Klemke
Regie: Uwe Belz, 26 Min., Farbe/Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1970
- Film-/Videoformat
- 16 mm; 35 mm
- Länge in m
- 706
- Sonstiger Titel
- Künstlerporträt Klemke
- Englischer Titel
- Klemke
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieser Farb-Dokumentarfilm begleitet den Buchgestalter, Illustrator, Gebrauchsgrafiker und Hochschullehrer Professor Werner Klemke und zeichnet so ein Porträt dieses lebensfrohen und international anerkannten Künstlers. Bereichernd in diesem Film ist die ruhige Erzählweise Klemkes, sie liefert wertvolle Informationen zu Arbeitstechniken und seinen Auftraggebern.
Filmstab
- Regie
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- Uwe Belz
- Drehbuch
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- Georg Kilian
- Uwe Belz
- Szenarium
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- Lothar Kusche (Pseudonym: Felix Mantel)
- Kamera
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- Georg Kilian
- Schnitt
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- Hannelore Greifenberg
- Dramaturgie
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- Franz Sporer
- Musik
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- Günter Hörig
- Ton
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- Klaus Schieber
- Uwe Spei
- Produktionsleitung
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- Astrid Igel
- Ulrich Kling
- Beratung
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- Lothar Kusche (Pseudonym: Felix Mantel)
- Sprecher
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- Norbert Christian
- Person, primär
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- Werner Klemke
- Fred Rodrian
- Klaus Wittkugel
- Gertrud Klemke
- Person, sekundär
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- Felix Krull
- Sancho Panza
- Giovanni Boccaccio
- Wilhelm Grimm (Gebrüder Grimm)
- Albert Lortzing
- Jacob Grimm (Gebrüder Grimm)
- Thomas Mann
Auszeichnungen
- XIII. Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen (1970): Ehrende Anerkennung
Kurzinhalt (Englisch)
In a humorous manner the film portrays Professor Werner Klemke, a well-known graphic artist, who is well versed both in industrial and fine arts.
Langinhalt
0:00:00
Animierter Titel in Farbe: Katze mit Messer und Gabel am Tisch. Fragezeichen über dem Katzenkopf. Spiegelei schwebt über allem. Umschnitt. Auf Filmmaterial in schwarz-weiß. Frau schneidet Brotscheiben (nah). Mit einem Weinglas wird ein kreisrundes Loch in die Brotscheibe ausgestochen (nah). Erzähler: "Entschuldigen Sie wenn ich dazwischen rede, dass er den Kater erfunden hat wissen Sie, aber dass er auch ein Gericht, genannt "Spiegelei guckt durchs Loch", erfunden hat, wussten Sie bestimmt noch nicht". Zubereitung der Brotscheibe mit Spiegelei in der Pfanne (halbnah). Fertiges Gericht auf dem Teller (halbnah). Koch Werner Klemke erzählt im Off: "Ich bin was die Eierzubereitung betrifft zu einer gewissen Meisterschaft gelangt. Ich kann Eier kochen, rühren, ich kann Eier sich spiegeln lassen". Wechselseitig wird die Zubereitung in Farbe und schwarz-weiß abgebildet (halbnah). Umschnitt
0:01:10
