Johann Sebastian Bach
Regie: Ernst Dahle, 34 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, 1950
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 935
- Sonstiger Titel
- 200. Todestag Johann Sebastian Bach
- Englischer Titel
- Johann Sebastian Bach
- Premierendatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Ein Beitrag zum Bach-Jahr 1950, Darstellung des Lebens und Wirkens von Johann Sebastian Bach (1685-1750), erläutert durch Originalstiche und andere Zeitdokumente. Es werden die verschiedenen Stationen seines Wirkens chronologisch abgearbeitet. Schwerpunktmäßig wird über das Bachhaus in Eisenach, sein Wirken in Lüneburg, Arnstadt, Mühlhausen, Weimar, Köthen und letztlich in Leipzig berichtet.
Es singt: Der Thomanerchor Leipzig unter Thomaskantor Prof. Dr. h.c. Günter Ramin. Es spielen: Mitglieder des Gewandhausorchesters der Stadt Leipzig unter der Leitung von Franz Konwitschny sowie Mitglieder des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks Leipzig unter der Leitung von Prof. Hermann Abendroth und Generalmusikdirektor Gerhard Pflüger. Weitere Mitwirkende: Prof. Rudolf Fischer und Dozent Wolfgang Schetelich von der Staatlichen Musikhochschule Leipzig und Angehörige der Nationalen Kulturgruppe der Freien Deutschen Jugend.
Filmstab
- Regie
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- Ernst Dahle
- Drehbuch
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- Georg Knepler
- Ernst Dahle
- Kamera
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- Eugen Klagemann
- Schnitt
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- Putty Krafft
- Regieassistenz
- Musik
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- Originalmusik
- Ton
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- Willy Szdzuy
- Musikinterpret
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- Thomanerchor, Leipzig
- Karl Richter (Thomasorganist)
- Produktionsleitung
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- Richard Seiler
- Aufnahmeleitung
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- Erwin Stolle
- Gestaltung
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- Ernst Dahle
- Beratung
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- Georg Knepler
- Person, primär
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- Wolfgang Schetelich (Staatliche Musikhochschule Leipzig)
- Rudolf Fischer (Staatliche Musikhochschule Leipzig)
- Franz Konwitschny (Generalmusikdirektor des Gewandhaus-Orchesters Leipzig)
- Gerhard Pflüger (Generalmusikdirektor und Dirigent des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks)
- Günther Ramin (Thomaskantor)
- Hermann Abendroth (Dirigent des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks)
- Person, sekundär
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- Johann Sebastian Bach
- Hans Bach
- Leopold von Anhalt-Köthen (Fürst von Anhalt-Köthen)
- Dietrich Buxtehude
- Elias Gottlob Haußmann
- Johann Ambrosius Bach
- Adam Reincken
- Anna Magdalena Bach
- Wilhelm Ernst (Herzog von Sachsen-Weimar)
- Friederike Auguste Sophie von Anhalt-Bernburg (Fürstin von Anhalt-Zerbst, Prinzessin von Anhalt-Bernburg)
Langinhalt
0:00:00
Fahraufnahme auf den Cembalospieler des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks zu (halbtotal). Blick auf das Notenheft "Bach", das der Klavierspieler umblättert (halbnah). Schrifteinblendungen auf dem Notenheft: DEFA Filmvertrieb zeigt als Beitrag zum Bach-Jahr 1950 "Johann Sebastian Bach". Die Mitarbeiter: Der Thomaner-Chor unter Thomaskantor Prof. Dr. h. c. Günther Ramin und Thomasorganist Karl Richter. Mitglieder des Gewandhaus-Orchesters der Stadt Leipzig, Leitung Franz Konwitschny. Mitglieder des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks, Dirigent Prof. Hermann Abendroth. Prof. Rudolf Fischer und Dozent Wolfgang Schetelich von der Staatlichen Musikhochschule Leipzig. Angehörige der Nationalen Kulturgruppe der Freien Deutschen Jugend. Buch: Prof. Dr. Georg Knepler und Ernst Dahle. Assistenz: Herbert Ballmann. Aufnahmen der historischen Stiche und Dokumente: Gerhard Käppner und Kurt Manke. Ton: Willy Szdzuy. Schnitt: Putty Krafft. Produktions- und Aufnahmeleitung: Richard Seiler und Erwin Stolle. Kamera: Eugen Klagemann. Gestaltung: Ernst Dahle. Ein DEFA Film.
