Sommerprogramm der DEFA-Stiftung im Kino Arsenal

Der Filmabend am 3. Juli, 19:00 Uhr widmet sich dem Regisseur Kurt Barthel (1931–2014), dessen Name eng mit dem verbotenen Spielfilm FRÄULEIN SCHMETTERLING (1966/2020) verbunden ist. Nach Abbruch seines Debütfilms konnte der Regisseur im DEFA-Studio für Spielfilme nur noch einen Kinderfilm realisieren. Weitere Projekte scheiterten, so dass er 1970 ins Dokumentarfilmstudio wechselte und dort zunächst populärwissenschaftliche Kurzfilme zu Verkehrserziehung und Verbrechensprävention schrieb und inszenierte. Ab 1976 festangestellt, verwirklichte Barthel in der Folge sowohl beobachtende Dokumentationen wie auch innovative Kurzspielfilme, die bisweilen subversive Elemente enthalten. Präsentiert werden MENSCH, HALT DICH FEST! (1979), DER APFEL ALS SOLCHER (1979), ZEITSPIELE (1980), ZUG UM ZUG (1982), JUGENDORCHESTER (1987) und TRAUMLOS? (1989).

Im September jährt sich der Sturz des chilenischen Präsidenten Salvador Allende zum 50. Mal. Seine Entmachtung durch den von den USA unterstützten Militärputsch unter General Augusto Pinochet am 11. September 1973 veranlasste tausende Chilenen zur Flucht aus der Heimat. Auf Weisung Erich Honeckers nahm die DDR unter dem Motto „Solidarität mit Chile“ viele Flüchtlinge auf. Mitte der 1970er-Jahre lebten und arbeiteten bis zu 2.000 Chilenen in der DDR, darunter mehrere Filmschaffende. Die DEFA-Studios für Spiel-, Dokumentar- und Trickfilme produzierten zwischen 1974 und 1985 knapp zwei Dutzend Werke zum Thema Chile. BLONDER TANGO (1985) von Lothar Warneke ist der letzte DEFA-Film, der sich diesem Sujet widmet. Basierend auf dem gleichnamigen, 1983 veröffentlichten Roman des in der DDR lebenden chilenischen Autors Omar Saavedra Santis, schildert der Film Fremdsein und -bleiben in der Emigration und versucht zugleich einen Außenblick auf den ostdeutschen Alltag. BLONDER TANGO läuft am 7. August um 19:00 Uhr In Anwesenheit der Schauspielerin Karin Düwel.

Zur Website des Kino Arsenals .