis zu Honecker: "Viele Jahre sehr gut/ hatte viel freie Hand/ im Laufe der Jahre hat es sich kühler gestaltet/ kaum noch Gespräche unter vier Augen/ zum Schluss gab es kein Verhältnis mehr, aber wir haben zusammen gearbeitet/ besonders engen Kontakt hatte er zu Günther Mittag und Erich Mielke.../ nach außen hatte er zu allen freundschaftliches Verhältnis.";
Harry Tisch OT zur Frage, warum es keine rechtzeitige Änderung gab (Absetzung Honeckers): "..habe seit 1985 gesehen, dass es nicht so weiter gehen kann, was wirtschaftlichen Mittel betrifft/ Schulden wuchsen von Monat zu Monat/ Versorgungsfragen/ man spürte, dass die Unzufriedenheit sich mehr und mehr verbreitete/ dazu kam Politik Gorbatschows, die wurde abgeblockt/ Volk feierte aber Gorbatschow/ ob sich vor Jahren eine Mehrheit im Politbüro gebildet hätte möchte ich verneinen/ war ja zum Schluss noch schwer.../ zweifele daran, dass es vor Jahren Genossen gegeben hat, die so fest davon überzeugt waren, dass sie etwas wagen/ der hätte sich auch nicht durchsetzen können.";
Harry Tisch OT zu Günther Mittag: "Man stellt sich die Frage, wie kommt der Mann dazu, so ein Buch zu schreiben?/ seine praktische Politik war anders, als wie sie im Buch dargestellt wird/ er war der einflussreichste Mann bei Honecker/ Mittags Vorschläge wurden praktisch immer beschlossen...";
Harry Tisch OT zu den Berichten: "Wir hatten zweimal im Jahr den statistischen Bericht/ war umfassend und gründlich/ war gründliche Analyse/ wie sollten wir damals feststellen, ob das alles falsch war?/ ich glaubte damals nicht, dass ich unzureichend informiert sei/ wir haben alle Berichte monatlich gelesen/ glaubte, dass alle Berichte stimmten/ heute weiß ich auch, dass Mittag mit dem statistischen Zentralamt die Berichte manipuliert hat/ damals habe ich das nicht gewusst/ Berichte wurden nicht im statistischen Zentralamt , sondern in der Abteilung des Zentralkomitees/ Zahlen wurden manipuliert/ das manipuliert wurde war bekannt, aber nicht in welchem Umfang.";
Harry Tisch OT zur Frage, ob er an die Wahlergebnisse geglaubt habe: "Ja/ habe ja Wahlen mitgemacht damals/ war im Wahllokal auch an der Basis/ von Wahlfälschung in der damaligen Zeit nichts gewusst und nichts getan/ Wahlzettel waren verschieden auslegbar/ die Leute, die in die Kabine gingen waren die Gegenstimmen....";
C1/2904:
Interview mit Harry Tisch aus anderer Perspektive; Journalist stellt gleiche Fragen erneut (Interview auf Band 2903); Redakteur OH stellt Fragen zum Politbüro, Nutzen des Politbüros, Entmachtung der Minister etc.; Harry Tisch (NiB) beantwortet Fragen;
Harry Tisch OH beantwortet Frage des Journalisten bezüglich des Politbüros; Journalist hört interessiert zu; Journalist stellt Frage zum Politbüro/ monolithische Einheit; Harry Tisch OH, seitlich; Schwenk von Journalist zu Harry Tisch; Journalist fragt nach persönlichem Verhältnis zu Honecker; Harry Tisch (OH, seitlich) beantwortet Frage; Journalist fragt nach, warum es nicht zu einer frühzeitigen Absetzung Honeckers kam; Harry Tisch beantwortet Frage; Journalist befragt Harry Tisch zu Günther Mittag; Harry Tisch beantwortet Frage; Journalist fragt nach Wirtschaftsinformationen, die nicht öffentlich gemacht worden sind/ wie war gemeinsamer Beschluss über bestimmte Dinge möglich ohne unzureichender Information; Harry Tisch beantwortet Frage, geht auf Manipulation ein; Journalist fragt Harry Tisch, ob er an das Wahlergebnis geglaubt habe; Harry Tisch beantwortet Frage;
C1/2905:
