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V-Mann Schmücker- Prozess; Anwaltskanzlei, Interview mit Philipp Heinisch

19:35 Min., Farbe
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1989

Film-/Videoformat
U-Matic

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieses Material beschäftigt sich mit dem Schmücker-Prozess. Der erste Teil zeigt Außenaufnahmen von der Rechtsanwaltskammer Berlin sowie Bilder von einem Büro. Im Anschluss sind Innen- und Außenaufnahmen der Rechtsanwaltkanzlei Heinisch zu sehen. Der letzte Teil beinhaltet ein Interview mit Philipp Heinisch und Bernd Häusler, die sich zu dem Verdacht äußern, dass ein Spitzel des Geheimdienstes in ihrer Kanzlei verdeckt ermittelt, die Anwälte im Auftrag des Verfassungsschutzes bespitzelt und das Verfahren auf diese Weise manipuliert worden ist.

Filmstab

Person, sekundär
  • Ulrich Schmücker

Langinhalt

Hauseingang mit diversen Schildern; Zoom auf Schild mit Schriftzug "Rechtsanwaltkammer Berlin- II. Etage"; Hauseingang; Frau geht ins Haus; Zoom auf das Schild mit Schriftzug "Rechtsanwaltkammer Berlin- II. Etage"; Aufzieher auf Eingang;

 

Büro, innen; Sekretärin ordnet Papiere; Hängeregistraturschrank mit Hängeregister, verschiedene Einstellungen; Blick auf Schreibtisch mit Hängeregistraturschrank im HG, verschiedene Einstellungen; Akten auf Tisch; Akte mit Schriftzug "Rechtsanwaltkammer Berlin- Personalakte- des Rechtsanwalt..."; Aufzieher auf Schreibtisch mit Akten; Frau steht vor Hängeregistraturschrank; Frau zieht Hängeregister heraus (2x); Konferenzraum mit eingedecktem Konferenztisch; Hand beim Tippen auf Computertastatur GA; Aufzieher auf Frau; Frau am Computerarbeitsplatz, diverse Einstellungen;

Wohnhaus mit Straße im VG; Zoom auf Fenster;

 

Kanzlei Häusler, innen; Philipp Heinisch sitzt an Schreibmaschine (von hinten); Heinisch beim Schreibmaschinenschreiben (von vorne), Bernd Häusler telefoniert im HG; Heinisch an Schreibmaschine; Häusler beim Telefonieren; Mann sitzt am Tisch; Mann guckt in Akte und Buch; Mann stellt Buch in das Regal, verlässt Raum; Bernd Häusler steigt Leiter hinauf; Häusler holt Ringordner aus dem obersten Regal; Häusler blättert Ordner durch; Schwenk über Akten (Protokollband) mit Schriftzug "Wesslau"; Männer schauen Ordner durch;

 

Interview mit Philipp Heinisch; Heinisch OT zur Anwaltskammer/ Verdächtigung: "Habe ja den Präsidenten angerufen, damit er nicht mich persönlich in einer privaten Auseinandersetzung mit dem Senat unterstützt/ geht ja hier um einen Vorfall, der dermaßen elementar die Belange der Anwaltschaft angeht, dass für meine Begriffe die gesamte Anwaltschaft eigentlich aufstehen müsste wie ein Mann, um zu sagen 'So geht es nicht!'/ deswegen habe ich mich an das oberste Standesorgan gewandt, damit dort die Belange auch standesrechtlich erörtert und geklärt werden/ ist für meine Begriffe ein glattes Ding der Höflichkeit und der Kollegialität, dass man mir Bescheid sagt, wenn sich nun in diesem Zusammenhang irgendwelche Informationen ergeben/ das das nicht geschehen ist befremdet mich sehr.";

 

