Kommando 52
Regie: Walter Heynowski, 34 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme, 1965
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 944
- Sonstiger Titel
- Kongo; Schnappschüsse aus dem Kongo
- Englischer Titel
- Commando 52
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieser schwarz-weiß-Dokumentarfilm berichtet über das berüchtigte "Söldnerkommando 52" in den 60er Jahren im Kongo, das aus westdeutschen Männern bestand. Unter ihnen ist der Major Siegfried Müller aus Frankfurt am Main mit großer militärischer Erfahrung. Basierend auf Selbstzeugnissen und Originalmaterial, entsteht ein Zeitdokument ohne Kommentar. Die unterlegten Tonbandaufnahmen von interviewten Söldnern und die Fotos von ermordeten Afrikanern zeigen ein schonungsloses Gesamtbild des "Söldnerkommando 52".
Filmstab
- Regie
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- Walter Heynowski
- Drehbuch
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- Walter Heynowski
- Kamera
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- Peter Hellmich (Dokumente)
- Horst Donth (Spezialaufnahmen)
- Thomas Billhardt (Foto-Epilog)
- Schnitt
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- Traute Wischnewski
- Musik
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- Ludwig van Beethoven (op. 27 Nr. 2)
- Peter Nölle (Musikbearbeitung)
- Ton
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- Peter Nölle
- Musikinterpret
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- Dieter Zechlin (Pianist)
- Produktionsleitung
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- Gerhard Abraham
- Aufnahmeleitung
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- Joachim Stoff
- Text
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- Walter Heynowski
- Sprecher
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- Herwart Grosse
- Person, primär
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- Hans Uhlarz
- Marcel Mopepe
- Moise Tschombé
- Patrice Emergy Lumumba
- Gerd von Blottnitz
- Heinz Wettangel
- Georg Kral
- Lale Ila
- Siegfried Müller
- Person, sekundär
-
- Johann Wolfgang von Goethe
- Karl Heinrich Lübke
- Ludwig van Beethoven
- Willy Brandt
Auszeichnungen
- Leipzig (1965): Goldene Taube
- DDR (1966): Nationalpreis II. Klasse für Kollektiv Heynowski, Scheumann, Hellmich,
Kurzinhalt (Englisch)
The film exposes the crimes committed by the infamous mercenary Commando 52 in the Congo in the mid 1960s. It is based predominantly on evidence provided by the murderers themselves – photos, diaries, tapes, filmstrips – and fuses them into a hard-hitting montage.
Langinhalt
0:00:00
Schrifteinblendungen: Produktion DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme. Totalvision auf ORWO Kinefilm. Dokumentation Peter Kellmich. Montage Traute Wischnewski. Spezialaufnahmen Horst Donth. Mitarbeiter Peter Voigt; Peter Nölle; Hans Goldschmidt; Joachim Staff. Ein Film von Walter Heynowski. Umschnitt. Blick auf ein Foto in der Entwicklerschale einer Dunkelkammer (halbnah). Sprecher: "Eben erfahre ich das Leutnant Blun nach Leopoldville fliegen wird um zu sehen was mit unserem Nachschub los ist. Möglicherweise gebe ich ihm die Filme und den Brief mit, auch die beiden Filme Peters, zwei Kodak Tri-X. Vielleicht kann ich Dir auch noch meinen letzten Film schicken, falls ich ihn voll kriege, außer der Missionskirche nahm ich noch einen erschossenen Mulewe auf...(Das Foto des Erschossenen wird in der Entwicklerschale erkennbar)...unser Held David erschoss ihn, und es ist bereits der 3. den er auf diese Weise erschossen hat...(Überblendung auf den handschriftlichen Brief)...den Rest des Filmes werde ich hier in Ikela verschießen und weiß ich noch nicht, was darauf sein wird. Bis zum nächsten mal also viele Grüße, Hans". Zoom auf die Unterschrift von Hans unter einer Zeichnung mit zwei Speeren (nah). Umschnitt
0:01:24