Farbiger Titel: "Klemke". DEFA-Studio für Kurzfilme. Franz Sperrer; Georg Kilian; Günther Höning; Lothar Kusche; Hannelore Greifenberg; Ulrich Kling; Uwe Belz. Umschnitt. Kameragang durch die Zimmer eines Hauses (halbnah). Schwenk zu einer Glasvitrine mit kleinen Skulpturen (halbnah). Kameragang in das Arbeitszimmer des Erzählers (halbtotal), im Off spricht Werner Klemke dazu: "Ich bin ein Gebrauchsgrafiker, das heißt, ich mache alles wozu man Zeichnungen und Buchstaben und Farben und Formen brauchen kann. Das heißt, ich mache Bücher, ich mache Plakate, ich mache Bühnenausstattung, Kostüme, Briefmarken, Pressezeichnungen, Annoncen, Programmhefte für Theater. Alles was gebraucht wird...". Blick aus verschiedenen Perspektiven auf den Künstler am Arbeitsplatz (halbnah). Schwenk über das Gesicht und die Hände von Werner Klemke (nah), im Off dazu: "Ich kriege also von meinem Auftraggeber, sei es ein Buchverlag oder ein Theater, genau umrissene Vorstellungen für das was ich zu machen habe, weil es nicht darauf ankommt das ich nur meine eigenen Ideen verwirkliche, sondern die Ideen eines gesamten Kollektivs, das das also einen Sinn hat der weit über das was ich mir selber denke hinausgeht...". Umschnitt
0:02:35
Künstler Werner Klemke am Zeichenblock (halbnah), dazu im Off: "In der letzten Zeit hat sich meine Arbeit immer mehr aufs Buch verlagert, Sie haben schon gemerkt das ich nicht nur unter Bücher machen verstehen das ich Zeichnungen dazu tue, sondern für mich ist die Hauptarbeit eigentlich die Typographie, das heißt die Einrichtung des Textes, damit der Leser bequem, schnell und leicht den Text erfassen kann, und die Bilder dienen zur Vertiefung des Textes...". Gesicht des Künstlers während des Malvorganges (nah). Ehefrau Gertrud Klemke neben ihrem Mann betrachtet das neue Bild (nah). Blick auf die Hand des Rauchers am Aschenbecher (nah). Umschnitt
0:03:30
Farbillustrationen aus der Zeitschrift "Frischer Wind" (nah). Farbillustrationen aus dem "Eulenspiegel) (nah). Karikaturen von Werner Klemke aus der satirischen Zeitschrift "Eulenspiegel" (nah). Sprecher: "Werner Klemke begann erst nach dem Kriege mit dem Bücher machen und wurde sehr bald für die Presse entdeckt. Für satirische Zeitungen zu arbeiten war ihm wegen der unmittelbaren Reaktion des Publikums besonders angenehm, im "Eulenspiegel" veröffentlichte er viele politisch-satirische Holzstiche". Umschnitt
0:04:05
Werner Klemke bei der Anfertigung eines Holzstiches (halbnah). Blick auf die Hände während der Arbeit (nah), dazu Klemke im Off: "Ich habe sehr viele Holzstiche gemacht, das ist eine uralte Technik die zum Ende des 18. Jahrhunderts...entwickelt worden ist...ich bin sehr früh darauf gekommen und habe das immer mit Bewunderung gesehen und ich finde noch heute diese Technik als eine der elegantesten, geistreichsten Grafiktechniken überhaupt neben dem Kupferstich der leider auch viel zu wenig heute geübt wird...". Detailaufnahmen von der Holzsticharbeit (nah). Werner Klemke mit Lupenbrille am Arbeitstisch (halbnah). Blick auf den vollendeten Holzstich einer Frauengestalt mit Blumenschmuck (nah). Blick auf den Buchumschlag "Servantes: Die Novellen" (nah). Klemke blättert in dem Buch und zeigt seine Holzstiche darin (nah). Umschnitt auf andere Holzstiche in weiteren Werken (nah)..im Off erzählt Klemke die angewandten Techniken der dargestellten Holzstiche. Umschnitt.
0:06:30
Farbaufnahmen. "Ein Buch das ganz anders aufgebaut ist sind die "Facezien des Florentiners Poggio"...(Buch wird aufgeschlagen)...dieses Buch ist in klassischer Weißlinienmanier gestochen...(Einblendung von verschiedenen Holzstichen aus dem Buch)...es ist gegliedert in große schwarze und weiße Flächen die von grauen Strichlagen vermittelt werden, und das Ganze ist zweifarbig gedruckt, schwarz und rot in den klassischen Buchdruckfarben und soll dem Beschauer neben dem frechen Text auch die Schönheit dieser Sprache, und die, bei aller Frechheit, auch Schönheit dieser Gedanken vermitteln". Umschnitt
00:07:10
