Mehr Kunst als Werbung. Das DDR-Filmplakat 1945-1990
Endlich erschienen: alle Filmplakate der DDR in einem Band
Das Filmplakatschaffen in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der DDR ist klar umrissen: Es gibt das erste Plakat (aus dem Jahr 1945) und das letzte (es entstand 1990). In diesem Zeitraum schufen über 400 nur teilweise bekannte Grafiker rund 6.400 Plakate, denn für jeden Film, der in die Kinos kam – seien es DEFA-Produktionen wie Ich war neunzehn, europäische Kunstfilmimporte wie La Strada oder Hollywood-Streifen wie Tootsie –, wurde ein eigenes Plakat gebraucht. Sie alle sind in diesem Buch versammelt.
Bei den Entwürfen wurden alle grafischen Techniken angewandt, alle Stile der klassischen Moderne adaptiert. Und so liefert der Band nicht nur einen Gang durch 45 Jahre Filmgeschichte, sondern auch einen Überblick über die unterschiedlichen Phasen künstlerischer Gestaltung und Ästhetik (nicht nur) in SBZ und DDR. Sichtbar wird die Vielfalt der visuellen Sprachen der Gestalter, deren Mut zur grafischen Reduktion, wie auch ihre Emanzipation – besonders gegenüber dem berühmten polnischen Filmplakat. So ist das Buch auch Beleg dafür, dass Filmwerbung in der DDR eine eigenständige künstlerische Gattung war, deren Vielgesichtigkeit Cineasten erstaunen und Grafiker begeistern wird.
Drei Essays von Detlef Helmbold betten die Sammlung in den grafischen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Kontext ein. Nach Jahrgängen sortiert, enthält der Band neben den Abbildungen aller Plakate auch die filmografischen Angaben und Aufführungsjahre der Filme sowie die Namen der Plakatgestalter.
Ein einzigartiges Nachschlagewerk für Cineasten, Kunstliebhaber und Freunde der DDR-Kinogeschichte, in dem sich auch ganz nebenbei herausfinden lässt, welche Filme in der DDR überhaupt und zu welchem Zeitpunkt gezeigt wurde.
Weitere Infos zum Buch finden Sie unter Publikationen.