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Busch singt

Regie: Konrad Wolf, Peter Voigt, Erwin Burkert, Reiner Bredemeyer, Ludwig Hoffmann, 124 Min., Farbe/Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Fernsehen der DDR / Akademie der Künste / DEFA-Gruppe Siebenundsechzig, 1982

Sonstiger Titel
1935 oder das Faß der Pandora (Teil 1); Ein Toter auf Urlaub (Teil 2)

Kurzinhalt (Deutsch)

Ein Film über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, dessen verbindendes Glied die Lebensgeschichte von Ernst Busch darstellt.

Die Gesänge von Ernst Busch kommentieren die Bilder und Ereignisse im Jahr 1935: mit der Einführung der Wehrpflicht, des Arbeitsdienstes, dem Beginn der militärischen Aufrüstung und schließlich mit der Verabschiedung der Nürnberger Rassengesetze werden die Grundsteine für den Zweiten Weltkrieg und für die Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland gelegt.

Im Jahr 1940 wird Busch von Belgien nach Südfrankreich deportiert. Nach einem Fluchtversuch aus dem Lager wird er der Gestapo übergeben, die ihn bis zum Kriegsende im Polizeigefängnis Berlin-Alexanderplatz, in Moabit und im Zuchthaus Brandenburg inhaftierte - bis er schließlich dort von der Roten Armee befreit wurde. Busch singt ein Konzert vor Vertretern der alliierten Siegermächte.

 

Kontext

Zur Entstehung "Busch singt":

Ursprünglich ist ein sechsteiliger Film für das Fernsehen der DDR über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden, dessen verbindendes Glied die Lebensgeschichte von Ernst Busch darstellt:

Teil 1: Aurora - Morgenrot (1411 m, Sendedatum DFF: 28.11.1982)

Teil 2: Nur auf die Minute kommt es an (1382 m, Sendedatum DFF: 01.12.1982)

Teil 3: 1935 oder Das Fass der Pandora (1526 m, Sendedatum DFF: 05.15.1982)

Teil 4: In Spanien (1555 m, Sendedatum DFF: 08.12.1982)

Teil 5: Ein Toter auf Urlaub (1901 m, Sendedatum DFF: 12.12.1982)

Teil 6: Und weil der Mensch ein Mensch ist (1555 m, Sendedatum DFF: 15.12.1982)

 

Außerdem ist eine Kinofassung in Spielfilmlänge unter der Leitung von Konrad Wolf entstanden, deren Inhalt mit Teil 3 und 5 der Fernsehfassung identisch ist. Das Ende des von ihm initiierten Dokumentarfilmprojektes erlebt Konrad Wolf nicht mehr. Er stirbt am 7. März 1982, noch während er den 5. Teil schneidet. Wolfs Reflexion des "revolutionären Jahrhunderts" mit seinen Idealen, Hoffnungen, Niederlagen und Irrtümern wurde so zum Vermächtnis des Künstlers.

 

Erwin Burkert, einer der Regisseure, kommentierte: "Als Arbeitssohn, Mitglied der SPD, USPD und KPD stand Ernst Busch in den Kämpfen der Zeit. Seine Arbeit am Theater, im Film und Kabarett und als Sänger war immer politisch - ob in Deutschland, Spanien oder im Exil - von der Novemberrevolution über die 1920er Jahre und die Zeit des Faschismus bis zu den Jahren in der DDR. Als Kämpfer für die "Sache des Proletariats" gehört er noch heute zum "Erbe" der Arbeiterbewegung. ,Ich geh mit dem Jahrhundert mit', war von Ernst Busch manchmal zu hören. Bei seinem Geburtsdatum kein Wunder. Wenn jemand dagegen hielt: ,Aber Ernst, du bist doch kein Mitläufer', der konnte hören: ,Mach's für einen Sechser billiger.' Die sechs Filme folgen seinem Plan für eine Chronik mit Liedern über sein Jahrhundert."

Filmstill zu "Busch singt"

(R: Konrad Wolf, 1982) Fotografen: Eberhard Geick, Lothar Keil

Filmstill zu "Busch singt"

(R: Konrad Wolf, 1982) Fotografen: Eberhard Geick, Lothar Keil

Filmstab

Regie
  • Konrad Wolf (Idee und künstlerische Leitung)
  • Peter Voigt (Projektleitung)
  • Erwin Burkert (Projektleitung)
  • Reiner Bredemeyer (Projektleitung)
  • Ludwig Hoffmann (Projektleitung)
Kamera
  • Eberhard Geick
  • Lothar Keil
Schnitt
  • Evelyn Carow
  • Monika Klein
  • Valentine Kern (Assistenz)
Regieassistenz
  • Doris Borkmann
  • Peter Vatter (Recherche)
  • Carmen Bärwaldt (Recherche)
Kameraassistenz
  • Reinhard Grünewald
  • Günter Sahr
Musik
  • Ernst Busch (Originalaufnahmen)
  • Hanns Eisler
  • Franz Liszt
  • L. Dsershinski
  • Paul Arma
  • Günther Freundlich
  • Kurt Weill
  • Franz Grothe
  • Alexander Alexandrow
  • Matwej Blanter
  • Anatoli Nowikow
  • Paul Douliez
  • Wassili Pawlowitsch Solowjow-Sedoi
  • Ludwig van Beethoven
  • Paul Dessau (Pseudonym: Peter Daniel, Henry Herblay)
  • Rudolf (Spitzname: Rudi) Goguel
  • Grigori Schneerson
Ton
  • Harry Hapke
  • Werner Klein
  • Bernd Runge
  • Wilfried Rübe
Produktionsleitung
  • Peter Schwartzkopff
Aufnahmeleitung
  • Jürgen Draheim
  • Reinhard Schrade
Produzent
  • Hans-Joachim Funk
Text
  • Peter Berg (Übersetzungen)
  • Klara Blum (Übersetzungen)
  • Stephan Hermlin (Übersetzungen)
  • Hugo Huppert (Übersetzungen)
Gestaltung
  • Hans Moser (Trickgestaltung)
  • Thomas Rosié (Trickgestaltung)
  • Rainer Menschik (Typografie)
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