Rückwärtszoom vom Gesicht des erschossenen Hans auf den ganzen Körper (nah). Sprecher: "Bevor dieser Hans seine Filme und den Brief abschicken konnte wurde er von Kämpfern der kongolesischen Freiheitsbewegung erschossen, er kann nicht mehr schießen und Schnappschießen". (Fotoeinblendung). Zoom auf ein Foto mit Nonnen und kongolesischen Patrioten und einem 16mm-Film auf dem Tisch (nah). Sprecher: "Die kongolesischen Patrioten erbeuteten auch diesen 16mm-Film Marke Perutz...(Fotoeinblendung von Tschombé)...Tschombé, der Lumumba-Mörder und Schlächter seines Volkes hat sich weiße Söldner gekauft...". Filmeinblendung von Söldnern mit freiem Oberkörper (halbtotal). Gesichter deutscher Söldner im Wechsel von Foto- und Filmaufnahmen mit Nennung des Vornamens (nah). Sprecher: "Sie schreiben deutsch...(Foto eines Söldners an der Schreibmaschine im Jeep)...sie sprechen deutsch". Briefauszug "...Sie schicken meiner Frau mal Bilder...Ihnen alles Gute ...Ihr Siegfried Müller" (nah). Tonbandgerät läuft (nah) (O-Ton) "...der eine Soldat, der wirklich mit viel Bravour immer wieder mit der Kanone, frei stehend geschossen...". Umschnitt
0:02:35
Blick auf einen redenden Söldner (halbnah). Sprecher: "Wenn sie den Mund öffnen sprechen sie deutsch, nicht Westdeutsch". Umschnitt auf die Titeleinblendung "Kommando 52". Texteinblendungen: Sie hören die Originalstimmen von Siegfried Müller, Söldner-Major von Blottniz, Söldner-Sergeant Kral, Geor, Söldner-Unteroffizier Uhlarz, Hans, Söldner. Sie hören Zitate aus Briefen deutscher Söldner. Sie hören Zitate aus Kongo-Reportagen westdeutscher Zeitschriften. Jedes Wort des Textes ist dokumentarisch. Umschnitt
0:03:10
Fotos von Siegfried Müller mit Söldnern und als Porträt (nah). Kommentar: "Dieser Mann ist der Chef des "Kommandos 52"...Müller ist 45 Jahre, seinen Kopf hat er sich kahlscheren lassen (Fotoeinblendung) weil es im Kongo so heiß ist. EK 1, das habe ich mir 1945 in Russland verdient (Fotoeinblendung) sagte Müller voller stolz. Er lacht als wir ihm sagten wer wir seien, aha, die Herren von der deutschen Presse, da waren schon viel bei uns im Ausbildungslager Kamina...". Filmeinblendungen aus den Ausbildungslager (halbtotal). Ausbilder gibt Kommandos und feuert die Söldner an (halbnah). Einblendung einer Tonaufnahme: "...nun soll man ja nicht gerade unter fremden Fahnen dienen, aber hier liegt das Problem ja ganz anders, wir dienen zwar unter einer fremden Fahne, aber wir haben eigentlich das selbe Ziel wie die Bundesrepublik, der Kampf gegen den Bolschewismus". Blick auf ein laufendes Tonbandgerät (nah).
0:04:15
Tonbandaufnahme von einem Gespräch mit Georg Kral (Fotoeinblendung) am 5.10.1964...kurz vor einem Stoßtrupp: "Ich bin Schlesier, ich bin geboren in Zoppau 1930, heute ist es Tschechoslowakei. Vaterseits bin ich Tscheche, Mutterseits bin ich Deutscher, und abgesehen davon fühle ich mich mehr Deutsch als alles andere (Fotoeinblendung). Über den Krieg wurde ich wie jeder anständige Junge in der Jugend ausgebildet, 1945 wie der Krieg aus war ging ich zur tschechischen Schule, mit 18 Jahren wurde ich zum Militär eingezogen...1950 gefiel mir das Regime nicht, Kommunisten auf keinen Fall, bin ich nach Westdeutschland abgehauen...ich war in Nürnberg im Lager für einige Zeit, wurden gut verpflegt von den Amerikanern, und dann kamen unsere Freunde von der Legion (Filmeinblendung von einer Legionärskaserne und einem Appell) die haben Material gesucht, da dachte ich mir weshalb nicht. Nach Nordafrika, Grundausbildung gemacht (Filmeinblendung von Übungen mit Hubschraubern) beim 1. Fallschirmjägerregiment, nach 7 Monaten ungefähr wurden wir übergesetzt nach Indochina (Filmeinblendung von Soldaten auf einem Landungsboot am Strand in Indochina) und es ist wie es alle kennen, aus Zeitungsberichten, aus Filmen sogar und so weiter (Filmeinblendung der Söldner am Strand und im Dschungel von Indochina), aber ich war immer nicht weit von Hanoi. Es gab dauernd Partisanenkämpfe praktisch in allen Teilen (Filmeinblendung von Partisanen und Kampfflugzeugen). Ich war 2 Jahre da, und dann ging ich zurück (Filmeinblendung von Legionären in Nordafrika) und dann bin ich aus Nordafrika nie mehr raus gekommen. Wir haben ein kleines Gefecht gehabt bei der Patrouille, wir haben das Glück gehabt, wir waren 7 Mann und wir sind nur auf 3 gestoßen (Filmeinblendung)...wir haben sie umgelegt, alle. (Filmeinblendung von Schusswechseln) Die zwei aber waren so dicht, die mußten wir praktisch mit Bajonett und Kolben mußten wie die beiden, den 3. haben wir abgeschossen, es war praktisch nur ein kleiner Nervenkitzel. (Filmeinblendung von Verletzten und Toten)...