Heinisch OT zu V-Mann in seiner Kanzlei: "Dieses 'wenn es wahr ist' ist die richtige Einschränkung/ gibt ja immer noch keinen Beweis/ ist ein Unding, was sich der Senat da leistet/ Menschen 10 Monate oder noch länger in dieser Ungewissheit zu lassen, was ist eigentlich wirklich geschehen?/ wenn es geschehen ist, dann hat es im Schmücker-Prozess materiell nie eine Verteidigung gegeben, denn die Staatsanwaltschaft wusste ja über jeden Schritt der Verteidigung Bescheid/ haben wir im Grunde genommen reines Theater gespielt, obwohl wir natürlich subjektiv ordentlich verteidigt haben/ eigentlich müsste die Akte zugemacht werden/ in diesem Verfahren ist eine ordentliche Aufklärung unmöglich/ wenn in einem Verfahren eine Aufklärung nicht möglich ist, dann muss der Mandant frei gesprochen werden/ ist die sauberste und einzig denkbare rechtliche Lösung/ Urteil auf Freispruch/ wäre sauberes Verfahren eben um auch dem gerecht zu werden, wie der Verfassungsschutz von seiner Seite aus jedwede Aufklärung behindert/ dazu gehört ja auch dieser Verdacht, der sich fast zur Sicherheit verdichtet hat, dass eben ein V-Mann die Verteidigung ausgespäht hat.";

 

Heinisch OT: "Die Schmücker-Verteidigung als Gesamtheit ist ja ausgespäht worden/ hängen mindestens 10 Kollegen dran/ Grad der 'Verseuchung' ist weit fortgeschritten/ unübersehbarer Personenkreis, der in eine Art und Weise in die Fänge des Verfassungsschutzes gekommen sein kann/ kann einem nur schlecht werden.";

 

Heinisch OT: "Ich meine in diesem Verfahren sollte der Bundesgerichtshof das Urteil aufheben und die Sache erneut zur Verhandlung zurückverweisen, damit dann alle Angeklagten freigesprochen werden können/ Grad der Nichtaufklärung ist in diesem Verfahren dermaßen groß, dass man beim besten Willen kein Urteil zu Lasten von Angeklagten fällen kann/ wenn der Staat nicht aufklären will, dann sind die Leute freizusprechen, die angeklagt sind/ ist die einzig saubere, rechtsstaatliche Lösung.";

 

Heinisch OT zur Frage, was er von dem Anwaltskammerpräsidenten erwartet hat: "Ich hätte von ihm erwartet, dass er mich darüber informiert/ geht ja hier um die Ausspähung nicht nur meiner Kanzlei, sondern der gesamten Schmücker-Verteidigung/ geht ja auch darum, dass hier essentielle Belange der Anwaltschaft betroffen sind/ man hätte von einem Standesorgan erwarten können, dass es klare Stellung bezieht/ hat er nicht gemacht/ mich persönlich hat er ja die ganze Zeit im Dunkeln tappen lassen...";

 

Heinisch OT: "Habe ja jederzeit Akteneinsicht/ hätte jeden Tag zur Anwaltskammer gehen können und mich erkundigen können/ dann hätten die mir das geben müssen/ ist absurder Vorgang.";

 

Interview mit Bernd Häusler;

 

Häusler OT zu Kewenigs Behauptung, dass die Ausspähung nicht unter seiner Verantwortung geschehen sei: "Das ist richtig/ in der gestrigen Presseerklärung wurde geäußert, die Vorgänge fallen ja in den Verantwortungsbereich einer SPD-Regierung/ nur halbe Wahrheit/ Innensenator Kewenig hat ja heute in einer Presseerklärung mit der Überschrift 'Kritiker von heute sind die Verantwortlichen von gestern' auch darauf hingewiesen, dass allein der SPD-Senat verantwortlich war/ sind Krokodilstränen, die Herr Kewenig da weint/ Tatsache ist, dass diese Ausspähung ausschließlich CDU-Leuten zu Gute kam/ nämlich dem damaligen Staatsanwalt Przytarski/ zweite Nutznießer dieser illegalen Praktiken war - falls das stimmen sollte- Staatsanwalt Müllenbrock/ damals in diesem Verfahren tätig, der nun heute Staatssekretär des Innensenators ist mit dem Aufgabebereich der Beaufsichtigung des Verfassungsschutzes/ jener Mann, der heute die politische Verantwortung mitträgt für den Verfassungsschutz.";

 

Häusler OT zur Ausspähung des Anwaltsbüro/ Bewertung: "Auf der gleichen Stufe zu sehen, wie zu einer unseligen Zeit hier in Deutschland Abhörgeräte in Beichtstühlen angebracht worden sind..."

 

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