Ernst Barlach in Güstrow
Regie: Klaus Schulze, 27 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1987
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 750
- Sonstiger Titel
- Ernst Barlach
- Englischer Titel
- Ernst Barlach
Kurzinhalt (Deutsch)
Der Film ist ein Portait des 1910 geborenen Bildhauers, Zeichners und Dramatikers Ernst Barlach. Neben einer Beschreibung seiner Persönlichkeit werden die wichtigsten Werke vorgestellt. Durch seine Spezialisierung auf Bauernfiguren und die Darstellung armer und alter Menschen wird er als humanistischer Künstler bezeichnet, aus dessen Werken ein großes Maß an Menschlichkeit spricht. Die von den Nationalsozialisten propagierte Degradierung zum entarteten Künstler wird unter Verwendung von Spielfilmausschnitten des DEFA-Films "Der verlorene Engel" verdeutlicht. Der Film spiegelt gleichzeitig wider, wie die Stadt Güstrow das kulturelle Erbe des Künstlers pflegt. Hierzu zählen nicht nur die Errichtung einer Gedenkstätte, auch Wanderungen auf Barlachs Spuren und die Aufführung seiner Dramen sollen dafür sorgen, dass sein Werk lebendig bleibt.
Filmstab
- Regie
-
- Klaus Schulze
- Szenarium
-
- Christa Seidel
- Klaus Schulze
- Kamera
-
- Klaus Schulze
- Schnitt
-
- Eberhard Brandenburg
- Musik
-
- Peter Gotthardt
- Ton
-
- Uve (auch: Uwe) Haußig
- Produktionsleitung
-
- Dierk Sommerer
- Text
-
- Christa Seidel
- Person, primär
-
- Ernst Barlach
- Hans Peter Jäger
- Jo Jastram
- Person, sekundär
-
- Marga Böhmer
- Max Liebermann
- Adolf Hitler
- Alfred Rosenberg
Langinhalt
0:00:00
Einblendung "Camera DDR". Blick durch ein Schmiedeeisernes Tor in einen Park (halbtotal). Blick auf die Steinplastik "Mutter Erde" im Park an der Gertrudenkapelle in Güstrow (halbtotal). Kreuze und Grabsteine auf dem Friedhofsgelände (halbnah). Kommentar: "Diesen Friedhofsgarten hat ein bedeutender Bürger dieser Stadt gerne aufgesucht, hier fand er Ruhe und Besinnung, heute kommen viele Menschen hierher um die Kunstwerke dieses Mannes zu bewundern". Besucher in der Parkanlage im herbstlichen Gegenlicht (halbtotal). Titeleinblendung "Ernst Barlach in Güstrow". Rückwärtszoom von einem Portrait Ernst Barchlachs (nah).
0:01:40
Fahraufnahme unter einer Trauerweide mit Blick auf die Gertrudenkapelle (halbtotal). Eingangsbereich der Gedenkstätte (halbnah). Zoom vom Eingangsbereich auf die Eichenholz-Skulptur "Das Wiedersehen" im Innenraum (halbnah). Besucher vor der Holz-Skulptur (halbnah). Schwenk über den Kapellenraum voller Kunstwerke und Besucher (halbtotal). Zoom auf eine Touristengruppe vor der Skulptur "Die lesenden Mönche" (halbtotal). Kommentar: "Die kostbare Ausstellung wird besonders gern von Pädagogen für den Kunstunterricht genutzt...". Pädagogin erklärt die Skulptur "Die gefesselte Hexe" (halbnah) (O-Ton) "Wir haben uns hier in der Gertrudenkapelle getroffen...Barlachs Muttersprache ist die menschliche Figur, das Denken, das Fühlen, das Leiden, das Hoffen, das wollte er durch die menschliche Figur zum Ausdruck bringen. Und ein Grund seines Schaffens war auch das er das Vollkommende einfach und das Einfache Vollkommen darstellen wollte... Gesicht einer Studentin (nah). Schwenk über "Die gefesselte Hexe" von den Händen auf das Gesicht (nah). Schwenk über die Gesichter der Studentinnen (halbnah) (O-Ton) "Also der Gesichtsausdruck ist richtig eine traurige Erscheinung irgendwie und ich würde auch sagen das es eine ärmliche Frau war, das sieht man schon da alles so schmal dargestellt ist". Pädagogin im Off: "Wobei Traurigkeit ist hier nicht beherrschend". Eine andere Studentin (nah) (O-Ton) "Sie versucht die Fesseln abzustreifen indem sie die Hände so überkreuz hält". Rückwärtszoom vom Gesicht der Studentin auf "Die gefesselte Hexe" (halbnah).