0:06:43
...Ich hab praktisch nicht ganz 5 Jahre in Nordafrika verbracht, dann wurde ich entlassen, das Geld was wir bekommen haben (Filmeinblendung von "Moulin Rouge" bei Nacht) ist natürlich sehr schnell verpufft in Paris und ich hab den Einfall gehabt nach Südafrika zu kommen (Filmeinblendung von Rassenunruhen in Südafrika) denn Südafrika ist das Land, Geld ist sehr gut, Arbeitslosigkeit gibt es absolut nicht, ich hab hab gearbeitet bei Mercedes Benz (Fotoeinblendung) in Johannisburg als Verkäufer, was ein sehr guter uns sehr viel umworbener Posten war (Fotoeinblendung von der Trennung "White und Colored") Lebensstandard ist einer der Besten auf der Welt, Klima ist ausgezeichnet (Fotoeinblendungen von Polizeihunden die Südafrikaner anfallen und von prügelnden Polizisten) und Johannisburg ist schön. Die einzige Beschwerde ist, das es fast kein Nachtleben gibt, Sonntags ist alles zu...Fotoeinblendung von angeketteten Einheimischen in einem Polizeikessel)...Kirchen funktionieren praktisch nur weil die sehr religiös veranlagt sind. Fotoeinblendung von Georg Kral) Wie ich dann gehört hab das es hier im Kongo wieder los geht, ich hab es von Leuten erfahren mündlich...deshalb kam es so dass ich praktisch beim 1. Stoß war, ich war bei der 1. Gruppe und jetzt sind wir hier". Fotoeinblendung des Söldners Georg Kral im Kongo (nah). Umschnitt
0:08:03
Fotoeinblendung von Söldnern und Kongolesen (nah). Ein Söldner wird vom Foto frei gestellt (nah). Einspielung eines Tonbandinterviews. Frage aus dem Off: "Wie heißt Du mit Nachnamen Gerd"? Antwort: "von Blottniz, geboren bin ich in Berlin 1936 (Fotoeinblendung "Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser") mein Vater war damals auf der Kriegsakademie Hauptmann (Fotoeinblendung des Wappens von Bloch von Blottnitz) wir sind dann nach Elbing gezogen, 1944 sind wir dann schon abgehauen, die Kinder nach...Niedersachsen, Lüneburger Heide, und da hat meine Tante ein großes Gut. 1949 sind wir dann nach Südafrika ausgewandert. 1950 haben wir uns eine Farm gekauft...am Ostkap und die haben wir immer noch. Die Kinder sind dann alle in englische Schulen gegangen...Regierungsschulen, danach sind wir alle zur Universität gegangen, dann bin ich zurück nach Deutschland (Filmeinspielung von fliegenden Kampfjets der Bundeswehr) zur Luftwaffe. Ich war in der Luftwaffe für 1 1/2 Jahre als fliegendes Personal beschäftigt, ich bin Offiziersanwärter "Fliegendes Personal", dann habe ich die Offiziersschule gemacht (Flugaufnahmen aus den Kampfjets heraus) und dann kam hinzu das ich mich verpflichten mußte für 6 oder 8 Jahre, und das habe ich nicht getan, und bin dann zurück nach Südafrika...(Fotoeinblendung vom Erzählenden)...und als dann diese Sache mit dem Tschombé begann bin ich gleich abgehauen". Umschnitt
0:09:37
Zoom auf ein Foto des Söldners Siegfried Müller (nah). Im Off wird sein Tonbandinterview unterlegt: "Mein Name ist Müller, Siegfried, Rufname Friedrich-Heinrich, geboren am 26.10.1920...ich habe 1938 das Abitur gemacht (Fotoeinblendung Müller als Jungzugführer im III. Reich) ich war natürlich...weil ich als Angehöriger einer alten Offiziersfamilie (Fotoeinblendungen Müller in Uniform während des III. Reiches) gar nicht anders konnte zu dieser Zeit. 1945 wurde ich als Oberleutnant der Großdeutschen Wehrmacht (Fotoeinblendung) gefangen genommen von den Amerikanern, trat später in die Dienste der Amerikaner (Fotoeinblendung Müller in amerikanischer Uniform) und zwar habe ich nach Besuch der Offiziersschule den Rang Oberleutnant (Fotoeinblendungen amerikanischer Soldaten) in der amerikanischen Luftwaffe erreicht. 1961 ging ich nach Südafrika (Fotoeinblendung) ein wunderbares Land...was mich sehr interessierte, und dann kam plötzlich jemand und sagte, hören Sie Herr Müller, wenn Sie Interesse haben kommen Sie mit nach dem Kongo (Fotoeinblendung) da ist was los, da haben Sie eine Chance Ihre militärischen Kenntnisse anzuwenden. Na klar, sagte ich, einverstanden, und am selben Abend flogen wir bereits ab nach Kamina. (Filmeinblendungen von Söldnern im Kongo in fahrenden Jeeps) In Kamina haben wir sofort Bekleidung und Ausrüstung bekommen, am nächsten Morgen bin ich schon mit meiner Sektion eingestiegen zum Einsatz. Ja, wir waren selbst überrascht, das ging verdammt schnell. (Filmeinblendungen von toten Kongolesen vor Hütten und auf der Straße)... Umschnitt.
