Filmstill zu "Affaire Blum"

Jüdisches Filmfestival Berlin-Brandenburg 2021


Judentum im Kalten Krieg: Deutsch-polnische Zeitreise und filmhistorischer Vergleich anlässlich 75 Jahre DEFA.

Die 27. Ausgabe des Jüdischen Filmfestival Berlin | Brandenburg (JFBB) findet von 12. bis 22. August 2021 statt. Das 1995 gegründete JFBB ist das größte jüdische Filmfestival in Deutschland. Das JFBB zeigt in Berlin und Potsdam ein Programm mit zahlreichen Premieren und deutschen Erstaufführungen, das die ganze Vielfältigkeit jüdischen Lebens und Alltags abbildet. Die Sektion Zeitreise widmet sich anlässlich des 75. DEFA-Jubiläums dem Thema Judentum im Kalten Krieg: Deutsch-polnische Zeitreise und filmhistorischer Vergleich.

Das Verhältnis der DDR und der Volksrepublik Polen zum Judentum war vor dem Hintergrund der Nazi-Besatzung, der Shoa und des Kalten Krieges in mehrfacher Hinsicht von Neuinterpretationen der Geschichte geprägt. Dementsprechend vorsichtig gingen die wenigen Filme, die zu dem Thema entstanden, damit um. Anlässlich des 75-jährigen Gründungstages der DEFA begibt sich das Festival auf eine filmische Zeitreise – von den ersten Reflexionen der Shoa kurz nach Kriegsende bis zu Spielfilmen aus den 1980er-Jahren. Interessant dabei sind Themen und Protagonisten, die fehlen: Etwa der 1968 unter fadenscheinigen politischen Gründen erzwungene Exodus der in Polen verbliebenen Juden und die angemessene Darstellung jüdischen Leides während der deutschen Besetzung.

So erkundet die Reihe nicht nur, wie Spielfilme aus beiden Ländern Geschichte und Antisemitismus nach politischen Vorgaben behandelten. Sie zeigt auch auf, welche Leerstellen die filmische Erinnerungsarbeit dabei hinterließ und wie die – oft jüdischen – Filmschaffenden dennoch versuchten, das historisch und politisch belastete Thema würdig zu reflektieren.

Teil des Programms sind die DEFA-Filme AFFAIRE BLUM (R: Erich Engel, 1948), CHRONIK EINES MORDES (R: Joachim Hasler, 1964) und DIE SCHAUSPIELERIN (R: Siegfried Kühn, 1988) sowie die polnischen Filme DIE LETZTE ETAPPE (R: Wanda Jakubowska, 1948), DIE PASSAGIERIN (R: Andrzej Munk & Witold Lesiewicz, 1963) und DAS GELOBTE LAND (R: Andrzej Wajda, 1974). Die Spielzeiten während des Festivals können hier  recherchiert werden.

Die Filmvorführungen werden von Zeitzeugen- und Expertengesprächen begleitet. Das Programm läuft im November 2021 auch auf dem Warsaw Jewish Film Festival .

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