Interview mit Harry Tisch; Harry Tisch OT zum Politbüro; Harry Tisch OT zur Frage, ob das Thema Staatssicherheit im Politbüro diskutiert worden ist: "Nein, war das einzige Tabuthema/ wir mussten alle Bericht abgeben/ habe seit 1971 nicht erlebt, dass ein Bericht der Staatssicherheit entgegen genommen ist.";
Harry Tisch OT zur Frage, ob Mielke unkontrolliert gewesen ist: "..in seiner Tätigkeit war er unkontrolliert/ wir glaubten, dass er durch Honecker kontrolliert wird/ ist nicht so, dass Mielke nicht informiert hat/ wir kriegten schon Berichte/ was er nach innen gemacht hat, das wurde nicht diskutiert/ aus der heutigen Sicht ist alles anders/ schien uns alles normal sein/ was man spürte war, dass nach Honecker nach jeder Politbürositzung mit Mielke ein Gespräch in seinem Büro hatte/ Mielke ist nie in Erscheinung getreten mit irgendwelchen Maßnahmen, die die Staatssicherheit durchführt...";
Harry Tisch OT zur Frage, ob er darüber nachgedacht hat, wie es beim umgekehrten geschichtlichen Verlauf in den Gefängnissen ausgesehen hätte: "...wir haben ja nie eine solche Situation herbei gesehnt, dass wir mal Sieger werden würden/ wir glaubten, dass wir die richtige Alternative sind/ glaubten, dass beide deutsche Staaten Bestand für die Zukunft haben/ gab dort kapitalistische BRD (Bundesrepublik Deutschland) und hier die sozialistische DDR (Deutsche Demokratische Republik)/ glaubten, dass dieser Status Quo lange anhalten würde/ haben uns keine Gedanken gemacht, wie wir uns verhalten würden, wenn wir die BRD angenommen hätten...";
Harry Tisch OT zur Frage, ob er glaube, dass damals die Ulbricht-Regierung keine Rache an West-Berlin genommen hätte: "..ich hätte es nicht gemacht/ keine Rache geübt/ ob andere anders gedacht haben, das kann ich nicht sagen.";
Harry Tisch OT zur Agententätigkeit: "Handelsweise wurde verurteilt/ wenn sie Agententätigkeit hatten, dann wurde es nachgewiesen und bestraft/ will nicht ausschließen, dass es so etwas gegeben hat/ das es damals Leute gegeben hat, die mit westlichen Leuten geklüngelt haben/ wie soll ich das ausschließen?/ wenn man ganze Geschichte verfolgt ist sie doch sehr zwiespältig.";
Harry Tisch OT zur Kritik an Honeckers Politik: "Frage wurde nicht offen diskutiert/ weiß nicht, wenn das Politikbüro dagegen gewesen ist, dass wir die Beziehung zur BRD besser gestalten/ ich war immer dafür/ hatte gute Kontakte/ war für eine Annäherung der BRD/ war zum Schluss sichtbar, dass wir ohne die BRD gar keine konstruktive Wirtschaftspolitik führen können/ habe keine kritische Stimme im Politbüro gehört, die dagegen war, dass Honecker in die BRD gereist ist.";
Harry Tisch OT zu Stophs Kritik an Honeckers BRD-Reise: "Damals hat er nichts gesagt/ hatte auch nicht das Gefühl, dass er dagegen gewesen ist/ hat sogar im Politbüro dafür gesprochen/ heute sind ja eine ganze Reihe dagegen und schreiben Bücher darüber.../ kann heute nicht alles verleugnen, was ich damals gemacht habe/ wir haben viele Fehler gemacht, sehe ich heute ein, aber kriminelle Verbrecher waren wir nicht.";
Harry Tisch OT zu Honecker und Schewardnase/ Gorbatschow; Harry Tisch OT: "...Politik führte zu Widersprüchen/ wir haben uns immer mehr davon distanziert, haben aber nach außen hin immer eine Freundschaftspolitik mit der Sowjetunion weitergeführt, auch mit Gorbatschow/ Gorbatschow war auf unseren Parteitagen/ Gorbatschow wollte nicht, dass Honecker vor ihm in die BDR fährt/ weiß noch, wie Gorbatschow damals gegen den westdeutschen Imperialismus aufgetreten ist, dass unsere Parteien brüderlich zusammen arbeiten müssen/ Honecker hatte sich verbohrt in der Politik gegen Perestroika und Glasnost...";