0:11:21
(Filmeinblendung von schießenden Söldnern)...weiter im Off: "...eröffneten das Feuer und innerhalb von wenigen Minuten (Filmeinblendungen von getöteten Kongolesen auf der Straße) waren, ich weiß nicht mehr genau, 28 tot glaube ich...nahm den Jeep (Fotoeinblendung) und seine 3 Schützen und ließ den Gegner heran kommen und als sie auf 300 Meter heran waren eröffneten wir das Feuer (Fotoeinblendung) innerhalb von kürzester Frist lagen etwa 40 Tote dort (Fotoeinblendung) dann sah irgend jemand plötzlich (Filmeinblendung eines verletzten Kongolesen auf der Straße) in der Entfernung einen Afrikaner und der wurde dann auch erschossen...Umschnitt (Foto von einem Jeep mit Kanone)...das ist eine Rückschlagfreie Kanone, die ist wunderschön, ich hab sie gleich auf dem Jeep aufbauen lassen (Filmeinblendung der Kanone auf dem Jeep im Einsatz), das eine Maschinengewehr haben wir auch aufgeschweißt. Auf dem Jeep ist man sofort Feuerbereit, während der Fahrt praktisch, die Gegner rechnen nicht mit so etwas (Fotoeinblendung) aus dem fahrenden Jeep (Filmeinblendung) Maschinengewehrfeuer. Ich glaube 17 (Filmeinblendung von getöteten Afrikanern) die wir bei dem Angriff getötet haben". Ende des Tonbandinterviews mit Siegfried Müller. Umschnitt
0:12:33
Sprecher: "12:25 Uhr um die Mittagszeit am oberen Kongo, inmitten weißer Söldner auf dem Geländewagen ein Neger (Fotoeinblendung). 12:32 Uhr, der Söldnertrupp ist mit dem Todeskandidaten vor die Stadt gefahren (Fotoeinblendung), 12:33 Uhr, der Neger weiß das er keine Gnade zu erwarten hat, aber in seiner Todesangst (Fotoeinblendung) streckt er die Hände aus und fleht "lasst mich leben". 12:34 Uhr, das Flehen rührt die Söldner nicht, zwei von ihnen schießen den Schwarzen zusammen (Fotoeinblendung). 12:35 Uhr, der bullige Anführer steht breitbeinig da, die beiden Schützen zerren den Leichnam zum Ufer des Flusses und werfen ihn ins Wasser. Am Ufer des schlammigen Flusses (Filmeinblendung) liegen noch ein Dutzend Leichen, warum werden die nicht weg geschafft fragen wir. "Keine Zeit, das überlassen wir den Krokodilen". Umschnitt
0:13:22
Blick auf den Brief des Söldners Hans Uhlarz (nah). Sprecher: "Aus einem Brief des Söldners Hans Uhlarz. Bitte halte mir eine Coca-Cola im Eisschrank bereit, hier haben wir wieder keines gefunden, (Fotoeinblendung von einem toten Afrikaner auf der Straße) weil keine Coca-Cola mehr da war wurde der Afrikanische Händler erschossen". Im Off wird das Tonbandinterview mit Hans Uhlarz eingeblendet: "...aha, Plantagenarbeiter hab ich gedacht, und sie kommen jetzt zur Arbeit, alles in Ordnung (Fotoeinblendung des uniformierten Uhlarz) aber als der Wagen um die Ecke fuhr hat ein Posten den gesehen, der hat jetzt gedacht, da hauen Schwarze ab, Partisanen, Rebellen, der rief und wie Schwarze sind, die haben nen Schreck gekriegt und sind weg gelaufen, und der Posten hinterher geschossen, (Fotoeinblendung von erschossenen Afrikanern auf der Straße) bang, bang, bang, (Filmeinblendung eines Söldners mit Gewehr und einer "Manneken Pis"-Figur um den Hals) wir haben den Posten dann aufmerksam gemacht das es Unsinn ist in solch einem Fall zu schießen (Filmeinblendung und Fotoeinblendung) aber wer weiß das schon in diesem Lande ganz genau wann man schießen darf und wann man nicht schießen darf? Im Grunde genommen kann man dem Posten nicht böse sein (Filmeinblendung), in dem Falle hat es nicht ganz geklappt".
0:14:30
Sprecher: "Zwei gefolterte Mitglieder der M.N.C.L., der Nationalen kongolesischen Bewegung Lumumba, werden vor ihrer Hinrichtung gefilmt (Filmeinblendung), ein Weißer dirigiert die Szene. In jedem Mitgliedsbuch der M.N.C.L. stehen die Worte "Die M.N.C.L. kämpft für die Befreiung der Völker Afrikas vom Kolonialregime und entscheidet sich für die Freundschaft zwischen den Völkern und der Welt und für die Toleranz. Die M.N.C.L. brandmarkt die Ausbeutung der Menschen durch den Menschen, verurteilt die Herrschaft einer Minderheit und verurteilt den Neokolonialismus". (Filmeinblendung der zur Hinrichtung geleiteten Afrikaner). Dieser Gefangene wurde an einem Jeep gebunden (Fotoeinblendung) und über eine Strecke von 20 Kilometer zu Tode geschleift. Ein gefangener Jugendlicher...wird gefoltert (Fotoeinblendung), die Lederfesseln werden mit Salzwasser übergossen um den Schmerz zu erhöhen (Foto), die Halsschlagader wird mit dem Stiefel abgepresst (Foto), der selbe