Thomas Müntzer
Regie: Klaus Schulze, 30 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1988
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 838
- Sonstiger Titel
- Thomas Müntzer
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über die wichtigsten Stationen Thomas Müntzers, vom Geburtsort in Stolberg bis zu seinem Sterbeort in der Festung Heldrungen. Der Film geht auf den Prediger, seinen Kampf gegen soziale Missstände, den deutschen Bauerkrieg, die Denkmalpflege der DDR und das Vermächtnis Müntzers in der heutigen Zeit ein.
Filmstab
- Regie
-
- Klaus Schulze
- Drehbuch
-
- Rolf Scholz
- Klaus Schulze
- Kamera
-
- Klaus Schulze
- Schnitt
-
- Eberhard Brandenburg
- Dramaturgie
-
- Rolf Hempel
- Musik
-
- Peter Gotthardt
- Ton
-
- Henner Golz
- Produktionsleitung
-
- Dierk Sommerer
- Sprecher
-
- Manfred Wagner
- Person, primär
-
- Willi Stoph
- Erich Honecker
- Margot Honecker (geb. Feist)
- Egon Krenz
- Werner Tübke
- Adolf Laube
- Person, sekundär
-
- Thomas Müntzer
- Berta Lask
- Philipp Melanchthon
- Martin Hellberg
- Erasmus von Rotterdam
- Peter Breuer
- Friedrich III. von Sachsen (Kurfürst von Sachsen; Pseudonym: Friedrich der Weise)
- Michael Schmalenstroer
- Hans Zander
- Ulrich von Hutten
- Albrecht Dürer
- C. van Sichem
- Bertold Dietz
- Martin Luther
Kurzinhalt (Englisch)
A film about Thomas Müntzer and his domains.
Langinhalt
0:00:00
Landschaft mit Rapsfeld im Vordergrund (halbtotal). Schrifteinblendung "Produktion camera DDR". Schwenk über die Landschaft zwischen Harzer Bergland und Thüringer Wald (total). Fahraufnahme durch eine Ortschaft mit Kirchen- und Rathausturm (halbtotal). Blick (von oben mit Schwenk) über einen Platz zur Davi-Blasi-Kirche und den roten Dächern Mühlhausens bis zur Marienkirche am Horizont (halbtotal). Schrifteinblendung auf farbigen Grund "Thomas Müntzer". Überblendung auf eine Gravur von C. Van Sichem von Müntzer (nah und Zoom). Überblendung auf 5 verschiedene Porträts Müntzers (nah). Kommentar: "Was dachte, was fühlte er? Welche Ziele hatte er? Überliefert ist das er eine Vision von einer göttlichen Gerechtigkeit und Gleichheit hatte, geboren aus seinem Verständnis der Bibel, geboren aber vor allem aus seiner Zeit, einer Zeit des frühbürgerlichen Aufbruchs der Gesellschaft, sie stellte sich damals gegen die allmächtige und allgegenwärtige römische Kirche...". Zum Kommentar werden Illustrationen und Gemälde aus dem 16. Jahrhundert eingeblendet (nah). Darstellung von Ulrich von Hutten mit Philipp Melanchton, Albrecht Dürer und Erasmus von Rotterdam (nah, Schwenk). Bild mit Martin Luther und Thomas Müntzer (nah). Kommentar: "...die eigentlichen Umwandlungen gingen von den beiden Reformatoren Martin Luther und Thomas Müntzer aus. In der Gesellschaft wuchsen die krassen sozialen Gegensätze...".