0:01:40
Schwenk vom Notenheft auf dem Cembalo auf den eintreffenden Dirigenten Hermann Abendroth (halbnah). Abendroth hebt den Taktstock und das Sinfonieorchester des MdR spielt das "Brandenburgische Konzert" auf (halbnah) (O-Ton). Schwenk vom Sockel des Eisenacher Bach-Denkmales mit der Beschriftung "Joh. Seb. Bach" (halbnah) auf die Skulptur von Bach (halbtotal). Blick (von oben) auf das Bach-Denkmal und das Bachhaus in Eisenach (halbtotal). Touristen und Bachfreunde auf dem Weg zum Bachhaus (halbtotal). Schwenk von den Gesichtern der ankommenden Museumsbesucher auf das Schild über dem Hauseingang (halbnah). Schwenk vom Schild auf die Eingangstür (halbnah).
0:02:58
Besucher im Innern des Bachhauses (halbnah). Schwenk über die Räumlichkeiten des Bachhauses (halbtotal). Kommentar: "In diesem Bürgerhause wurde Johann Sebastian Bach am 21. März 1685 geboren. Gehen wir seinem Lebensweg nach, betrachten wir ihn, seine Welt und sein Werk". Besucher besichtigen die verschiedenen Räume (halbtotal). Fahraufnahme in einen Raum mit dem Porträt seines Vaters Johann Ambrosius Bach (halbtotal). Zoom auf das Vaterporträt (halbnah). Abblendung. Porträt des 1554 geborenen Spielmanns Hans Bach (nah). Zoom auf das Porträt und die Beschriftung (nah). Illustrationen von musizierenden und tanzenden Menschen aus dem 16. und 17. Jahrhundert (nah). Abblendung.
0:04:54
Kommentar: "Es kam der dreißigjährige Krieg...Schrecken, Leid und Not des Krieges verwüsteten das unglückliche, von Fürstenzwietracht zerrissene Land. Das Volk war verarmt, ausgeblutet und das Vaterland noch zerrissener als vorher, wie sollte sich auf diesem Boden eine lebendige nationale Kultur entfalten...". Schwenk über verschiedene Illustrationen vom dreißigjährigen Krieg (nah). Zoom auf eine historische Karte Deutschlands mit Einblendungen der musikalischen Aktivitäten der Familie Bach (nah). Kommentar: "...in kleinen, von den Mauern ihrer Städte begrenzten Wirkungskreisen hielten viele bedeutende deutsche Meister, Spielleute und Organisten, die musikalische Tradition lebendig, das galt auch für die zahlreichen Mitglieder der Familie Bach". Abblendung.
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Schwenk über Illustrationen von Musikinstrumenten aus dem 17. Jahrhundert (nah). Kleine Büste von Johann Sebastian Bach vor hängenden Violinen (halbnah). Kommentar: "...Johann Sebastian, der große Sohn der Familie Bach beherrschte das musikalische Handwerk besser als alle anderen Familienmitglieder, er faßte alle Traditionen die sein zerrissenes Vaterland geben konnte zu einer deutschen Musik zusammen in der tiefe menschliche Gefühle gestaltet worden sind". Rückwärtszoom von der kleinen Büste und Schwenk auf die Besucher des Bachhauses (halbtotal). Fahraufnahme mit Schwenk über das Cembalo im Musikzimmer, die Museumsbesucher und den hängenden Streichinstrumenten vor der Wand (halbnah). Museumsbesucher lauschen den Bach-Klängen der fünf Musiker (halbnah) (O-Ton). Schwenk über Holzblasinstrumente (halbnah). Musiker am Cembalo im Musikzimmer des Bach-Hauses (halbnah) (O-Ton). Schwenk von den spielenden Musikern auf ein gerahmtes Bild von Deutschland mit dem Lebensweg von Bach (halbnah) (O-Ton).