Jugendliche zwei Stunden später (Foto). Umschlag eines Mitgliedbuches von Lale Ila und von Marcel Mopepe der "Nationale Kongolesische Bewegung Lumumba" (nah). Sprecher liest aus dem Mitgliedbuch vor: "Gott hat mir das Glück gegeben mein Land vom Kolonialismus zu befreien aber er hat mir nicht die Zeit gelassen es vor Hunger und Elend zu schützen durch einen zu frühen Tod (Bild von Patrice Lumumba). Mopepe und Ila wurden in Stanleyville von einer Patrouille des Kommandos 52 verhaftet. Anstatt Geld und Uhr wurden bei ihnen Ausweise mit dem Lumumba-Kopf gefunden (Foto), da hatten die Söldner einen Einfall, sie erschossen Mopepe und Ila (Foto) vor dem geschändeten Lumumba-Mahnmal in Stanleyville". Umschnitt
0:16:42
Foto von Söldnern und verhafteten Afrikanern (nah). Im Off Auszüge aus dem Tonbandinterview mit Uhlarz und anderen Söldnern: "...was soll nun mit all diesen Stämmen passieren? (Foto) Wir hoffen ja doch das dann dieser oder jener abschwenkt, aber das ist Sache der Regierung, ich kann nur das tun was...ich kenne die internen Verhältnisse des Landes nicht (Foto)...immerhin das Beachtliche an dieser Sache ist, diese Rebellen sind kaum bewaffnet (Foto), kaum ausgerüstet, und unsere Soldaten haben zum Teil Schnellfeuergewehre, haben eine moderne militärische Ausrüstung und laufen weg, das ist das Überraschende was ich niemals verstehen kann...(Filmeinblendung)...wenn wir durch Ortschaften kamen verschwand alles, wir haben 3 Dörfer durchsucht (Foto) und die männliche Bevölkerung war geflohen, wir haben sie festgenommen (Foto) sie waren entsetzt, sie wußten gar nicht was ihnen passiert., dann gab es mal ne Knallerei (Foto) in einem Dorf haben wir einen Gefangenen gemacht, den haben wir dann nachher getötet. In den Häusern fanden wir überall Speere (Foto), Pfeil und Bogen, Schilder. Sie waren hauptsächlich für Jagdzwecke (Foto) trotzdem haben wir sie konfisziert und da haben wir eine schöne Sammlung zusammen gekriegt (Foto), in der Zwischenzeit hatte unsere Spitze schon den Rest des Dorfes gesäubert (Foto), das Dorf abgebrannt (Foto) und keine Menschenseele wird jemals wieder das Dorf verlassen (Fotos des brennenden Dorfes)".
0:18:39
Hans Uhlarz erzählt weiter im Off: "Es ist ja so geplant das das Kommando nie alleine arbeitet (Filmeinblendung) sondern immer im Verband mit kongolesischen Truppen. Wir haben hier in unserem Falle beispielsweise zwei Züge Kongolesen, dann haben wir das Katanga-Kommando (Filmeinblendung)...". Sprecher: "Im Kommando 52 war also auch Tschombé Soldateska zugeteilt (Filmeinspielung) ihr Chef heißt Makitos (Foto)..." Weiter im Off die Söldner: "...der ließ immer gerne welche laufen (Foto). Wir haben einmal acht Gefangene auf der Straße gemacht (Filmeinblendung), die hätte ich normalerweise umlegen lassen, der hat sie aber laufen gelassen. Dann haben wir hier mal zwei Gefangene gemacht, hat er laufen gelassen...(Fotoeinblendungen)...wenn ihr mal Gefangene nehmt, in meinem Verband habe ich das noch nicht erlebt (Filmeinblendung) hier wird nur erschossen (Filmeinblendung von Kongolesen mit erhobenen Händen)...Im Einsatz, Grundsold ist nicht weniger wie 125 Pfund, das sind 1420 Westmark, mit der Zulage kommt man glatt über 200 Pfund...(Filmaufnahme eines Söldners mit einem Messer zwischen den Zähnen und Schnellfeuerwaffen in den Händen)...dann kann man noch das Geld dazu rechnen was man den gefallenen (Fotoeinblendung) Rebellen abnimmt, das ist ganz klar keine Leichenschändung, sondern das ist das Recht des Siegers (Foto), so sollte das nicht fasch verstanden werden, nicht wahr...wir dürfen uns die Wertsachen aus den Häusern mitnehmen (Fotos), Gold und Schmuck (Foto von Söldnern mit großen Stoßzähnen von Elefanten), auch die Papiere haben sie abzuliefern...". Umschnitt
0:20:45