0:03:55
Kommentar: "Ein Zeitgenosse Barlachs, der Maler Max Liebermann, schrieb über Barlachs Kunst, er möchte die Menschen bessern und zwar durch die Liebe zum Leben. Predigen nicht alle seine Werke das Evangelium der Lebensbejahung"? Bronzeplastik "Lehrender Christus" (halbnah). Schwenk von der Bronzeplastik auf das "Kruzifix" von Ernst Barlach an der Seitenwand (halbnah). Skulptur "Der lesende Klosterschüler" (halbnah). Zoom auf das Gesicht des Lesenden (nah). Schwenk über die Ausstellungsbesucher in der Gertrudenkapelle (halbtotal). Zoom auf das Kapellenfenster mit Überblendung auf den Blick (von oben) über die Dächer der Stadt Güstrow (halbtotal). Schwenk von den Sonnenstrahlen in einem Baum auf den Stadtkanal (halbtotal). Blick in eine Gasse mit Häusern aus dem 19. Jahrhundert (halbtotal). Schwenk über einen Bachlauf mit Enten in Güstrow (halbtotal). Zoom auf die Enten (halbnah). Umschnitt
0:05:32
Lithographie von Ernst Barlach (nah). Überblendung auf die Teakholz-Skulptur "Mutter und Kind" (halbnah). Überblendung auf eine Lithographie von Barlach (nah). Skulptur eines musizierenden "Russischen Liebespaares" (halbnah). Überblendung zu einer Skulptur "Russische Bettlerin" (nah). Umschnitt auf die Plastik "Kapitän Kornelius" (halbnah). Schwenk von der Plastik auf die Scheiben des Fensters (halbnah). Umschnitt auf eine Landschaft mit Brücke über einen Fluss (halbtotal). Schwenk über die Güstrower Landschaft bei Sonnenuntergang (halbtotal). Fahraufnahme an einem Fluss entlang in herbstlicher Jahreszeit (halbtotal). Kommentar: "Barlach liebte die Landschaft um Güstrow, sie war sein Wohnzimmer, wie er sie nannte. Mit einem Skizzenheft ging er Stundenlang spazieren. Seine Wanderwege werden heute bewußt nachgegangen von Menschen die die Schönheit der Landschaft mit einem Kunsterlebnis verbinden wollen. Wege zu Ernst Barlach heißen diese Wanderungen die Mitglieder des Sportbundes, der Ernst Barlach-Gedenkstätte und viele Kunstinteressierte Wanderfreunde organisieren...". Wanderer auf den Wegen Ernst Barlachs (halbtotal). Skulptur des "Der Dorfgeiger" (nah). Umschnitt auf die Wege die Barlach ging (halbtotal). Skulptur einen liegenden Mannes (nah). Wanderer auf den Wegen Barlachs (halbtotal). Schwenk über einen Fluss mit Brücke (halbtotal). Umschnitt
0:07:27
Skulptur eines Soldaten der seinen Helm festhält (halbnah). Zoom auf das Gesicht des Soldaten (nah). Rückwärtszoom auf das Atelierhaus Barlachs am Inselsee (halbtotal). Innenraum des Atelierhauses mit Podesten voller Skulpturen (halbtotal). Fotoeinblendung von Barlach mit seiner Skulptur "Der Zweifler" (nah). Schwenk vom Glasdach auf die Fensterfront des Atelierhauses (halbtotal). Fotoeinblendung von Barlach mit Skulptur "Bettlerin mit Kind" in seinem Atelier (nah). Kommentar: "Ernst Barlach konnte dieses, sein Haus nur 8 Jahre nutzen, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Marga Böhmer (Fotoeinblendung) es war seine letzte Arbeitsstätte (Fotoeinblendung mit Barlach, Magda Böhmer und Freunde vor dem Atelierhaus). Umschnitt (mit Rückwärtszoom) auf das heutige Atelierhaus von außen mit eintreffenden Besuchern (halbtotal). Kommentar: "1978 ist das Atelierhaus als Museum der Öffentlichkeit übergeben worden und mit der Gertrudenkapelle zur "Ernst Barlach-Gedenkstätte" der DDR vereinigt...". Mitglieder der Brigade "Ernst Barlach" der Güstrower Zuckerfabrik pflegen die Grünanlagen um die Gedenkstätte (halbnah). Umschnitt
0:09:22
Schwenk über die Besucher und Kunstgegenstände im Atelierhaus (halbtotal). Plastik "Der singende Mann" auf einem Podest (halbnah). Besucherin vor einer Skulptur (halbnah). Gesichter von Besuchern (halbnah). Schwenk über das "Fries der Lauschenden" (halbnah). Skulptur "Der Zweifler" (halbnah). Rückwärtszoom vom Gesicht der Skulptur "Lachende Alte" (halbnah). Skulpturen "Lesende Mönche" und "Der Ekstatiker" und "Der Rächer" und "Der singende Mann" (alle halbnah). Fahraufnahme auf das Gesicht des "Singenden Mannes" (nah). Umschnitt auf einen Museumsführer zwischen Kunstinteressierten im Atelierhaus vor dem "Singenden Mann" (halbtotal) (O-Ton) "Nur wenige Plastiken von Ernst Barlach sind in dieser Komposition angelegt, nur wenige öffnen sich weit in den Raum hinein. Der Betrachter hat die Möglichkeit sich selbst einbezogen zu fühlen, er ist dabei beim Singen...(Schwenk über die Gesichter der Zuhörer)...der "Singende Mann" ist ein Thema des Musizierens das Ernst Barlach auch häufig auftaucht, zumindest ein Gedanke den er in seiner Kunst benutzt um Lebensgefühle, eigene Anschauung zum Ausdruck zu bringen".
