Trauer um Thomas Plenert
Wir trauern um den Kameramann Thomas Plenert, der am 15. Juli 2023 unerwartet im Alter von 72 Jahren verstarb.
Mehr als vier Jahrzehnte verantwortete Thomas Plenert für Spiel- und Dokumentarfilme die Kamera. Bereits unmittelbar nach Abschluss des Studiums in Potsdam-Babelsberg erhielt Plenert 1976 das Angebot für das DEFA-Dokfilmprojekt IM LOHMGRUND von Jürgen Böttcher als Kameramann zu arbeiten. „Ein Ritterschlag“, der „alles Weitere ermöglichte“, wie Plenert rückblickend festgetellt hatte.
Mit renommierten Regisseurinnen und Regisseuren entstanden langjährige Arbeitsgemeinschaften, die zum Teil über Jahrzehnte andauerten, darunter Jürgen Böttcher (u.a. RANGIERER, DIE MAUER), Helke Misselwitz (u.a. WINTER ADÉ), Volker Koepp (u.a. MÄRKISCHE-TRILOGIE), Lothar Warneke (u.a. DIE BEUNRUHIGUNG) und Jörg Foth (u.a. LETZTES AUS DER DA DA ER).
Kaum einem anderen Kameramann gelang der fortwährende Wechsel zwischen den Gattungen Spiel- und Dokumentarfilm so mühelos wie Plenert. Seine Arbeiten liefen auf internationalen Filmfestivals und wurden mit zahlreichen Preisen bedacht, darunter der Deutsche Filmpreis und der Grimme Preis. 2008 zeichnete ihn die DEFA-Stiftung für seine Leistungen mit dem „Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst“ aus.
Mit Thomas Plenert verliert die deutsche Filmwelt einen ihrer herausragenden Kameramänner, für den ‚die Kamera kein Instrument, sondern ein lebenswichtiges Organ war‘, wie Helke Misselwitz in einer Laudatio auf ihren Freund und Weggefährten festhielt.
Der DEFA-Stiftung war Plenert bis zuletzt ein verlässlicher Ansprechpartner bei der digitalen Restaurierung des DEFA-Filmerbes und ein stets willkommener Gast auf zahlreichen Veranstaltungen. Wir werden ihn vermissen! In Gedanken sind wir bei seiner Frau Gudrun Steinbrück-Plenert sowie seinen Angehörigen und Freunden.