0:09:07
Zoom auf die Karte und die Stadt Lüneburg (halbnah). Zoom auf einen Stich der Stadt Lüneburg (nah). Kommentar: "...in Lüneburg wurde Bach als Schüler des Michaelisklosters in den Kirchenkompositionen seiner Zeit verbraucht...". Schwenk über eine Lithographie des Innenraumes der St. Michaeliskirche und von einem singenden Chor mit Dirigenten aus dem 18. Jahrhundert (nah). Abblendung. Kommentar: "In Celle erschloss er sich die Welt der französischen Klavier- und Orchestermusik, die ein neues Element in das deutsche Musikleben brachte". Schwenk über einen Stich mit Musikern (nah). Rückwärtszoom von einem Stich mit dem Schild "Le Temple de la Paix" auf die tanzenden Menschen in einem Schloss (nah). Abblendung. Zoom auf eine Lithographie der Stadt Hamburg (nah). Kommentar: "Mehrere Male machte er sich zu Fuß auf den Weg nach Hamburg um den berühmten Orgelspieler Adam Reincken zu hören und auch von ihm zu lernen". Zoom auf den Turm der St. Katharinenkirche auf der Lithographie (nah). Schwenk über eine Illustration der großen Kirchenorgel in St. Katharinen (nah). Abblendung.
0:11:01
Illustration von Arnstadt (nah). Kommentar: "In Arnstadt erhielt der zwanzigjährige seine erste, größere Anstellung als Organist. Sein nie zu befriedigender Lerneifer ließ ihn Urlaub nehmen und zu Fuß nach Lübeck wandern, dort wurden von dem weithin bekannten Komponisten Dietrich Buxtehude in der Kirche öffentliche Konzerte veranstaltet zu denen regelmäßig ein großes Publikum von Bürgern der Stadt zusammen kamen". Schwenk auf der Deutschlandkarte auf Lübeck 1705 (nah). Zoom über die Stadt auf die Kirche St. Marien (nah). Abblendung. Schwenk über eine Illustration der vollbesetzten Kirche während eines Konzertes in der Kirche St. Marien zu Lübeck (nah). Schwenk über die Musiker (nah). Überblendung auf ein Porträt des jungen Johann Sebastian Bach (nah). Kommentar: "...Bach ging tief beeindruckt zurück nach Arnstadt, hier erwarteten ihn Unannehmlichkeiten...da er seinen Lübeck-Urlaub weit überschritten hatte...". Zoom auf die alten Protokollbücher der Stadt mit den Eintragungen zu Bachs Urlaub (nah). Schwenk über weitere Eintragungen und Vorwürfe über Bach und seine "wunderlichen" Variationen die er für den Choral geschrieben hatte...". Detailaufnahmen aus dem Protokollbuch (nah).
0:12:38
Schwenk über die Deutschlandkarte von Arnstadt nach Mühlhausen 1707-1708 (nah). Schwenk über einen Kupferstich der Stadt Mühlhausen in Thüringen (nah). Kommentar: "...und Bach sah sich nach einer neuen Stellung um, ein Komponist im damaligen Deutschland konnte aber nur Arbeit finden als Kirchen- und Stadtangestellter, oder als Hofbediensteter". Schwenk von der Illustration Mühlhausens auf Schlösser (nah). Kommentar: "...und so wechselte Bach mehrere Male in seinem Leben zwischen städtischer und höfischer Anstellung, in Weimar wurde er Hoforganist und Kammermusikus des regierenden Herzogs Wilhelm Ernst". Porträt von Johann Sebastian Bach (nah). Überblendung auf Noten für Orgelwerke von Bach (nah). Zoom auf den Stich des Schlosses von Weimar (nah). Kommentar: "...aber als nach 9 Jahren Bach den Weimarer Hof verlassen wollte ließ ihn der Herzog kurzerhand einsperren, nach dieser unfreiwilligen Verzögerung reiste Bach 4 Wochen später zu seinem neuen Arbeitgeber...den Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen...er machte ihn zu seinem Hofkapellmeister". Porträteinblendung von Leopold von Anhalt-Köthen (nah). Illustration des fürstlichen Residenzschlosses zu Köthen (nah). Schwenk über eine Illustration der Stadt Köthen (nah). Schwenk über Notenblätter von Bach (nah). Einblendungen von Schriften auf Notenseiten: "Die sechst Brandenburgischen Concerte", "Sonaten", "Inventionen", "Sinfonien", "Das wohltemperierte Clavier".
