Ludwigs-LUST - Kulturhistorische Randnotizen
Regie: Armin Georgi, 8 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1977
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 223
- Sonstiger Titel
- Kunstschätze; Teil 5: Ludwigslust - Kulturhistorische Randnotizen
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Der Film macht den Zuschauer mit Ludwigslust, der "Perle Mecklenburgs" bekannt. Die Stadt entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Residenz eines Kleinstadtpotentaten. Man wollte und musste repräsentieren und - hatte kein Geld. Die Untertanen mussten sich etwas einfallen lassen, und so wurde der erste "Kunststoff" - Pappmaché - zu höchster Vollendung entwickelt und als Ersatz für Stuck, Schnitzerei, Kunstschmiedearbeiten und zu haltbaren Kopien für Werke der Bildhauerkunst benutzt. Eine Venus von Medici hielt u.a. als Vorlage her.
Filmstab
- Regie
- Drehbuch
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- Kurt Eifert
- Armin Georgi
- Kamera
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- Karl Farber
- Schnitt
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- Hannelore Greifenberg
- Monika Schäfer
- Kameraassistenz
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- Helmut Rinn
- Dramaturgie
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- Irmgard Ritterbusch
- Musik
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- Peter Rabenalt (Musikbearbeitung)
- Produktionsleitung
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- Siegfried Kolbe
- Text
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- Kurt Eifert
- Armin Georgi
- Sprecher
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- Herwart Grosse
- Person, sekundär
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- Friedrich Franz I. von Mecklenburg (Herzog zu Mecklenburg; Großherzog von Mecklenburg)
- Jean-Antoine Houdon
- Johann Friedrich Findorff
- Johann Joachim Busch
Langinhalt
0:00:00
Blick auf ein Aquarell mit Texteinblendungen: Ein Film des DEFA-Studios für Dokumentarfilme, Gruppe "Kontakt". © 1977 DDR. Titeleinblendung "Ludwigs-LUST" Kulturhistorische Randnotizen. Stabangaben: Kurt Eifert; Irmgard Ritterbusch; Siegfried Kolbe; Monika Schäfer; Helmut Rinn; Peter Rabenalt; Karl Farber; Armin Georgi. Wir danken dem Staatlichen Museum Schwerin und dem Staatsarchiv Schwerin für ihre Unterstützung. Umschnitt
0:0:35
Blick auf die allegorischen Sandsteinfiguren auf dem Dach von Schloss Ludwigslust (halbtotal). Umschnitt. Zoom auf die überlebensgroße Sandsteinfigur "Hydrotechnik" (halbtotal). Umschnitt. Blick auf die Skulpturen Trigonometrie" und "Kräuterheilkunde" (halbtotal). Umschnitt auf Skulpturen aus der Froschperspektive "Artillerie" und "Klugheit" (halbnah). Blick vom Dach des Schlosses Ludwigslust auf die Sandsteinfiguren und Ziervasen am Dachfirst (halbtotal). Schwenk vom Dach des Schlosses auf die Hoffassade und Terrasse des Schlosses Ludwigslust (halbtotal). Umschnitt auf einen geschnitzte Rahmen mit Beschriftung "Erlegt von Sr. K. H. d. Grossherzog Friedr. Franz II. am 22. April 1858 im Jassnitzer Sau-Garten" (halbnah). Umschnitt. Blick von unten auf den Kopf des erlegten Bocks an einer Säule (halbnah). Umschnitt auf den Jagdsalon und Speisesaal des Schlosses mit ausgestopften Jagdtrophäen und Geweihen an den Säulen und Wänden (halbtotal). Blick auf die Hirschgeweihe neben der Bedientheke (halbtotal). Zoom auf Geweihe und Kopftrophäen an den Wänden und die beschrifteten geschnitzten Holzrahmen darunter (halbnah). Umschnitt