Blick auf das Gesicht von Klemke (nah). Ein erster Probedruck wird vom neuen Holzstich genommen (halbnah). Papier wird vom Holzstichblock abgezogen (nah). Klemke signiert den Erstdruck (nah). Umschnitt. Klemke berichtet seinem Verleger und dem Kinderbuchautor Fred Rodrian (halbnah) (O-Ton) "Woran ich jetzt arbeite ist eine Neuausgabe des "Don Quichotte"... Inselausgabe in Dünndruck, die korrespondiert zu den Novellen zum "Don Quichotte", die schon erschienen ist...und das sind die ersten Probezeichnungen, da muß man ganz vorsichtig sein mit Schwarztönen weil sie sehr stark durchschlagen und das lesen beeinträchtigen, deshalb ist alles sehr zart und sehr grau...der Witz, und ich habe ewig darüber nachgedacht, ist wie man den heute auffassen muß, also ich glaube nicht das es heute noch möglich ist diese Gegenüberstellung von Fürsten und Don Quichotte und Sancho Panza wie wir es bisher gemacht haben...sondern die einzigen Vernünftigen die wirklich da auftreten sind Don Quichotte und Sancho Panza, ohne den er ja nicht leben könnte...und das zweite wäre was Don Quichotte sieht, die letzte Kuhmagd, ist als Frau, und deswegen finde ich dieses Buch zutiefst männlich, ist als Frau eine Göttin für ihn, und das muß man aufzeigen weil es bisher immer eigentlich nie gezeigt worden ist...". Umschnitt
0:09:00
Animierte Farbdarstellung mit einer Katze (nah). Farbige Umschlagillustrationen für "Das Magazin" (nah), im Off dazu Klemke: "Seit dem Jahre 1954 mache ich alle vier Wochen den Umschlag für die Zeitschrift "Das Magazin". Die Aufgabe war, möglichst witzig, möglichst vielseitig, möglichst abwechslungsreich, möglichst charmant, den Leser zu veranlassen diese Zeitschrift, gerade diese Zeitschrift zu kaufen. Nach einigen Monaten haben wir angefangen einen kleinen Kater als Maskottchen, als Schutzmarke dazu zu tun...(Bild- und Filmeinblendung)...Wir kriegten so viele Briefe der Leserschaft die nicht haben wollte, nicht verstand warum dieses blöde Vieh da dauernd auftauchte, und dann haben wir den weggelassen, und dann kam wieder die andere Hälfte der Leserschaft die sich nun wieder beschwerte das grade das weg wäre...(Umschlageinblendungen)...sie fanden das gerade besonders schön, und so haben wir es wieder zugetan. Aber einmal haben wir wirklich aus Versehen, durch ein technischen Versehen ist der Kater weg geblieben, und das gab solch einen Ärger das wir uns seitdem jedes Mal vorsehen und vorher prüfen ob der Kater da ist bevor die Sache in Druck geht, und seitdem treibt er sein Wesen, sein Unwesen auf diesem Magazintitelblatt, wir hoffen das er es noch lange Zeit tun wird". Einblendung von Umschlagseiten mit und ohne Kater (nah).
0:10:20
Klemke malt mit einem Stift auf einer Glasscheibe vor der Linse des Kameramannes mit Superweitwinkelobjektiv (halbnah), dazu im Off: "Meine Arbeiten haben sehr oft einen durchaus heiteren Charakter, es liegt nicht daran das ich ein ganz besonders alberner Mensch bin, das liegt ganz einfach daran das ich für mich Ernsthaftigkeit und Heiterkeit nicht ausschließen. Auch Ernsthaftigkeit und Anmut schließen sich meiner Meinung nach nicht aus, und auch das schwere Werk des Sozialismus kann auf Heiterkeit nicht verzichten, soll auch nicht verzichten weil das gerade Kraft gibt zum Weiterarbeiten, zum Weiterleben, zum besser Leben...". Blick auf das Gesicht des Künstlers (nah). Klemke im Off: "Auch das große Werk des Sozialismus sollte meiner Meinung nach auf Taubenfüßen daher kommen, es sollte heiter und ernsthaft zugleich gestaltet sein". Klemke tritt zurück von der bemalten Glasscheibe und betrachtet sein Werk (halbnah). Umschnitt. Selbstporträt des Künstlers (nah). Umschnitt
0:11:25