0:14:44
Schwenk über den Notenumschlag mit Anmerkungen von Bach "Das wohltemperierte Clavier" (nah). Schwenk über ein Blatt von Bachs "Clavier Übung" (nah). Schwenk über das Deckblatt des "Clavier-Büchlein von Anna Magdalena Bach" aus dem Jahre 1722 (nah). Schwenk über einen Brief von Bach (nah). Porträts des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen und der Prinzessin Friederike Henriette von Anhalt-Bernburg (nah). Kommentar: "Das musikalische Interesse des Fürsten flaute ab denn diese junge Dame konnte nicht gerade als Kunstliebend bezeichnet werden...und kam es denn das Bach Köthen verließ und in die Stadt übersiedelte in der er sein Lebenswerk krönte". Überblendungen von Illustrationen der Stadt Köthen auf die Stadt Leipzig (nah).
0:15:55
Rückwärtszoom einer Lithographie der Stadt Leipzig (nah). Kommentar: "Er kam nach Leipzig um sein neues Amt als Thomaskantor und Direktor der städtischen- und der Kirchenmusik anzutreten...Leipzig war eine der größten und lebendigsten deutschen Städte, sie war als Universitäts- und Buchstadt geistiger Mittelpunkt, eine bürgerliche Insel in der feudalen Kleinstaaterei...". Schwenks über verschiedene Illustrationen von Leipzig aus dem 18. Jahrhundert (nah). Zoom auf einen historischen Stadtplan mit dem Stadtpfeiffer Gäßlein (nah). Kommentar: "Dort lebten die Musiker die den reichen Bürgern aufspielten in denkbar schlechten Verhältnissen". Schwenk über eine Illustration von Musikern (nah). Schwenk über eine Bittschrift der Stadtpfeiffer (nah). Kommentar: "...in einer Bittschrift können wir nachlesen: Wir sind diejenigen, denen die gegenwärtigen Tage der allgemeinen Drangsale des Landes, vor vielen anderen höchst schwer zu tragen werden, und schon längst nagt uns die schwere und fressende Sorge, wo wir für uns und unsere Kinder Brodt hernehmen sollen". Abblendung.
0:17:42
Schwenk über Stiche von Leipzig aus dem 18. Jahrhundert (nah). Kommentar: "Bach versuchte die Lage seiner Musiker beim Rat der Stadt zu bessern, er verstand ihre Not, denn auch er, der wohlbestallte Thomaskantor...kämpfte mit materiellen Schwierigkeiten, in der Abschrift eines Briefes an seinen Jugendfreund Erdmann lesen wir (Einblendung der Abschrift): "...meine itzige Station belaufet sich etwa auf 700 Taler, und wenn es etwas mehrere als ordinairement Leichen gibt...so steigen auch die Nebeneinkünfte aus Leichenmusiken...". Eingeblendet zum Auszug werden Illustrationen von: Beerdigungszug in Leipzig mit Kutschen (nah) und weitergehende Schwenks über die Briefabschrift (nah). Schwenk über einen Stich der wohlhabenden Leipziger Bürger im Stadtbild und Parkanlagen (nah). Schwenk über eine Lithographie der Thomaskirche (nah). Schwenk über eine Illustration eines Kaffeehauses in Leipzig (nah).
0:19:12
Zoom auf eine Illustration der Thomasschule (nah). Notenblätter mit Schrifteinblendungen "Die Kunst der Fuge", "Musicalisches Opfer", "Matthäus Passion" und "H-moll Messe" (nah). Schwenk über Notenblätter mit Schrifteinblendungen "Cantate 136 bis 139", "Cantate 197 bis 200" (nah). Kommentar: "Seine Musik sagt mehr aus als die Worte zu denen die er geschrieben hat, wovon er aber auch sprach, immer ging es ihm um die Gestaltung tiefer, menschlicher Gefühle". Abblendung.