0:02:40
Buchillustrationen von Bauern (nah). Schwenk über das Porträt von Müntzer (nah). Farbige Karte Europas zu Beginn des 16. Jahrhunderts (nah). Zoom auf das römisch-deutsche Kaiserreich (nah). Überblendung auf die Region zwischen Stolberg und Zwickau (nah). Zoom auf Stolberg (nah). Rückwärtszoom von den Bäumen auf den Bergen auf die Ortschaft Stolberg (halbtotal). Holzschnitzerei am Hause Müntzers in Stolberg (nah). Schwenk (von unten nach oben) über ein historisches Fachwerkhaus in Stolberg (halbtotal). Schwenk über den Marktplatz auf das Rathaus von Stolberg (halbtotal). Rückwärtszoom von einer Schmiedeeisernen Lampe auf das Fachwerkhaus mit Aufschrift "Ferienheim Kanzler" und den davor stehenden Touristen (halbtotal). Fremdenführer erklärt den Touristen die historischen Bauten (halbtotal). Gesichter der Touristen (halbnah). Schwenk über die Fachwerkfassade des Museums "Alte Münze" in der Niedergasse (halbtotal). Bauern fahren mit dem Traktor ihr geschlagenes Holz ein (halbtotal). Blick auf die engen Gassen und Fachwerkhäuser (halbtotal). Straßenzug in der Altstadt mit Blick auf das Schloss Stolberg im Hintergrund (halbtotal). Blick (von oben) auf Stolberg, die Kirche und das Schloss (halbtotal). Blick (von unten) auf den Turm der St. Martini-Kirche (halbtotal). Pastor Franz am Altar der St. Martini-Kirche (halbtotal). Pastor Franz schiebt die Kanzel auf Rollen weiter zu den Gläubigen in der 1. Reihe (halbnah) (O-Ton) "Ich glaube ich rücke ein bisschen näher zu euch ran...". Schwenk über die Gläubigen in der Kirche (halbnah). Franz bei seiner Predigt in der Kanzel (halbnah und Zoom) (O-Ton) "Unser Gemeindezentrum neben der Kirche trägt den Namen von Thomas Müntzer, dieser Mann der vor 500 Jahren lebte, ein Prediger, ein Theologe, kannte sich genauso gut aus in der Bibel wie sein Priesterkollege und schließlich auch Widerpart Martin Luther. Den Hörern seiner Predigten, den Bergknappen, den Tuchmachern, den elenden leibeigenen Bauern sagt er das sie sich wegwenden sollen von den falschen, den selbstgemachten Göttern, die ihnen die Mönche und Priester der alten Kirche vorgaukeln, und wir behalten das Wort des Predigers Thomas Müntzer im Ohr, der uns erklärt, was es heißt zum Sehen zu kommen, wir müssen wissen und nicht allein in den Wind glauben was uns von Gott gegeben ist. Die Blindheit unserer Väter, und, wenn wir nicht umkehren, auch unsere Blindheit ist die Ursache für vergangenen und künftigen Völkermord. Das Land in dem wir leben hat den großen Vorzug, dass es an diesen Grundlagen entscheidendes geändert hat".
0:06:40
Zoom auf einen gerahmten Stich der Stadt Zwickau (halbnah). Überblendung von Müntzers Porträt auf das Rathaus der Stadt Zwickau (halbtotal). Das eingerüstete Gewandhaus neben dem Rathaus (halbtotal). Schwenk von unten nach oben über den Zwickauer Dom (halbtotal). Schwenk von oben nach unten über die Katharinenkirche (halbtotal). Schwenk über die alte Stadtmauer (halbtotal). Gemälde der Stadt Zwickau aus dem 16. Jahrhundert (nah). Altes Buch "Beschreibung des Tuchmacher-Handwerks" (nah). Zoom auf die Illustrationen im Buch (nah). Schwenk von der Kanzel auf den Flügelaltar von Wolgemut im Zwickauer Dom (halbtotal). Kommentar: "...die sozialen Gegensätze in Zwickau sind besonders stark. Müntzer predigt von einem Reich göttlicher Gerechtigkeit, seine Worte werden zum Zündstoff in den sozialen Auseinandersetzungen. Wegen Aufwiegelungen, wie sie sagen, entlassen die Mächtigen der Stadt diesen Müntzer, seinen Nachfolger mahnt er das einfache Volk nicht zu vergessen um den Mächtigen gefallen zu wollen". Gesicht der trauernden Mutter Maria (nah). Die "Pietà", (Beweinung Christi durch Maria) von Peter Breuer (halbnah).
0:08:34
Schwenk über die modernen Wohnhausfassaden in Zwickau (halbtotal). Fußgänger im Innenstadtbereich (halbnah). Hauptmarktplatz (halbtotal) und Zoom auf den Brunnen "Spielende Kinder", erschaffen vom Bildhauer Berthold Dietz (halbnah). Kommentar: "Überall Erinnerungen an Müntzer, besonders auch Bildhauern hat es die Persönlichkeit dieses Wortgewaltigen Mannes in einer widersprüchlichen Zeit angetan". Interessierte betrachten eine kleine Steinskulptur Müntzers vor einer Kirche (halbnah). Mannsgroße Steinplastik Müntzers auf einer Grünflache im Stadtinnern (Rückwärtszoom, halbtotal).