0:01:30
Schwenk über eine laufende Hirsche mit prächtigen Geweihen auf der Wiese (halbtotal). Zoom über die Parkanlage des Schlosses (halbtotal). Sprecher: "Es sollten noch viele Böcke geschossen werden in den Wäldern Mecklenburgs-Schwerins, und auch jener Friedrich Franz war nicht der 1. und nicht der letzte seines Geschlechts der solch feudaler Beschäftigung nachgehen wollte. Also brauchte man ein Jagdschloss, ein Christian Ludwig war es der es beim Dorfe Klenow (Einblendung einer zeitgen. Illustration) und dem zu ehren es später Ludwigslust genannt wurde, und noch später einfach nur Lulu". Einblendungen von verschiedenen Kupferstichen des Schlosses Ludwigslust und des Dorfes Klenow (nah). Umschnitt auf den Grundrißplan der Residenzstadt "Ludwigslust" des Baumeisters Johann Joachim Busch (nah). Zoom auf den Plan (nah). Umschnitt auf einen Stich von Findorff aus dem Jahre 1767 mit Aussicht vom Kirchturm auf die Residenzstadt (nah). Umschnitt auf den Plan des Baumeisters mit Farbeinblendungen der wichtigsten Stationen (nah). Position A: Filmeinblendung des Schlosses mit vorgelagertem Teich (halbtotal). Blick auf das Schlossgebäude von der Hofseite (halbtotal). Umschnitt auf Position C: Filmeinblendung die Fassade der Hofkirche mit seinen 6 Säulen (halbtotal). Blick von hinten und der Seite auf die Hofkirche (halbtotal). Umschnitt auf Position M: Filmeinblendung des Gebäudes der Pappfabrik von vorne (halbtotal). Verschiedene Hausansichten der Pappfabrik (halbtotal).
0:02:55
Blick auf das Denkmals von Friedrich Franz I. vor dem Schlossgebäude (halbtotal). Rückwärtszoom vom Denkmal auf die Hoffassade des Schlosses (halbtotal). Umschnitt. Kameragang durch den reich verzierten Goldenen Saal des Schlosses (halbtotal). Schwenk zu den vergoldeten Stuckarbeiten an der Decke (halbtotal). Kameradrehung und Schwenk von der Decke zu den vergoldeten Säulen (halbtotal). Zoom auf den sichtbaren Kronleuchter im Barockspiegel (halbtotal). Blick von unten auf Kapitelle der Säulen und Deckenverzierungen (halbtotal). Umschnitt. Blick von unten auf Säulen- und Deckenverzierungen (halbtotal). Sprecher: "Alles mußte groß sein, und bei Bedarf halfen die Maler etwas nach...(Bildeinblendung)...was möglich war bestimmte das schmale Staatssäckel...". Blick aus dem Schloss auf den Vorplatz mit Denkmal von Friedrich Franz I. (halbtotal). Umschnitt. Blick von oben auf den Vorplatz des Schlosses mit Kopfsteinpflaster (halbtotal). Zwischenschnitte von Kaskaden und Brunnen (halbtotal). Detailaufnahmen von Brunnenfiguren (halbnah). Blick auf die große Kaskade vor dem Schloss (halbtotal). Umschnitt
0:04:30
Zoom über das Denkmal von Friedrich Franz I. auf die Fassade der Hofkirche (halbtotal). Zoom auf die Eingangspforte der Hofkirche (halbtotal). Umschnitt auf den Kircheninnenraum (halbtotal). Blick auf das großformatige Wandgemälde im Altarraum (halbtotal). Schwenk über das 850 qm große "Verkündigungsgemälde" von Johann Dietrich Findorff hinter dem Altar (halbtotal). Umschnitt auf Loge des ehemaligen Herrscherhauses in der Hofkirche (halbtotal). Sprecher: "Weltliche und kirchliche Macht eng miteinander verbunden, zu denen sich eine dritte gesellt, die Position M, die Pappfabrik, die heute die unteren Organe der Staatsmacht beherbergt. Soziales Gefälle auch heute noch gewissermaßen". Umschnitt. Zoom auf die Fassade des Schlosses (halbtotal). Umschnitt auf die Fassade der Pappmachéfabrik (halbtotal). Schwenk über gebündelte Aktenstapel (nah). Sprecher: "Akten gab es auch damals hier, aber sie wurden sehr nachhaltig bearbeitet. Zerrissen, zerstampft, zu Brei gerührt, aus dem Pappmaché entstand, eine frühe Form des Kunststoffes". Umschnitt