0:11:47
Schwenk über die Kunstobjekte im Atelierhaus auf ausliegende Bücher aus der Hand Barlachs (halbtotal). Kommentar: "Ernst Barlach gestand einem Freund, eigentlich schreibe ich ebenso gern als ich Bildhauer bin…". Zoom auf Buchumschläge (nah). Umschlag "Der blaue Boll" und Foto von der Inszenierung im Deutschen Theater, Berlin (nah). Fotos von einem Plakat und der Inszenierung von Barlachs Werk "Die echten Sedemunds" im Staatstheater Schwerin (nah). Kommentar: "Die Dramen Barlachs wiederspiegeln vielfach Haltungen des deutschen Kleinbürgertums. Liebevoll und sarkastisch zugleich entwirft er mit seinen Bühnengestalten Gedanken über den Sinn der menschlichen Existenz...(Foto-Einblendungen von Inszenierungen der Dramen Barlachs)...und er traf mit seinen Stücken die Atmosphäre in der sich Weltkriege vorbereiteten, den damaligen Zeitgeist der zur Schlachtbank führte". Historische Filmeinblendungen aus dem I. Weltkrieg von der Schlacht bei Verdun (halbtotal). Fotoeinblendung von toten Soldaten des I. Weltkrieges (nah). Umschnitt auf eine Lithographie Barlachs "Das Massengrab" 1915 (nah). Schwenk über das Bild (Detail). Umschnitt auf die Lithographie "Dona nobis pacem" 1916 (nah). Ehrenmal für die Gefallenen Soldaten des I. Weltkrieges im Dom zu Magdeburg (halbnah). Schwenk vom Ehrenmal im Magdeburger Dom auf eine in Stille verharrende Besuchergruppe (halbtotal). Gesichter der Kirchenbesucher vor dem Mahnmal (nah). Mahnmal-Detailaufnahmen des Gesichtes unten, rechts; der Hände auf dem Kreuz; Soldat mit Stahlhelm, unten, mitte (nah). Besucher zünden Kerzen vor dem Mahnmal an (halbnah). Kommentar: "Eindringlich macht Barlach...deutlich, ist erst Krieg seid ihr Schicksalshaft wehrlos, blühendes Leben versinkt im Grab". Umschnitt
0:14:20
Schwenk von unten nach oben über das Kieler Mahnmal "Der Geistkämpfer" (halbnah). Zoom auf das Gesicht des Geistkämpfers (nah). Kommentar: "Im Geistkämpfer, dem Ehrenmal für Kiel, mahnt er, das Gute muß sich wappnen um das Böse nieder zu halten". Umschnitt: Schwenk über das Hamburger Ehrenmal von oben nach unten (halbnah). Kommentar: "Beim Hamburger Mal zeigt die Haltung der Hinterlassenen bei allem Leid die menschliche Zuversicht". Zoom auf die Gesichter von Mutter und Kind auf dem Mahnmal (nah). Umschnitt. Fahraufnahme unter dem Mahnmal "Schwebender Engel" im Dom zu Güstrow (halbtotal). Gesicht des Engels (nah). Schwenk über den Innenraum des Doms zu Güstrow (halbtotal). Kommentar: "Und im Güstrower Mal, über allen Fragen nach Krieg oder Frieden schwebt mahnend der Geist der Mütter. Viermillionenfaches Leid floß in die Figur des Engels, des Botschafters der Menschlichkeit. Diese Mahnmale trafen jene für die der Krieg ein Mittel der Politik war, diese Politiker brauchten Helden, Besinnung auf die Opfer war nicht erwünscht". Umschnitt...