0:20:28
Fahraufnahme um das Bach-Denkmal vor der Thomaskirche herum (halbnah). Schwenk vom Denkmal zum Seitenportal an der Südseite der Thomaskirche (halbtotal). Blick (von oben) auf die eintreffenden Gläubigen im Innern der Thomaskirche (halbnah). Schwenk vom Inneneingang des Südportals über die Skulpturen und Wände zum Seitenschiff (halbtotal). Fahraufnahme durch das linke Seitenschiff der Thomaskirche mit Schwenk zum Mittelschiff (halbtotal) (O-Ton). Blick (von unten mit Fahraufnahme) auf die Säulen, die Kanzel und die Gewölbedecke der Thomaskirche (halbtotal) (O-Ton). Blick (von unten) auf den Thomanerchor vor der Orgel und den Dirigenten Franz Konwitschny (halbtotal) (O-Ton). Singender Knabenchor (halbnah) (O-Ton). Schwenk von dem Gewandhausorchester der Stadt Leipzig auf den Organisten Karl Richter (halbtotal) (O-Ton). Schwenk vom Organisten auf die Streicher des Orchesters (halbtotal) (O-Ton). Konzentrierte Gesichter der Chorknaben (halbnah). Schwenk von den singenden Chorknaben auf die Fenster mit Bleiverglasung und dem Porträt von Bach (halbtotal). Abblendung.
0:23:36
Gerahmtes Ölgemälde von Johann Sebastian Bach aus dem Jahre 1746 von Elias Gottlob Haußmann (halbnah). Prof. Rudolf Fischer von der Staatlichen Musikhochschule Leipzig (halbnah) erklärt (O-Ton) "Was uns über die Jahrhunderte hinweg mit seiner Musik verbindet ist das Menschliche im Inhalt. Im Kampf um den höchsten Ausdruck für diesen Inhalt stieß Bach in Neuland vor und erarbeitete sich neue Mittel des Handwerkes der Musik...". Rückwärts-Fahraufnahme von Fischer bis auf das Cembalo und die anwesenden Bach-Freund (halbtotal) (O-Ton). Fischer weiter "...die Bedeutung der Temperatur zum Beispiel kann gar nicht hoch genug eingestuft werden...(Zwischenfrage einer Frau "Temperatur"?)...ja, Temperatur, das hat mit warm und kalt nicht zu tun, das werden Sie gleich hören". Fischer setzt sich an das Cembalo (halbtotal). Fahraufnahme auf Fischer am Cembalo (halbnah) (O-Ton) "Früher waren alle Instrumente so gestimmt wie dieses Cembalo, man konnte zwar die verschiedensten Akkorde miteinander verbinden...(spielt einige Akkorde vor)...ich darf mich allerdings nicht allzu weit von einer Tonart entfernen..." Blick auf die Hände von Fischer auf den Tasten des Cembalos (halbnah). Fischer weiter "...tue ich das so klingt es unrein...(spielt einige Akkorde vor)...also rein...(spielt vor)...unrein...(spielt vor)". Fischer (frontal, halbnah) (O-Ton) "Kein Wunder, dass schon vor Bach, besonders zu seinen Lebzeiten, überall Versuche unternommen wurden, diese Grenzen zu sprengen in denen sich die Komponisten bewegen mußten, und wie viel Neues wollte man doch in der Musik ausdrücken, erst Bach gelang es endgültig...". Fischer steht auf und geht zu einem Klavier (halbnah) (O-Ton) "...und heute noch werden unsere Instrumente nach der Methode gestimmt die Bach als einer der Ersten anwandte...(Umschnitt auf seine Hände auf der Klaviertastatur (nah)...die Oktave in zwölf gleiche Teile ein...(spielt sie vor)...das Instrument war nun ausgeglichen gestimmt, wohl temperiert". Fischer erzählt weiter am Klavier (halbnah) (O-Ton) "Erst jetzt konnte man sich von jeder Tonart in jede andere frei bewegen. Hören Sie zum Beispiel diese Stelle aus der "Romantischen Fantasie und Fuge". Fischer spielt vor (halbnah) (O-Ton). Schwenk vom spielenden Fischer auf das Bach-Gemälde an der Wand und von dort auf die zuhörenden Bach-Freunde hinter Fischer (halbnah) (O-Ton). Fischer unterbricht sein Spielen (halbnah) (O-Ton) "Und so weiter. So war es Bach der das Tor zu neuen, großen Zeiten in der Musik, weit aufstieß". Abblendung
00:26:28
Blick auf eine Holztür mit der Nummer "54" und Beschriftung "Orgelzimmer" (halbnah). Tür wird geöffnet mit Umschnitt auf Orgelpfeifen (halbnah) (O-Ton). Fahraufnahme mit Schwenk von einer eintretenden Orgelschülerin auf den Organisten Günther Ramin an der Orgel (halbnah) (O-Ton). Blick auf die Beine von Ramin auf den Orgelpedalen (halbnah) (O-Ton). Schwenk von den Beinen auf die spielenden Hände auf der Orgeltastatur (halbnah) (O-Ton). Barockener Decken-Kerzenleuchter (halbnah). Fahraufnahme vom Decken-Kerzenleuchter auf die reich verzierte Orgel zu (halbtotal) (O-Ton). Blick (von oben) auf den spielenden Organisten Karl Richter (halbtotal) (O-Ton). Schwenk von Richter über die großen Orgelpfeifen auf das Wappen an der Decke darüber mit der Jahreszahl "1734" (halbtotal) (O-Ton). Abblendung.
