500. DCP an den Verleih übergeben
Die DEFA-Stiftung hat die 500. digitale Verleihkopie (Digital Cinema Package, kurz: DCP) an den DEFA-Filmverleih in der Deutschen Kinemathek übergeben. Dabei handelt es sich um den Spielfilm SEHNSUCHT (R: Jürgen Brauer, 1990).
In der DEFA-Literaturverfilmung SEHNSUCHT (1990) von Jürgen Brauer sind Ulrike Krumbiegel, Thomas Büchel und Ulrich Mühe in den Hauptrollen zu sehen. Die Handlung der poetisch-metaphorischen Dreiecksgeschichte spielt sowohl in der Lausitz als auch in der französischen Hauptstadt Paris. Der Film entstand nach einem Roman des sorbischen Autors Jurij Koch. Regisseur und Kameramann Jürgen Brauer realisierte zuvor bereits DEFA-Filme wie PUGOWITZA (1980), GRITTA VON RATTENZUHAUSBEIUNS (1984), HILDE, DAS DIENSTMÄDCHEN (1986) oder DAS HERZ DES PIRATEN (1987).
Der Vorstand der DEFA-Stiftung, Ralf Schenk, zeigt sich über die Digitalisierungsfortschritte des DEFA-Filmerbes sehr zufrieden: „Die Übergabe der 500. digitalen Verleihkopie an die Kinemathek markiert einen Höhepunkt in unserer Digitalisierungsarbeit. Wir nehmen diesen Erfolg als Ansporn unsere Digitalisierungsprojekte mit viel Elan und zugleichder notwendigen Sorgfalt fortzuführen. Das DEFA-Filmerbe soll auch in Zukunft öffentlich wahrnehmbar bleiben, die Filme sollen nicht vergessen werden.“
Die DEFA-Stiftung bemüht sich stets darum, Filmschaffende in die Digitalisierungsvorhaben einzubinden, um auf Expertenwissenaus erster Hand zurückzugreifen. Beispielsweise begleiteten Rainer Simon und Roland Dressel die Farbkorrektur von JADUP UND BOEL (1981), Walter Beck den Märchenfilm DORNRÖSCHEN (1970), Kameramann Andreas Köfer den Jugendfilm VORSPIEL ( Peter Kahane, 1987) und Barbara und Winfried Junge ihre Non-Golzow-Filme. SEHNSUCHT wurde von Jürgen Brauer unterstützt.
Dazu erklärt Melanie Hauth, zuständig für die Betreuung einer Vielzahl von Digitalisierungsprojekten der DEFA-Stiftung: „Die Unterstützung der Filmemacherinnen und Filmemacher ist sehr wertvoll für unsere Arbeit. Ihr Wissen zu filmischen Besonderheiten und zur angedachten Stimmung einzelner Filmszenen ist insbesondere hilfreich für die Farb-und Lichtbestimmung. So nähern sich die Coloristen in abstimmenden Gesprächen mit Regisseurinnen, Regisseuren oder Kameramännern verantwortungsvoll den Intentionen des ursprünglichen filmischen Farb-und Bildeindrucks.“
Die Erstellung der 500 Digitalisate wäre ohne den intensiven Einsatz von Partnerfirmen und Förderern nicht möglich gewesen. Ihnen allen gilt der ausdrückliche Dank der DEFA-Stiftung!
Eine Auflistung der bisher digital restaurierten Filme finden Sie unter dem Menüpunkt Stiftung/Digitalisierung/Digitalisierte Filme.