0:15:43
...auf historische Filmaufnahmen von SA-Gruppen, Wahlkampf 1932 und Hitler bei einer Rede (halbtotal). SA pinselt den Judenstern und "Jude" an Schaufenster (halbtotal). Plakate "Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden" an Geschäften (halbtotal). Schwenk über deutsche Militärs in einem Rüstungsbetrieb (halbtotal). Parade der Wehrmacht (halbtotal). Hakenkreuzflaggen und Bücherverbrennung (halbtotal). Kommentar: "Barlach hat sich politisch nie engagiert, aber als die Faschisten an die Macht kamen spürte und erkannte er die Gefahr die in Deutschland herauf zog. Monopolisierte Schlächter nannte er sie und fühlte sich mit den Verfolgten verbunden. Kennzeichnend für die faschistische Barbarei war die Massenweise Ausmerzung humanistischer Kunstwerke, wie die Bücherverbrennung 1933 in Berlin. Barlach gehörte bald selbst zu den Verfolgten und Verfehlten...(Foto: Ausstellung der NSDAP "Entartete Kunst")...er wurde zum "entarteten Künstler" erklärt und es begann eine regelrechte Hetzkampagne gegen ihn...(Foto: SA und SS in der Ausstellung "Entartete Kunst")...381 seiner Werke wurden aus den öffentlichen Kunstsammlungen entfernt...(Schwenk über ein Foto: Skulptur "Jesus und Sohn" in der Ausstellung "Entartete Kunst", München 1937)...die Plastik "Das Wiedersehen" wurde als Beispiel für seine entartete Kunst und München 1937 ausgestellt...". Schwenk über die Titelseite der Zeitung "Neuer Geist-Neues Leben" aus dem Jahre 1934 mit einem Artikel von Alfred Rosenberg "Über Ernst Barlach-Kein Kampf um Begriffe" (nah). Titelseite des "Völkischen Beobachters" und des "Rostocker Anzeigers" von 1934 mit Artikeln gegen Barlach (nah). Umschnitt
0:17:11
Skulptur "Drei singende Frauen" (nah). Fahraufnahme um die Skulptur der singenden Frauen (nah). Kommentar: "Aber gerade in diesen schlimmen Jahren entstanden seine lebensfrohesten Werke, Darstellungen der Menschenliebe und Vertrauen in die Menschlichkeit". Rückwärtszoom von der Skulptur "Der Flötenbläser" (nah). Eingeritzter Satz "Freiheit die ich meine, 22. März 1933" in einem Relief von Barlach (nah). Kommentar: "Das ist seine Alternative als er 1933 von den Konzentrationslagern erfuhr. Immer bedrohter war jetzt sein Leben in Güstrow". Umschnitt auf Szenenausschnitte aus dem DDR-Spielfilm "Der verlorene Engel". Faschisten entfernen den "Schwebenden Engel" aus dem Dom zu Güstrow (halbnah). Mit Vorschlaghammer und Axt wird das Kunstwerk zerstört (halbnah). Skulptur fällt zu Boden (halbnah). Engel wird eine Schlinge um den Hals gelegt (halbnah). Faschisten ziehen das Kunstwerk aus dem Dom heraus (halbnah). Ende des Spielfilmausschnitts.