Foto eines Söldners mir Schnellfeuerwaffe (nah). Im Off erzählen die Söldner weiter: "...der Entschluss nach dem Kongo zu gehen der war Abenteuer, das macht mir Spaß hier, das ist was Interessantes. (Foto des Söldners hinter mehreren Toten) Man kann schön angeben damit...ich hab hier noch nicht genug gesehen". Foto mit Söldnern und Spruch "Sex ist good" auf einer Haussäule (nah). Sprecher: "Sex is good, Major Müller bei Dorfschönen (Foto), und Leichnam einer kongolesischen Frau (Foto). Fritz hat soeben geschossen (Foto), der tote Rebell verrollt sich in den Graben. Eine Schwester sagte (Foto), ach der Fritz, als er vor 10 Tagen noch hier war hat er noch Witzchen gemacht, er war so ein richtig netter Junge. Schwester Pia vom Orden "Kostbares Blut Jesu" (Foto) hob die Augen zum Himmel und lächelte mild, ja der Fritz, jetzt hat er es ja gut. Sein Freund Heinz Wettangel (Foto von Wettangel mit seinem Pass) sagte, Fritz war drei Jahre Fallschirmjäger bei der Bundeswehr gewesen, plötzlich soll der Fritz hm gemacht haben, soll sich etwas aufgerichtet haben und dann vornüber gefallen sein, Herzschuss. Schmerzen hat er wohl nicht mehr gehabt. (Filmeinblendung von Schwester Pia am Grab von Fritz) Schwester Pia sagte, als sie ihn gestern brachten in der Zeltplane, da hab ich mal gesehen wie gut unsere Neger sind. Nein Schwester, sagten sie, wir machen ihm eine Kiste denn er ist ja für uns gestorben. Auch der alte Stoßer Georg Kral (Foto) wurde ja in Flandria beerdigt (Foto) sein letzter Gruß auf Tonband wurde kurz vor dem Gefecht aufgenommen...". (Fotoeinblendung von Kral) dazu im Off seine Worte: "Ich bin jetzt 35 Jahre alt, ich meine man sollte nach einiger Zeit, wenn man überlebt, zur Ruhe setzen...es wartet in München eine Kleine auf mich...Astrid...blond natürlich...". Sprecher: "Soldiers Grave, Soldatengrab (Filmaufnahme eines Söldners mit der Tätowierung), als der Tätowierte Henrik beerdigt wurde (Foto) hielt Müller eine englische Grabrede, denn Henrik aus Südafrika verstand nur englisch...(im Off wird die englisch vorgetragene Rede eingespielt)...gestern verloren wir einen unserer besten Soldaten, mit seinem echten Namen Henrik Richter-Nelli, vom 52. Kommando. Lieber Freund (Filmeinspielung von Henrik), hier stehen wir vor Deinem Grab und sagen Dir zum letzten mal, leb wohl. Du warst ein guter Kamerad (Foto vom Grab), ein tapferer Soldat, Du kämpftest gegen Rebellion und Kommunismus (Foto) in einem fremden, wilden Land. Wir sind sicher das wir Dich in einem anderen Leben (Foto) wiedersehen, lasst uns jetzt beten". (Foto von der Totenehrung). Umschnitt
0:24:05
Filmaufnahme von marschierenden Söldnern (halbtotal), im Off weitere Erzählungen von den Tonbandinterviews: "Das Kommando 52 umfasste 53 Mann, 3 Offiziere und 50 Mann". (Filmeinblendung von einem Offizier) Sprecher: "Das ist einer von den Offizieren, Leutnant Masie (Foto), der Leutnant sammelt Totenköpfe wie andere Briefmarken. Masie pflegt Rebellen durch Kopfschuss zu töten, die Schädel 8 Tage liegen zu lassen (Foto) um dann im Eimer auszukochen (Fotos von Totenschädeln). Zur Unterstützung des Kommandos 52 operieren 2 Flugzeuge (Filmeinblendung), ihre Piloten sind Exilkubaner (Foto), der Pilot von der "Scheißhaus-Maus" (Foto) ist Spezialist im Köpfe abschießen (Foto) mit Raketen". Umschnitt auf Filmaufnahmen von der Mauer am Potsdamer Platz in Berlin (Schwenk, halbtotal). Tschombé läßt sich den Mauerverlauf von einem Aussichtspunkt erklären (halbnah). Sprecher: "Tschombé ist einer der treuesten Verbündeten des Westens, der seinen Abscheu gegen den Kommunismus mit einem Gang zur Mauer demonstrierte, Westberliner Morgenpost". Umschnitt auf gefesselte Afrikaner auf dem Boden (halbnah), im Off dazu die interviewten Söldner: "Was für einen Eindruck machen die Gefangenen, oder ertragen sie das plötzlich mit Gleichmut? Ja, also, um es ehrlich zu sagen, die schreien wie die Wilden (Fotoeinblendungen), sie schreien wie am Spieß, als wenn sie schon an Spieße stecken...". Umschnitt auf Tschombé an der Grenzbefestigung (halbnah). Sprecher: "Tschombé hindert seine schwarzen Ulbrichts daran eine Mauer quer durch den Kongo zu ziehen, Welt am Sonntag, Hamburg". Im Off zu einem Foto eines toten Afrikaners ein Söldner: "Nie weiß man ganz genau ob es ein Gegner ist, ob es ein Flüchtling ist, oder ob es nur einer von denen war die ihr Gepäck da gelassen hatten und der wollte jetzt nach seiner Zahnbürste gucken, oder so etwas, das war unklar (Foto), auf jeden Fall wir haben den ganz klar umgelegt". Umschnitt
0:26:04
