Förderpreise 2005
Katarina Peters für AM SEIDENEN FADEN
Katarina Peters erhielt auf dem 26. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken den Förderpreis der DEFA-Stiftung für den Film AM SEIDENEN FADEN.
Nach einem Schlaganfall hängt das Leben des jungen Musikers Boris Baberkoff AM SEIDENEN FADEN. Seine Frau, die Dokumentarfilmerin Katarina Peters, hat den dramatischen Kampf ums Überleben in einem Film festgehalten, der frei von Larmoyanz und fernab von Voyeurismus die körperliche und seelische Belastungsprobe eines Ausnahmezustandes dokumentiert.
Peters, Jahrgang 1958, studierte Skulptur, Film und Performance in den USA und Visuelle Kommunikation in Berlin. Sie arbeitete Szenenbildnerin für Theater-, Film- und Fernsehproduktionen. Nach mehreren Experimentalfilmen ist AM SEIDENEN FADEN ihr erster Dokumentarfilm.
Robert Thalheim für NETTO
Robert Thalheim erhielt auf dem 15. FilmKunstfest Schwerin den Förderpreis der DEFA-Stiftung für den Film NETTO.
Mit bedrückend realistischen Bildern schildert Robert Thalheim eine Vater-Sohn-Beziehung in Berlin, Prenzlauer Berg. Sebastian dringt in das chaotische Leben seines arbeitslosen Vaters ein und versucht ihn für die Arbeitswelt fit zu machen. Thalheim beobachtet präzise und einfühlsam wie beide in alltäglichen, tragikomischen Situationen langsam zueinander finden.
Robert Thalheim, Jahrgang 1974, studiert an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg Regie. Er war bereits am Maxim-Gorki-Theater als Regisseur tätig und legte mit NETTO sein Spielfilmdebüt vor.
Izabela Plucinska, Spela Cadez und Nico Grein für MARATHON
Der mit 4.000 Euro dotierte Förderpreis der DEFA-Stiftung auf dem 17. Filmfest Dresden ging an Izabela Plucinska aus Polen, Nico Grein aus Deutschland und Spela Cadez aus Slowenien für ihr Animationsfilm-Projekt MARATHON.
Mit der herausfordernden Kombination von Puppen-, Plastilin- und digitalen Animationstechniken erzählen die drei Filmschaffenden die Geschichte eines Marathons, der durch Wetterkapriolen durcheinander gerät. Die Idee zum Projekt entstand im Frühjahr auf dem Austauschforum „Perspektiven für den Animationsfilm“. Der Preis wurde von Helmut Morsbach am 30. August 2005 bei der Open-Air Kurzfilmnacht in Bonn an die Künstler übergeben.
Hendrik Hölzemann für KAMMERFLIMMERN
Der Förderpreis der DEFA-Stiftung in Höhe von 4.000 Euro auf dem 10. Internationalen Filmfestival „Schlingel“ für Kinder und junges Publikum ging an Hendrik Hölzemann für seinen Film KAMMERFLIMMERN.
In einer eindrucksvollen Milieustudie erzählt Hendrik Hölzemann eine Geschichte, in der Leben und Tod nur einen Atemzug voneinander entfernt liegen. Mit wunderbaren Hauptdarstellern begibt er sich auf die Suche nach Erlösung und liefert ein vielversprechendes Regiedebüt ab.
Hendrik Hölzemann, Jahrgang 1976, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg im Fachbereich Drehbuch. Nach mehreren Kurzfilmarbeiten als Autor und Regisseur, u.a. DIE ENTFERNUNG IST NULL (1998) und DRECKSKERLE (1999), ist KAMMERFLIMMERN seine Abschlussarbeit.
Babette Ellen Kottkamp für ENDE EINER REISE
Babette Ellen Kottkamp erhielt auf dem 48. Internationalen Leipziger Filmfestival für Dokumentar und Animationsfilm für ihren Film ENDE EINER REISE -VON DRAHTBINDERN UND MAUSEFALLENHÄNDLERN den Förderpreis der DEFA-Stiftung. Der Preis wird in Form eines Stipendiums vergeben und ist mit 4.000 Euro dotiert.
Mit viel Warmherzigkeit zeichnet Babette Ellen Kottkamp die liebevollen Charakterzüge eines Menschenschlags, der vorlebt, dass die fundamentalen Dinge wie Freundschaft und Liebe ein einfaches Leben über die Zeit hinweg nähren können.
Die Regisseurin, 1975 in München geboren, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. ENDE EINER REISE ist ihr Abschlussfilm. Sie führte bereits bei mehreren Kurzfilmen und Reportagen für das Kinderfernsehen Regie, u.a. BLAUE WÜSTE (1998) und DER TRAUM VOM FLIEGEN (2002).
Thomas Wendrich für ZUR ZEIT VERSTORBEN
Die DEFA-Stiftung vergab ihren mit 4.000 Euro dotierten Förderpreis auf dem 15. FilmFestival Cottbus an Thomas Wendrich für seinen Film ZUR ZEIT VERSTORBEN.
Das einfache Leben auf dem Lande und die Würde des Alterns sind Thema dieses originellen und sensibel gestalteten Kurzfilms. Mit Genauigkeit zeichnet Thomas Wendrich in seinem Regiedebüt das Portrait eines alten, etwas verwirrten, liebenswerten Mannes und des Konfliktes mit seiner Familie.
Thomas Wendrich, Jahrgang 1971, absolvierte ein Schauspiel- und Drehbuchstudium in Berlin und Potsdam-Babelsberg.
Der Preis wird im Rahmen der Berlinale auf dem Empfang des FilmFestivals Cottbus in der Brandenburgischen Landesvertretung feierlich übergeben.