Farbbeiträge: Wandlung der Katze (nah). Schwenk über die Buchregale von Werner Klemke (halbnah). Umschläge von Kinderbüchern (nah). Buchumschlag "Der goldene Apfel" und "Der Räuberhase" und "Hirsch Heinrich" etc. (nah). Im Off Klemke: "Das Klügste was ich über diesen Punkt jemals gehört habe hat Hans Christian Andersen in seinem Märchen "Der fliegende Koffer" gesagt...". Farbige Kinderbuchumschläge und Illustrationen aus der Hand von Werner Klemke (nah). Klemke schlägt das Buch "Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm" zu (nah). Sprecher: "Professor Klemke liebt Kinder, es sind seine besten Freunde, er gestaltete für sie wunderschöne Schulbücher...(Einblendung verschiedener Bücher)...unter anderem auch ein Schulbuch für gehörlose Kinder". Umschnitt
0:13:10
Werner Klemke malt vor gehörlosen Kindern (halbtotal). Gebärden-Übersetzer Fred Rodrian (halbtotal) (O-Ton) "Bürgermeister mit Bart wird gewünscht". Klemke malt (halbnah) (O-Ton) Sowas hatten wir ja noch nie". Einblendung des gemalten Bürgermeisters (nah). Klemke malt und erzählt dazu (halbnah) (O-Ton) "Einmal ist hier der Kinderbuchautor Fred Rodrian...(Einblendung)...mit dem ich viele Kinderbücher zusammen gemacht habe, in Weißensee den Kindern vorgestellt worden, und ich war als so eine Art Wundertier dabei...(Einblendung von erfreuten Kindern)...das man ansehen konnte, wie so ein Mann aussieht der Zeichnungen dazu macht...(Zeichnungs-Einblendung)...und da habe ich die Geschichte die Fred Rodrian vorgelesen hat an der Tafel nachzuzeichnen. Das hat den Kindern einen unheimlichen Spaß gemacht weil sie dann von mir verlangen konnten wie die einzelnen Figuren aussehen sollten...". Einblendung von lebhaften und lachenden Kindern (halbnah). Ein Junge malt mit Klemke gemeinsam an einem Bild (halbnah) (O-Ton). Fred Rodrian ruft "Paß auf, Professor Klemke guckt ab". Blick auf die Reihen der zuschauenden Kinder (halbtotal). Rodrian sucht nach einem Namen für die Kinder (O-Ton) und die Kinder machen Vorschläge (halbtotal) (O-Ton). Zeichnung des Löwen "Leo" von Werner Klemke (nah). Umschnitt
0:14:55
Umschlag "Thomas Mann. Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" mit einer Zeichnung von Klemke (nah). Holzschnitt auf dem Buchumschlag "Diderot. Die Nonne" (nah). Umschlag des Buches "Dreistrophenkalender" (nah). Sprecher: "Professor Klemke ist nicht nur ein beliebter, sondern geehrter Grafiker unserer Republik, unter anderem wurde er zweimal mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. Die Meisterhaften Illustrationen zu Versen Majakowskis im Band "Gut und schön - Ein Oktober-Poem" zeigen den klaren, politischen Standpunkt des Künstlers, sein Bekenntnis zum Fortschritt, seine Liebe zu den Sowjetbürgern". Buchumschlag "Gut und schön" (nah). Verschiedene Illustrationen aus dem Band (nah). Umschnitt auf den Band "10 Komödien" (nah). Kommentar: "Namentlich die Produktion klassischer Werke verschafften Professor Klemke internationale Anerkennung. Diese Arbeiten imponieren nicht nur durch ihren Umfang, sondern auch wegen ihrer künstlerischen Ausdruckskraft und der bestechenden Vielfalt der Formen". Verschiedene Buchumschläge mit Illustrationen Klemkes in kurzen Schnitten und Überblendungen (nah). Umschnitt
0:16:50
Kommentar: "Sein Freund und Kollege, der Grafiker und Vizepräsident der Akademie der deutschen Künste, Prof. Dr. Klaus Wittkugel". Klaus Wittkugel (halbnah) (O-Ton) "Beim Gebrauchsgrafiker ist es üblich das eine ganz klare Aufgabenstellung gegeben werden muß, im Falle des Buches, des Buchillustrators spielt der Verleger die Hauptrolle, und gleichzeitig der Dritte ist die Öffentlichkeit, die vom Verleger wie vom Illustrator, vom Gebrauchsgrafiker, wie meiner Ansicht nach auch vom bildenden Künstler allgemein genutzt werden muß...(Einblendung der Gesichter von Fred Rodrian und Klemke)...Mir scheint das außerordentlich wichtig zu sein, weil unsere Arbeit eigentlich populär sein muß...um möglichst viele zu erreichen, möglichst alle erreichen zu können". Zoom auf einen Buchumschlag (nah). Rückwärtszoom von einer Illustration (nah). Schneller Wechsel von Illustrationen aus verschiedenen Büchern (nah). Umschnitt