Harry Tisch OT zum Treffen mit Honecker, Mittag und Gorbatschow im Oktober/ sowie Sitzung: "Wurden zwei Reden gehalten/ eine von Gorbatschow und eine von Honecker/ gab Zwischenfragen, aber keine Diskussionen/ Gorbatschow hat sehr freundschaftlich gesprochen/ berühmter Satz `Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben´/ er hatte sie offensichtlich auf uns gemünzt/ Honecker hatte geredet über Mikrochip 1 und Erfolge in der DDR/ da war es schon klar, dass es mit Honecker nicht weitergehen kann/ hatten da schon den Plan, ihn abzusetzen/ wollten es aber nicht vor dem 40. Jahrestag machen/ gleich danach haben wir damit angefangen...";
C1/2906:
Interview mit Harry Tisch, andere Perspektive (siehe Band C1/2905); während des Interviews Schwenk von Journalist auf Harry Tisch und zurück; Journalist OH stellt Fragen, befragt Harry Tisch nach Mielkes Rolle im Politbüro; Schwenk auf Harry Tisch, Harry Tisch beantwortet Frage; Journalist fragt Tisch, ob das Thema Staatssicherheit im Politbüro diskutiert wurde; Schwenk auf Harry Tisch; Tisch beantwortet Frage; Journalist fragt, ob Mielke unkontrolliert gewesen sei; Harry Tisch geht auf Frage ein; Journalist möchte wissen, ob Harry Tisch glaubt, dass Mielke durch Honecker kontrolliert worden ist; Schwenk auf Harry Tisch; Tisch beantwortet Frage; Tisch geht auf die Zeit mit Mielke im Gefängnis ein; Journalist befragt Harry Tisch, ob er darüber nachgedacht habe, wie es beim umgekehrten geschichtlichen Verlauf in den Gefängnissen ausgesehen hätte; Harry Tisch beantwortet Frage; Journalist stellt die Frage, ob er glaube, dass damals die Ulbricht-Regierung keine Rache an ihre Widersacher in West-Berlin genommen hätte; Harry Tisch geht auf die Frage ein; Harry Tisch OT zum Umgang mit Gegner; Harry Tisch wird zu Agententätigkeiten befragt; Harry Tisch geht auf Mittags Buch ein; Harry Tisch OT zu westlichen Politikern; Harry Tisch geht auf die nichtöffentliche Kritik an Honeckers Politik ein; Tisch OT zu seinen Kontakte in der BRD (Bundesrepublik Deutschland); Tisch OT zu Stophs Kritik an Honeckers BRD-Reise; Harry Tisch wird zu Honeckers Bedenken gegen die sowjetische Politik (Schewardnadse) befragt; Harry Tisch geht auf Gorbatschow ein; Harry Tisch OT zum Treffen von Honecker, Mittag und Gorbatschow und zur anschließenden Sitzung des Politbüros; Harry Tisch OT zur Absetzung Honeckers;
C1/2907:
Interview mit Harry Tisch; Harry Tisch OT zum Vier-Augen-Gespräch von Honecker und Gorbatschow (Mittag dabei?); Harry Tisch OT zur Frage, ob er von Mittag oder Honecker einen Bericht bekommen habe, was besprochen worden ist, bevor es zur zweiten Sitzung kam; Harry Tisch OT zu den Reaktionen auf Honeckers deplazierte Rede; Harry Tisch OT zur Ausweisung Biermanns und den anschließenden Protesten; Harry Tisch wird befragt, ob er bereits im Politbüro tätig gewesen sei, als Willy Brandt die DDR (Deutsche Demokratische Republik) besuchte; Harry Tisch OT zur Bewegung in Polen/ Solidarnosc (Gewerkschaft); Harry Tisch OT zu den Liberalisierungstendenzen in Ungarn; Harry Tisch OT zu Günter Mittag als Hauptgestalter der DDR-Wirtschaftspolitik/ Behauptung des Voraussehens der notwendigen Veränderungen; Harry Tisch OT zur Frage, ob die Vorschläge im Politbüro vorlagen; Harry Tisch OT zum Ausschluss Mittags aus dem Politbüro; Harry Tisch OT zur Frage, warum nicht versucht worden ist, Stoph und Mielke aus dem Politbüro zu entfernen; Harry Tisch OT zu Honecker; Harry Tisch OT zur Frage, wann er freiwillig gegangen wäre; Harry Tisch OT zur Frage, ob das Festhalten von individuellen Parteimitgliedern an einer Machtposition systembedingt gewesen sei; Harry Tisch OT zur Erfahrung mit der Demokratie/ falsche Politik;
