Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden
Regie: Kurt Tetzlaff, 20 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1967
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 542
- Sonstiger Titel
- Käthe Kollwitz
- Englischer Titel
- Seed Corn Should Not Be Ground
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
"Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden" - dieses Goethe-Zitat gebrauchte Käthe KoIlwitz oft als Argument für den Frieden in dieser Welt. Käthe KoIlwitz' Arbeit an ihrem berühmten Antikriegs-Denkmal und das Nachdenken über die Entstehung eines Kunstwerkes ist das Thema des Films.
Im ersten Weltkrieg verliert sie den geliebten Sohn Peter. Sie beginnt mit der Arbeit an einer Skulptur ("Trauerndes Elternpaar") für den Sohn und kämpft so gegen den Schmerz des Verlustes. Sie wendet sich gegen den Krieg, wird politisch aktiv für die Linken, malt die Hungernden, die Mütter, die ihre Kinder nicht mehr ernähren können.
Als 1932 die Denkmal-Gruppe auf einem belgischen Soldatenfriedhof aufgestellt wird, marschieren sie in Deutschland schon wieder. 1939 fällt ihr Enkel Peter und sie malt das Blatt der Mutter, die ihre Kinder, die Saatfrüchte, unter ihrem Rock versteckt und Nein! sagt.
Kontext
Der 100. Geburtstag von Käthe Kollwitz gibt uns die Gelegenheit, eine der bedeutensten deutschen Künstlerpersönlichkeiten des 18./19. Jahrhunderts in einem Film zu würdigen.
Gegenstand des Films ist ihr plastisches Hauptwerk, das Totenmal, das auf dem Gefallenenfriedhof Vlazloo in Belgien steht.
Käthe Kollwitz ging von ihrem persönlichen Erleben und von ihrer Zeit aus - aber als große Realistin und Humanistin machte sie aus dem Subjektiven etwas objektiv Gültiges.
So zeigt sich bei ihr die Entwicklung von der Kriegsgegnerschaft zur Teilnahme an den brennenden politischen Aufgaben und zur Verbundenheit mit der proletarischen Bewegung.
Hauptmotiv bleibt bei ihr immer der Kampf gegen den Krieg - der im Sinne des Widerstandsleistens gegen jede kriegerische Aggresion verstanden werden muss.
Dieses große und echte Anliegen der Künstlerin, zugleich ihre weltanschauliche und künstlerische Entwicklung werden im Prozess der Gestaltung des Totenmals in eindringlicher Weise erkennbar.
(Originaltext Inhaltsangabe DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, 1967)

(R: Kurt Tetzlaff, 1967)

(R: Kurt Tetzlaff, 1967)
Filmstab
- Regie
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- Kurt Tetzlaff
- Drehbuch
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- Kurt Tetzlaff
- Szenarium
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- Kurt Tetzlaff
- Doris Pollatschek
- Kamera
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- Rudolf (auch: Rudi) Müller
- Schnitt
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- Waltraud Hartmann
- Dramaturgie
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- Erich Legler
- Musik
- Produktionsleitung
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- Ulrich Kling
- Text
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- Fritz Gebhardt
- Käthe Kollwitz (Original)
- Gestaltung
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- Manfred Nitsche (Grafik)
- Beratung
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- Peter Feist
- Sprecher
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- Gisela May
- Hilmar Thate
- Person, sekundär
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- Käthe Kollwitz
Auszeichnungen
- X. Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche (1967): 1. Sonderpreis der Internationalen Demokratischen Frauenföderation