0:18:20
Schuber mit den Bänden "Decamerone" von Giovanni Boccaccio (nah). Illustrationen aus den Bänden (nah). Detailaufnahmen der Illustrationen (nah), im Off dazu Klemke: "Anfang der 50er Jahre hatte der Aufbau-Verlag in Berlin die Idee das "Decamerone" nochmal neu herauszubringen, in einer zweibändigen, gut ausgestatteten Ausgabe die ich mit allen Mitteln bewegen konnte. Ich hatte dafür den Holzstich gewählt, den ich für solche Sachen besonders gern mache. Die Verlegerische Leistung des Aufbau-Verlages bestand darin das er die nach den neusten Boccaccio-Forschungen beste Textausgabe herstellen ließ die es in Deutschland bisher überhaupt gibt...(weiter Detailaufnahmen der Holzstiche werden eingeblendet)...wir haben keine Mühe und keine Mittel gescheut, auch in der Ausstattung, um das Buch zu einem wertvollen Buch zu machen das in einer großen Anfangsauflage gleich erscheinen konnte...es passierte das, was uns überraschte, das Buch wurde ein Riesenerfolg...es wurde auf einmal ein Volksbuch. Es ist in sechs oder sieben Auflagen immer wieder erschienen, es wird sehr gut verkauft, und wir wollen hoffen das das, was wir damals angestrebt haben...ein Volksbuch zu machen, das uns das gelungen ist und das es weiter auch so bleibt". Weitere Holzstiche aus den Bänden (nah). Umschnitt
0:19:50
Werner Klemke begutachtet die Arbeit einer Meisterschülerin (halbnah). Gemälde, Grafiken und Holzstiche (nah). Kommentar: "Als Mitglied der Akademie der Künste hat auch Professor Klemke die Aufgabe Meisterschüler zu betreuen. Jüngere Künstler, die schon auf sich aufmerksam gemacht haben werden in kollegialer Zusammenarbeit beraten und unterstützt". Klemke neben der Künstlerin im Atelierraum (halbnah), dazu Klemke im Off: "In diesem Fall handelt es sich und Frau Luria Quiero Mundt, sie war früher einmal an der Hochschule Schülerin von mir und ist damals schon aufgefallen durch ihre besondere Eigenwilligkeit und durch ihren ganz starken künstlerischen Willen der sich in ihren Arbeiten zeigt". Klemke betrachtet die Gemälde an der Wand (halbnah). Blick auf die Gemälde (halbnah). Luria Quero Mundt erklärt Klemke ihre Gemälde (halbnah). Umschnitt
0:20:30
Animierter Farbbeitrag eines sich öffnenden Theatervorhanges (nah). Blick (von oben) auf einen gemalten Doppeladler auf dem Boden der Werkstatt der Bühnenmaler (halbtotal). Werner Klemke geht über den Adler und bespricht sich mit dem Bühnenmaler der Deutsche Staatsoper (halbtotal). Umschnitt. Besprechung mit Klemke und den Bühnenmalern vor der Modellzeichnung des Doppeladlers (halbnah). Klemke schaut sich eine Stoffprobe für den Vorhang an (halbnah). Kommentar: "Bei dem vielseitigen Künstler spielt natürlich auch die Arbeit am Theater eine wichtige Rolle. An der Deutsche Staatsoper gestaltete er ein interessantes Bühnenbild". Blick in die Werkstatt der Bühnenmaler (halbtotal). Kniend bespricht sich Klemke mit den Malern (halbtotal). Blick auf Entwürfe von Klemke für die Gestaltung des Bühnenbildes (nah). Umschnitt. Der Vorhang mit dem Doppeladler öffnet sich im Zeitraffer und gibt den Blick frei auf die verschiedenen Bühnenbilder in der Deutschen Staatsoper (Zeitraffer, halbtotal). Im Off dazu Klemke: "Was Sie hier in einer beinahe affenartigen Geschwindigkeit vor sich gehen sehen, gerafft, gestrafft, konzentriert wie