Buchpräsentation: „...und wer wird die Welt verändern?“
Akademie der Künste, Berlin
Das von René Pikarski, Nicky Rittmeyer und Ralf Schenk in der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung herausgegebene Buch über den Regisseur Slatan Dudow wird erstmals öffentlich vorgestellt. Anschließend wird die rekonstruierte Fassung von Dudows letztem Film CHRISTINE gezeigt.
Über Slatan Dudow wird heute nur wenig gesprochen. Dabei lohnt es sich, seine Filme wiederzuentdecken. Einige gehören zum Kanon der internationalen Filmgeschichte, andere galten in ihrer Zeit als Wegweiser, an dem sich die Filmkunst orientierte. Seine Themen waren die Lebensumstände der Arbeitenden, die Verblendungen und Irrtümer des „kleinen Bürgers“ und der Ewiggestrigen, der Kampf gegen den Faschismus und für den Wiederaufbau Deutschlands sowie die Chancen der Emanzipation und der Jugend.
Am 16. April, 19:00 Uhr, wird in der Akademie der Künste der neue Band „...und wer wird die Welt verändern? Slatan Dudow. Annäherungen an einen politischen Regisseur“ von René Pikarski, Nicky Rittmeyer und Ralf Schenk (Hg.) erstmals öffentlich präsentiert. Das im Bertz+Fischer Verlag erscheinende, knapp 700 Seiten umfassende Buch entstand in Kooperation zwischen DEFA-Stiftung und Akademie der Künste. Es stützt sich auf eine erste umfangreiche Nutzung des in der Akademie verwahrten Teilnachlasses Dudows. Im ersten Teil der Publikation arbeiten Autorinnen und Autoren aus Film- und Medienwissenschaft die verschiedenen Lebensstationen Dudows in Bulgarien, der Weimarer Republik, im Pariser und Schweizer Exil sowie in der DDR auf. Dudows Film- und Theaterwerk wird dabei nicht nur unter Aspekten seiner Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, sondern auch mit Blick auf seinen Stellenwert für zeitgenössische sowie gegenwärtige Diskurse analysiert. Um ein differenziertes und lebensnahes Personenbild Dudows nachzuzeichnen, kommen im zweiten Teil der Publikation Weggefährtinnen und Arbeitskollegen zu Wort.
Die DEFA-Stiftung dankt insbesondere den Herausgebern René Pikarski und Nicky Rittmeyer, die das Projekt nach dem Tod von Ralf Schenk mit großem Engagement zu Ende führten. Im Rahmen der Buchvorstellung feiert auch die rekonstruierte Fassung von Slatan Dudows letztem DEFA-Spielfilmprojekt CHRISTINE (1963/2021) Premiere. Der Film wird in seinen verschiedenen Arbeits- und Rekonstruktionsfassungen auf zwei DVDs beiliegen. Das aufwendige Digitalisierungsprojekt betreute Ralf Dittrich.
Tickets sind über die Akademie der Künste erhältlich. Den Online-Shop finden Sie hier .