Zeitzeugengespräch: Jürgen Holtz. Gespräche um nichts um alles
Regie: Thomas Knauf, 61 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutschland
2014
Kurzinhalt (Deutsch)
Der Schmierenkomödiant als letzter Souverän auf dem Theater - mit diesem programmatischen Satz bekennt sich Jürgen Holtz zu seinem Beruf, der ihn zu einem der gefragtesten deutschen Schauspieler machte, aber auch zum streitbaren Zeitgenossen in Ost und West. Das Rollenspiel auf der Bühne, in Film und Rundfunk ist für ihn mehr als das Aufsagen von Text und dem Befolgen von Regieanweisungen. Er will die Worte verstehen, sie in Frage stellen und neu behaupten, um ihren zeitlosen Sinn zu entdecken. So jemand kann nicht nur Sprachrohr geschriebener Sätze sein, er muß auch selbst schreiben und, was man nicht in Worten sagen kann, mit Pinsel und Farbe zu Papier bringen.
In der Form des Monologs, grimmig und zärtlich wie ein Stück von Thomas Bernhard, erzählt Holtz über seine katastrophal-schöne Erfahrung mit dem DDR-Theater, seinem Fremdsein im Westen und den Zumutungen des Alters. Weil der Film nahezu ohne Budget entstand, wurde keins der üblichen Künstlerporträts daraus. Aber den Mangel der Mittel macht der Porträtierte durch die exakte Zeichnung seiner theatralischen Sendung wett. Nach dieser Vorstellung dürfte es noch schwerer sein, diesen Holtz im Wald der Gesichter von Bühne und Leinwand nicht als einen Besonderen zu bemerken.
Filmstab
- Regie
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- Thomas Knauf
- Drehbuch
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- Thomas Knauf
- Kamera
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- Thomas Knauf
- Schnitt
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- Mathieu Honoré
- Musik
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- Christian Steyer
- Ton
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- Sebastian Richter
- Produzent
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- Thomas Knauf
- Person, primär
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- Jürgen Holtz