0:19:28
Foto des rauchenden Barlach (nah). Kommentar: "Zermürbt und aufgerieben stirbt Ernst Barlach am 24. Oktober 1938". Relief des Porträts von Barlach (nah). Schwenk vom Nachguss des "Schwebenden Engels" auf eine Besuchergruppe im Dom zu Güstrow (halbtotal). Kommentar: "Der "Schwebende Engel" hängt seit 1953 wieder an seinem Ort. Die Befreiung vom Faschismus befreite auch das Werk Barlachs von seinem Bann und die Besucher können heute wieder bewundern wie eindringlich-aktuell sein Werk in unserer bedrohten Welt mahnt das Leben zu erhalten". Zoom auf das Gesicht des "Schwebenden Engels" (halbnah). Umschnitt auf den Dom von Güstrow im Gegenlicht (halbtotal). Blick auf das Schloß von Güstrow (halbtotal). Historisches Posthaus mit "Borwin"-Brunnen in Güstrow (halbtotal). Schwenk vom Brunnen auf die Fußgängerzone Güstrows (halbtotal). Blick auf das historische Rathaus von Güstrow (halbtotal). Kommentar: "Gleich nach der Befreiung vom Faschismus traten seine Lebensgefährtin Marga Böhmer und viele Freunde und Künstler für die Erhaltung und Pflege seines Nachlasses ein. So machte man viele kleinere und größere Ausstellungen eine breite Öffentlichkeit in der DDR mit Barlachs Werken bekannt...". Schwenk über den historischen Marktplatz von Güstrow (halbtotal). Szenen aus dem Zentrum Güstrows (halbtotal). Bürger Güstrows auf Bänken und auf dem Marktplatz im Gespräch (halbnah). Umschnitt
0:21:00
Schwenk auf den Vorsitzenden des Ernst Barlach-Kreises im Kulturbund der DDR in seinem Atelier (halbnah). Bildhauer Jo Jastram (halbnah) (O-Ton) "Eine Funktion die sich schon aus dem Namen erklärt, die also in unserem Lande verteilt über die ganze Republik, nicht etwa nur im Norden, also in der weiteren Heimat Ernst Barlachs, sich müht um das Werk Barlachs, es lebendig zu erhalten, das heißt nicht Denkmalspflege zu betreiben sondern lebendige und in die Gesellschaft hinein rufende Bezüge zu diesem Barlachwerk zu erreichen...". Gesicht des Erzählenden Jo Jastram (nah). Schwenk über die Mitglieder des Ernst Barlach-Kreises bei einer Sitzung (halbnah). Umschnitt auf eine Sitzung des Stadtmuseums und des Kulturbundes aus Güstrow (halbtotal). "Kommentar: "Sie bereiten eine Gedenkausstellung vor, Anlaß ist der 50. Todestag Barlachs...". Frauen blättern in Fotoalben von Barlach (halbnah). Skulptur "Pieta" von Barlach (nah), sie dient als Vorlage für das Ehrenmal in Stralsund. Barlach-Experte (halbnah) (O-Ton) "Barlachs Entwürfe fanden nicht die Resonanz die sie erfordert hätten...". Kommentar: "Schuld daran waren 1932 vor allem faschistische, militante Vereine. Heute diskutieren Künstler und Kulturpolitiker der Stadt Stralsund wie sie Barlachs Vorhaben zu Ende führen können, sie sind glücklich seine Vorstellungen verwirklichen zu können".
0:22:58
Professor Jo Jastram und andere Experten vor einem vergrößerten Modell der "Pieta" (halbtotal). Jo Jastram (halbnah) (O-Ton) "Wir haben es also hier mit einer Vergrößerung zu tun, das ist also so eine Sache die nicht ganz einfach ist, und das ganz im Sinne Barlachs tun um nicht nur ein Maßwerk zu wiederholen, sondern in eine Gesellschaft hinein wirken, einen menschlichen Ausdruck zu erreichen, das glaube ich wird die Arbeit sein...". Schwenk über das vergrößerte Modell der "Pieta" (halbnah). Blick auf das Tonmodell der "Pieta" (halbnah). Kommentar: "Der Bildhauer Hans-Peter Jäger der das Werk vollendet ergänzt". Schwenk auf Hans-Peter Jäger (halbnah) (O-Ton) "Das war sicher Barlach selber der den Standort einmal gewählt hat, der heute eine Beziehung hat als Denkmal für die Katastrophe des I. und II. Weltkrieges". Zoom auf die Skizze von Barlach zum geplanten Denkmal mit der "Pieta" im Innenhof des Klosters Stralsund (nah). Umschnitt auf zwei Musiker (halbnah) (O-Ton). Schwenk von den Musikern über eine Barlach-Skulptur in der Gertrudenkapelle auf die Skulptur "Das Wiedersehen" (nah). Kommentar: "Hätte sich Ernst Barlach träumen lassen das in der Gertrudenkapelle, inmitten seiner Plastiken, Konzerte stattfinden? Er schrieb einmal, zu jeder Kunst gehören zwei, einer der sie macht und einer der sie braucht. In diesem Land wird sie gebraucht". Schwenk von der Skulptur "Das Wiedersehen" auf die Konzertbesucher in der Kapelle (halbtotal) (O-Ton). Blick über die Zuhörer auf die Skulptur "Die lesenden Mönche" (halbtotal). Schwenk von den Konzertbesuchern auf die Gesichter der Skulptur "Das Wiedersehen" (nah) (O-Ton). Einblendung "Produktion Camera DDR, Orwo-Color, Kopie VEB DEFA-Kopierwerke". Abblendung
0:25:15 ENDE