0:05:20
Überblendung auf Verzierungen aus Pappmaché an den Säulen des Schlosses Ludwigslust (nah). Blick aus der Froschperspektive auf eine vergoldete Pappmaché-Säule im Schloss von Ludwigslust (halbtotal). Aufbrechen einer Pappmachéverzierung aus alten Akten (nah). Zwischenschnitte von Pappmachésäulen, Kapitellen, Stuck und Vasen (halbnah). Blick auf die Innenseite der Pappmaché-Verzierungen (nah). Sprecher: "Ein billiger Werkstoff, durch hauchdünne Vergoldung veredelt. Es ist fast alles Pappe was glänzt". Blick auf Verzierungen an Spiegeln und Bordüren an geschmiedeten Gittern (nah). Blick auf die Schmiedeeiserne Umrandung am Altar und das Kreuz in der Hofkirche (halbtotal). Blick aus der Froschperspektive auf Kerzenleuchter und Kreuz auf dem Altar (halbnah). Schwenk über einen vergoldeten Pappmaché-Kerzenleuchter auf dem Altar (nah). Kerze wird vom Leuchter entfernt und das Federwerk für das Nachschieben der Kerzen heraus gedreht (nah). Mitarbeiter der Kirche steckt eine neue Wachskerze in die Feder und verschraubt den Pappmaché-Leuchter (nah). Blick auf die Kerzenleuchter auf dem Altar (halbtotal). Umschnitt
0:06:35
Blick von oben auf das großformatige Gemälde der Altarwand (halbtotal). Umschnitt auf eine Stuckrosette an der Decke aus Pappmaché (halbnah). Sprecher: "Die Möglichkeiten des Ludwigsluster Cartons waren unbegrenzt, und die Erzeugnisse der Fabrik gingen seit 1770 hinaus in die Welt, oder sagen wir sogar über die Grenzen Mecklenburgs-Schwerins". Blick auf eine Pappmaché-Skulptur "Die Fröstelnde" von Jean Antoine Houdon auf einem Drehteller vor einem Teich (halbtotal). Umschnitt auf einen Schwan der an einer Nachahmung der "Venus di Medici" auf einem Sockel pickt (halbtotal). Blick aus der Froschperspektive auf Details der "Venus di Medici" (halbnah). Museumsmitarbeiterin nimmt die "Venus von Medici" aus Pappmaché vom Sockel und geht mit ihr durch den Park (halbtotal). Sprecher: "Durch den Ludwigsluster Gewerbefleiß konnte man die "Venus di Medici" und "Die Fröstelnde" von Jean Antoine Houdon erwerben und andere Kunstwerke die man nach Angebotsliste bestellte". Museumsmitarbeiterin geht mit den beiden Pappmaché-Skulpturen die Stufen zum Staatlichen Museum von Schwerin hinauf (halbtotal). Blick von unten auf das Eingangsportal des Museums mit seinen ionischen Säulen (halbtotal). Umschnitt
0:07:30
Blick von unten auf verschiedene allegorische Sandsteinfiguren auf dem Dach des Schlosses Ludwigslust (halbnah). Sprecher: "So haben sich in Ludwigslust mehrere Künste vereint, auf jeden Fall wurde aber genau gerechnet, denn Sparsamkeit war die erzwungene Tugend Lulus. Die Zeit ist überall das hinweg gegangen, nur 70 Jahre blieb Ludwigslust Residenz, dann zog das fürstliche Haus wieder nach Schwerin. Lulu aber produziert Landmaschinen und Dauerwürste und tut genug für die Zukunft um sich seine Vergangenheit leisten zu können". Schwenk von der Sandsteinfigur mit Uhr auf dem Dach des Schlosses auf den Ort Ludwigslust (halbtotal). Blick von oben auf die überlebensgroßen Sandsteinfiguren auf dem Dach (halbtotal). Blick auf den Schlosspark mit Gewässer (halbtotal). Blick auf die gepflasterte Schlossstraße mit seinen Linden (halbtotal). Familien besichtigen den Landschaftspark am Schloss Ludwigslust (halbtotal). Abblendung
0:08:10 ENDE