ein Comic-Strip, das ist die Oper "Zar und Zimmermann", für die ich die Bühnenbilder gemacht habe. Die ursprüngliche Konzeption bei Lortzing sah vor das es drei Bilder sein sollten, die Regiekonzeption dieser Aufführung verlangte das das Geschehen turbulent in 14 Bilder aufgeteilt wurde, und ich hatte die Aufgabe für diese 14 Bilder leicht, zart, beweglich und heiter, im Hintergrund, die Folie zu schaffen, damit auch die prächtigen Kostüme sich voll ausleben konnten, denn Oper ist nicht nur Ohrenschmaus, sondern auch Augenweide". Blick auf Klemke und dem Intendanten der Deutschen Staatsoper im Zuschauerraum (halbtotal). Blick auf die Bühne mit hämmernden Werftarbeitern (halbtotal). Intendant und Klemke lachen herzlich (halbnah). Verschiedene Spielszenen auf der Bühne (halbtotal). Umschnitt
0:22:30
Plakate und Programme von Opern und Bühnenstücken: "Zar und Zimmermann" und "Die Schlacht bei Lobositz" und "Die Hose" (nah). Werner Klemke trinkt ein Bier und trocknet sich den Halsbereich (halbnah) (O-Ton) "Geht sofort in den Kragen, ganz klar, während ein richtiger Säufer wie mein Onkel Walter, der hat immer so. Erst mal macht er den Mund so spitz, und dann hat er immer den kleinen Finger gespreizt...(Klemke macht es vor und nimmt einen kräftigen Schluck)...das sind die richtigen". Die gesellige Runde lacht (halbnah) (O-Ton). Blick auf die Personen am Tisch (halbnah), dazu Klemke im Off: "Ich schätze die Berliner sehr, ich mag ihre Art zu denken, ich mag ihre Art zu reden, ich mag ihre Art sich zu geben und ihre Art der Geselligkeit, auf ihre Art sich in der Freizeit zusammenzufinden, und das hat mich bewogen vor einiger Zeit einen "Werner Klemke"-Preis für Berlinische Sprachpflege zu stiften". Blick in den Wirtsraum mit Klemke und seinen Freunden (halbtotal). Umschnitt auf einen lachenden Freund am Tisch (halbnah) (O-Ton) "Und der Preis war mit 50 Mark dotiert und ik habe det Ding an mich gerissen". Klemke und der Preisträger prosten sich zu (halbnah) (O-Ton). Umschnitt
0:23:40
Farbiges Animationsbild mit dem Kater (nah). Klemke im Off: "Ich bin in Berlin geboren, hier um die Ecke rum, vielleicht 1.000 Meter von hier entfernt...(Einblendung: Klemke an seinem Arbeitstisch)...meine Frau ist in derselben Straße geboren, etwa 800 Meter von unserem Haus entfernt...(Klemke in seiner Bibliothek)...wir haben uns kennen gelernt und geheiratet, und unsere Kinder sind ebenfalls alle hier in dieser Gegend geboren, und wir sitzen heute noch hier wie sich das für einen richtigen Berliner gehört, der zieht nie aus seinem Kiez raus, sondern bleibt das sitzen...(Ehepaar Klemke mit den erwachsenen Kindern in einer Parkanlage)...wo er einmal gesessen hat. Berlin ist eine Ansammlung von kleinen Dörfern, und man zieht nicht so leicht von einem Dorf ins andere...(Klemke bei einem Telefonat)...Man kennt sich untereinander, die Leute kennen mich, ich kenne die Leute, und das finden wir alle ganz schön, wir denken nicht daran hier wegzuziehen...(Familie Klemke am Neptunbrunnen)...weil mir Berlin ans Herz gewachsen ist. Ich mag die Art zu denken, ich mag die Art zu sprechen, und nur an ganz besonders feierlichen Gelegenheiten versuche ich meinen Berliner Dialekt abzulegen". Familie Klemke schlendert über den Alexanderplatz (halbtotal). Werner Klemke zündet sich eine Zigarette an (halbnah). Kommentar: "Werner Klemke ist ein fröhlicher Mensch, ein wunderbarer Freund, Künstler und ein Mann der ein enormes Arbeitspensum bewältigt, und auch durch unseren Beruf ließ er sich nicht von seiner Arbeit ablenken". Klemke nimmt einen Likör zu sich, setzt seine Brille auf und beginnt mit seiner Malarbeit (halbnah). Abblendung
0:25:10 ENDE