0:28:37
Schwenk von der Stuckdecke mit Vogelmotiven auf eine Wand mit "FDJ"-Symbol und einer "Stundenplan"-Tafel (halbtotal). Mitglieder der Nationalen Kulturgruppe der FDJ vor dem Stundenplan sprechen über Bach (halbnah) (O-Ton) "...ich habe es euch doch immer gesagt, Bach ist nicht....stimmt, durch die Bauernkantate haben wir ein ganz anderes Bild von ihm gewonnen...als ob es für uns geschrieben wär...". Lehrer ruft im Off zur Eile auf "So Herrschaften, zur Probe" und die Musiker der FDJ-Kulturgruppe gehen durch den Flurbereich (halbtotal) (O-Ton). Fahraufnahme mit den musizierenden und singenden jungen FDJ-Mitgliedern durch den Flur (halbnah) (O-Ton). Aus dem Off hört man "Ruhe Freunde, wir proben doch die Ouvertüre zur Bauernkantate". Tür des Musikzimmers wird geschlossen und der Dirigent gibt den FDJ-Musikern das Zeichen zum Beginn (halbtotal) (halbtotal). Fahraufnahme auf die Streicher und den Dirigenten zu (halbtotal) (O-Ton). Abblendung.
0:29:58
Blick (von unten) auf den Dirigenten (halbnah) (O-Ton) "Also jetzt den Schlußchor aus der Bauernkantate...sehr frisch und lebendig, bitte". Umschnitt auf den FDJ-Chor mit 4 Streichern und Dirigenten (halbtotal) (O-Ton). Fahraufnahme auf den Chor zu (halbnah) (O-Ton). Schwenk über die singenden Chormitglieder (halbnah) (O-Ton). Abblendung.
0:30:52
Schwenk über die Stempeluhren und Zeiterfassungskarten der Arbeiter im Eingangsbereich des VEB (halbtotal). Plakat im Eingangsbereich "FDGB Kreisvorstand Leipzig: Konzert Joh. Seb. Bach" (halbnah). Fahraufnahme durch die Grünanlagen des VEB in den Abendstunden mit Blick auf das Gebäude (halbtotal). Kommentar: "Diese Musik in ihrer kraftvollen Lebensfülle gehört zu unserer nationalen Kultur die alle Deutschen verbindet". Umschnitt.
0:31:35
Gewandhaus-Orchester spielt unter der Leitung von Franz Konwitschny (halbtotal) (O-Ton). Schwenk vom dirigierenden Konwitschny auf die Musiker und das Bild der Friedenstaube an der Rückwand (halbtotal) (O-Ton). Rückwärtsfahrt vom Orchester und dem dirigierenden Konwitschny am Cembalo auf die Konzertbesucher im Saal (halbtotal) (O-Ton). Blick von der Bühne auf die Streicher, Konwitschny und Konzertbesucher im Saal (halbtotal) (O-Ton). Einblendung eines Porträts von Johann Sebastian Bach (nah). Schrifteinblendungen über das Porträt: "Die Werke die uns Johann Sebastian Bach hinterlassen hat, sind ewig unschätzbares National-Erbgut...Sei stolz auf ihn, Vaterland, sei auf ihn stolz, aber sei auch seiner wert ! J. N. Forkel, 1802". Abblendung.
0:33:20 ENDE