Foto mit Tschombé bei einem Gottesdienst in München (nah). Sprecher: "Tschombé nahm in der evangelischen Matthäuskirche in München an einem Gottesdienst teil, recht Pfarrer Dr. Schindler, links Frau Messener von der bayrischen Staatskanzlei. Filmaufnahme eines Gottesdienstes im Urwald des Kongo (Schwenk, halbnah). Sprecher: "Heilige Kommunion im Urwald, in der Mission Flandria erhielten katholische Söldner des Kommandos 52 nach langer Zeit wieder einmal das Abendmahl, danach wurden sie von den Schwestern vom "Kostbaren Blut Jesu" bewirtet (Filmeinblendung). Söldner ziehen gefallenen Rebellen (Foto) die schwarze Haut ab. Die Haut wellt sich ab wie Pergament (Foto), darunter eine weiße Schicht. In der Hitze im Kongo platzt den Toten schon nach kurzer Zeit die Haut, wenn man dann die Hautfetzen abzieht kommt darunter (Foto) ein fahle Schicht zum Vorschein, sagte Peter Krumme erklärend, so machen wir alle Schwarzen weiß wenn sie tot sind". Filmeinblendung von einem Empfang Tschombés bei Willy Brandt im Schöneberger Rathaus (halbnah). Sprecher: "Die Kanzlei des Regierenden Bürgermeisters teilt mit: Aufgrund der Proteste hat der Regierende Bürgermeister die ursprünglich vorgesehene Besuchszeit von Tschombé von 30 auf 15 Minuten verkürzt". Umschnitt auf ein Foto von einem Jeep der Söldner im Dschungel des Kongo (nah). Im Off dazu ein Söldner: "Ich habe ein eigenartiges Gefühl, Kommunismus passt mir nicht, und wenn man es betrachtet, man kämpft hier gegen Kommunismus (Fotos von Söldnern und toten Kongolesen) praktisch, man muß wissen das die kongolesische Freiheitsbewegung "Mulele" und die "Patriotische Jugend" und eventuell auch das der Volksstamm "Balubas", das ist alle Links veranlagt. Gegenüber Tschombés Regime (Filmeinblendung von Tschombé bei der Ankunft auf dem Flughafen in Berlin) was Rechts veranlagt ist. Tschombé will etwas aufbauen, der will etwas machen was mehr in der Linie des Westens ist". Sprecher: "Die Bundespräsidialkanzlei teilt mit: Mit Bundespräsident Lübke (Filmeinblendung von Lübke und Tschombé im Gespräch) wurden beiderseitig interessierende Fragen erörtert. Das Gespräch fand in einer aufgeschlossenen Atmosphäre statt". Umschnitt
0:27:59
Zu den Tonbandaufnahmen der Söldner werden Tote und sterbende Afrikaner im Film eingeblendet (halbtotal). "...wir haben denen etwa auf 300 Meter ganz klar umgelegt...Herr Müller, es ist behauptet worden dass Sie ehemaliger SS-Angehöriger sind, stimmt das? (Fotoeinblendung von Siegfried Müller) Nein, nein, das stimmt natürlich nicht, ich bin Sohn einer alten deutschen Offiziersfamilie...". Sprecher: Ja, Siegfried Müller war nicht in der SS, aber er hat Osterfahrung (Filmeinblendung von Wehrmachtsangehörigen im II. Weltkrieg), 1944 leitete der Oberleutnant Müller (Foto) an der Ostfront einen Nahkampfkursus, so sah ein Kursus aus. Aufnahmen aus einem Lehrfilm der deutschen Wehrmacht": Einblendung: "Oberkommando des Heeres. Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer Abteilung Lehrfilm. Lehrfilm Nr. 470, hergestellt Sommer 1944". Historische Filmeinblendungen vom Kampf gegen die Bolschewiken mit Originalkommentar: "Jäger hinter einem MG-Schützen, plötzlich tauchte vor mir ein Bolschewik auf, ich schmiss ihm einen Karton...in die Fresse, ging in Deckung und knallte ihn ab. Dann sprang ich in sein Deckungsloch und konnte einen 2. umlegen. Da, plötzlich vor mir noch ein 3., der Kerl ging stiften, ich hinter ihm her, ich wollte schießen, hatte Hemmung, er holte sein Gewehr, wollte stechen, ich wehrte ab und knallte ihm den Spaten gegen den Hals". Ende des historischen Filmteils. Umschnitt
0:29:19
Foto von misshandelten und ermordeten Afrikanern (nah). Im Off dazu die interviewten Söldner: "...das mit den Misshandelten das ist hier normal, nech, man vernimmt jemanden und wenn man vernimmt muß er Hiebe kriegen (Fotoeinblendung) sonst erzählt er nicht richtig, und wenn er erzählt hat dann wird er ja, da er ein Rebell ist, und da ein Rebell außerhalb des Rechts steht, wird er getötet (Foto), das ist ganz normal. Man macht normalerweise keine Gefangenen und wenn es doch vorkommt dann wird also Stückchenweise abgeschnitten (Foto), erst das rechte Bein, dann das linke Bein, ha, ha, ha, zum Spaß habe ich das natürlich erzählt...