0:09:43
Zoom auf einen Stich von Allstedt (halbnah). Fahraufnahme durch die Landschaft um Allstedt mit eingeblendetem Müntzer-Porträt (halbtotal). Fahraufnahme durch den Ort Allstedt bis zum Rathausturm (halbtotal). Blick auf den Platz vor dem Rathaus (halbtotal). Schwenk über Häuser des Ortes und auf den Turm der St. Johanniskirche (halbtotal). Kommentar: "Hier predigte Müntzer". Blick über den Vorwerkteich auf das Schloss von Allstedt (halbtotal und Zoom). Kommentar: "Das Schloss gehörte dem Landesherrn Friedrich dem Weisen von Sachsen, er förderte die Reformation im Sinne Luthers, deshalb wohl mochte Müntzer gehofft haben hier Unterstützung zu finden, denn noch immer zählt er alle zum Volk Gottes...alle die bereit sind für die Sache Gottes, wie er sie versteht, zu streiten. Und hier kann Müntzer auch erstmals seine reformatorischen Ideen in die Tat umsetzen". Schwenk über den Innenhof des Schlosses und seinen Restaurierungsarbeiten an der Müntzer-Gedenkstätte (halbtotal). Dachdecker verlegen Schieferplatten (halbnah). Verschiedene Einstellungen des Schlosses und der umgebenen Mauern (halbtotal).
0:11:19
Kinder hinter einer alten Buchdruckerpresse in einem Museum (halbnah). Reprint eines Titelblattes des Buches von Müntzer zur Reform des Gottesdienstes (nah). Kinder färben den Druckstock ein und nehmen einen Probedruck an der Presse vor (halbnah). Rückwärtszoom von den Sonnenuhren am Allstädter Rathaus auf die Fassade und den Rathausturm (halbtotal). Wappen von Allstedt mit Adler und gekreuzten Schwertern (nah). Restauratoren in der Schlosskapelle zu Allstedt (halbtotal). Schwenk über die Stuckarbeiten an der Decke auf die Kanzel mit den beiden Engelsfiguren (halbtotal). Verschiedene Buchtitelseiten von Thomas Müntzer (nah).
0:13:00
Kommentar: "Müntzers radikale Ideen finden nun besonders bei den Bergknappen Zustimmung, und so stimmen sich schließen immer mehr Bergleute, vor allem aus dem Mansfelder Revier dem Bund von Allstedt an". Illustrationen aus der Welt des Bergmannes (nah). Kohlehalde hinter einem Waldstück (halbtotal). Schwenk über eine farbige Illustration der Mansfelder Bergleute (nah). Drehende Räder des Förderturmes auf der Schachtanlage "Thomas Müntzer" (halbtotal). Bergleute aus der Kupfermine verlassen das Gelände bei Schichtwechsel (halbtotal). Büste Müntzers vor der Schachtanlage (halbnah).
0:13:42
Fahraufnahme durch Mühlhausen, eingeblendet wird dazu das Müntzer-Porträt (halbtotal). Schwenk (von oben) über die Dächer der Stadt Mühlhausen (Thomas Müntzer Stadt) bis auf den Turm der Marienkirche (halbtotal). Schulkinder und Eltern in der Innendstadt (halbnah). Belebte Einkaufsstraße in Mühlhausen (halbtotal). Zoom auf einen Stich der Stadt Mühlhausen (halbnah). Kommentar: "Hier in Mühlhausen und unter dem Eindruck des beginnenden Bauernkrieges im Südwesten des Reiches, erkennt Müntzer in den Aufständischen die Werkzeuge göttlichen Willens zum Sturz der Tyrannen". Müntzer-Denkmal aus dem Jahre 1957 von Michael Schmalenstroer vor der Stadtmauer Mühlhausens (halbtotal). Blick auf die Fachwerkhäuser in der Holzstraße in der Oberstadt (halbtotal). Blick auf die ehemalige Amtswohnung Müntzers in Mühlhausen (halbtotal). Schwenk vom Portal auf den Kirchturm der St. Marienkirche (halbtotal). Zitat Müntzers vom 9.5.1525 an der Ausstellungswand zu den Bauernkriegen "Die Gewalt soll gegeben werden dem gemeinen Volk" (halbnah). Schwenk von dem Zitat auf die Büste Müntzers und einige Ausstellungswände (halbtotal). Besucher in der ständigen Ausstellung (halbnah). Fahraufnahme an Kanonen, Fahnen, Waffen aus der Zeit des Bauernkrieges vorbei (halbtotal). Gemälde des Leipziger Malers Hans Zander zum Thema Bauernkrieg (halbnah).