C1/2908:
Interview mit Harry Tisch; Redakteur OH; Tisch OT zum Vier-Augen-Gespräch: "Für uns war klar, dass es ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Honecker und Gorbatschow gibt/ haben später erfahren, dass Mittag auch teilgenommen hat."; Tisch OT zur Frage, ob er einen Bericht bekommen habe: "Nein/ sie kamen von der Besprechung/ wir wurden nicht informiert, was besprochen worden ist/ begann gleich offizielle Sitzung."; Tisch OT zur deplazierten Rede von Honecker: "Gab offiziell keine negative Reaktion/ war bereits das Ende/ hat alle überzeugt, dass es so mit Honecker nicht weiter geht."; Tisch OT zur Ausweisung von Wolf Biermann: "Biermann war Querkopf/ nicht auszuhalten/ war mit Entscheidung einverstanden..."; Tisch OT zur Solidarnosc- Bewegung: "Enttäuschung für uns, dass das in Polen überhaupt passieren konnte/ war für uns eine Bewegung, die zur Vernichtung des Sozialismus gebildet worden ist..."; Tisch OT zu Liberalisierungstendenzen in Ungarn; Tisch OT zu Mittags Behauptung, dass er längst die Notwendigkeit gesehen hatte für Veränderungen grundsätzlicher Natur, im Politbüro jedoch keine Mehrheit dafür zu gewinnen gewesen sei: "Er hat ja die Frage nie im Politbüro gestellt.."; Tisch OT zur Frage, ob Vorschläge im Politbüro vorlagen; Tisch OT: "Mittag war nie für Reformen."; Tisch OT zum Ausschluss von Mittag aus dem Politbüro; Tisch OT zur Frage, warum nicht der Versuch gemacht worden ist, Stoph und Mielke aus dem Politbüro zu entfernen: "Sind heute leichte Fragen/ das die Alten nicht mehr aktionsfähig war seit langem spürbar/ gab bei uns Genossen im Politbüro die meinten, dass müsste sich bei uns biologisch lösen/ hat sich bis heute nicht biologisch gelöst/ stand für uns fest, dass Honecker nur der Beginn war/ die anderen früher heraus zu nehmen, welchen Sinn hätte das gehabt?/ solange Honecker an der Spitze stand hatte das gar keinen Sinn/ die hätten mit Honecker zusammen gehen müssen."; Tisch OT: "Über den 12. Parteitag wäre von diesen Alten keiner gekommen..."; Tisch OT zur Frage, wann er freiwillig gegangen wäre: "Ich wäre mit 65 ausgeschieden, wenn es das Politbüro zugelassen hätte."; Tisch OT zu Honeckers Altersstarrheit; Tisch OT zu Partei und Politbüro: "Politbüro fühlte sich doch als die Partei und fühlte sich immer im Recht/ großer Fehler, dass wir überhaupt nichts getan haben, um wirkliche demokratische Fairness einzuführen/ gab sogenannte sozialistische Demokratie und den demokratischen Zentralismus/ war ja aber kein demokratischer Zentralismus/ war Zentralismus ohne Demokratie/ hat sich bitter gerächt, diese falsche Politik."; Tisch OT zum Kalten Krieg; Tisch OT: "Habe mich nie als Anti-Faschist bezeichnet/ war ja kein Anti-Faschist gewesen im zweiten Weltkrieg..."; Tisch OT zum Kult/ Anti-Faschismus: "Kult? Sie haben besondere Renten bekommen/ wurden besonders behandelt/ besondere Huldigung hatten die auch nicht/ haben als Rentner gelebt, wie die anderen Bürger auch/ wir haben sie aber verehrt, weil sie einen antifaschistischen Widerstandskampf geleistet hatten."; Tisch OT zu Mielkes Drohung/ roter Koffer: "Kann ich nicht sagen, ob es denn gegeben hat?/ weiß ich nicht."; Tisch OT zu Privilegien; Tisch OT zu seinem Verdienst: "Habe als Politbüromitglied ein Gehalt bekommen von 5.500 Mark/ für DDR-Verhältnisse sicher gutes Gehalt/ aber sehen sie sich an, was ein Minister in der BRD verdient und was ein Minister bei uns verdient hat/ waren doch keine Privilegien...";