(Filmeinblendung: Kongolese muß die Stiefel eines Söldners küssen)...ich nehme an das es Spaß war wenn sie ihre langen Messer gewetzt haben in der Nähe um ihnen schon einige Schauer einzujagen". (Filmeinblendung: Söldner würgt einen Kongolesen). Umschnitt auf ein Foto mit Tschombé und Industriellen (nah). Sprecher: "Tschombé sprach vor Bankiers und Industriellen und anderen Interessierten im Rhein-Ruhr-Club in Düsseldorf, er sprach (Foto) vom schönen deutschen Winter und der Not im Kongo. Er sprach auch von sich selbst (Foto) und vor allem sprach er vom Kampf gegen den Kommunismus. Unser Major brachte uns (Briefeinblendung des Söldnerbriefes) das neueste Spielzeug des des 52. Kommandos, einen Panzerspähwagen Made in Germany (Foto). Dein guter Stern auf allen Straßen da es ein Mercedes-Produkt ist". Filmeinblendung des schießenden Panzerspähwagens (halbtotal). Im Off dazu ein Söldner: "Wir sind also wirklich mit Feuer und Bewegung (Foto eines verwesten Toten) weitaus überlegen". Umschnitt auf ein Foto von schlafenden Söldnern in einem Flugzeug (nah) Sprecher: "Söldner des Kommandos 52 fliegen zum Erholungsurlaub in die Etappe nach Leopoldville, in der Maschine sitzen auch 3 gefangene Rebellenführer (Foto) die in Leopoldville gehängt werden sollen". Ein Söldner dazu im Off: "In Leopoldville kann man Bier trinken, man kann Whiskey trinken, man kann Tanzen, man kann das Goethe-Institut besuchen, man kann ein normales Großstadtleben führen...(Fotoeinblendung aus dem Flugzeug)...ich hab einen guten Kontakt zu dem Leiter des Goethe-Instituts, ich habe auch Klavierkonzerte besucht dort, also ich bin nicht ein Mensch der nur Neger killt, ha, ha". Umschnitt
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Foto mit Siegfried Müller neben einem Schild "Avenue Colonel Müller/Kolonel Müller" (nah). Sprecher: "In Leopoldville gibt es eine Avenue Müller. Erholungsurlaub in Paris (Foto mit Müller vor dem Art de Triomphe), Müller auf dem Campingplatz (Foto) und beim Blümchen pflücken (Foto). Müller bei der Arbeit (Foto aus dem Kongo), das macht man Stückchenweise (harter Umschnitt). Kein Söldner vom Kommando 52 kann hinterher sagen er hat es nicht gewusst (Filmeinspielung von trinkenden Söldnern in der Dunkelheit) das er ein Mörder ist, denn in dieser feucht-fröhlichen Abendrunde, haben, beim Reinigen ihrer Maschinenpistolen, deutsche Massenmörder im Kongo ihr Geständnis einem Tonband anvertraut. Hören Sie dieses einmalige Dokument". Einspielung im Off des Tonbandmitschnittes, unterlegt mit den feiernden Söldnern in der Dunkelheit: "Es ist das Komische, was der Cukki, hat mir dargestellt, der wollte mir einreden, und er hat damit vielleicht gar nicht so unrecht, das wir Mörder sind. Ja, hat er direkt gesagt, dass ihr bezahlte Mörder seid? Ja, er hat gesagt: Wir sind bezahlte Mörder! Sobald ich nicht daran glaube, an das, lebe ich noch sagen wir, mit einer gewissen Illusion, dann bin ich noch kein Mörder. Auch wenn Du nicht überzeugt bist, dass Du ein Mörder bist, bist Du einer, indem Du einen Menschen umbringst. Das ist eine Ausflucht vor Dir selber mein Lieber! Kannst Du mir erzählen, was Du willst. In dem Moment, wo Du jemanden umbringst, bist Du ein Mörder. Wir alle wissen, dass Du in dem Augenblick, wo der Kommunismus verstehst Du, der Kommunist Fuß fasst, wär das ne Katastrophe. Ja, aber man kann´s nicht mit diesen grausamen Mitteln verhindern. Denn da treibt man ja das Volk erst recht dazu. Alle kann man nicht töten! Man kann nicht 10 Millionen Menschen töten! Nein. Also wird der Rest sagen: Was Tschombé macht, der tötet, der brennt jedes Dorf nieder. er tötet die Kinder, die Frauen. Ich bin nicht wegen der Ideologie gekommen. Ich bin tatsächlich wegen des Geldes da. Weil Du gegen den Kommunismus bist. Weil Du deine Ideologie..., aber das ist nicht mein Hauptgrund! Nicht der Hauptgrund? Ja". Umschnitt
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Langsamer Zoom auf das Gesicht eines Afrikaners auf einem Foto (nah). Sprecher: "Dieser Mensch hatte nach dieser Aufnahme noch 30 Sekunden zu leben, noch 30 Sekunden". Umschnitt auf Filmaufnahmen von lächelnden Söldnern im Kongo (halbnah). Söldner spielen mit Kakadus, Papageien und kleinen Affen (halbnah). Blick auf den Rosenkranz am Hals eines Söldners (halbnah). Löwen-Tätowierung auf dem Arm eines Söldners (nah). Sprecher: "Ein altes afrikanisches Sprichwort: Dem Löwen sieht man die Wildheit aus der Ferne an, dem Menschen nicht". Überblendung von lachenden Gesichtern auf einen Söldnerbrief (nah). Zitat: "Eben mußte ich beschämt feststellen, das ich in den Congo kommen mußte, um Beethovens Piano-Sonaten richtig zu würdigen. Die Platte ist im Augenblick im Plattenspieler und es ist wunderbar zu hören"! Umschnitt auf Fotos von toten Kongolesen (nah). unterlegt mit Beethovens "Mondscheinsonate". Abblendung. Schrift auf schwarzem Grund: "Wir schämen uns als Deutsche der Verbrechen von Deutschen, die dieser Film enthüllt".
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