0:16:23
Kanzel in der St. Marienkirche (halbtotal) Kommentar: "Von dieser Kanzel verkündet Müntzer ein Programm der Umgestaltung, für die Armen und Rechtlosen in der Stadt verbessert sich vieles, sie erhalten im Rathaus Sitz und Stimme, Nahrungsmittel, Kleidung und Land werden verteilt...". Müntzer-Relief neben Reliefs von Bergleuten (halbnah). Schwenk vom Tordurchgang auf die Fassade des Rathauses (halbtotal). Gemälde von einer Ratssitzung (nah). Fremdenführer erklärt Museumsbesuchern die Gemälde aus der Zeit des Bauernkrieges an den Wänden (halbtotal). Eingerüstete und restaurierte Fachwerkhäuser in Mühlhausen (halbtotal). Schreiner und Maurer in Innern eines ausgehöhlten Fachwerkhauses (halbnah). Werkstatt mit mehreren Steinmetzen bei der Bearbeitung von Steinen (halbtotal). Schwenk über den Altar der Marienkirche während der Restaurierung (halbtotal). Restaurator bearbeitet die Verzierungen an den Holzbalken (halbnah).
0:18:07
Konzert mit Musik aus der Zeit Müntzers (halbnah) (O-Ton). Musiker in historischen Gewändern spielen vor der Kanzel in der Marienkirche (halbtotal) (O-Ton). Schwenk von den Musikern auf die Zuhörer im Kirchenraum (halbtotal). Schwenk von den Zuhörern auf die Orgel und die Kreuzdecke (halbtotal). Treffen des Zirkels "Junge Historiker" aus der Thomas-Müntzer-Oberschule im Stadtarchiv (halbtotal). Schüler lesen in Originalschriften Müntzers unter der Anleitung des Direktors des Stadtarchivs (halbnah) (O-Ton). Schwenk vom vortragenden Direktor auf das Schulbuch "Geschichte 6" (halbnah) (O-Ton).
0:19:56
Fahraufnahme durch die Landschaft um Frankenhausen mit eingeblendetem Müntzer-Porträt (halbtotal). Zoom über eine Straße mit Fachwerkhäusern in Frankenhausen (halbtotal). Schwenk über die Hügel um Frankenhausen (halbtotal). Kommentar: "...Müntzer geht als Feldprediger zu den Aufständischen in Frankenhausen, mit ihm ziehen einige hundert bewaffnete Bürger aus Mühlhausen, auf diesem Schlachtfeld um diesen Ort herum, vor allen Bauern, Handwerksgesellen, Bergwerksknappen und Tagelöhnern predigt Müntzer, er will sie mit dem Bewußtsein göttlicher Kraft und Hilfe ausstatten...". Schwenk über die Hügel des ehemaligen Schlachtfeldes (halbtotal). Filmausschnitt aus dem DDR-Spielfilm "Thomas Müntzer - Ein Film deutscher Geschichte" von Martin Hellberg aus dem Jahre 1956: Filmzitatanfang: Regenbogen am Himmel, das Symbol der Aufständischen; Aufständische schauen zum Himmel, knien nieder und beten; Aufständische rennen zum Angriff; Kanonen schießen gegen die Aufständischen; Soldaten marschieren auf; Fürstenheere fallen über die Aufständischen her; Bogenschützen und Kanoniere stehen sich gegenüber; der ungleiche Kampf endet blutig für die Aufständischen. Filmzitatende. Kommentar: "Die Hoffnungen Tausender können sich nicht erfüllen, dabei schien die Freiheit, was auch immer sie sich darunter vorstellten, so greifbar nahe".
0:22:43
Schwenk über das riesige Panoramabild des Leipziger Malers Werner Tübke im Panoramamuseum von Frankenhausen (halbtotal). Tübke betrachtet kritisch sein Werk (halbnah). Rückwärtszoom von einer Schlachtszene mit Thomas Müntzer in der Mitte (halbtotal). Schwenk über die großformatigen Bilder an dem Rundbau (halbtotal). Detailaufnahmen der Allegorischen Darstellungen (halbnah).
