Recherche und Befundung
Sämtliche DEFA-Produktionen wurden auf analogem Filmmaterial gedreht. Die Materialien lagern heute nahezu vollständig im Bundesarchiv in Berlin und Koblenz.
Ein abendfüllender DEFA-Film besteht nicht nur aus mehreren Filmrollen, sondern liegt oft in verschiedenen Materialfassungen vor, die sich im physischen Zustand und in der Auflösung deutlich unterscheiden können. Zunächst muss daher die Frage geklärt werden: Welches analoge Bild- und Tonmaterial ist am besten erhalten und für die digitale Neubearbeitung geeignet?
Die Materialrecherche und anschließende Befundung gestalten sich mitunter aufwendig. Zunächst werden die zum Film überlieferten Akten geprüft. Anschließend wird das optimale Material für eine Digitalisierung zusammengetragen. Dabei ist in den Archiven oft ein hoher logistischer Einsatz zu leisten. Teilweise müssen die Filmmaterialien aufgrund ihrer kühlen Lagerung akklimatisiert werden, bevor sie an das Unternehmen, das die Digitalisierung technisch durchführt, versendet werden.
Wenn möglich, wird für die Digitalisierung das Originalbildnegativ verwendet. Es ist die Schnittfassung aus dem Filmmaterial, das beim Dreh in der Kamera benutzt wurde. Das Originalbildnegativ eignet sich grundsätzlich am besten für die Bearbeitung, da es die höchste Bildqualität bietet. Die durch Kopierprozesse entstandenen weiteren Materialien – Sicherungsstücke oder Vorführmaterialien – lassen weniger Details und Zeichnung im Bild erkennen. Da die Kontraste im Negativ nicht angepasst sind, erfordert die Farb- beziehungsweise Lichtbestimmung einen höheren Aufwand.
Für den Ton wird, wenn möglich, auf die überlieferten Magnetbänder zurückgegriffen.