0:23:58
Ensemble des Thomas-Müntzer-Theaters aus Eisleben spielt ein Stück der Arbeiter-Schriftstellerin Berta Lask aus dem Jahre 1925 (halbnah) (O-Ton). Schauspieler (halbnah) (O-Ton) "Die freien Geschwister, Kinder Gottes, halten sie unterdrückt und lassen die Peitsche über ihnen sausen, und so die Geknechteten wieder den Stachel löcken, brechen sie hervor mit blutiger Gewalt und lassen die Kugeln und Spieße sausen...". Die umstehenden Schauspieler rufen gemeinsam (halbtotal) (O-Ton) "Fluch den Fürsten Grafen Knappen...". Kommentar: "Den Theaterleuten heute hat es vor allen Dingen die Wortgewalt Müntzers angetan, die Aneignung des Erbes von Müntzer in der DDR ist Anliegen der ganzen Gesellschaft...". Erich Honecker am Rednerpult im Gebäude des Ministerrates bei der Gründung des "Thomas-Müntzers-Komitee" am 11.3.1988 (halbtotal). Unter den Anwesenden Willi Stoph, Margot Honecker, Egon Krenz und Andere (halbnah).
0:25:18
Rückwärtszoom von einer Illustration auf die Werkstatt eines Graveurs (halbnah). Gravur bearbeitet ein Müntzer-Porträt für die Münzprägung vor (nah). Müntzer-Münze (nah). Künstler bei der Anfertigung eines Entwurfes zu einer Müntzer Gedenk-Briefmarke (halbnah). Vorlage der "Thomas-Müntzer-Ehrung der DDR 1989" (nah). Schwenk über die Auslagen der Volksbuchhandlung Thomas Müntzer (halbnah). Literatur von und über Thomas Müntzer (halbnah). Professor Laube von der Akademie der Wissenschaften der DDR spricht von Müntzer (halbnah) (O-Ton) "Die erste Erkenntnis, Müntzer hat erkannt, dass die Grundursache allen Übels, des gesamten Aufruhrs in den bestehenden Eigentums- und Herrschaftsverhältnissen liegt, in dem die Fürsten und Herren alle Kreaturen zum Eigentum nehmen und den armen, gemeinen Mann davon ausschließen, schaffen sie die Ursache des Aufruhrs und der Spaltung der Gesellschaft. Die zweite Erkenntnis, dass die notwendige Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse von denen herbeigeführt werden muss, die am meisten unter diesen Verhältnissen leiden, nämlich dem armen, ausgebeuteten Volk. Und die dritte Erkenntnis, dass man bei der Herbeiführung der Umwälzung nicht auf die Hilfe von oben allein hoffen darf, sondern man mit revolutionärer Gewalt selbst eingreifen muß, das heißt, das Volk muss das Schwert ergreifen und muss die Tyrannen vom Trohn stoßen. Er ist lebendig in der DDR als eine Symbolgestalt der revolutionär-demokratischen Traditionslinie der deutschen Geschichte, er bleibt aber darüber hinaus lebendig bei all denen, die die Vision einer ausbeutungsfreien Gesellschaft in Gleichheit, ohne Unterdrückung, in Gerechtigkeit weiter verfolgen".
0:27:45
Studenten der Martin-Luther-Universität aus Halle und Jugendliche der umliegenden Dörfer bei der Instandsetzung eines alten Festungsgrabens der Wehranlage aus der Zeit der Bauerkriege (halbtotal). Schwenk vom Festungsgraben auf die Wasserburg und Festung Heldrungen, der letzten und qualvollsten Station aus dem Leben Müntzers (halbtotal). Blick auf die Wasserburg, den Wassergraben und die Mauern (halbtotal). Kommentar: "Hier war Müntzer gefoltert worden ehe man ihn 1525 hinrichtete, jetzt wird diese Burg zur internationalen Stätte der Begegnungen junger Menschen ausgebaut. Könnte es besser weiter getragen werden das Vermächtnis, das Müntzer hinterlassen hat?" Rückwärtszoom von der Wasserburg mit Einblendung des Porträts von Müntzer (halbtotal). Kommentar: "Fortschritt, Frieden und Freiheit setzten sich nicht allein durch, sondern müssen gemeinsam, mutig erstritten werden". Einblendung: Produktion camera DDR. Abblendung
0:29:01 ENDE